Tagebuch

02.09.2012 - 420 km

Canyonlands National Park

Da der gestrige Einkauf nicht viel hergab, war das Frühstück im Zimmer wieder eher bescheiden. Dafür wurden wir mit einem schönen Sonnenaufgang belohnt. Als wir gegen 07:30 Uhr abfuhren war es draußen noch recht frisch.

Bald hatten wir den Eingang des Capitol Reef National Park erreicht und wir folgten einer augenfälligen Abbruchkante. Da wir ziemlich früh dran waren, war alles noch im Schatten bzw. im Gegenlicht. Die volle Pracht entfaltet sich wohl erst am Abend, wenn die Sonne die roten Felsen zum glühen bringt. Wie eindrucksvoll das sein kann, hatten wir bereits gestern von oben gesehen.

Beim Visitor Center gab es einige historische Gebäude eher zweifelhafter Natur, die wir uns nur vom Auto aus anschauten. Wir bogen in den Scenic drive ab, der stetig entlang einer Auffaltung gemächlich nach oben führte. Mehrere mal kreuzte ein trockener Wash die Straße und man musste beim dip abbremsen.

Scenic Drive Capitol Gorge
Scenic Drive Capitol Gorge

Am Ende der Teerstraße folgten wir der 3 mi langen gut befahrbaren Piste durch die Capitol Gorge, einer ganz reizvolle kleinen Schlucht. Nach einem morgendlichen Spaziergang zu den Tanks war es uns nicht. Bevor wir endgültig Kurs auf den Canyonlands Nationalpark nahmen, hielten wir noch kurz bei den Petroglyphen.

Kurz nach Caineville fühlten wir uns auf den Mond versetzt. Im krassen Gegensatz zum saftig grün roten Nationalpark, dominierten jetzt die Grautöne die Landschaft. Vegetation gab es fast keine mehr. Eine Hinweistafel erklärte, dass wir uns in der Luna Mesa befanden, welch treffender Name. Ein mächtiger Tafelberg, die Factory Butte überragte die Szenerie.

Luna Mesa
Luna Mesa

Hinter Hanksville bogen wir auf die UT-24 in Richtung Norden ab. Nach einem weiteren genialen Fotostopp wurde im weiteren Verlauf der Fahrt die Landschaft immer eintöniger und langweiliger, was den Rest der Familie veranlasste eine Runde im Auto zu schlafen. Etwas von Wüste und Red Rocks gesättigt verzichteten wir auf die 13 mi Abstecher zum Goblin Valey.

Factory Butte Gilson Butte
Factory Butte Gilson Butte

Kurz vor Green River erreichten wir die I-70 und kamen recht zügig voran (Tempolimit 75 mph). Leider quollen immer mehr Wolken auf und es wurde leicht drückend. Kurz vor der Ausfahrt zur UT-191 gibt es eine scenic vista, die sich aber nicht wirklich lohnt.

Gegen 11:30 Uhr bogen wir in Richtung Canyonland Nationalpark ab. Ein Aussichtspunkt kurz vor dem Parkeingang bot einen schönen Blick auf die beiden mächtigen Tafelberge Monitor und Merrimac. Leider war die Fernsicht etwas getrübt.

Monitor und Merrimac Shafer Canyon
Monitor und Merrimac Shafer Canyon

Nachdem wir das Visitor Center passiert hatten, hielten wir beim Shafer Canyon . Eindrucksvoll schlängelten sich die zahlreichen Serpentinen der Passstraße die steilen Felswände hinab. Leider ist die Piste für normale PkW zu schwierig, zumal es stellenweise nass war. Da unsere Vorräte fast aufgebraucht waren, fiel die Mittagspause eher dürftig aus. Wir brauchten dringend einen vernünftigen Supermarkt.

Unser nächstes Ziel war der Upheaval Dome Parkplatz. Eine kurze Wanderung führte zu zwei Aussichtspunkten auf dem Krater, in dessen Mitte sich eine auffällige Salzaufbeulung befindet. Es war drückend heiß und ein kräftiges Gewitter kam bedrohlich näher, was uns veranlasste vor Erreichen des Ziels umzudrehen, zumal die Sicht eh nicht überragend gewesen wäre.

Upheaval Dome Schauer im Anmarsch
Upheaval Dome Schauer im Anmarsch

Auf der Fahrt zum Green River Overlook holte uns der Schauer ein und Scheibenwischer auf höchster Stufe war angesagt. Nach kurzer Wartezeit im Auto kam bald wieder der blaue Himmel zum Vorschein und die Schwüle war verschwunden. Nur die Aussicht auf den schier endlosen Canyon wurde durch Gegenlicht etwas getrübt. Besser präsentierte sich die augenfällige Furche des Buck Canyon.

Green River Overlook Buck Canyon
Green River Overlook Buck Canyon

Bestes Fotolicht herrschte am Grand View Point Overlook. Nahezu grenzenlos breitete sich die gigantische Canyonlandschaft vor uns aus. Wir schlenderten etwas am Rim Trail entlang und genossen das prachtvolle Panorama.

Grand View Point Overlook
Grand View Point Overlook

Letzte Station im Park war ein kurzer Spaziergang zum Mesa Arch. Eindrucksvoll posierte der kleine Felsbogen im Abendlicht. Man konnte von hinten auf den Bogen laufen (wenn man entsprechend schwindelfrei ist). Die Kids fanden es absolut cool. Den Alten fehlte der Mut.

Mesa Arch schwindelfrei muss man schon sein
Mesa Arch schwindelfrei muss man schon sein

Während der doch immerhin 50 km langen Fahrt zum Best Western Plus Canyonlands Inn in Moab sahen wir heftige Gewitter über dem Gebirge. Bei Check-In bekamen wir einen kostenlosen Upgrade auf eine Luxus-Suite bestehend aus zwei Zimmern (1x King-Size und 2x Queen-Size Betten), 3 Waschbecken, einer Kochnische und besonders wichtig 3 riesigen Flachbildfernsehern. Hier konnte man es schon 2 Tage lang aushalten.

Nach dem fast schon obligatorischen Gang zum Pool zog ein kräftiger Schauer vorüber. Der Regen prasselte so heftig, dass wir nicht einmal die kurze Strecke zum Auto gehen konnten ohne klatschnass zu werden. Im weather channel gab es sogar eine lokale Wetterwarnung. Zum Glück war der Spuk bald vorbei, denn wir waren hungrig.

Gleich gegenüber dem Hotel hatten wir bereits zuhause das Slick Rock Cafe ausgekundschaftet. Einmal mehr genossen wir bei Life-Musik ultra leckere Hamburger. Werner probierte als Beilage frittierte Zwiebelringe aus. Einziger Mangelpunkt war, dass es keine freien refills gab.

Frisch gestärkt fuhren wir zum großen Supermarkt im Norden von Moab. Dank der langen Ladenöffnungszeiten kam keine Hektik auf. Entspannt gönnten wir uns zum Tagesausklang vor dem Fernseher ein kühles Bier.