Polen

19.08. - 08.09.2010

Nach zwei Frankreich-Touren in Folge weigerte sich der Rest der Familie noch einmal zu unseren westlichen Nachbarn zu fahren, auch wenn es jedes mal sehr erholsam gewesen war. Folglich musste ein neues Reiseziel her. Unsere Wahl fiel auf die neuen Bundesländer, ein Teil Deutschlands, wo wir noch nie gewesen waren. Um dem Ganzen noch etwas Pepp zu verleihen, reicherten wir die Tour um einen kleinen Schlenker durch Nordpolen an.

Nach den positiven Erfahrungen der letzten Jahre mieteten wir erneut beim Wohnmobilcenter Petz in Augsburg-Lechhausen. Auch heuer buchten wir bereits Anfang Januar, wodurch es kein Problem war, wiederum einen Sun Traveller 650 DKG für uns zu reservieren. Wir erhielten exakt das gleiche Fahrzeug, mit dem wir auch letztes Jahr unterwegs gewesen waren, und waren einmal mehr mit der Qualität sehr zufrieden. Trotz einer leicht verspäteten Übergabe gab es an der Abwicklung nicht wirklich etwas zu beanstanden.

Nach einem kurzen Aufenthalt im Thüringer Wald und in der sächsischen Elbflorenz steuerten wir über die Lausitz und den Spreewald auf unser erstes großen Highlight Berlin zu, von wo aus es weiter in Richtung Osten zu den großen masurischen Seen ging. Für den Rückweg wählten wir die Route entlang der Ostseeküste. Eindrucksvolle Burgen, mittelalterliche Städte und schöne Sandstrände säumten unseren Weg.

Leider wurde die Reise von einem Todesfall überschattet, der uns gezwungen hat, die ursprünglich geplante Route etwas zu verkürzen. So musste der geplante Abstecher an das frische Haff entfallen und auch den Aufenthalt in Mecklenburg-Vorpommern beschränkte sich auf ein Minimum.

In der Karte stehen die durchnummerierten roten Pins für die einzelnen Stationen des Tages. Angegeben ist jeweils der Parkplatz, nicht die Sehenswürdigkeit selbst. Übernachtungsplätze sind mit grünen Pins gekennzeichnet. Die weißen Pins dienen zur Verdeutlichung der Fahrstrecke. Die exakten GPS Koordinaten können dem kmz-File entnommen werden. Hier geht es zu einer vergrößerten Ansicht der Karte.

Das Programm war eine sehr abwechslungsreiche Mischung aus Natur und Kultur, in dem sich auch unsere beiden Teenager wiederfinden konnten. Stadtbesichtigungen, Wanderungen und Radtouren waren angesagt. Bei letzteren hat sich Werners neues Faltrad als echter Fortschritt erwiesen, da das Montieren der Räder auf dem Fahrradständer kein Problem mehr war.

Polen überzeugte durch zahlreiche mittelalterliche Stadtkerne und die Backsteinburgen des Deutschen Ordens. Allein die liebliche Landschaft der Masuren ist eine Reise an sich wert: Auf sanften Hügeln wechseln sich kleine Wälder und Felder ab. Zahlreiche Seen laden zum verweilen ein. Auch die schönen Strände der Ostsee sind erwähnenswert. Insbesondere haben uns die riesigen Sanddünen des Slowiński Nationalpark imponiert.

Die Qualität der Straßen in Polen reichte von sehr gut ausgebaut bis eher katastrophal aufgrund von Spurrillen und Schlaglöchern. Für die Fußball-WM 2012 wurde sehr viel gebaut, so dass sich der Straßenzustand in den nächsten Jahren spürbar verbessern sollte. Als Entschädigung für so manche Holperstrecke gab es schier endlose wunderschöne Alleen vor allem in Masuren. Generell war besonders in den Städten immer viel Verkehr. Aussagen anderer Reiseberichte, dass die Polen eher rücksichtslose Autofahrer sind, können wir nicht bestätigen.

Übernachtet haben wir in Polen ausschließlich auf Campingplätzen, die durchwegs sehr gepflegt und sauber waren. Meistens gab es WiFi, öfters sogar kostenlos, so dass man auf den Erwerb einer polnischen UMTS-Karte getrost verzichten kann. Freie Stellplätze im klassischen Sinne mit V+E gibt es in Polen so gut wie keine. Aufgrund des sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis macht es unserer Meinung nach wenig Sinn, sich auf zweifelhafte Parkplätze zu stellen.

Natürlich haben wir uns bei der Reiseplanung einige Gedanken über die Sicherheitslage in Polen gemacht. Die einhellige Meinung in zahlreichen Reiseberichten war jedoch, dass diese Vorurteile unbegründet sind. Auch wir haben und nie unwohl oder gar bedroht gefühlt. Natürlich kann eine gewisse Grundvorsicht wie überall auf der Welt nicht schaden.

Das Wetter war durchwegs sehr gut. In der ersten Woche fast einen Tick zu heiß für unseren Geschmack.

Fazit: wieder einmal ging eine tolle Tour viel zu schnell vorbei.

Hier geht es zum Reisebericht.