Ostsee-Kreuzfahrt

08.08. - 20.08.2015

Nachdem wir im letzten Jahr bei unserer ersten Mini-Kreuzfahrt mit der Colorline von Kiel nach Oslo Lunte gerochen hatten, wagten wir uns heuer an eine richtig große Tour. Das Ziel war relativ schnell klar: das Baltikum mit St. Petersburg. In dieser Ecke der Ostsee waren wir noch nie gewesen.

Als komplette Neulinge waren wir hinsichtlich der Reederei zunächst etwas unentschlossen. Nachdem wir uns bei einigen erfahrenen Kreuzfahrern im Freundeskreis umgehört hatten, überzeugte uns das Premium All-Inclusive Angebot von TUI Cruises und wir buchten auf der "Mein Schiff 4" eine Balkonkabine auf Deck 7 für eine 11-tägige Rundfahrt ab Kiel. Mit von der Partie war Familie Doßner.

Als Vorprogramm quartierten wir uns für ein paar Tage in der Lüneburger Heide ein und erholten uns bei einigen Spaziergängen im schönen Naturpark. In Kiel stellten wir das Auto für 139 € in der Halle von Parken-und-Meer unter. Die Abwicklung war einwandfrei.

Das riesige Schiff überzeugte uns sogleich durch seine schön gestaltete Inneneinrichtung. Zahlreiche Bars und gefällige Ecken luden zum Verweilen ein. Besonderes Highlight war natürlich das Sonnendeck mit dem großen Außenpool. Alles war blitzblank sauber. Im großen Theater am Bug des Schiffs schauten wir uns fast jeden Abend die gut gemachten Shows an.

Die Kabine war geschmackvoll eingerichtet und bot genügend Stauraum und Platz zum Wohlfühlen für uns zwei. Auch die Nasszelle war angenehm geräumig. An der Wand hatte es einen großen Flachbildschirm, der Zugang zu dem gut gemachten Bord-Informations-System bot. Hier konnte man sich über alle Tagesaktivitäten und Speisekarten der verschiedensten Restaurants informieren. Auf dem Bett lagen die Tickets für die Landausflüge, die wir bereits Monate zuvor über das Internet gebucht hatten.

Im Vorfeld befürchteten wir, dass es aufgrund der 2500 Passagiere und der 1000 Besatzungsmitglieder etwas Gedränge geben könnte, was sich aber nicht bewahrheite. Man bekam an Deck immer eine Liege bzw. einen Platz im Spa. Wenn man die absoluten Stoßzeiten mied, war es auch kein Problem auf Anhieb einen Tisch in den Restaurants zu bekommen. Gelegentlich mussten wir ein paar Minuten in der SchauBar warten, was aber im wesentlichen daran lag, dass wir zu fünft waren und die Anzahl größerer Tische begrenzt ist.

Das Essen war sehr gut und der Service ausgezeichnet. Da konnte man wirklich nicht meckern. Zum Frühstück gingen wir zum Buffet in den Ankelsmannplatz, wohingegen wir am Abend die etwas gediegenere Atmosphäre der drei Atlantik Restaurants bevorzugten und uns mit einem erstklassigem 5-Gang Menü verwöhnen ließen. Nach einem Landgang wurde der kleine Hunger zwischendurch mit einigen leckeren Pizza-Stücken im Tag&Nacht Bistro gestillt. Dank All-Inclusive waren allen Getränke auf dem Schiff bis auf wenige Ausnahmen kostenlos, was sehr angenehm war. Da wir keinen Grund sahen, eines der zwar recht edlen, aber auch teuren Bezahl-Restaurants aufzusuchen, kamen wir an Bord ohne weitere Zusatzkosten aus.

Das Wetter war die gesamte Zeit einfach nur traumhaft: Sonne pur und gleichzeitig angenehme Temperaturen. Die Seetage konnten wir immer draußen am Pool verbringen. Da es relativ windstill war, glitt das Schiff absolut ruhig dahin, so dass niemand seekrank wurde. Da das Schiff über modernste Stabilisatoren verfügt, würde sich das Schauckeln aber auch bei stärkerem Seegang in Grenzen halten.

In allen Häfen bis auf St. Petersburg unternahmen wir unsere Landausflüge auf eigene Faust. Die langen Liegezeiten ließen hierfür genügend zeitlichen Freiraum. Außer in Rīga war der Hafen immer in fußläufiger Entfernung von Zentrum. In St. Petersburg buchten wir Landausflüge, die sehr gut organisiert waren.