Südengland
31.07. - 30.08.2008
Der Entschluss als Ziel für die nächste WoMo-Tour Südengland zu wählen stand schon seit längerem fest. Auch die Ausarbeitung der groben Reiseroute war aufgrund der zahlreichen Sehenswürdigkeiten kein Problem. Nur mit dem Termin wollte es aufgrund von Projektterminen nicht so recht klappen. Um Weihnachten herum beschlossen wir schließlich, im nächsten Jahr wieder auf große Fahrt zu gehen.
Nachdem die Anmietung bei DRM in München doch etwas umständlich und die Unterstützung auch nicht so ganz zufriedenstellend war, entschieden wir uns diesmal für ein Knaus Wohnmobil vom Wohnmobilcenter Petz in Augsburg-Lechhausen. Bereits Ende Januar war alles gebucht. Die Abwicklung klappte einwandfrei und der Service war tadellos. Auch mit der Qualität des Fahrzeugs waren wir sehr zufrieden. Alles in allem eine sehr empfehlenswerte Adresse.
Für die Überfahrt wählten wir erneut die Strecke Calais-Dover. Als ADAC-Mitglieder mussten wir bei der Seafrance für Hin- und Rückfahrt inklusive Frühbucherrabatt nur 104€ bezahlen. Besonders erwähnenswert ist die unkomplizierte Umbuchung des Rückfahrttermins.
Den Auftakt der Reise bildete ein kurzer Stopp in Brüssel, bevor es weiter in Richtung London ging, wo wir zwei schöne Tage verbrachten. Anschließend umrundeten wir die südwestliche Halbinsel entgegen dem Uhrzeigersinn.
Der Süden Englands ist eine faszinierende Gegend, die durch ihren Abwechslungsreichtum besticht. Zahlreiche Kathedralen und Herrenhäuser mit akribisch gepflegten Gärten lassen den Kultur-Freak voll auf die Kosten kommen. Die großartige Steilküste überzeugt mit ihren imposanten Klippen und tollen Stränden. Besonders die aussichtsreichen Wanderungen entlang des South West Coast Path haben es uns als alte Outdoor-Fans angetan.
Empfehlenswert ist eine Mitgliedschaft beim National Trust. Für 84£ hat man ein Jahr lang freien Eintritt zu zahlreichen Sehenswürdigkeiten.
Leider war uns diesmal das Wetter nicht wirklich wohl gesonnen. Nahezu jeden Tag regnete oder nieselte es zumindest teilweise, so dass wir einige Touren nicht wie geplant durchführen konnten. Zum Glück gelang es uns immer ein attraktives Alternativprogramm finden, so dass niemals Langeweile aufkam.
Einige Hinweise aus dem WoMo Führer und anderen Reiseberichten deuteten darauf hin, dass Südengland für WoMos insbesondere in der Hauptsaison ein nicht ganz einfaches Terrain ist. Diesen Eindruck müssen wir leider bestätigen. Es ist überall sehr voll und eng. Entsprechend schwer ist es einen geeigneten Parkplatz zu finden. Wir steuerten deshalb die meisten Attraktionen entweder früh morgens oder erst nach 17:00 Uhr an. So waren wir eigentlich immer erfolgreich. Untertags einen Parkplatz zu finden ist oft ein aussichtsloses Unterfangen (selbst für Pkw). In diesem Zusammenhang hat sich die Motorhome List als sehr hilfreich erwiesen. In ihr sind zahlreiche Parkplätze gelistet, die von WoMos angefahren werden können. Fast alle Parkplätze funktionieren nach dem park&display Prinzip, was sich auf die Dauer ganz schön zusammenläpperte.
In Cornwall und Devon sind die Straßen sehr eng, so dass es immer wieder zu Problemen mit entgegenkommenden Fahrzeugen kommt. Ausweichstellen sind im Gegensatz zu Schottland eher dünn gesät. Zusätzlich behindern hohe Hecken auf beiden Seiten der Straße die Sicht. Insbesondere bei "weißen" Straßen ist Vorsicht geboten, da sie sehr eng und steil sein können. Hier darf man sich auf keinen Fall blind auf das Navi verlassen.
Stellplätze im üblichen Sinne gibt es in Südengland nicht. Zum Entsorgen muss man entweder ein öffentliches Toilettenhäuschen oder einen Campingplatz bemühen. Letztere sind relativ teuer (25-30£) und ebenfalls sehr voll. Zahlreiche Parkplätze sind mit einem "No Overnight Parking" bzw. mit einem Höhenbalken versehen. Leider trifft dies auch auf viele der im WoMo Führer beschriebenen Übernachtungsplätze zu. Trotz dieser Schwierigkeiten ist es uns aber immer gelungen einen vernünftigen Übernachtungsplatz zu bekommen. Als Tipp können wir empfehlen, beim Wirt eines Pubs nachzufragen, ob man auf dessen Parkplatz übernachten darf. Die Engländer sind sehr gastfreundlich und wir sind nie abgewiesen worden.
Wie immer hatten wir wieder genügend Lebensmittel an Bord, um einigermaßen autark zu sein. Das Preisniveau war aufgrund des gesunkenen £-Kurses deutlich entspannter als 2005 bei unserer Schottland-Tour. Ein Restaurantbesuch ist nach wie vor relativ teuer, aber erschwinglich. Die Mitnahme der Lebensmittel rentiert sich nicht unbedingt, da das Preisniveau im Supermarkt ist nur ein wenig höher als bei uns ist. Das Angebot ist reichhaltig.
Fazit: Südengland ist vor allem aufgrund seiner Vielfältigkeit ein tolles Urlaubsziel. Nur sollte man es sich gut überlegen in der Hauptsaison mit einem größeren Wohnmobil auf die Reise zu gehen. Außerdem sollte man ziemlich wetterfest sein.
- Zuletzt aktualisiert am Montag, 10. August 2009 20:34