Südengland 08/08

Tagebuch

05.08.2008 - 5. Tag - 181 km

St. Margaret's at Cliffe / Canterburry

Um 05:45 Uhr ging der Wecker. Nach 15 Minuten Fahrt hatten wir das Fährterminal erreicht, passierten die Passkontrolle und den Check-In ohne Probleme und reihten uns in die Warteschlange ein. Danach gab's zum Munterwerden einen Kaffee. Das Frühstück verschoben wir auf England. Das Wetter war nicht gerade vielversprechend: Von Westen her zogen dunkle Wolken auf. Wir beobachteten etwas das Treiben im Hafen und so verging die Wartezeit wie im Flug. Bald kam unser Schiff und wir schauten beim Entladen zu. Kurz darauf durften wir als eine der Ersten auf die Fähre fahren.

Die Überfahrt mit der Seafrance hatten wir bereits im Februar über den ADAC gebucht und bekamen so einen sehr guten Preis von 104,40€ für Hin- und Rückfahrt (WoMo-Länge 7m).

Fähre an Mole 8 South Foreland Lighthouse
Fähre an Mole 8 South Foreland Lighthouse

Das Schiff "Berloiz" war ziemlich neu. Im Inneren war die Klimaanlage unangenehm kalt und so verbrachten wir die meiste Zeit im Freien. An Bord erstanden wir für 5,99£ einen großformatigen AZ Great Britain Road Atlas, der uns später gute Dienste leisten sollte. Die See war ruhig und Carola hatte keine Probleme. Leider verschlechterte sich die Sicht zusehends, kein Vergleich zum Traumwetter von gestern. Nach 75 Minuten erreichten wir pünktlich Dover.

Ab jetzt war Linksverkehr angesagt. Unser erstes Ziel war St. Margaret's at Cliffe, wo wir den Parkplatz am Patrol Monument ansteuerten (siehe WoMo Führer Platz (001)). Es waren bereits einige WoMos da. Übernachten ist kein Problem. Die Aussicht wäre grandios gewesen; ein Traumplatz, wenn nur die Sicht etwas besser gewesen wäre. Zu allem Übel begann es auch noch zu nieseln. Egal, wir ließen uns erst mal ein Müsli-Frühstück schmecken.

Anschließend holten wir die GoreTex-Jacken heraus und brachen zu einem kurzen Spaziergang entlang der Klippen zum South Foreland Lighthouse auf, wo wir schon auf der Rückfahrt unserer Schottland-Tour gewesen waren.Der Niesel hörte bald auf und es eröffneten sich tolle Ausblicke auf die Klippen. Der Ort wirkte völlig menschenleer und verschlafen.

weiße Klippen
weiße Klippen

Diesmal waren wir Mitglieder des National Trust und konnten kostenlos das Innere in einer sehr interessanten 30 minütigen Führung besichtigen (ansonsten Family Ticket für 10 £). Der unscheinbare Leuchtturm stand über Jahrhunderte hinweg in vorderster Front der technologischen Innovation. Dank der Experimente von Michael Faraday war es der erste Leuchtturm mit elektrischem Licht. Ende des 19. Jahrhunderts gelang Guglielmo Marconi von ihm aus die erste drahtlose Telegraphie über den Ärmelkanal.

Die Weiterfahrt führte uns über die countryside. Nach einem kurzen Einkaufsstopp fuhren wir zum Essen den Parkplatz von Walmer Castle an (siehe WoMo Führer Platz (002)). Inzwischen zierte eine "No Overnight Parking" Schild den Platz. Weder das Castle noch der Kieselstrand machte auf uns einen besonderen Eindruck. Deshalb fuhren wir relativ zügig über Sandwich weiter nach Canterbury.

Das Navi wollte uns in eine Einbahnstraße schicken und so mussten wir einige Male kreiseln bis wir den großen Busparkplatz fanden. Als wir die 5£ Parkgebühr (!!) zahlen wollten, akzeptierte der Automat die Kreditkarten nicht und wir hatten noch kein Kleingeld. Zum Glück schenkte uns ein französisches WoMo sein Ticket, da es gerade losfahren wollte. Inzwischen hatte es wieder angefangen zu regnen.

Kathedrale
Kathedrale von Canterbury

Ein kurzer Stadtrundgang führte uns in die hübsche Altstadt. Die Kathedrale kostete sehr hohen Eintritt (family ticket 19,50 £). Da die Kirche eh bald schloss, verzichteten wir. Der riesige gotische Dom ist komplett von einer Mauer umgeben und deshalb auch von außen nur schwer zu einzusehen. Zum Glück entdeckte Felix einen günstigen Blickwinkel, so dass wir doch noch ein einigermaßen gutes Foto erhaschen konnten.

Anschließend fuhren wir weiter nach London zum Lee Valley Camping and Caravan Park. Mit diesem Platz hatten wir schon vor 3 Jahren positive Erfahrungen gemacht. Die Fahrt im Berufsverkehr durch das Gewirr von Autobahnen im Linksverkehr war ganz schön anstrengend. Glücklicherweise erreichten wir ohne Stau den Campingplatz. Auf speziellen Wunsch der Kinder haben wir den Aufenthalt um einen Tag verlängert.

Beim Einchecken funktionierten erneut unsere Kreditkarten nicht und wir machten uns langsam etwas Sorgen. Nach dem Duschen und Kochen fielen alle todmüde in die Betten. Gut, dass wir morgen nicht allzu früh los mussten.