Tagebuch

25.08.2012 - 250 km

Yosemite National Park

Die Nacht war sehr unruhig. Carola hörte Knabbergeräusche: Ein Chipmunk verging sich an unseren Chips! Aufgrund der hohen Temperaturen hatten wir den Warnhinweis, Türen und Fenster geschlossen zu halten, nicht ganz ernst genommen. Als dann ein Waschbär auf dem Balkon gesichtet wurde, machten wir die Balkontüre endgültig zu. Gegen 07:00 Uhr ging auch noch die Alarmanlage eines Autos. Leicht gerädert krochen wir um 08:00 Uhr aus den Federn.

Beim Check-In hatten wir Verzehrgutscheine im Wert von $14 pro Person erhalten, die wir im Food Court gegen scrambled eggs und bacon mit french toast eintauschten. Dazu gab es natürlich pappsüßen Ahornsirup. Die Gutscheine reichten sogar noch für 2 Sandwiches und eine Nachspeise für das Mittagsessen. Kurz nach 10:30 Uhr verließen wir das insgesamt sehr erschlossene Yosemite Tal ohne weitere Aktivitäten. Trotz der frühen Tageszeit war es bereits ziemlich warm.

Unser Ziel war der 75 km entfernte Aussichtspunkt Olmsted Point auf dem Tioga Pass. Die sehr schöne Strecke führte angenehm steigend durch den Wald. Es war relativ viel Verkehr und wir düsten im Strom der Fahrzeuge gemütlich nach oben.

Ausblicke vom ... ... Olmstedt Point
Ausblicke vom ... ... Olmstedt Point

Am Aussichtspunkt angekommen eröffnete sich ein schöner Ausblick auf den Half Dome und die von den Gletschern der letzten Eiszeit glatt geschliffenen grauen Felsenhänge. Durch das Fernglas eines Rangers konnte man die Wanderer auf den Half Dome beobachten: Wie kleine Ameisen hangelten sie sich an den Seilen den steilen Bergrücken hinauf. Ein kurzer Spaziergang führte zu einem etwas unterhalb gelegenem "Scenic Overlook", von dem aus das Panorama noch etwas grandioser war.

Nächster Stopp war am nahegelegenen Tenaya Lake. Wir chillten eine geraume Weile und genossen ausgiebig die prachtvolle Szenerie dieses Bergsees: ein traumhafter Platz für eine entspannende Pause. Ein pittoresker Felsen bot Gelegenheit für eine kleine Foto-Session. Da das Wasser recht flach und deshalb gar nicht so kalt, so dass man durchaus Baden hätte können.

Tenaya Lake Franziska und Felix
Tenaya Lake Franziska und Felix

Anschließend parkten wir beim Tuolumne Meadows Visitor Center, von wo aus wir in knapp 15 Minuten zu den Soda Springs , kleinen sprudelnden Quellen schlenderten. Von der leichten Anhöhe hatte man einen schönen Blick auf die Meadows und den Lembert Dome, auf den wir eigentlich eine Wanderung geplant hatten. Doch irgendwie konnten wir uns nicht wirklich aufraffen und so fuhren wir weiter in Richtung Parkausgang.

Soda Springs Lembert Dome
Soda Springs Lembert Dome

Kurz vor der Passhöhe war an einem kleinen Bergsee Mittagspause angesagt. Inzwischen hatten wir hochalpines Gelände erreicht und es pfiff uns ein frisches Lüftchen um die Ohren, so dass wir kurzfristig die Fleece-Jacken herausholten. Nach dem Verlassen des Parks hielten noch am ebenfalls sehr schön gelegenen Tioga Stausee. Das Wasser war jedoch zum Baden viel zu kalt, was Felix aber nicht davon abhielt kurz in den glasklaren See zu springen.

Tioga Lake Abfahrt in die Sierra Nevada
Tioga Lake Abfahrt in die Sierra Nevada

Die Abfahrt auf der anderen Seite des Passes gestaltete sich landschaftlich ganz anders als die Auffahrt. Eine steile aber gut ausgebaute Serpentinenstraße führte hinab in die High Sierra. Unterwegs gab es großartige Ausblicke auf die relativ karge Bergwelt. In der Ferne konnte man schon die Wüstenlandschaft erkennen. Kurz bevor wir das Tal erreichten, breitete sich als krönender Abschluss der Fahrt der bezaubernde Mono Lake vor uns aus.

Wir parkten beim Visitor Center am nördlichen Ortsausgang von Lee Vining. Von der Terrasse bot sich ein fantastisches Panorama: der tiefblaue See, ringsherum Wüste und in der Mitte einige pittoreske Inseln.

Mono Lake South Tufa
Mono Lake South Tufa

Die Benzinpreise waren relativ hoch ($4.89/gal), trotzdem war ein Tankstopp für uns "alternativlos". Anschließend fuhren wir zu den South Tufa am Südende des Sees. Das letzte Stück der Zufahrt war ungeteert, jedoch gut befahrbar. Der Parkplatz funktionierte nach dem pay&display Prinzip, wobei der Interagency Pass anerkannt wurde.

Ein kurzer Rundweg führte vor zum Wasser, wo sich die bizarren Tuffsteingebilde befinden. In der Abendsonne war es angenehm warm, zumal etwas Wind für zusätzliche Abkühlung sorgte. Das Wasser des Sees ist sehr salzig, so dass unsere Füße bald von einer leichten weißen Kruste überzogen waren.

Die anschließende Weiterfahrt auf der CA-395 in Richtung Süden war nicht minder reizvoll. Auf einem breiten zweispurigen Highway ließen wir den Minivan entlang der von der Abendsonne eindrucksvoll in Szene gesetzten Bergkette der Sierra Nevada nach unten rollen. Entspannt erreichten wir nach einer Stunde Fahrzeit unser heutiges Etappenziel Bishop.

Nachdem wir den Tank noch einmal aufgefüllt hatten, um für unsere morgige Fahrt durch das Death Valley vorbereitet zu sein, checkten wir in die Best Western Plus Holiday Spa Lodge ein. Das Zimmer war sehr schön. Der Swimmingpool, auf den wir uns alle gefreut hatten, war allerdings so stark gekühlt, dass es uns schlotterte.

Zum Abendessen kehrten wir beim Whiskey Creek ein. Dieses Lokal war in mehreren Reiseberichten empfohlen worden. Da es auch nach Sonnenuntergang noch an die 30°C hatte, konnten wir auf der Terrasse sitzen und uns leckere Burgers schmecken lassen. Auch der Service war vorzüglich.