Tagebuch

24.08.2012 - 421 km

Yosemite National Park

Es war noch dunkel als um 04:40 Uhr der Wecker ging. Ohne das eigentlich inklusive Frühstück düsten wir bereits um 05:30 Uhr ab. Grund für die diese morgendliche Hektik war, dass es bis zu unserem heutigem Ziel, dem Yosemite National Park, über 300 km waren und wir noch möglichst viel Zeit im Park verbringen wollten.

Die Fahrt bei Nacht und Nebel war zunächst etwas unangenehm. Wir missinterpretierten einige Anweisungen des Navis und mussten wenden. Dafür wurden wir auf der Höhe des San Luis Reservoirs mit einem gigantischen Sonnenaufgang belohnt. Was für eine Wohltat nach all dem Nebel der letzten Tage. Wir folgten der schnurgeraden CA-152 in Richtung Los Banos. Die Strecke führte durch endlose Pistazienplantagen, die allesamt aufgrund der ansonsten völlig trockenen Gegend bewässert werden mussten. Dank des Tempomats glitten wir entspannt dahin. So macht Fahren richtig Spaß!

In Madera war Frühstückspause bei einem Burgerking angesagt. Trotz der frühen Tageszeit war es bereits sehr warm und schwül, weshalb die Pullis und langen Hosen im Kofferraum verschwanden. Wir nahmen weiter Kurs auf Yosemite. Je höher wir kamen, desto gefälliger wurde die Landschaft. Felsen und Bäume tauchten auf. Um 09:15 Uhr waren wir am Parkeingang. Wir hielten uns rechts und fuhren gleich hoch zu Mariposa Grove, wo wir gerade noch einen der letzten Parkplätze ergatterten. Das nennt man perfektes Timing!

Wir folgten dem Wanderpfad vorbei am Faithful Couple und Clothespin Tree zu dem kleinen Museum bei der Upper Grove, wo zahlreiche Giant Sequoias dicht beieinander standen. An zahlreichen Stellen waren die Folgen von Waldbränden zu sehen, die meisten von ihnen hatten keine natürliche Ursache, sondern wurden gezielt entfacht, um das Unterholz niedrig zu halten.

Waldspaziergang Größenvergleich
Waldspaziergang Größenvergleich
Faithful Couple Clothespin Tree
Faithful Couple Clothespin Tree

Nachdem wir uns von den freundlichen Rangern einige Anregungen geholt hatten, marschierten wir weiter zum Wawona Point Vista (6810 ft), von wo aus man einen schönen Ausblick hatte.

Wawona Point
Wawona Point

Der Abstieg führte uns über den umgestürzten Wawona Tunnel Tree und dem Grizzly Giant zurück zum Lower Grove. Es war richtig warm geworden und wir waren froh, dass es im Wald gelegentlich etwas Schatten gab. Nach 4 Stunden Wanderung waren wir mit leicht müden Füßen wieder am Parkplatz und stärkten uns mit einer Brotzeit am Auto.

Weiter ging die Fahrt durch eine traumhafte Gebirgslandschaft in Richtung Glacier Point. Obwohl es auf der Karte gar nicht so weit aussah, brauchten wir für die Auffahrt fast 45 Minuten.

Wir stellten zunächst das Auto am Wanderparkplatz des Taft Point ab. Ein 90 minütiger Rundweg führte uns durch eine gigantische Landschaft zu einer Abbruchkante. Unter uns lag das von dem mächtigen Granit des El Capitan überragte Yosemite Valley.

Taft Point
Taft Point

Zahlreiche tiefe Einschnitte, sogenannte fissures durchzogen die fast senkrechte Abbruchkante. Eine Gruppe junger Frauen poste waghalsig vor dem Abgrund. Wir ließen diese grandiose Szenerie ausgiebig auf uns wirken.

Nächster Stopp war am Washborn Point, von wo aus wir zum ersten Mal die volle Kulisse des Yosemite Valleys bestaunen konnten: Half Dome und die Vernal Falls präsentierten sich in schönstem Licht. Kurz darauf erreichten wir den großen Parkplatz beim Glacier Point (7214 ft) .

Washborn Point Glacier Point
Washborn Point Glacier Point

Ein kurzer Spaziergang führte uns zum Aussichtspunkt. Erneut waren wir überwältigt von dem grandiosen Panorama, das sich uns bot. Das einsetzende Abendlicht setzte dem Ganzen das Sahnehäubchen auf. Wir saßen eine geraume Weile auf einem Stein und genossen den Anblick. Eine Tüte Chips half gegen den kleinen Hunger zwischendurch. Der Sonnenuntergang war uns zu spät, da es immerhin noch 50 km bis zu Lodge im Tal zu fahren waren. Unmittelbar hinter dem Tunnel hatte es einen Aussichtspunkt, von wo aus wir einen schönen Blick auf das Tal im Abendlicht hatten.

Dar Zimmer in der Yosemite Lodge war eher einfach rustikal ausgestattet. Es gab keine Klimaanlage, sondern nur einen großen Ventilator an der Decke, der aber eher einen unangenehmen Luftzug erzeugte. Draußen war es drückend warm und kühlte auch spät abends nicht ab.

Zum Abendessen kehrten wir im Food Mart ein. Die Hamburger schmeckten ganz ordentlich und waren gar nicht überteuert. Trotzdem konnte uns die Kantinenatmosphäre nicht wirklich überzeugen.