Tagebuch

09.09.2012 - 496 km

Route 66

Nachdem grandiosen Sonnenuntergang von gestern, verzichteten wir heute morgen auf den Sonnenaufgang und schliefen stattdessen lieber eine Stunde länger. Trotzdem waren wir wieder bereits um 06:30 Uhr beim Frühstück, denn heute stand eine längere Fahretappe auf dem Programm.

Als wir gegen 07:15 Uhr abfuhren, zeigte das Thermometer 10°C. Welch eine Wohltat! Die AZ-64 Süd führte schön durch einen lichten Wald bergab. In der Ferne konnten wir bald die Vulkankette der San Francisco Mountains erkennen. Irgendwie erinnerte uns die gefällige Landschaft an das heimische Allgäu.

In Williams erinnerten einige alte Cafés an die Blütezeit der Route 66. Ansonsten war nicht wirklich viel los. Wir tankten relativ teuer in Befürchtung, dass es in der Wüste keine Tankstellen mehr geben würde, was sich aber als nicht zutreffend erweisen sollte.

Weiter ging die Fahrt auf der I-40 in Richtung Westen. Kurz hinter Ash Fork verließen wir die Autobahn und folgten der historischen Route 66. Entspannt glitten wir mit dem Tempomat durch grüne Weidelandschaft. Gelegentlich begegneten wir schier endlos langen Zügen der Santa-Fe Linie. Von der Route 66 an sich war nicht mehr viel übrig.

Bei einem kurzen Halt beim Hackberry Store, einer nostalgischen Tankstelle mit einem kleinen Laden, kauften wir ein Arizona-Nummernschild und machten einige Fotos. Inzwischen war es richtig heiß geworden.

Hackberry Store Oldtimer
Hackberry Store Oldtimer

Gemütlich rollten wir weiter in Richtung Kingman. Eine breite Einfallsstraße führte in die Stadt. Wir verzichteten auf die Suche eines historischen Zentrums, sondern folgten der AZ-93 in Richtung Las Vegas.

Kurz hinter Kingman begann die Mojave Wüste. Die Vegetation war verschwunden und die Temperaturen stiegen unaufhörlich. Das Thermometer zeigte 38°C als wir die Sicherheitskontrollen beim Hoover Dam hinter uns gebracht hatten.

Wir parkten auf dem Parkplatz unterhalb der neuen Bypass-Brücke. Eine kleine Treppe führte hinauf zur Brücke. Eigentlich kein großes Thema, aber die Affenhitze machte uns sehr zu schaffen, so dass wir die schönen Ausblicke auf den mächtigen Damm gar nicht so richtig genießen konnten. Es waren viele Ausflügler von Las Vegas unterwegs.

Hoover Dam Mike O'Callaghan-Pat Tillman Memorial Bridge
Hoover Dam Mike O'Callaghan-Pat Tillman Memorial Bridge

Als nächstes wollten wir noch einen Sprung zum Visitor Center schauen. Da wir für das $7 teure Parkhaus zu geizig waren, stellten wir das Auto auf einem der kostenlosen Buchten auf der anderen Seite etwas oberhalb des Damms ab. Bis zum Visitor Center waren es nur wenige hundert Meter, was bei diesen Temperaturen aber schon ein Thema war. Das Visitor Center kostete $8 Eintritt pro Person. Wollte man an einer Dammführung teilnehmen waren weitere $8 fällig! Wir verzichteten dankend. Zurück am Auto waren wir völlig durchgeschwitzt. Bevor wir endgültig diesen Hitzeort verließen, hielten wir noch kurz am Lake Mead Overlook.

Dammkrone Lake Mead Overlook
Dammkrone Lake Mead Overlook

Ein McDonalds im nahegelegen Henderson bot Gelegenheit uns abzukühlen und etwas gegen das aufkommende Hungergefühl zu tun. Sogleich stieg die Stimmung wieder. Da wir relativ früh dran waren, beschlossen wir noch einmal zum Shoppen zu gehen. Diesmal sollte es zum Premium Outlet North gehen.

Das Navi konnte die GPS Koordinaten nicht richtig zuordnen und dachte unser Ziel liegt direkt auf der Autobahn anstatt gleich daneben. Aber wir fanden unseren Weg auch so wie in den alten Zeiten. Noch einmal schlenderten wir durch die Geschäfte und kauften Kleidung für die Kinder. Das Outlet Center war keine überdachte Mall, sondern man musste um von Geschäft zu Geschäft zu gelangen durch die Schwüle.

Gegen 17:30 Uhr checkten wir ins Best Western Mardi Gras Inn ein. Das Hotel war für Las Vegas Verhältnisse relativ klein und lag etwas abseits vom Strip. Da wir das ganze Auto komplett leerräumen mussten, haben wir uns für den letzten Tag bewusst für eine etwas dezentere Variante entschieden.

Nachdem wir unsere Sachen verräumt hatten und noch kurz in den Pool gesprungen waren, fuhren wir mit dem Auto zum Strip und parkten in der Tiefgarage des The Cosmopolitan, wo wir uns bereits auskannten.

Bevor wir zu einem kurzen Strip Bummel aufbrachen, kehrten wir im Panda Express ein. Ein letztes mal schauten wir ins Bellagio. Leider wurden die Ausstellung im Glashaus gerade umgebaut.

Bellagio Caesar's Palace
Bellagio Caesar's Palace