Tagebuch

31.08.2012 - 173 km

Bryce Canyon National Park

Heute zeigte sich der Himmel zum ersten mal bereits am Morgen bewölkt und auch die Vorhersage war nicht gerade prickelnd: es sollte den ganzen Tag gewittrig sein. Wir frühstückten wieder im Zimmer.

Zum Auftakt folgten wir nochmal dem Zion-Mount Carmel Highway. Den Spaziergang zum Zion Canyon Overlook schenkten wir uns, da wir nicht zu viel Zeit verlieren wollten. Gelegentlich spitzelte die Sonne durch und einige Parkbuchten luden zu einem Fotostopp ein. Kurz bevor wir den Park verließen, hielten wir noch an der markant gemusterten Checkerboard Mesa.

Weiter ging die Fahrt auf der UT-89 durch eine relativ öde Gegend. Der Himmel war grau. Nur im Norden schaute es etwas heller her, zum Glück genau unsere Richtung. Nach einiger Zeit wurde die Gegend gefälliger und auch der blaue Himmel kam näher.

Kurz nach dem Abzweig auf die UT-12 stimmte uns der Red Canyon auf das heutige Tagesprogramm ein.

Tiefrote Felsformationen im ... ... Red Canyon
Tiefrote Felsformationen im ... ... Red Canyon

Teilweise tiefrote Erdpyramiden (engl. Hoodoos) gepaart mit grünen Nadelbäumen boten eine schöne Kulisse für ein paar Fotos. Nach einigen weiteren Meilen erreichten wir den Abzweig zum Bryce Canyon.

Eingangsschild Parkstraße
Eingangsschild Parkstraße

Da es unten recht wolkenverhangen aussah, beschlossen wir zunächst ganz nach oben zu fahren und das Pferd von hinten her aufzuzäumen. Unsere Taktik ging auf! Als wir den Rainbow Point (2778m) am Ende der Parkstraße erreicht hatten, schien in Richtung Canyon die Sonne. Weiter westlich gab es dunkle Schauer, die der Wind nach Norden wegtrieb.

Ausblicke vom ... ... Rainbow Point (2778m)
Ausblicke vom ... ... Rainbow Point (2778m)

Die Aussicht auf den Canyon-Rand mit seinen orangen Felsen war beeindruckend. Aufgrund der Höhenlage waren die Temperaturen sehr angenehm. Wir folgten dem Bristlecone Loop Trail, drehten doch bald wieder um, da der Weg durch den Nadelwald nicht sonderlich spektakulär war und wir keine Zeit einbüßen wollten.

Auf der Rückfahrt klapperten wir alle View Points ab und hatten wahnsinniges Glück, dass es mit dem Fotolicht perfekt passte. Immer mehr Bilder wanderten auf die SD-Karte.

Black Birch Canyon Agua Point
Black Birch Canyon Agua Point
Farview Point Piracy Point
Farview Point Piracy Point

Am Bryce Point war Mittagspause angesagt. Die Verpflegung bestehend aus Frischkäse, Peanut-Butter, Chips und Oreo-Keksen konnte kulinarisch leider bei weitem nicht mit dem Niveau der Ausblicke mithalten.

einzigartiges Panorama ...
einzigartiges Panorama ...
... und farbenprächtige Felsen ... ... am Bryce Point
... und farbenprächtige Felsen ... ... am Bryce Point

Beim nahegelegenen Inspiration Point sorgte die Höhenlage dafür, dass uns ein kurzer, aber relativ steiler Anstieg zur Aussichtsplattform leicht außer Atem brachte. Bald darauf folgte mit dem Sunset Point ein weiterer Höhepunkt des Nationalparks: vor uns breitete sich das Bryce Amphitheater mit seinen unzähligen farbenprächtigen Stelen aus, ein wahrhaft grandioses Panorama.

Franziska beim Inspiration Point Amphitheater
Franziska beim Inspiration Point Amphitheater

Da ein Gewitter verdächtig nahe kam, waren wir zunächst etwas unsicher, entschlossen uns aber dennoch den berühmten 3 Meilen Rundweg zu gehen. Wir stiegen die steilen Serpentinen des Navajo Loop Trails hinab in den Canyon. Von der Nähe betrachtet wurde uns die Größe und bizarre Schönheit der Hoodoos erst so richtig bewusst. Zusammen mit den grünen Nadelbäumen ergab sich ein farbenfrohes Gesamtbild.

Wallstreet Canyon Navajo Loop Trail
Wallstreet Canyon Navajo Loop Trail
rote Hoodoos Queens Garden
rote Hoodoos Queens Garden

Über den Queens Garden Trail stiegen wir hinauf zum Sunrise Point und folgten dem Rim Trail zurück zum Ausgangspunkt. Diese Wanderung ist landschaftlich wirklich ein absolutes Highlight! Die Schauer waren eindrucksvoll an uns vorbeigezogen, so dass wir keinen Tropfen abbekommen haben. Heute hatten wir wirklich mehr Glück als Verstand mit dem Wetter.

Panoramablick vom Sunrise Point
Panoramablick vom Sunrise Point

Wir checkten in die sehr schön gelegene und edle Bryce Canyon Lodge ein. Das Hotel war kein Vergleich zur Yosemite-Lodge. Unser wohnlich ausgestattetes Zimmer lag in einem Nebengebäude und hatte eine kleine Terrasse, die von der Abendsonne angestrahlt wurde. Das beste war aber, dass es keine Klimaanlage, sondern eine Heizung gab. Diese Höhenlage hatte schon etwas. Einziger Nachteil war, dass es WiFi nur in der Lobby im Hauptgebäude gab.

Zum Abendessen kehrten wir in der Pizzeria gleich neben an ein, wo wir gut und einigermaßen preiswert gegessen hatten. Als Geschirr gab es nicht ganz stilechte Blechteller, aber zumindest kein Einwegplastik.

Aufgrund der relativ südlichen Lage war der Sonnenuntergang bereits gegen 19:00 Uhr. Nach dem Essen fuhren wir deshalb rasch zum Sunset Point, um uns dieses Spektakel anzusehen. Langsam wurden die Schatten länger und der Canyon erstrahlte stimmungsvoll in der Abendsonne. Ein kräftiger Schauer verzierte die Szenerie mit einem Regenbogen.

Sonnenuntergang ... ... am Sunset Point
Sonnenuntergang ... ... am Sunset Point

Anschließend gab es im Hauptgebäude ein Rangerprogramm über die Tierwelt des Bryce Canyon. Wir erfuhren viel Interessantes über den Utah Prairie Dog und die vom Aussterben bedrohten Pronghorns. Während des etwas zu lang geratenen Vortrags zog ein schweres Gewitter über uns hinweg.

 

Nützliche links zum Bryce Canyon National Park: