Tagebuch

30.08.2012 - 32 km TODO

Zion National Park

Die Zeitverschiebung machte sich deutlich bemerkbar, denn es dämmerte gerade als um 06:40 Uhr der Wecker ging. Nach einem mäßigen Frühstück im Zimmer mit pappigen und eher künstlich schmeckenden Zimtschnecken fuhren wir zum Visitor Center gleich hinter dem nahegelegenen Parkeingang, wo wir das Auto auf dem noch fast leeren großen Parkplatz abstellten.

Da der Zion Canyon nur mit dem Shuttle-Bus zugänglich ist, packten wir unsere Rucksäcke und tuckerten gemütlich hoch bis zur Haltestelle "Weeping Rock". Während der Fahrt sorgten informative Durchsagen und grandiose Ausblicke dafür, dass während der gut 30 Minuten Fahrzeit keine Langeweile aufkam.

Um 08:30 Uhr begannen wir mit dem Aufstieg zum Observation Point. Der gut ausgebaute Steig führte in Serpentinen relativ steil empor. Nach einer Stunde erreichten wir einen Slot-Canyon mit sehr eindrucksvollen fast senkrechten Felswänden. Anschließend war noch einmal ein Steilstück angesagt, das uns durch alle Farbschattierungen des Canyons führte.

farbenprächtiger ... ... Aufstieg
farbenprächtiger ... ... Aufstieg

Als die Sonne über den Berg kam und es wärmer wurde, waren wir froh so früh losgegangen zu sein, denn die ganze Strecke in der Sonne zu gehen, wäre sicher kein Vergnügen gewesen. Oben angekommen führte der Weg noch eine Weile aussichtsreich am Canyon-Rand entlang, bis wir nach 2,5 h Wanderung schließlich unser auf einem Felsvorsprung gelegenes Ziel erreichten.

Observation Point Blick in den Zion Canyon
Observation Point Blick in den Zion Canyon

Die Ausblicke auf den Canyon waren grandios. Tief unter uns schlängelte sich der Virgin River in einer großen Schleife (big bend) durch den roten Canyon. Auf halber Höhe konnten wir die Wanderer zum Angle's Landing mit dem Fernglas beobachten. Wir rasteten auf einem Felsen und genossen ausgiebig das Panorama. Nur kulinarisch war der Ausflug mit Oreo-Keks und Chips eher ein Tiefpunkt.

Canyon Big Bend
Canyon Big Bend

Der Rückweg war vollkommen in der Sonne und uns wurde trotz des Abstiegs richtig warm. Als wir gegen 13:30 Uhr wieder unten waren, zitterten uns leicht die Füße aufgrund des steilen Abstiegs. Den kurzen Umweg zum Weeping Rock schenkten wir uns, da wir ihn schon vom Weg aus gesehen hatten. Nach einer kurzen Pause fuhren wir mit dem Shuttle-Bus weiter.

Unser Ziel war der Temple of Sinawava am Ende des Canyons. Nachdem wir unsere Wasserflaschen aufgefüllt hatten, folgten wir dem Riverside Walk entlang des Virgin Rivers. Es waren viele Leute unterwegs, kein Vergleich zu der eher beschaulichen Wanderung zum Observation Point. Je weiter wir gingen, desto enger wurde die Schlucht und desto mehr Schatten gab es, denn in der Sonne war es doch sehr warm. Am Ende des Weges zogen wir unsere Wasserschuhe an und liehen uns einen Wanderstock aus.

Eingang zu den Narrows Wasserwandern
Eingang zu den Narrows Wasserwandern

Ab jetzt ging es wegelos im Canyon weiter. Die meiste Zeit war nun Waten im Flussbett angesagt. Das Wasser war angenehm frisch und wir hatten einen Riesenspaß. Die Strömung war beherrschbar, doch man musste schon aufpassen, wo man hintrat. Einige Wanderer sind vor unseren Augen schon unfreiwillig plötzlich Baden gegangen. Bei den Temperaturen wäre dies zwar kein Problem gewesen, doch wir hatten für den Foto keine wasserdichte Hülle dabei.

am Umkehrpunkt Schlucht des Virgin Rivers
am Umkehrpunkt Schlucht des Virgin Rivers

Nach einer knappen Stunde drehten wir um und liefen zurück zum Shuttle-Bus, der uns zum Visitor Center brachte. Werner und Felix nickten unterwegs trotz schönster Landschaft ein.

Wir fuhren noch ein Stück auf dem Zion-Mount Carmel Highway in Richtung Osteingang. Die Passstraße führte entspannt durch eine wunderschöne rot grüne beige Gebirgslandschaft. Am Tunnel mussten wir zweimal auf ein überbreites Wohnmobil warten. Nur die Sonne fehlte etwas, da sich wie am späten Nachmittag üblich Gewitterschauer gebildet hatten. Wir kehrten um und beschlossen morgen früh noch einige Fotos zu machen.

Nachdem wir uns ein wenig am Hotel-Pool ausgeruht hatten, fuhren wir noch einmal zur Pioneer Lodge zum Abendessen. Zum krönenden Abschluss gab es eine gigantische Kugel Eis für $2.69 vom Laden nebenan.