Tagebuch

29.09.2016 - 392 km

Maine Mid Coast

Da wir früh im Bett waren, traf es uns nicht allzu hart, als um 05:30 Uhr der Wecker ging. Unser Plan war möglichst früh dran zu sein, um dem Berufsverkehr in Boston einigermaßen zu entgehen. Schnell machten wir uns im Zimmer einen Kaffee und verspeisten einen Cookie aus dem Handvorrat. Als wir losfuhren war es noch dunkel.

Wir kamen zunächst recht zügig voran, doch auf der I-93 in Richtung Boston stockte es dann doch etwas und wir verloren ca. 30 Minuten. Dafür blieb uns mehr Zeit, um vom Auto aus die eindrucksvolle Skyline zu würdigen.

Gegen 08:30 Uhr erreichten wir Gloucester und stoppten beim Man at the Wheel Denkmal.

Man At the Wheel
Man At the Wheel

Es war kalt und ein steifer Wind pfiff uns um die Ohren, trotz Goretex-Jacken kein Platz für ein entspanntes zweites Frühstück im Freien. Als Alternative bot ein Dunkin' Donuts bei der Tankstelle im Ort Gelegenheit zum Aufwärmen.

Wir folgten der MA-127A, dem Scenic Costal Byway in Richtung Rockford. Die Straße führte an zahlreichen schönen Holzhäusern teilweise unmittelbar an der recht eindrucksvollen felsigen Küste entlang. Die Sonne versuchte sich durch die Wolken zu kämpfen, was ihr aber nicht so richtig gelingen wollte.

In Rockford war es kein Problem in einer Seitenstraße kostenlos zu parken, denn der Ort wirkte wie ausgestorben, obwohl es schon 10:00 Uhr war. Ein kurzer Spaziergang führte uns zum Bearskin Neck mit seinen zahlreichen netten kleinen Läden, von denen jedoch einige schon "closed for the season" waren. Natürlich würdigten wir auch Motiv No.1, eine pittoreske rote Fischerhütte, die angeblich das meistgemalte Motiv Amerikas ist.

RockfordMotif No. 1
RockfordMotif No. 1

Weiter ging die Fahrt über die MA-127, MA -133 und dann US-1 in Richtung Norden. Unser Ziel war das Cape Neddick. Auf der Landstraße kamen wir zwar nicht so schnell voran wie auf der Interstate, dafür führte die sehenswerte Strecke vorbei an schön gepflegten Häusern mit penibel gemähtem Rasen und typischen weißen kleinen Kirchen. Dazwischen gab es immer wieder einen Blick auf das Meer oder auf saftig grüne Marschlandschaft. Als wir die Grenze zu New Hampshire überquerten, setzte sich die Sonne durch und es versprach ein schöner Tag zu werden.

Nubbles Lighthouse
Nubbles Lighthouse

Das Nubble Lighthouse liegt postkartenreif auf einer kleinen, nicht zugänglichen Insel. Die Sonne strahlte und der eisige Wind sorgte für eine eindrucksvolle Brandung. Der Lobster Shack hatte bereits geschlossen.

Unser nächstes Ziel war Ogunquit, ein bekanntes Seebad mit einer rieseigen Sandbank. Um nicht allzu viel Zeit zu verlieren, entschieden wir uns für die letzten Kilometer doch für die Autobahn. Bald darauf überquerten wir die Grenze des Bundestaates Maine. Dank der Nachsaison war es kein Problem auf einem kleinen Parkplatz für $8 unterzukommen, ein Schnäppchen sozusagen.

Der Marginal Way führte an den Klippen entlang und eröffnete geniale Ausblicke auf das tosende Meer. Die Bucht war etwas windgeschützt, so dass der Wind nicht so eisig wirkte wie heute morgen.

OgunquitPerkins Cove
OgunquitPerkins Cove

Bald hatten wir den kleinen Hafen von Perkins Cove mit seinen kleinen Läden erreicht und verkosteten auf einer sonnigen Terrasse zum ersten mal einen Clam Chowder, eine recht leckere Muschelsuppe, bevor wir uns vergnügt auf den Rückweg machten. Den ausgedehnten Strand bewunderten wir nur von der Ferne.

Wir folgten der I-93 in Richtung Norden. Gelegentlich zeigten sich erste ganz vorsichtige Laubfärbungen. Das letzte Ziel des heutigen Tages war das Portland Headlight im Fort Williams Park. Fotogen präsentierte sich der auf einer Klippe gelegene sehr schöne Leuchtturm. Entspannt schlenderten wir etwas durch den Park und ließen uns von der Abendsonne streicheln.

Portland Headlight
Portland Headlight

Nachdem wir im Best Western Merry Manor Inn in South Portland eingecheckt hatten, fuhren wir zum nahegelegenen Texas Roadhouse, wo wir uns ein Ft. Worth Ribeye Steak einverleibten. Im Walmart Super Store gegenüber erstanden wir einen langen Schlafanzug für Werner, den wir vergessen hatten. Für einen Bummel durch Downtown von Portland war keine Zeit mehr.

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