Tagebuch

09.10.2016 - 278 km

Adirondacks

Hurrikan Matthew schickte uns ein paar Grüße in Form eines bedeckten Himmels, aber es sollte trocken bleiben. Bereits um 07:00 Uhr ging der Wecker, denn heute mussten wir von den Bergen zunächst Abschied nehmen. Wir begannen unsere Fahrt mit einer Runde um den Mirror Lake, der immer noch einen recht trüben Eindruck machte.

Unser erstes Ziel war der kleine Moody Pond in Saranac Lake. Ein 45 min Aufstieg führte uns hinauf zum Mt. Baker. Es war Sonntagvormittag und trotz der relativ frühen Uhrzeit waren bereits einige Wanderer unterwegs. Die Sonne versuchte sich vergeblich durch die Wolken zu kämpfen, was der angenehmen Herbststimmung aber nichts anhaben konnte. Vom Gipfelplateau hatte man einen recht schönen Ausblick auf die Seenlandschaft.

Ausblicke vom ...... Mount Baker
Ausblicke vom ...... Mount Baker

Der kurze Spaziergang machte Lust auf mehr und da wir noch genügend Zeit hatten, machten wir uns auf zum Floodwood Mountain. Von Saranac Inn führte ein 10 km langer ungeteerter Feldweg zum Ausgangspunkt der Wanderung. Die Anfahrt durch den Wald vorbei an einigen kleinen Seen war ein erster Höhepunkt. Es stand bereits ein Pick-Up da und auch die Beschreibung aus dem Internet passte, so dass wir sicher waren, am richtigen Fleck in dieser Einsamkeit gelandet zu sein.

Buntes Laub bedeckte den Weg, so dass man teilweise den Verlauf gar nicht richtig erkennen konnte, sondern sich an den Markierungen an Bäumen orientieren musste. Unterhalb des Gipfels wurde es etwas steiler und rutschig. Für die Anstrengungen wurden wir erneut mit tollen Ausblicken belohnt.

herbstlicher WaldwegBlick vom Floodwood Mountain
herbstlicher WaldwegBlick vom Floodwood Mountain

Etwas weiter südlich hätte es einen weiteren Gipfel gegeben, doch dafür fehlte uns die Zeit. Es war recht frisch geworden. Am Auto zeigte das Thermometer 5°C.

Gegen 13:30 Uhr folgten wir der NY-30 in Richtung Kanada. Die Landschaft war recht gefällig, immer wieder spitzelte ein See durch den bunt gefärbten Wald. Bald wurde die Gegend einsamer und die Häuser verhauter. Mit dem Tempomat cruisten wir entspannt durch das Niemandsland. Das letzte Stück führte uns die I-89 zur mautpflichtigen 1000 Islands Bridge. Die Einreise nach Kanada war unspektakulär: ein paar Fragen, Stempel in den Pass und wir waren drin.

Gleich hinter der Grenze parkten wir beim 1000 Islands Tower und fuhren mit dem etwas in die Jahre gekommen Aufzug hinauf zur Aussichtsplattform, wo uns einmal mehr ein frostiger Wind empfing. Die Rundumsicht auf die schier unzähligen kleinen und etwas größeren Inseln im St. Lorenz Strom war großartig. Die Sonne stand bereits relativ tief und bescherte uns ein phantastisch Fotolicht.

Thousand IslandsSt. Lorenz Strom
Thousand IslandsSt. Lorenz Strom

Wir verließen die Autobahn bei der ersten Ausfahrt und folgten der Küstenstraße. Unterwegs konnten wir immer wieder schöne Ausblicke auf den breiten Fluss erhaschen. Bis zum Gananoque Inn in Gananoque war es nicht mehr weit. Das Hotel hatte eine angenehme Atmosphäre und auch die Zimmer überzeugten uns sogleich. Ein gute Wahl!

Ein kurzer Spaziergang führte uns zum Leuchtturm. Leider war es zum Fotografieren bereits zu dunkel. Zum Abendessen kehrten wir im Old English Pub ein. Die Hamburger schmeckten sehr gut, genauso wie das Bier. Zum krönenden Abschluss gönnten wir uns eine feine Crème Brûlée. Im Fernsehen gab es Baseball, Texas Rangers vs Toronto Blue Jaws im Rogers Centre in Toronto. Wenn das keine Einstimmung für den morgigen Tag war.