Reisebericht

16.05.2002 - 1. Tag

Füssen

Eigentlich wollten wir erst am morgigen Freitag gegen Mittag aufbrechen, nachdem Franziska von der Schule zurück war. Da es jedoch sehr heiß war, befürchteten wir in die Mittagshitze zu geraten. Von etwas schlechten Gewissen geplagt entschlossen wir uns daher, Franziska von der Schule befreien zu lassen und schon in der Früh zu fahren.

Campingplatz Bannwaldsee
Campingplatz Bannwaldsee

Das WoMo hatten wir kulanterweise bereits gestern erhalten. Es war im übrigen exakt dasselbe Fahrzeug wir im letzen Jahr. Nachdem das Aufrüsten des WoMos zügiger als beim ersten mal vonstatten ging, entschieden wir uns spontan, schon heute Abend zu starten. Zum frühest möglichen Zeitpunkt (17.00) ging es los. Unser Ziel war der Campingplatz Bannwaldsee, den wir nach gut einer Stunde erreichten. Es war noch nicht viel los und wir konnten uns einen schönen Platz direkt am See aussuchen.

Nach eine kurzen Brotzeit, die wir auf unserem Campingtisch verspeisten, brachen wir zu einer kleinen Radtour zum Forggensee auf. Er war noch erstaunlich leer; der Lech hatte sich tief eingegraben und wir fühlten uns etwas an den Grand Canyon erinnert.

Zurück am Campingplatz saßen wir noch etwas im Freien. Es war eine traumhafte Sommernacht. Leider war die Wettervorhersage für die nächsten Tage nicht gerade berauschend.

17.05.2002 - 2. Tag

Füssen

Wir schliefen bis 08.00; in der Nacht hatte es angenehm abgekühlt. Nachdem wir gemütlich im Freien gefrühstückt hatten, brachen wir zu einer Radtour um dem Forggensee auf.

Die Landschaft zeigte sich wieder einmal von ihrer schönsten Seite. Sie übte auf uns immer noch eine spezielle Faszination aus, obwohl wir schon so oft in dieser Ecke waren. Nur das an allen Stellen anzutreffende frisch gemähte Gras machte Carolas Heuschnupfen zu schaffen. Die etwas hügelige Stecke meisterten die Kinder tapfer. Leider hatte der Kiosk am Kinderspielplatz hinter dem Ludwig Musical noch geschlossen, so dass wir das Eis auf später vertagen mussten. Stattdessen verspeisten wir auf einer Parkbank mit Seeblick die mitgebrachten Semmeln.

Hergratsried Lechfall
Hergratsried Lechfall

Noch nicht ganz ausgepowert beschlossen zum Allatsee zu fahren. Es ging noch einmal mächtig bergauf, aber die Kinder bewältigten auch diese Anstrengung ohne Murren. Umso größer war die Enttäuschung als es in der Wirtschaft auch kein passendes Eis gab. Wir spazierten etwas am See entlang und steckten die Füße in das erstaunlich warme Wasser. Anschließend radelten wir zurück zum WoMo. Am sehr romantisch im Wald gelegenen Bad Faulenbacher Freibad gab es endlich das lang ersehnte Eis. Nächster Stopp war an einer Kneippanlage, wo wir im eiskalten Wasser unseren Kreislauf belebten. Letzte Station des Tages war der Lechfall, der durch die Schneeschmelze besonders imposant wirkte.

Zurück am Campingplatz zeigte der Tageskilometerzähler 49 km. Es war traumhaft warm und es zog uns zum See. Als wir sahen, dass bereits einige schwammen, gab es kein Halten mehr. Die Kinder und Werner stürzten sich in die Fluten. Wer hätte gedacht, dass wir bereits am ersten Tag im Allgäu schwimmen konnten!

Nach dem Duschen kochte Carola Nudeln. Felix tobte (!!) noch etwas herum und Franziska malte, bis sie schließlich beide in die Betten fielen. Wir saßen noch etwas im Freien und genossen die laue Sommernacht.


18.05.2002 - 3. Tag

Füssen

Nach dem tollen Erlebnis gestern beschlossen wir heute noch einmal eine ganztägige Radtour zu unternehmen. Zunächst frühstückten wir im Freien. Auch heute war es in der Früh bereits angenehm warm, nur leichte Schleierwolken zeigten sich am Himmel.

Franziska on Tour
Franziska on Tour

Unsere Route führte uns zunächst am Forggensee entlang nach Füssen. Am Lechfall vorbei radelten wir auf dem Länderweg nach Vils, wo wir uns im Ortskern ein wenig stärkten . Danach fuhren wir auf einem wunderschönen Weg durch saftige Bergwiesen weiter in Richtung Musau. Auf dem neu angelegten Radweg entlang der alten B314 rollten wir nach Pinswang, wo wir uns eine ausgiebige Mittagspause mit Blick auf eine schöne Blumenwiese gönnten. Anschließend ging es über den Gasthof Schluxen zum Alpsee; den nicht gerade geringen Anstieg meisterten die Kinder mit Bravour und wurden am See mit einem Eis beloht. Inzwischen waren die Schleierwolken etwas dichter geworden.

Nächster Punkt auf der Tagesordnung war Schloss Neuschwanstein. Zu Fuß folgten wir dem steilen Weg zur Marienbrücke hoch. Es herrschte ein ziemlicher Rummel; nahezu alle Sprachen waren vertreten. Da es leicht zu Donnern begann, machten wir uns relativ zügig wieder auf den Rückweg. Diesmal wählten wir den Weg über die Pöllatschlucht, die in der Gewitterstimmung ein leicht unheimliches Bild bot. Auf dem Rückweg zum WoMo erwischte uns schließlich ein kleiner Schauer. Aber es war sehr warm und der Regen hörte bald auf, so dass wir wieder trocken waren, als wir am WoMo ankamen. Kurz darauf brach das Gewitter erst richtig los und wir mussten im WoMo Unterschlupf suchen. Die Kinder malten.

In einer Gewitterpause wagten wir uns zum Duschen. Eigentlich wollten wir ja ins Bierzelt, da es heute Grillhähnchen gab. Doch es goss dermaßen, dass wir uns zunächst nicht nach draußen trauten. Schließlich siegte doch der Hunger und wir machten uns im K-Way auf zum Zelt. Es spielte ein Duo Unterhaltungsmusik und sorgte für Stimmung; die Kinder waren fasziniert. Nach 3 Bier und 2 kleinen Feiglingen schunkelten alle und der Regen störte nicht mehr so.


19.05.2002 - 4. Tag

Sirmione

In der Nacht hatte es aufgehört zu schütten; es nieselte nur noch leicht. Alles in allem nicht gerade einladend. Nach einem Müsli-Frühstück räumten wir schnell zusammen und entsorgten das WoMo. Danach zogen wir über Fern- und Brennerpass ab in Richtung Süden.

Brotzeit im WoMo
Brotzeit im WoMo

Das Wetter wurde immer besser. Nur noch einige dunkle Schauerwolken waren am Himmel zu sehen. Etwas übermütig beschlossen wir, doch wie geplant zur Seisser Alm zu fahren. Die Strecke führte uns kurvenreich durch schöne Gebirgslandschaften. In Kastelruth angekommen wurden wir jedoch von einem heftigen Gewitter überrascht. Bei einer Brotzeit auf einem Parkplatz warteten wir den Regenguss ab. So langsam kam uns die Erkenntnis, dass eine Fahrt zur Seisser Alm wohl keinen Sinn mehr machte.

Sirmione
Sirmione

Unser neues Ziel war Sirminone an der Südspitze des Gardasees. Nach einem Tankstopp und etwas dichten Verkehr um Peschiera herum erreichten wir gegen 18.00 den schön im Grünen direkt am See gelegenen Stellplatz. Schnell montierten wir die Räder ab und fuhren in Richtung Altstadt. Inzwischen herrschte Sonnenschein und es war angenehm warm. Wir stellten die Räder vor der Burg ab und schlenderten etwas durch die Gassen. Zum Abendessen gab es je ein Stück Pizza zum Mitnehmen und ein Eis (Kostenpunkt zusammen 18€).

Zurück am WoMo spielten die Kinder noch etwas Fußball. Wir saßen vor dem WoMo und plauderten mit der Besatzung des Nachbar-WoMos.


20.05.2002 - 5. Tag

Levanto

Das schlechte Wetter schien uns zu verfolgen! Heute morgen war es bewölkt und nieselte leicht. Wir wollten zwar sowieso nicht länger am Gardasee bleiben, trotzdem waren wir leicht frustriert. Nachdem wir die 14€ Stellplatzgebühr abgedrückt hatten, stellten wir das WoMo auf die Autobahn in Richtung Süden: Brescia, Parma, La Spezia, Levanto. Eigentlich war die gesamte Strecke Autobahn, aber es gab unzählige Baustellen, die das Fortkommen doch behinderten. Je weiter wir nach Süden kamen desto besser wurde das Wetter, zwischendurch war es sogar richtig heiß. Die Fahrt von der A12 hinab nach Levanto stellte sich als völlig problemlos heraus.

Levanto
Levanto

Über Handy hatten wir herausgefunden, dass nur noch Camping 5 Terre Plätze frei hatte: ein schöner Platz, etwas außerhalb des Ortes mitten im Grünen gelegen und allerdings nicht gerade billig. Da wir bereits gegen Mittag ankamen, konnten wir uns noch einen schönen Platz aussuchen. Später sollte der Platz ziemlich voll werden. In Levanto gibt es auch einen offiziellen WoMo Stellplatz. Dieser liegt jedoch gegenüber dem Bahnhof direkt neben einer Tankstelle an einer stark befahrenen Straße und ist deshalb wenig einladend. Darüber hinaus sind pro Nacht 10€ zu berappen. Ähnlich unattraktiv ist auch der Stellplatz in Monterosso, der sich am Ende des direkt am Meer gelegenen großen Parkplatzes befindet.

Camping 5 Terre
Camping 5 Terre

Als wir gegen 14.30 in Richtung Strand aufbrachen verdichteten sich die Quellwolken und es begann leicht zu tröpfeln. Wir waren etwas pikiert! Der Regen war aber gleich vorbei. Vorbei am Bahnhof ging es zur Touristinformation und dann endlich zum Strand; die Kids waren hellauf begeistert. Die Landschaft war sehr schön: es gab Felsen, aber nicht so rau wie in der Bretagne. Alles war grün und von italienischem Flair geprägt. Wir dösten etwas am Strand und genossen die Ruhe. Auf dem Rückweg machten wir noch zur Orientierung einen Rundgang durch den Ort und besichtigten die mittelalterliche Kirche St. Andrea.

Zurück am Campingplatz kochte Carola Spaghetti, die wir im Freien verspeisten. Es war angenehm warm. Inzwischen waren alle Wolken verschwunden, was uns optimistisch für morgen stimmte. Wir saßen noch lange vor dem WoMo und genossen die laue Nacht.


21.05.2002 - 6. Tag

Levanto

Strahlender Sonnenschein zog uns sofort nach draußen. Hochmotiviert hüpften wir nach einem Frühstück mit frischen Semmeln (Verzeihung Panini) in unsere Wanderstiefel und schulterten den Rucksack.

Weg zur Punta Mesco
Weg zur Punta Mesco

Zunächst ging es hinunter zum Strand und dann weiter zur Punta Mesco. Ein wunderschöner Weg führte uns durch Ginster, Olivenhaine und Maccia-Wälder. Anfangs zogen einige Nebelfelder vom Meer hoch, die eine angenehme Kühle spendeten. Der Weg war auch für die Kinder gut zu gehen. Gegen Mittag erreichten wir den Aussichtspunkt Punta Mesco mit herrlichem Blick auf die Steilküste der Cinque Terre. Der Schatten der Ruine bot einen perfekten Rastplatz. Danach stiegen wir nach Monterosso ab, wobei wir erste Bekanntschaft mit den Treppen machten. Es wurde immer wärmer und wir kamen ins Schwitzen.

Unten angekommen war eine große Pause am Strand angesagt: die Kinder planschten, wir spazierten den kleinen Strand entlang und erfrischten die Füße. Nach einer Weile wurde es uns zu warm und wir marschierten weiter in Richtung Vernazza.

Cinque Terre Vernazza
Cinque Terre Vernazza

Der Weg führte über zahllose Stufen in der Sonne steil hinauf und war ziemlich anstrengend, aber die grandiose Landschaft entschädigte für alles. Es blühte und duftete an allen Ecken (Agaven, Ginster, Wein, Oliven, Zitronen, ...). Besonders beeindruckend war der Ausblick vor Vernazza. Die Kinder (und wir) wurden mit einem traumhaft guten Zitroneneis belohnt (angeblich hergestellt aus Früchten der Cinque Terre). Nach einem kurzen Bummel ging es zuerst mit dem Boot nach Monterosso und dann mit dem Zug zurück nach Levanto.

Zurück am WoMo aßen wir Spaghetti im Freien. Die Kinder spielten noch etwas mit den Kindern von gegenüber. Wir saßen noch lange vor dem WoMo und genossen die laue Nacht.


22.05.2002 - 7. Tag

Levanto

Als wir gegen 08:00 aufwachten, begrüßte uns wieder die Sonne; nur einige Schleierwolken zeigten sich am Himmel. Die Wanderrucksäcke waren zum Teil von gestern noch gepackt, so dass wir nach dem Frühstück im Freien schnell loskamen.

Nachdem wir die lange Schlange am Bahnhof von Levanto hinter uns gebracht hatten, fuhren wir mit der Bahn nach Riomaggiore. Hier bot sich uns zunächst ein sehr gegensätzliches Bild: einerseits erinnerten uns die Tunnels an S-Bahn Stationen einer Großstadt und andererseits vermittelten wenige Schritte weiter verwinkelte Gassen und tiefblaues Meer ein mediterranes Flair.

Riomaggiore Manarola
Riomaggiore Manarola

Wir schlenderten etwas durch den Ort und spazierten anschließend auf dem "via dell´ amore" (Kostenpunkt 3€ pro Person!) in Richtung Manarola. Unterwegs stärkten wir uns an einer Picknickbank mit prächtigem Ausblick auf Meer und Steilküste. In Manarola angekommen zog es uns zum Aussichtspunkt Punta Ruonfiglio, von wo aus man einen Traumblick auf die verschachtelten Häuschen oberhalb des bezaubernden Hafens genießen kann. Die rötliche Farben verbreiteten ein angenehmes Stimmungsbild.

Vernazza
Vernazza

Da der Küstenweg von Manarola nach Corniglia immer noch wegen Erdrutsch gesperrt war, überbrückten wir diese Etappe mit dem Zug. In den den engen Gassen von Corniglia kamen wir an einer Eisdiele nicht vorbei und genossen ein köstliches Zitroneneis. Frisch motiviert marschierten wir weiter in Richtung Vernazza. Dieser Streckenabschnitt ist unserer Meinung nach der schönste Weg in den Cinque Terre: allenthalben boten sich grandiose Ausblicke auf die Küste und ihre malerischen Orte. Es blühte und duftete an allen Ecken und Enden: Kakteen, Agaven, Oleander, Ginster, Oliven, Wein, .... Am Ende des durch die vielen Treppen und die kräftige Sonne doch etwas anstrengenden Weges eröffnete sich ein grandioser Ausblick auf die schmale ins Meer hinausragende Halbinsel von Vernazza.

In Vernazza bummelten wir noch etwas durch den Ort und verspeisten frisches Obst auf der Piazza. Am Hafen fanden wir eine Pizzeria mit malerischem Blick auf den Ort. Nachdem wir unseren Hunger gestillt hatten, ging es mit dem Zug zurück nach Levanto.

Die Kinder waren geschafft und hüpften deshalb früh ins Bett. Wir saßen noch etwas draußen.


23.05.2002 - 8. Tag

Vinci

Heute wollten wir weiter in Richtung Süden zum Baden. Entsprechend groß war die Enttäuschung, als es im Gegensatz zu den letzten Tage in der Früh bewölkt war. Wenig später fing es an kräftig zu regnen und wir mussten das Frühstück ins WoMo verlegen. Wir packten im Regen zusammen, montierten die Fahrräder und entsorgten das WoMo. Da es immer noch in Strömen regnete, beschlossen wir, das Baden zu verschieben und nach Vinci zu fahren.

Vinci
Vinci

Nach der Autobahn fuhren wir ein Stück durch das Gebirge. Obwohl es inzwischen aufgehört hatte zu regnen, war der Himmel immer noch grau, so dass der Reiz der Landschaft nicht voll zur Geltung kam. Gegen 13:00 erreichten wir den Stellplatz von Vinci, dem Geburtsort von Leonardo da Vinci. Nach einer Brotzeit im WoMo machten wir uns auf zum Museum. Die beeindruckenden Exponate stellten besonders die Ingenieurleistung Leonardos zur Schau. Wir waren überrascht über die zahlreichen auf ihn zurückgehenden Erfindungen, da wir mit seinem Namen bisher eher die Malerei verbanden. Ein interessantes Video gab Einblick in die Biographie Leonardos.

Anschließend schlenderten wir etwas durch den Ort, der auf uns einen eher verschlafenen Eindruck machte. Eigentlich wollten wir zum Essen gehen, aber uns gefiel kein Lokal. Da wir alle ein wenig müde waren, gingen wir zurück zum WoMo. Carola kochte Kartoffel. Wir plauderten etwas mit den Stellplatznachbarn. Ein Schauer trieb uns zum Essen ins WoMo.

Müde gehen wir heute alle recht früh ins Bett. Der Stellplatz stellte sich als etwas unruhig heraus: es kamen immer wieder Autos, Leute stiegen um und fuhren kurz darauf wieder. Scheinbar diente der Platz nicht nur zur Übernachtung von WoMos.


24.05.2002 - 9. Tag

Chianti - Gebiet

In der Nacht hatte es erneut stark geregnet und heute morgen war der Himmel immer noch wolkenverhangen. Notgedrungen stellten wir das Baden am Meer nochmals zurück und starteten nach dem üblichen WoMo Frühstück zu einer Rundfahrt durch das Chianti Gebiet. Zunächst ging es über Empoli in Richtung Florenz; anschließend weiter auf der Chianti-Straße (SS222) in Richtung Süden. Leider konnte die schöne Landschaft nicht ihren vollen Reiz entfalten, da es immer wieder regnete oder nieselte.

Bonollo
Bonollo

Unser erster Stopp war in Creti in Chianti, wo unser Interesse der Brennerei Bonollo galt. Zunächst war alles verschlossen, doch dann fand sich im Büro jemand, der uns eine Spezialführung inklusive Verkostung ermöglichte. Werner konnte nicht widerstehen und kaufte einige Flaschen. Um die Ecke gab es auch einen Direktverkauf von Chianti-Wein. Die Verkäuferin war jedoch ziemlich unfreundlich, so dass wir unverrichteter Dinge wieder abzogen und eine Menge Geld sparten.

Als nächstes hielten wir am WoMo-Stellplatz in Greve in Chianti. Der Ort hatte aber außer ein paar Geschäften an der zentralen Piazza nicht viel zu bieten. Auch das Wandern gestaltete sich als schwierig, da es so gut wie keine markierten Wege gab. Wir entschieden uns für eine Wanderung nach Montefioralle, einem mittelalterlichen Örtchen oberhalb Greve. Oben angekommen fing es an zu regnen. Außerdem folgte uns auf dem Rückweg eine zeitlang ein großer Hund, was nicht gerade zur Entspannung der Kinder beitrug.

Radda
Radda

Die letzte Station des Tages war Radda in Chianti, wo wir auf dem Stellplatz parkten, auf dem wir dann auch übernachteten. Bei Nieselregen schlenderten durch den Ort, der durch seine nicht überlaufenen mittelalterlichen Gassen einen sympathischen Eindruck auf uns machte. Werner erkundigte sich in einem Internet-Cafe nach dem Wetter: es soll besser werden und wir schöpfen Hoffnung, doch bald Richtung Meer zum Baden fahren zu können. In der Tat riss es kurz danach auf und wir spazierten aufs Geratewohl los. Trotz Wanderkarte war es auch hier schwierig einen Weg zu finden, da die spärlichen Markierungen nicht zur Karte passten. Nach einigen Irrungen fanden wir doch einen ganz netten Weg, der uns zu einem romantischen kleinen Dorf führte.

Zurück am WoMo zogen wir uns um. In einem der Restaurants aßen wir gut, aber auch nicht gerade billig. Eine Flasche Chianti versetzte uns in einen angeregten Zustand.


25.05.2002 - 10. Tag

San Gimignano / Volterra

Heute begrüßte uns wieder blauer Himmel. Nach typischen Stellplatzfrühstück und WoMo Ent- und Versorgung setzten wir unsere Toskanarundfahrt fort.

San Gimignano
San Gimignano

Das erste Ziel des Tages war San Gimignano. Zunächst ging es noch einmal mächtig durch die Hügel des Chianti. Doch bei Sonnenschein machte das Gekurbel gleich viel mehr Spaß und auch die schöne Landschaft erschien in einem ganz anderen Licht. In San Gimignano angekommen, hatten wir zunächst das leidige Problem, einen WoMo tauglichen Parkplatz zu finden. Zum Glück fuhr ein anderes WoMo gerade weg, so dass wir dessen Platz bequem übernehmen konnten. Als Alternative wäre nur der offizielle Stellplatz geblieben, der aber weit außerhalb lag und mit 4 €/h fast unbezahlbar war. Nachdem wir das WoMo abgestellt hatten, war großer Stadtrundgang angesagt. San Gimignano beeindruckte uns mit seinen vielen Türmen und netten Geschäften. Aufgrund des hohen Bekanntheitsgrades war der Touri-Trubel aber auch entsprechend hoch. Als wir einen der Türme besteigen wollten, schockierte uns der Eintritt: 18€ für uns vier! Das war uns doch entschieden zuviel. Unser Tipp in diesem Zusammenhang: vom Turm der Zitadelle hat man ohne Eintritt den gleichen grandiosen Ausblick auf die Ortschaft mit ihren zahlreichen Türmen und das hügelige Umland. Auf dem Rückweg zum WoMo verspeisten wir noch toskanisches Salzbrot.

Toskana - Volterra
Toskana - Volterra

Danach steuerten wir die Alabaster-Stadt Volterra an. Noch einmal führte uns die Fahrt durch eine herrliche toskanische Landschaft. Am Schluss nahm die Stecke fast Passcharakter an, denn Volterra liegt auf einem Hügel hoch über dem Tal der Cecina. Wir ließen uns von dem 6m-Länge Verbotsschildern nicht beirren und stellten unser WoMo auf dem Parkplatz P3 unterhalb der Stadtmauer ab, von wo man über eine Treppe bequem ins Zentrum gelangte. Volterra ist ein absolut sehenswertes Städtchen.

Volterra - Alabasterwerkstadt
Volterra - Alabasterwerkstadt

Die verwinkelten Gassen und die zahlreichen (Alabaster-)Läden überzeugten durch ihr gefälliges Flair. Von der Stadtmauer aus boten sich beeindruckende Ausblicke in das Tal der Cecina. Durch Zufall entdeckten wir eine kleine Werkstatt der Firma Rossi und konnten zuschauen, wie kleine Vasen geschliffen wurden. Über Dom und Archäologiepark spazierten wir zurück zum WoMo.

Zurück am WoMo probierten wir zum ersten mal die Dusche im WoMo aus. Das Prozedere klappte eigentlich ganz gut: der Wasserverbrauch hielt sich in Grenzen und auch die befürchtete Überschwemmung blieb aus. Anschließend schlenderten wir zurück in die Altstadt und aßen Pizza. Zur Verdauung bummelten wir noch etwas umher. Es herrschte reges Treiben, da Samstag Abend war.


26.05.2002 - 11. Tag

Marina di Bibbona

Als wir kurz nach sieben aufwachten, war es noch recht frisch, aber es war keine Wolke am Himmel zu sehen. Uns zog es endgültig ans Meer. Vor der Abfahrt füllte Werner noch schnell den Wassertank auf. Die Duschaktion von gestern hatte 35l gekostet. Danach ging die Fahrt kurvenreich hinab in Richtung Küste.

Unser Ziel war der Campingplatz Casa di Caccia in Marina di Bibbona, der uns von einem älteren WoMo Fahrer in Volterra empfohlen wurde. Zu unserer Überraschung war der Platz fast voll. Es gab nur noch eine Nische ohne Schatten ganz hinten neben dem Spielplatz. Aber der Campingplatz lag direkt am Meer und machte ansonsten einen recht sympathischen Eindruck. Zum Glück hatten wir ja die Räder dabei, so dass wir die 300m zum Meer zügig zurücklegen konnten.

Marina di Bibona Marina di Bibona
Marina di Bibona Marina di Bibona

Da es ziemlich windig war und auch entsprechende Dünung herrschte, entschlossen wir uns zu einer Strandwanderung. Wir fühlten uns an die französische Atlantikküste versetzt. Am landschaftlich sehr schönen Strand herrschte reges Treiben, da viele Italiener das Wochenende am Strand verbrachten. Die Kinder tobten im Sand und sprangen vergnügt umher: endlich am Strand! Nachdem wir eine Weile marschiert waren, wurden die Leute weniger und wir ließen uns an einem Treibholzbaum nieder. Die Großen dösten etwas, die Kleinen tobten weiter im Sand. Nach einer Weile machten wir uns wieder auf den Rückweg.

Sonnenuntergang
Sonnenuntergang

Am WoMo angekommen bewaffneten wir uns mit der kompletten Sandelausrüstung. Danach ging es noch einmal an den Stand, wo diesmal großes Sandburgenbauen auf dem Programm stand. Werner sprang kurz ins noch frische Wasser. Die Dünung war jedoch recht stark, so dass man sich nicht allzu weit hineinwagen konnte.

Zurück am WoMo war für alle Mann Duschen angesagt. Carola kochte Spaghetti. Die Kinder tobten noch etwas am Spielplatz nebenan, wo sie sofort Anschluss gefunden hatten.


27.05.2002 - 12. Tag

Marina di Bibbona

Auf dem heutigen Plan stand eine Radtour nach Marina di Cecina und anschließend sollte es noch einmal zum Sandeln an den Strand gehen. Doch als wir los wollten verschwand der blaue Himmel immer mehr, bis es schließlich fast ganz bewölkt war. Wir waren enttäuscht.

Marina di Bibbona
Marina di Bibbona

Die Fahrt durch den duftenden Pinienwald war sehr schön. Nach einer guten halben Stunde erreichten wir Marina di Cecina. Der Ort wirkte eher trist. Man spürte unter der Woche doch noch die Vorsaison. Wir kauften an einem Stand frisches Obst als Nachspeise für das Mittagessen und zogen dann relativ schnell wieder ab. Auf dem Rückweg bogen wir an einer der vielen Abzweigungen Richtung Meer ab. Durch Zufall finden wir einen Treibholzbaum, der sich als Sitzbank förmlich anbot. Mit Blick auf das Meer verspeisten wir genüsslich toskanische Salami auf frischem Ciabatta. Die Wolken lockerten sich etwas und gelegentlich kam die Sonne durch.

Zurück am WoMo schaute es zum Leidwesen der Kinder aus, als würde es gleich zu schütten anfangen und dabei hatten sie sich so auf den Strand gefreut. Wir gingen trotzdem los. Der Strand war jedoch im Vergleich zu gestern menschenleer und wirkte entsprechend trist. Nach einer kleinen Standwanderung und kurzer Sandelpause machten wir uns auf den Rückweg.

Bald darauf fing es stark zu regnen an. Wir zogen uns ins WoMo zurück und machten es uns gemütlich. Carola kochte Würstelgulasch, die Kinder spielten und Werner schrieb Postkarten. Trotz Regen fühlten sich alle wohl. Später hörte der Regen auf und wir räumten unsere Sachen zusammen, da wir morgen weiter wollten.


28.05.2002 - 13. Tag

Pisa / Lucca

Das Wetter hatte sich beruhigt. Es herrschte aber ziemlich starker Wind und es war viel zu kühl zum Baden. Umso bestärkter waren wir in unserer Entscheidung, wiederum eine Stadtbesichtigung auf das Programm zu setzen, zumal Felix unbedingt den schiefen Turm von Pisa sehen wollte. Wir entsorgten noch das WoMo und füllten unsere Salami und Ciabatta Vorräte auf. Danach ließen wir das WoMo nach Norden rollen.

schiefer Trum
schiefer Trum

Wir wählten den Weg über Livorno an der Küste entlang, der immer wieder schöne Ausblicke auf die Küste eröffnete. Leider fanden wir keinen Parkplatz zum Fotografieren. Gegen 10.00 Uhr erreichten wir Pisa. Mit Glück fanden wir gleich einen großen Parkplatz in der Nähe des schiefen Turms, der auch als Stellplatz geeignet gewesen wäre.

Unser Stadtrundgang führte uns zunächst durch die Fußgängerzone zum Arno. Anschließend besichtigten wir den Dom, das Baptisterium und das Camposanto.

Dom
Dom

Der schiefe Turm konnte inzwischen auch wieder bestiegen werden, doch die 15€ Eintritt pro Person schreckten nicht nur uns ab. Alles war sehr gepflegt und sehenswert, trotzdem wir waren der gleichen Meinung wie viele andere Reiseberichte: mehr als die Piazza del Miracoli gibt es in Pisa nicht zu sehen. Zurück am Parkplatz waren wir nach all den Berichten über WoMo-Aufbrüche in Italien erleichtert, dass alles noch unversehrt war.

Lucca
Lucca

Anschließend fuhren wir weiter nach Lucca, wo wir zunächst Probleme hatten trotz Beschreibung den Stellplatz zu finden. Erst nachdem wir die Stadtmauer dreimal umkreist und an einem Kiosk nachgefragt hatten, haben wir den Platz endlich gefunden. Schnell warteten wir noch einen kleinen Schauer ab, dann ging es ab zur Stadtbesichtigung. Besonders erwähnenswert ist die zu einem schönen Park umgestaltete historische Stadtmauer. Wir schlenderten durch die Gassen und schauten uns die Schaufenster der Geschäfte an. Zur Besichtigung des dem hl. Martin geweihten Doms kamen wir gerade noch rechtzeitig bevor er schloss. Zum Abschluss stärkten wir uns in einer kleinen Pizzeria. Anschließend spazierten wir über die Stadtmauer zurück zum WoMo.


29.05.2002 - 14. Tag

Carrara

Um 07:00 Uhr beglückte eine Kehrmaschine den Stellplatz. Um auch ganz sicher zu gehen, dass wirklich alle wach waren, kam sie kurz darauf gleich noch einmal. Nach dem Frühstück nutzten wir die Möglichkeit zur Entsorgung. Da das Wetter ganz in Ordnung war, boten sich die Marmorsteinbrüche von Carrara als ideales Ziel für heute an.

Carrara
Carrara

Eine Beschilderung zu den Steinbrüchen war zwar vorhanden, aber sie war (wie so oft) etwas verwirrend und so fuhren wir einfach immer bergan bis wir einen Wegweiser nach Fantiscritti fanden, dem wir dann folgten. Über zahlreiche Serpentinen ging es mächtig bergauf. Kurz vor den Steinbruch führte die Strecke durch einen 2 km langen einspurigen und unbeleuchteten Tunnel. Zum Glück waren vor uns eine große Lkw und wir dachten uns, wenn die durchkommen wird es unser WoMo wohl auch schaffen. Am Parkplatz angekommen, besuchten wir zunächst ein kleines Museum, dessen Exponate die Geschichte des Marmorabbaus in Carrara erzählte. Danach wanderten wir zu einigen Steinbrüchen hinauf.

Carrara
Carrara

Auf der engen Serpentinenstraße war äußerte Vorsicht geboten, denn es kamen immer wieder schwere Lkw entgegen, die in Richtung Tal mit großen Marmorblöcken beladen waren. An einem der Steinbrüche konnten wir beobachten, wie ein derartiger Lkw beladen wurde. Zurück am Parkplatz stärkten wir uns mit Ciabatta und vorzüglicher toskanischer Salami und Schinken. Einige Quellwolken hingen noch in den Bergen fest und sorgten für eine apokalyptische Stimmung. Etwas später fuhren weiter in Richtung Meer.

Marina di Massa
Marina di Massa

Den angepeilten Stellplatz in Marina di Carrara finden wir zwar nach kurzer Zeit, er sagte uns jedoch nicht so ganz zu. Der Ort war ziemlich voll, da Marmor-Messe war. Nach einigem Umherirren entscheiden wir uns schließlich für einen kleinen Parkplatz an einem der zahlreichen Strandbäder. Mit voller Ausrüstung ging es sogleich zum Strand; die Kinder konnten es kaum erwarten. Es war nicht allzu viel los, aber die unzähligen Sonnenschirme ließen uns erahnen, was hier in der Hauptsaison abgeht. Wir wollten es uns besser nicht vorstellen. Die Kinder gruben vergnügt im Sand; die Großen dösten und spazierten etwas. Der Strand bot mit Blick auf den Hafen von Carrara und auf die Bergkette der Alpi Apuane eine schöne Kulisse.

Von einer anderen WoMo Besatzung erhielten wir einen Hinweis auf die warmen Duschen am Strand und auf die Pizzeria "La Combriccola" direkt an der Ecke. Wir sahen langsam, dass der einfache Parkplatz beste Infrastruktur aufwies. Nach dem Duschen und Haartrocknen in der warmen Abendsonne ließen wir uns eine hervorragende Pizza schmecken. Der Tag klang mit einen kurzen Spaziergang am Strand aus.


30.05.2002 - 15. Tag

Marina di Massa

Obwohl der Platz relativ unruhig war und Carola große Sicherheitsbedenken hatte, schliefen wir bis 07.30. Nach dem Frühstück war zunächst einmal Einkaufen angesagt, da unsere Vorräte fast komplett aufgebraucht waren. Wir fanden in Massa einen Carrefour: Carola kaufte ein; Werner und die Kinder blieben sicherheitshalber beim WoMo. Anschließend fuhren wir noch ein Stück nach Marina di Massa und parkten unser WoMo am Straßenrand (die Vorsaison ließ grüßen).

Marina di Massa
Marina di Massa

In der Hoffnung einen etwas längeren zusammenhängenden Strandabschnitt zu finden, brachen wir zu einem großen Strandspaziergang auf. Im Prinzip bot sich uns das gleiche Bild wie gestern: die Sonnenschirmreihen vor der Kulisse der Apuanischen Alpen gaben ein farbenfrohes und gleichzeitig kontrastreiches Bild ab. Da wir keine geeignete Duschgelegenheit fanden, fuhren wir zurück zu unserem gestrigen Übernachtungsplatz.

Am Strand
Am Strand

Mit großer Sandel- und Schwimmausrüstung bewaffnet, ging es noch einmal zum Strand. Werner genehmigte sich ein erfrischendes Bad.

Kurz nach 17.00 Uhr fuhren wir ab, da wir noch vor der großen Rückreisewelle ein Stück nach Norden kommen wollten. Wie zu erwarten war, zog sich die kurvenreiche und mit vielen Baustellen bestückte Fahrt durch den Apennin hin. Als es langsam dunkel wurde, entschieden wir uns noch einmal den Stellplatz in Sirmione anzusteuern, den wir gegen 21.00 Uhr erreichten. Nach einer kleinen Brotzeit fallen wir in die Betten.


31.05.2002 - 16. Tag

Kreuzbergpass

Kreuzbergpass
Kreuzbergpass

Als wir aufwachten, deutet sich Sonnenschein pur an. Schnell machten wir uns nach der Entsorgung des WoMos vom Acker, um möglichst viel Zeit für Südtirol zu haben. Nach dem Gekurve gestern entschieden wir uns für die Brenner Autobahn und die Pustertalstraße. Unterwegs bekamen wir einen Schreck: es wurde immer dusterer und nebliger. Sollte uns Südtirol erneut im Stich lassen, nachdem wir bei schönstem Wetter losgefahren waren! Zum Glück zerstreuten sich unsere Bedenken, denn hinter Bozen verzog sich der Nebel und die Sonne kam hervor. Es gab jedoch relativ viele Quellwolken.

Nemesalpe
Nemesalpe

Gegen Mittag erreichten wir nach einem Einkaufsstopp unser Ziel, den Kreuzbergpass. Nachdem wir uns mit dem frisch gekauften Schinken gestärkt hatten, packten wir schnell die Rucksäcke und marschierten ab in Richtung Nemesalpe. Nach kurzer Rast auf der Alm tigerten wir weiter zur Klammbachhütte.

Nemesalpe
Nemesalpe

Es war eine wunderschöne Wanderung mit nur mäßigen Steigungen. Die Almen begannen gerade zu blühen. Überall gab es blauen Enzian und andere Blumen zu sehen. Zahlreiche kleine Bächlein mussten überwunden werden; die Kinder hatten ihre helle Freude daran.

Nach 5 h Wanderung erreichten wir schließlich mit etwas müden Füßen das WoMo. Carola kochte Nudeln. Wir aßen im WoMo und fühlten uns so richtig wohl. Unsere erste Übernachtung in der Höhe stand an.


01.06.2002 - 17. Tag

Drei Zinnen

Eigentlich hatten wir gedacht, dass uns die frische Bergluft zeitig aus den Federn treibt. Aber weit gefehlt! Wir schliefen tief und fest bis 08.00 Uhr. Schnell frühstückten wir, denn strahlend blauer Himmel zog uns erneut auf den Berg. Das Ziel unserer heutigen Wanderung war die Umrundung der Drei Zinnen.

Patternsattel
Patternsattel

Die Anfahrt zum Ausgangspunkt, der Auronzo-Hütte führte uns zunächst durch eine wunderschöne Gebirgslandschaft. Nachdem wir die 18€ Mautgebühr abgedrückt hatten, kletterten wir mit dem WoMo die steile Passstraße zur Hütte hoch. Unterwegs begann das WoMo zu kochen! Am Parkplatz sprudelte das Wasser und es dampfte. In unser Ratlosigkeit, fragten wir einen Busfahrer. Er gab uns den Tipp, den Motor auskühlen zu lassen und dann das Wasser wieder nachzufüllen. Nachdem wir seinen Rat befolgt hatten, schien alles wieder in Ordnung zu sein.

Der Schreck steckte uns noch in den Knochen, als wir zu unserer Wanderung aufbrachen und wir konnten die prächtigen Ausblicke, die sich uns boten, gar nicht so recht genießen. So hatten wir uns Carola's Geburtstagswanderung nicht vorgestellt! Nach der Kapelle kamen wir in die Nordkurve der Umrundung, wo noch recht viel nasser Schnee lag. Als wir den Pattern-Sattel erreicht hatten, mussten wir teilweise durch Schneefelder zur Drei Zinnen Hütte absteigen.

Drei Zinnen Hütte
Drei Zinnen Hütte

Der Sonnenschein machte jedoch den Schnee relativ weich, so dass wir keine größeren Probleme hatten. Zunächst waren die Kinder etwas unsicher, doch dann machte ihnen das Stapfen durch den Schnee voll Spaß. Da die Drei Zinnen Hütte noch geschlossen hatte, verspeisten wir unsere Brotzeit in prächtiger Aussicht auf einem Podest vor der Hütte. Von hier aus hatten wir den weltberühmten Blick auf die Nordwand der Drei Zinnen. Nicht weniger beeindruckend war der Anblick der noch teilweise zugefrorenen Bödenseen. Zurück gingen wir einen anderen Weg an der Nordwand entlang. Auch hier eröffneten sich grandiose Ausblicke auf die diversen Dolomitengipfel.

Drei Zinnen Bödenseen
Drei Zinnen Bödenseen

Gegen 16.30 erreichten wir wieder das WoMo. Wir warfen noch einen Blick in die Auronzo-Hütte. Das Innere ähnelte eher einem Gasthaus und strahlte keine Hüttenromantik aus. Ursprünglich hatten wir geplant, hier oben zu übernachten. Aber nach dem Erlebnis heute morgen zog es uns zurück in die Zivilisation und so fuhren wir zurück zum Kreuzbergpass.

Nachdem wir alle im WoMo geduscht hatten, kochte Carola ein letztes mal Spaghetti und wir ließen den Abend geruhsam ausklingen.


02.06.2002 - 18. Tag

Pragser Wildsee / Rückfahrt

Etwas unsanft weckte uns der Wecker um 07.00. Leider war heute bereits der letzte Tag unserer Reise gekommen. Zunächst nutzten wir die kostenlose Entsorgungsstation am Eingang des Caravanpark Sexten.

Pragser Wildsee Pragser Wildsee
Pragser Wildsee Pragser Wildsee

Zunächst steuerten wir noch den wildromantisch gelegenen Pragser Wildsee an. Das Hotel hatte noch geschlossen und es herrschte eine angenehme Stille. Gemütlich umrundeten wir den kleinen See und genossen den Anblick der sich im grünen Wasser spiegelnden Berggipfel. Der Abschied von dieser traumhaften Landschaft fiel uns sehr schwer, zumal es ideales Wanderwetter hatte.

Gegen Mittag fuhren wir dann endgültig zurück nach Hause. Da Stau auf der Autobahn war, wählten wir die Brenner Bundesstraße. Über den Zirler Berg nach Garmisch-Partenkirchen kamen wir schließlich gegen 18.30 wohlbehalten in Augsburg an.

Ein wunderschöner Urlaub ging zu Ende.

Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, 11. Februar 2009 21:45