Wenningstedt (Sylt)

Einleitung

Lange Zeit sah es danach aus, dass der Pfingsturlaub aufgrund von Projektterminen heuer ins Wasser fallen würde. Aber dann tat sich doch noch eine Gelegenheit auf und wir entschlossen uns, kurzfristig eine Woche Erholung an den Traumstränden von Sylt einzulegen. Für ein "Vorprogramm" zur Abkürzung der langen Anfahrt war allerdings keine Zeit.

Leider war uns heuer das Wetter nicht so richtig hold. Aber wir ließen uns dadurch nicht die Stimmung vermiesen, sondern genossen die gemeinsame Zeit.

Reiseroute

Die Ferienwohnung haben wir über die Appartement-Vermietung Monika Andersen gemietet. Die Abwicklung klappte einwandfrei.

Untergebracht waren wir in der Seestraße 4b. Diese ruhige und doch nicht abseits gelegene Ecke von Wenningstedt kannten wir bereits von einem früheren Aufenthalt auf der Insel. Die Wohnung war schön geschnitten und gut ausgestattet. Dank eines ungesicherten WLAN Zugangs aus der Nachbarschaft kamen wir sogar in den Genuss eines kostenlosen Internetzugangs.

Die Fahrräder haben wir wie immer geliehen bei:

Fahrradverleih M&M
Hauptstraße 8-14
25996 Wenningstedt / Sylt
Tel.: 04651 / 35777
Fax.: 04651 / 35933
Internet: www.mm-sylt.de


06.06.2009 - Anreise

Bereits kurz nach 01:30 Uhr düsten wir los in Richtung Norden. Es war wenig Verkehr und wir kamen zügig voran. Lediglich zu Beginn störten einige Regenschauer, die jedoch bald aufhörten. Nach 635km war ein Tankstopp und eine Frühstückspause beim McDonald's in Schwarmstedt angesagt.

Wir waren schon einige Zeit wieder auf der Autobahn, als wir plötzlich bemerkten, dass Werners Fotoapparat fehlte. So ein Mist! Wir hatten ihn beim McDonald's liegen gelassen! Uns blieb nichts anderes übrig als umzudrehen und nach dem Foto zu sehen. Wir riefen an und waren erleichtert als wir erfuhren, dass er gefunden worden war. Trotzdem nervte der 160 km Umweg schon etwas, zumal Traumwetter war. Zu allem Überfluss brach auch noch die TMC Buchse unseres TomTom, so dass wir keine Verkehrsmeldungen mehr empfangen konnten.

Kurz nach 10:00 Uhr fuhren wir durch den Elbtunnel und entschieden uns auf der A23 weiter nach Norden zu fahren. Leider hatten wir den falschen Radiosender eingestellt, so dass wir nicht mitbekommen haben, dass selbige an diesem Wochenende wegen Brückenarbeiten gesperrt war. Die Umleitungsstrecke war zwar ausgeschildert, jedoch etwas überlastet, so dass wir noch einmal ca. 30 Minuten verloren haben.

Gegen 13:20 Uhr erreichten wir schließlich die Autoverladung in Niebüll und waren froh, dass wir gerade noch auf den Zug fahren konnten. Man kann ja nicht immer Pech haben. Etwas übernächtigt mussten wir aufpassen, dass uns das Tuckeln des Zugs nicht in den Schlaf wog und wir die tollen Ausblicke auf die saftig grünen Salzwiesen und das Wattenmeer verpassten. Die Sonne lachte und einige harmlose Wolken rundeten das Gesamtbild ab. So langsam kam Urlaubsstimmung auf.

Wir fuhren sogleich zur Apartmentvermittlung und holten uns die Schlüssel zu Ferienwohnung. Schnell räumten wir unsere Sachen aus dem Auto. Das Auspacken verschoben wir auf später, denn das schöne Wetter zog uns nach draußen.

Wie in den letzten Jahren mieteten wir uns beim Fahrradverleih M&M Fahrräder für die Woche. Sogleich erkannten wir den sehr freundlichen dunkelhäutigen Verkäufer wieder. Als quasi Stammkunden bekamen wir einen Sonderpreis und mussten für die 4 Räder nur 90€ bezahlen.

Überfahrt rotes Kliff
Überfahrt rotes Kliff

Fast schon traditionsgemäß führte uns unser erster Ausflug zur Uwe-Düne. Der Ausblick auf die Dünenlandschaft und das blau schimmernde Meer faszinierte uns immer wieder. Eine frische Brise wehte uns angenehm um die Ohren. Natürlich durfte auch ein Abstecher zum roten Kliff nicht fehlen. Wir spazierten am Rand der Klippen entlang und schauten noch kurz an den Strand. Ein Test der Wassertemperatur ergab, dass wir heuer wohl keine Badehose brauchen werden.

Das Wetter war schön und wir hatten nach der langen Autofahrt keine Lust auf Kochen. Deshalb beschlossen wir beim Gosch am Kliff einzukehren. Nach dem Essen setzten wir uns in einen Strandkorb und genossen ein Bier. Das Rauschen des Meeres ließ Entspannung pur aufkommen. Kurz darauf fielen wir in die Betten.


07.06.2009 - Radtour nach List

Wir schliefen tief und fest. Die Sonne blinzelte durch das Fenster als wir kurz vor 08:00 Uhr aus den Federn krochen. Schnell holte Werner leckere Kieler Brötchen vom Becker Jessen.

Unsere erste Ausfahrt führte uns in den Norden der Insel in Richtung List. Der Weg führte durch herrliche Dünenlandschaft, die uns immer wieder aufs neue begeisterte. Ein leichter Gegenwind sorgte dafür, dass wir nicht allzu schnell vorankamen.

Dünen bei List Weststrand
Dünen bei List Weststrand

Erste Station war der Lister Weststrand. Von der Aussichtsdüne aus genossen wir das grandiose Panorama des Königshafens. Anschließend zog es uns zum Strand. Die Großen brachen zu einem kurzen Strandspaziergang auf. Die Kinder vergnügten sich im Sand. Wir verspeisten vergnügt die mitgebrachten Kieler. Entspannung pur war angesagt.

Königshafen
Panoramablick in Richtung Königshafen

Nach einiger Zeit wurden die Wolken dichter und wir fuhren bei starkem Gegenwind weiter zum Lister Hafen, wo wir etwas durch die Läden bummelten und uns ein Eis gönnten. Der Wind nahm zu und es wurde frisch, so dass wir uns relativ bald wieder auf den Rückweg machten. Diesmal wählten wir den direkten Weg. Leider konnte die traumhafte Dünenlandschaft bei den grauen Wolken nicht ihre ganze Pracht entfalten. Eigentlich wollten wir noch einen Abstecher zum Strand machen, aber es begann leicht zu nieseln.

Nach dem Abendessen klang der Tag mit einem kurzen Verdauungsspaziergang zum Strand aus.


08.06.2009 - Radtour nach Hörnum

Der Himmel begrüßte uns heute morgen wolkenverhangen. Aber zumindest hatte der Regen aufgehört. Als Werner vom Getränkemarkt zurückkam, zeigten sich einige helle Flecken in Richtung Süden und so beschlossen wir, heute nach Hörnum zu radeln.

Bis kurz hinter Westerland verunsicherte uns leichter Nieselregen, aber wir ließen uns nicht beirren. Und siehe da, am Ortsende von Rantum kam die Sonne durch und die herrlich Wattlandschaft erstrahlte in schönstem Licht.

Wattseite Sansibar
Wattseite Sansibar

Die Kinder zog es an den Strand der Sansibar. Da der Wind aus Ostern kam, war es hinter den Dünen am Wasser angenehm warm. Wir vergnügten uns ausgiebig im Sand. Carola und Werner spazierten am Strand entlang zum Strand von Samoa. Vom Meer her kamen Wolken auf und es wurde kühl.

Carola Strand bei Sansibar
Carola Strand bei Sansibar

Wir radelten nach Hörnum zum Hafen. Beim Südkap gönnten wir uns ein Eis und genossen den Ausblick auf die Nachbarinseln Amrum und Föhr. Einen Spaziergang zur Odde schenkten wir uns diesmal. Stattdessen radelten wir durch den Ort vorbei an schmucken Reetdachhäusern zum Weststrand. Etwas überraschend klarte der Himmel von Westen her noch einmal auf und es wurde richtig warm. Wir genossen noch einmal die Sonnenstrahlen in vollen Zügen, da der Wetterbericht für die nächsten Tage nicht gerade berauschend war.

Nachdem wir beim Edeka unseren Getränkevorrat aufgefüllt hatten, machten wir uns an den Rückweg. Die Landschaft präsentierte sich traumhaft im Abendlicht. Dank eines leichten Rückenwinds kamen wir recht zügig voran.

Das Wetter war viel zu schön, um in der Ferienwohnung zu kochen. Wir kehrten beim recht preiswerten Chinesen "Sensai" beim Bahnhof in Westerland ein, der uns bereits von unserem letzten Aufenthalt in bester Erinnerung war.

Westerland Sonnenuntergang
Westerland Sonnenuntergang

Nach dem Essen spazierten wir zur Promenade und verspeisten zur Nachspeise einen leckeren Crêpes. Windgeschützt beobachteten wir von einem Strandkorb aus bei wolkenlosem Himmel den Sonnenuntergang. Kurz vor 22:00 Uhr waren wir wieder an der Ferienwohnung.


09.06.2009 - List

Der Wetterbericht für heute war nicht wirklich vielversprechend. Umso erstaunter waren wir, als uns am Morgen einige Sonnenstrahlen begrüßten. Spontan bekamen wir Lust auf eine Radtour in den Osten.

Leider kamen wir nicht wirklich weit! Denn Franziska fand ihren Fahrradschlüssel nicht mehr. Nach gut einer Stunde vergeblicher Suche gaben wir auf und riefen den M&M Service zu Hilfe. Er kam gegen 12:00 Uhr und knackte das Schloss (Kostenpunkt 10€).

Inzwischen hatte es angefangen zu nieseln. Wir nutzten die Wartezeit und spazierten zum Feinkost Meyer und kauften uns leckeren Fisch, den wir sogleich in der Ferienwohnung verspeisten.

Da es immer stärker regnete, entschieden wir uns mit dem Auto nach List zu fahren und uns das "Erlebniszentrum Naturgewalten" anzuschauen (Familienticket 28€). Das interessant gemachte Museum informierte eindrucksvoll über das Leben im Bannkreis der Gezeiten. Besonders imposant waren Filmberichte über die Sturmfluten, die Sylt in den letzten 50 Jahren heimgesucht hatten. Weiterer Themenschwerpunkt war die Klimaforschung.

Anschließend schauten wir noch bei "Strandkorb & Co" vorbei. Leider hatten wir nicht das nötige Kleingeld dabei, um uns die schön anzuschauenden Möbel leisten zu können.

Dünen bei Westerland Hotel Miramar
Dünen bei Westerland Hotel Miramar

Nach dem Abendessen in der Ferienwohnung klarte das Wetter auf und wir radelten nach Westerland, um uns das bunte Treiben auf der Promenade anzuschauen. Auf dem Rückweg streifte uns noch einmal ein Schauer.


10.06.2009 - Radtour nach Morsum

Heute wollten wir die Radtour in den Sylter Osten nachholen, die gestern buchstäblich ins Wasser gefallen war. Leider setzte sich die Sonne nicht wie erhofft immer mehr durch, sondern es zog zu sich zu. Von Westen her blies ein kräftiger Wind und es war recht frisch.

Tinnumburg Deichschafe
Tinnumburg Deichschafe

Unsere erste Station war die prähistorische Tinnumburg, von wo aus wir durch saftig grünes Marschland in Richtung Osten düsten. Mal fuhren wir am Meer entlang, mal windgeschützt hinter dem Deich. Leider störte der graue Himmel etwas. Zumindest waren wir von früheren Touren besseres gewöhnt.

Traditionsgemäß rasteten wir beim Dammwärterhaus in Morsum bevor wir weiter zum Morsum Kliff radelten. Wir holten die Windjacken raus und drehten eine Runde um das eindrucksvolle weiß rote Kliff.

Salzwiesen Morsum-Kliff
Salzwiesen Morsum-Kliff

Anschließend war die Rückfahrt im Nieselgegenwind angesagt. Normalerweise hätten wir uns in Keitum oder an der Wattseite etwas aufgehalten, doch dafür war das Wetter zu schlecht.

Wie verhext begann sich der Himmel aufzuklaren als wir kurz vor der Ferienwohnung waren. Nach einer kurzen Pause radelten wir zum Strand. Der Wind der Stärke 6 sorgte für eine eindrucksvolle Brandung.

Zum Abendessen fuhren wir mit dem Auto nach List, um beim Gosch am Kliff in der alten Bootshalle zu essen.

Strand bei Kampen rotes Kliff
Strand bei Kampen rotes Kliff

Auf der Rückfahrt machten wir noch einen kurzen Abstecher zur Sturmhaube in Kampen und ließen die herrliche Abendstimmung am roten Kliff auf uns wirken.


11.06.2009 - Kampen / Westerland

Der Tag begann nicht gut. Als Werner aufwachte hatte er eine dicke Backe und der Weisheitszahn tat weh. Es blieb nichts anderes übrig als nach einem Zahnarzt zu suchen. Um 11:15 Uhr war der Termin bei Dr. Wettlin. Zu allem Überfluss regnete es in Strömen. Zusammen nicht gerade die besten Voraussetzungen für einen gelungenen Urlaubstag.

Die Diagnose war, dass der Zahn wohl nicht zu retten ist. Der Arzt wollte es jedoch noch mit Antibiotika versuchen.

Etwas geknickt zogen wir uns nach dem Essen die Regenhosen an und fuhren zur Sturmhaube. Wir spazierten im Regen etwas am Kliffrand entlang und schauten uns die Schaufenster der sündhaft teueren Boutiquen im Strönwai an. Irgendwie ist das nicht unsere Welt.

Nächste Station des Tages war die Promenade von Westerland. Der Regen ließ langsam nach, es war jedoch sehr windig und kalt. Auch das Zahnweh wollte nicht so richtig besser werden.

Auch heute klarte es gegen Abend noch einmal auf, aber wir konnten uns nicht aufraffen noch einmal an den Strand zu gehen.


12.06.2009 - Kampen

Werners Zahnweh war heute morgen besser. Nur die linke Backe war noch etwas ausgebeult. Auch das Wetter schaute etwas besser aus. Am Himmel zeigten sich einige blaue Flecken. Allerdings pfiff auch ein recht kräftiger Wind.

Ohne wirklichen Grund kamen wir nur langsam in die Puschen. Als erstes radelten wir zum Strand in Wennningstedt. Ein Blick genügte und es wurde klar, dass heute kein Badewetter war. Dafür war es viel zu windig. Aber dafür sorgte die Windstärke 7-8 für eine eindrucksvolle Brandung.

Wenningstedt Kampen
Wenningstedt Kampen

Spontan entschlossen wir uns zu einer Strandwanderung zum roten Kliff. Da der Wind von Westen kam, war das Fortkommen nicht allzu mühsam. Für den Rückweg wählten wir den Weg am Kliffrand entlang. Der Sturm blies uns etwas unangenehm den Sand um die Ohren.

Kampen Kampen
Kampen Kampen

Zurück in Wenningstedt setzten wir uns in einen Strandkorb und genossen windgeschützt die Sonne. So hatten wir uns die Nordsee immer in Erinnerung! Erholung pur war angesagt.

Nachdem wir den Hunger mit einem Fischbrötchen vom Gosch am Kliff gestillt hatten, radelten wir zur Sturmhaube nach Kampen und spazierten am Stand entlang zur Buhne 16. Leider war der Sandsturm zu stark, um sich draußen hinzusetzen, so dass wir uns gleich wieder auf den Rückweg machten.

rotes Kliff Buhne 16
rotes Kliff Buhne 16

Anschließend gaben wir die Fahrräder zurück und packten in der Ferienwohnung langsam wieder unsere Sachen zusammen.


13.06.2009 - Rückfahrt

Wie die letzten Jahre auch nahmen wir den ersten Zug ab Westerland (Abfahrt 05:05 Uhr), damit noch genügend Zeit für einen Besuch bei Roland und Karin blieb. Unsere Sachen hatten wir bereits am Vorabend eingepackt und verladen.

Es war erstaunlich wenig Verkehr, so dass wir zügig und ohne Probleme nach Süden kamen. Kurz vor 14:00 Uhr erreichten wir Schweinfurt.

Traditionsgemäß durfte ein Spaziergang zum "Wildpark an den Eichen" auf dem Programm nicht fehlen. Fotogen präsentierte sich Elch "Lasse" direkt am Zaun. Anschließend wurden wir mit einem feinen Grillfleisch verwöhnt.

Elch bei Roland und Karin
Elch "Lasse" bei Roland und Karin

Frisch gestärkt machten wir uns an die letzte Etappe der Rückfahrt. Unterwegs lieferten wir Franziska bei ihrer Freundin Elisabeth in Weißenhorn ab. Gegen 22:00 Uhr kamen wir schließlich wohlbehalten wieder zuhause an.

Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, 24. Juni 2009 21:02