Tagebuch

03.08.2008 - 3. Tag - 166 km

Brüssel / Gent

Wir schliefen tief und fest. Der Parkplatz ist absolut empfehlenswert. Der Himmel war immer noch bedeckt, aber es zeigten sich doch einige blaue Flecken. Der Tag begann mit einem entspannten Frühstück im WoMo.

Das erstes Ziel des Tages war das Europäische Parlament, das etwas außerhalb der City lag, so dass wir es gestern nicht zu Fuß erreichen konnten. Es war Sonntag und somit standen die Chancen gut, einen Parkplatz für unser Dickschiff zu finden.

Europaparlament Euro-Statue
Europaparlament Euro-Statue

Mit Hilfe des Navi fanden wir ohne Probleme den Weg zum Place du Luxembourg. Der Parlamentsbau, den sich die Eurokraten auf unsere Kosten hingestellt haben, ist recht eindrucksvoll. Ein kurzer Spaziergang führte uns durch den nicht wirklich sehenswerten Leopoldpark und anschließend hinauf zum Jubelpark mit dem mächtigen Triumphbogen, auf dessen Spitze eine Quadriga thront. Der Himmel machte auf und uns zog es weiter in Richtung Nordseeküste.

Doch die Rechnung ging nicht auf, denn je weiter wir in Richtung Norden kamen, desto grauer wurde der Himmel und bald fing es an zu nieseln. Uns wurde schnell klar, dass aus der Radtour an der Strandpromenade von Oostende entlang nichts werden würde. Also war Umplanen angesagt.

Ein Alternativziel war schnell gefunden: die Flandernstadt Gent. Da wir nicht wirklich gut vorbereitet waren und auch keinen Stadtplan hatten, waren wir zunächst etwas ratlos. Zum Glück war Sonntag und entsprechend wenig Verkehr. Ein älterer Herr half uns bei der Orientierung weiter: wir parkten kostenfrei in der Ijzerlaan am Fluss Leie, an deren Verlauf uns ein kurzer Spaziergang Mitten ins Zentrum führte.

Bei der Touri-Info versorgten wir uns mit einem Stadtplan. Frisch gestärkt mit zwei Tüten leckeren Fritten (5,90€) stand einem Stadtrundgang nun nichts mehr im Wege: Belfried, Bavo-Kathedrale, Grafenburg, ... . Romantische Grachten (besonders schön Graslei und Korenlei) mit unzähligen schmucken alten Häusern, wie wir sie bereits aus Brügge in Erinnerung hatten, rahmten das hübsche Stadtbild ein.

Kornlei Grachten
Kornlei Grachten

Es war relativ kühl. Zwischendurch tröpfelte es immer wieder. Aber wir ließen uns dadurch nicht die Stimmung vermiesen. Wir gönnten uns eine Erfrischung in aussichtsreicher Position am Graslei (10,50€) und kamen wieder einmal an den leckeren belgischen Waffeln nicht vorbei (7,50€). Anschließend schlenderten wir gemütlich zum WoMo zurück.

Unser Plan war einen Übernachtungsplatz an der Küste zu suchen. Nach dem Studium des Belgien WoMo-Führer fiel unsere Wahl auf den Platz in Westerende. Dort angekommen verunsicherte uns ein "kamperen verboden" Schild. Die Besatzung eines holländischen WoMos meinte, dass hier öfters die Polizei kontrolliert und empfahl uns einen Platz in Nieuwpoort. Wir blieben für eine Stunde am Strand (Kosten 1€/h). Es bot sich das typische Bild für die belgische Küste: Sandstrand, Promenade und Hochhäuser. Wir machten einen kleinen Spaziergang. Ein recht unwirtlicher Niesel trieb uns bald wieder weiter.

Wir folgten dem Rat und steuerten den Platz "De Zwerver" in Nieuwpoort an. Er ist nicht wirklich idyllisch, aber mit Strom und Toiletten ausgestattet. Egal, bei diesem Wetter versäumten wir am Strand eh nichts. Wir kochten im WoMo Spaghetti und ließen den Tag mit einem gemeinsamen Spiel ausklingen. Es begann zu regnen. Naja, ob wir morgen an den Strand können?