Tagebuch

25.08.2008 - 25. Tag - 148 km

Stourton / Stonehende / Salisbury

Die Nacht war überraschend unruhig. Obwohl Feiertag war und Bucht an einer Nebenstraße lag, störte der Verkehrslärm doch etwas. Den Rest besorgte in der Früh das laute Blöcken der Schafe, die auf dem Burghügel grasten. Etwas verschlafen krochen wir kurz nach 07:00 Uhr aus den Betten. Heute sollte es weiter ein Stück in Richtung Heimat gehen. In der Nacht hatte es erneut stark geregnet und auch am Morgen sah der Himmel nicht wirklich gut aus.

Das erste Ziel des heutigen Tages war der weltberühmte Landschaftsgarten Stourhead in Wilstshire. Wieder einmal ersparte uns die National Trust Mitgliedschaft den Eintrittspreis (25£ für das Family Ticket). So langsam hat sich die Investition mehr als rentiert. Im Gegensatz zu den anderen Parkplätzen des National Trust wäre das Übernachten gegen Gebühr erlaubt gewesen.

Stourton - Garten Pantheon
Stourton - Garten Pantheon

Das Zentrum des Gartens bildet ein großer See, an dessen Ufern es Tempel, eine Grotte und andere Follies gibt. So bezeichnet man nutzlose Prunkbauten, die sich meist ein spleeniger Adliger ausgedacht hat. Zahlreiche seltene und exotische Bäume wollten bestaunt werden. Immer wieder gab es gefällige Ausblicke. Leider fehlte etwas der blaue Himmel. Trotzdem hatte der Garten unheimlich viel Atmosphäre und ist unbedingt empfehlenswert. Das Haus selbst war etwas vollgestopft mit Gemälden. Sehenswert war die Bibliothek mit ihren zahlreichen alten Büchern. Ansonsten fehlte es etwas an Ausstrahlung. Im Laden erstanden wir eine hausgemachte Marmelade mit großen Orangenstücken.

Anschließend machten wir noch einen Abstecher zum nahegelegenen King Alfred's Tower (ebenfalls National Trust).

King Alfred's Tower Wiltshire
King Alfred's Tower Wiltshire

Zum Glück kam uns auf der engen single track road kein Auto entgegen. Der 50m hohe dreieckige Turm erinnerte an den Sachsenkönig Alfred, der im 9. Jh. England gegen die Dänen verteidigte. Von oben hatte man eine schöne Aussicht auf die sanft hügelige Landschaft.

Von Stourton aus war es nur noch ein kleines Stück zum absoluten Muss jeder Englandfahrt, dem Steinkreis von Stonehenge. Von weitem sahen wir bereits den riesigen Parkplatz und es wimmelte von Menschen. Obwohl das Weltkulturerbe eigentlich von English Heritage betreut wird, wurde die Mitgliedschaft beim National Trust anerkannt und wir erhielten freien Eintritt (ansonsten family ticket 16,50£).

Stonehenge Stonehenge
Stonehenge Stonehenge

Über einen Audioguide konnte man sich Informationen über die Entstehungsgeschichte und Vermutungen über den Zweck des Steinkreises anhören. So richtig wird man wohl nie ergründen, was unseren Vorfahren beim Bau durch den Kopf gegangen ist. Trotz der Menschenmassen hatte der Ort schon irgendetwas mystisches. Die Sonne kam heraus und es entstanden einige eindrucksvolle Fotos.

So langsam wurde es wieder Zeit, sich Gedanken über einen passenden Übernachtungsplatz zu machen. Der im WoMo Führer beschriebene Platz (026) in Woodhenge gefiel uns nicht so recht, weshalb wir uns für den Parkplatz in Salisbury entschieden. In der Nacht konnte man dort kostenlos stehen, allerdings liegt der Platz sehr nahe an einer Einfallsstraße.

Die Sonne schien und so machten wir uns sogleich zu einer Stadtbesichtigung auf. Die Hauptattraktion der Stadt war die Kathedrale, die allerhand Superlativen aufzuweisen hat: höchster Kirchturm, größter Kreuzgang und ältestes vollständig erhaltenes Chorgestühl.

Kathedrale Chor
Kathedrale Chor

Im Kapitelhaus hätte es auch ein Exemplar der Urschrift der Magna Charta zu bestaunen gegeben. Leider hatte es bereits geschlossen. Uns kam zugute, dass gerade Gottesdienst war und die Kirche somit länger als normal geöffnet war. Nach dem Gottesdienst konnten wir noch einige tolle Fotos von dem mächtigen frühgotischen Kirchenschiff machen.

Nach so viel Kultur schlenderten wir noch etwas durch das Stadtzentrum von Salisbury und kehrten beim Burger King ein. Frisch gestärkt machten wir uns auf den Rückweg zum WoMo.