Tagebuch

02.08.2005 - 7. Tag - 63 km

Bloemendaal aan Zee / IJmuiden

Als um 07:00 Uhr der Wecker ging, begrüßte uns strahlender Sonnenschein. In der Nacht war es relativ frisch gewesen. Spannung lag in der Luft, denn heute Abend ging es auf die Fähre. Nach dem Frühstück packten wir zügig unsere Sachen zusammen und entsorgten das WoMo. Gegen 08:30 Uhr fuhren wir ab. Bezahlt hatten wir bereits am Vortag.

Unser Plan war, das schöne Wetter für einen Ausflug ans Meer zu nutzen. Damit wir am Nachmittag nicht mehr allzu weit zum Fähranleger haben würden, steuerten wir der Nordseestrand in der Nähe von IJmuiden an.

Der Verkehr um Amsterdam herum war gar nicht so schlimm wie zunächst angenommen. Wir fuhren in Richtung Haarlem / Zandvoort und dann auf der unmittelbar hinter den Dünen gelegenen Küstenstraße am Meer entlang in Richtung Norden. Kurz vor Blomendaal aan Zee parkten wir auf einem der zahlreichen Parkplätze (Gebühr 6€ für 5 Stunden; natürlich Übernachten verboten).

Nachdem wir die Räder abmontiert hatten, radelten wir in Richtung Nationaal Park Zuid-Kennemerland. Die Dünenlandschaft präsentierte sich schön im Sonnenschein. Sie war allerdings auch nicht so umwerfend, wenn man z.B. schon in Sylt war. Am Ende des Radwegs stellten wir die Räder ab und spazierten zum Strand hinunter. Das Wetter war traumhaft. Die Sonne streichelte sanft und der leichte Wind sorgte für eine angenehme Kühle. In der Ferne konnten wir die vielen großen Schiffe mit Ziel IJmiuden beobachten. Nach einer guten Stunde machten wir uns auf den Rückweg. Zurück am WoMo radelten wir noch ein Stück in Richtung Zandvoort. Die bekannte Formel 1 Rennstrecke lud zu einem kurzen Stopp ein. Von außen gab es allerdings nicht viel zu sehen.

Strand von IJmuiden Zandvoort
Strand von IJmuiden Zandvoort

Inzwischen herrschte am Strand und entlang der Promenade reges Treiben. Die bunten Windschutzzäume der verschiedenen Strandabschnitte sorgten für farbenfrohe Bilder und erinnerten etwas an italienische Verhältnisse. Eigentlich wollten wir mittags noch einmal richtig kochen, um für die Fährfahrt gerüstet zu sein. Aber das Wetter war einfach zu schön. Nach einigem Hin und Her entschieden wir uns für ein Lokal am Strand. Leider bemerkten wir zu spät, dass das Essen kalt (=koude!) war. Geschmeckt hätten die Nudeln mit Putenfleisch gar nicht schlecht, wenn sie nur warm gewesen wären. Naja, billig war es auch gerade nicht (22€). Wir radelten zurück zum WoMo. Werner lud die Räder auf und Carola räumte die Sachen für die Fähre zusammen. Die Kinder vergnügten sich im Sand. Gegen 15:00 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Fähranleger, den wir nach ca. 30 Minuten Fahrt erreichten.

Queen of Scandinavia Hafen von IJmuiden
Queen of Scandinavia Hafen von IJmuiden

Die "Queen of Scandinavia" der Reederei DFDS Seaways stand schon am Kai. Die Fähre war kleiner als die nach Norwegen. Es gab auch weniger LKWs. Der Check-in lief bereits und nach kurzer Wartezeit bekamen wir unsere Bordkarte. Bald darauf begann auch schon das Boarding und wir fuhren als eine der Ersten auf das Schiff. Zunächst verstauten wir das Gepäck in der Kabine auf Deck 2, das komplett unter Wasser lag. Die Kabine machte auf den ersten Blick gar keinen so schlechten Eindruck. Es gab zwar kein Fenster und sie war auch ziemlich eng, hatte aber ein eigenes Bad mit Dusche und war gut klimatisiert.

Wir machten uns auf den Weg zum Sonnendeck (Deck 11) und genossen die wohltuenden Sonnenstrahlen bis zur Abfahrt. Von oben hatte man eine prächtige Aussicht auf die riesigen Seeschleusen, die Industrieanlagen, sowie den Strand, wo wir heute am Vormittag gewesen waren. Mit 20 Minuten Verspätung legte die Fähre ab. Kurz danach verspeisten wir unsere mitgebrachte Brotzeit in der Abendsonne. Die See war absolut ruhig. Die Erlebnisse der Norwegenüberfahrt noch im Hinterkopf warf Carola zur Sicherheit trotzdem eine Tablette ein. Wir saßen noch eine geraume Weile auf dem Deck, bis es uns schließlich zu frisch wurde.

Auf dem Sonnendeck Sonnenuntergang auf See
Auf dem Sonnendeck Sonnenuntergang auf See

Danach stand ein Rundgang durch das Schiff auf dem Programm. Im Shop erstanden wir eine Tüte Chips und eine Tafel Schokolade. Es gab sogar einen kleinen Swimmingpool und eine Sauna. Um 22:00 Uhr schauten wir uns eine Show an. Die Kinder waren begeistert. Zum erstenmal durften sie sich einen alkoholfreien Drink bestellen. Die Preise waren relativ zivil.

Anschließend machten wir uns auf den Weg in die Kabine und fielen todmüde in die Betten.