Tagebuch

26.08.2005 - 31. Tag - 69 km

De Panne

Trotz stürmischem Wind und tendenziell eher unruhiger Hafengegend schliefen wir tief und fest. Erst der Wecker brachte gegen 07:30 Uhr Leben ins WoMo. Nachdem wir die Spuren der gestrigen Trocknungsaktion endgültig beseitigt hatten, war Frühstück angesagt. Da passierte das nächste Malheur. Plötzlich explodierte die Expresso-Maschine und versaute das WoMo mit einer Kaffeepulver Wasser Mischung. Erneut war erst einmal Putzen angesagt. Gegen 09:30 Uhr sind wir endlich losgekommen.

Vom Hafen aus fuhren wir auf die (mautfreie) A16 und folgten ihr in Richtung Dunkerque. Gleich hinter der belgischen Grenze verließen wir die Autobahn und steuerten den Stellplatz beim Naturschutzgebiet "De Westhoek" an. Dank der guten Beschreibung im WoMo-Führer fanden wir den schön ruhig gelegen Platz auf Anhieb.

Das Wetter war gut, allerdings wehte ein kräftiger Wind. Die Schauer von gestern hatten sich verzogen. Also stand einem ausgedehnten Strandspaziergang nichts im Wege, der uns in Richtung Zentrum von Le Panne führte. Es war relativ frisch und der Wind-Chill trug seines dazu bei, dass wir nicht ins Schwitzen kamen. Der Ort selbst bot ein eigentümliches Bild: Hinter dem weit über 100 m breiten Sandstrand kommt zunächst eine Promenade, dann eine architektonisch eher zweifelhafte Hochhauszeile gefolgt von der 4-spurigen Küstenstraße, auf der durchgehend eine Straßenbahn verkehrt.

tapfere Strandwanderer Skyline von Le Panne
tapfere Strandwanderer Skyline von Le Panne

An einer etwas windgeschützten Stelle setzten wir uns und die Kinder spielten im Sand. Danach schlenderten wir die Promenade entlang. Es gab viele Restaurants. Werner bekam Gelüste auf ein Seafood-Abendessen. Aber beim Anblick der Preisschilder verging uns der Appetit: unter 15€ pro Gericht war nichts zu haben. Wir holten uns in einer Frittenbude zwei große Portionen und marschierten weiter am Meer entlang. Es war nicht einfach ein Plätzchen zu finden, wo man sich hinsetzen konnte, ohne dass der Wind einem den Sand in die Augen trieb. Kurz nach dem Ortsende schlugen wir uns in die Dünen und dösten etwas. Nach einer Weile ging es am Wasser entlang zurück. Der Gegenwind blies kräftig, aber wir hatten trotzdem unseren Spaß.

Stranddünen Naturpark
Stranddünen Naturpark "De Westhoek"

Zurück am WoMo stärkten wir uns etwas, holten den Lenkdrachen heraus und rückten wieder ab. Diesmal wählten wir den Weg durch die Dünen, der landschaftlich sehr schön durch den Naturpark De Westhoek führte. Wir fühlten uns stellenweise in die Sahara versetzt und genossen den Rundblick von den zahlreichen Aussichtspunkten. Der Park grenzt unmittelbar an die französische Grenze. Der fast 2-stündige Marsch durch den feinen Sand machte müde Füße. Für den Rückweg wählten wir den direkten Weg am Meer entlang. Unterwegs holten wir den Lenkdrachen heraus und ließen in steigen, ein Vergnügen für Groß und Klein. Zum ersten mal gelang es den Kindern den Drachen selbst zu halten. Als der Strand aufgrund der einsetzenden Flut immer schmäler wurde, machten wir uns endgültig auf den Rückweg zum WoMo.

Carola kochte Würstel-Gulasch mit Reis. Da wir morgen sehr früh los wollten, war für alle zeitig Bettruhe angesagt.