Tagebuch

25.08.2005 - 30. Tag - 169 km

Dover

Heute war erneut früh Aufstehen angesagt, denn wir mussten weiter Richtung Festland. Der Urlaub neigte sich definitiv dem Ende zu. Das Wetter schaute ganz gut aus, was uns angesichts des gestrigen Dauerregens schon etwas ärgerte. Aber was soll's, gegen die Willkür des Wetters ist nun eben mal kein Kraut gewachsen. Zügig frühstückten wir, packten unsere Sachen zusammen und ent- und versorgten das WoMo. Kurz nach 08:00 Uhr düsten wir ab.

Unsere Route führte uns zunächst zurück auf den "orbital" M25, auf dem wir Richtung Osten rollten. Die Autobahn war überraschend frei. Nur kurz vor der Brücke über die Themse (1 £ Maut) gab es etwas dichteren Verkehr. Nach der Brücke bogen wir auf die M20 ab und folgten ihr bis Dover.

Da wir die Fähre erst am späten Nachmittag gebucht hatten, nutzten wie die Gelegenheit, uns am Vormittag die weißen Klippen etwas näher anzuschauen. Wir parkten das WoMo auf dem Parkplatz auf den Klippen über dem Hafen (Gebühr 3 £). Man erreicht den Parkplatz, indem man im Ort Richtung Dover Castle fährt und dann der Straße weiter den Berg hoch folgt bis rechts ein Wegweiser auftaucht.

Themse Brücke Hafen von Dover
Themse Brücke Souvenirs

Ein Spaziergang an den Klippen entlang führte uns zum South Foreland Lighthouse. Unterwegs boten sich herrliche Ausblicke auf den Kanal mit seinem regen Schiffsverkehr. Die weißen Klippen waren nicht so gut zu sehen, da die Küste ziemlich gerade verlief und man nicht an den Fuß der Klippen hinunterstiegen konnte. Die Klippen von Møn waren schon beeindruckender. Erst kurz vor St. Margaret's-at-Cliffe konnte man einen Blick auf die Klippen erhaschen. Vielleicht wäre es besser gewesen, gleich dorthin zu fahren. Unten am Meer soll es sogar einen geeigneten Stellplatz geben.

South Foreland Lighthouse St. Margaret's-at-Cliffe
South Foreland Lighthouse St. Margaret's-at-Cliffe

Auf dem Rückweg erwischte uns ein kräftiger Schauer und wir wurden richtig nass, da wir leichtsinnigerweise den Regenschutz im WoMo gelassen hatten. Als wir zum Glück schon im WoMo saßen, steigerte sich das Ganze zu einem kleinen Unwetter mit Hagel. Wir hatten Probleme, die nassen Sachen im WoMo zum Trockenen aufzuhängen. Aufgrund des heftigen Regens konnten wir auch keinen Ersatz aus dem WoMo Bauch holen. Aber wir ließen uns dadurch die Stimmung nicht vermiesen und entschädigten uns mit einer feinen Brotzeit.

Anschließend fuhren wir zum Fährterminal, checkten bei den P&O Ferries ein und stellten uns in die Warteschlange. Zum Glück hörte der Schauer auf und wir konnten uns nach draußen wagen, um einige Fotos zu schießen. Da die Fähre etwas Verspätung hatte, begann das Boarding erst kurz vor 17:00 Uhr. Wir schauten sogleich auf das Deck der relativ kleinen Fähre und genossen den schönen Ausblick auf die weißen Klippen. Im Hintergrund sah man noch die Schauerwolke, die uns so durchnässte.

Weiße Klippen Überfahrt
Weiße Klippen Überfahrt

Aufgrund des starken Windes war das Meer etwas unruhig. Insbesondere im Inneren des Schiffes merkte man den Seegang deutlich. Wir verbrachten die meiste Zeit der Überfahrt auf dem Deck im hinteren Bereich des Schiffs. Die Entfernung zwischen Dover und Calais ist nicht allzu groß, aber die Fähren konnten nicht den direkten Weg nehmen, sondern fuhren ein Stück an der französischen Küste entlang, wohl um den regen Schiffsverkehr im Kanal nicht zu behindern. Bei der Einfahrt in den Hafen von Calais blockierten sich einige Fähren gegenseitig und wir mussten etwas warten. Vom Schiff aus entdeckten wir den Stellplatz von Calais, der unmittelbar neben der westlichen Peer an der Hafeneinfahrt liegt, und beschlossen gleich hier zu übernachten.

Sonnenuntergang - Calais Sonnenuntergang - Calais
Sonnenuntergang - Calais Sonnenuntergang - Calais

Die Fahrt zum Stellplatz um das Hafenbecken herum dauerte etwas und Werner musste sich erst wieder an den Rechtsverkehr gewöhnen. Schließlich bekamen wir aber einen Platz in der ersten Reihe. Carola kochte Nudeln und Werner spazierte mit den Kindern zur Peer. Der Wind blies ordentlich und der Treibsand piekste etwas, aber der grandiose Sonnenuntergang entschädigte uns für den Unbill des Wetters. Diesmal waren wir rechtzeitig vor dem nächsten Schauer zurück im WoMo.