Tagebuch

24.08.2005 - 29. Tag - 0 km

London

Da es gestern spät geworden war und die U-Bahn Tickets eh erst ab 09:30 Uhr galten, war heute morgen zunächst Ausschlafen angesagt und wir krochen erst gegen 07:30 Uhr aus den Betten. Leider passte die Wettervorhersage von gestern nicht ganz. Eigentlich sollte es im Süd-Osten heute noch schön bleiben, aber der Himmel war total bewölkt und es wehte ein ungemütlicher Wind. Kurz vor 09:00 Uhr holten wir uns an der Rezeption die U-Bahn Tickets (2x 3,40 £ + 2x 80p, genauso teuer wie Edinburgh). Die paar Minuten vor dem offiziellen Beginn der Gültigkeit riskierten wir.

Bis zur Bushaltestelle waren es nur wenige Schritte. Ein roter Doppeldeckerbus der Linie W8 brachte uns nach kurzer Fahrt durch eine eher triste Vorortgegend zum Bahnhof in Edmonton Green, von wo aus wir mit dem Zug bis zur Endstation in der Liverpool Street fuhren. Die gesamte Fahrt dauerte ca. 45 Minuten, was angesichts der Größe der Stadt an und für sich ganz passabel war. Anschließend war großer Stadtrundgang angesagt.

Zu Fuß ging es zum Leadenhall Market, einer schönen Ladenpassage im viktorianischen Stil. Unmittelbar dahinter konnten wir die futuristische Architektur des Lloyd Hauses bestaunen. Unser eigentliches Ziel war der Tower Hill. Leider fing es an zu regnen und wir mussten den K-Way herausholen. Die Besichtigung des Towers beschränkte sich wieder einmal auf die Außenanlagen, denn das Familien-Ticket kostete stolze 42 £. Felix war vom Anblick der Tower Bridge hellauf begeistert. In einem der Türme gab es ein kleines Museum, wo man auch zur Galerie hochsteigen konnte. Leider war auch hier der Eintritt übermäßig hoch. Da zusätzlich der immer stärker werdende Regen für eine relativ schlechte Sicht sorgte, schenkten wir uns die Ausstellung.

Tower Tower Bridge
Tower Tower Bridge

Mit dem Bus Nummer 15 fuhren wir zur St. Pauls Cathedral, die mit ihrer mächtigen Kuppel die westliche City beherrscht. Auch hier schreckte uns der hohe Eintritt von einer Innenbesichtigung ab, so dass wir relativ bald wieder mit dem Bus Nummer 15 in Richtung Trafalgar Square kutschierten, von wo aus wir entlang der Whitehall in Richtung Westminster marschierten. Bei den Horse Guards beobachteten wir eine kleine Wachablösung. Downing Street No. 10, das Wohnhaus von Premierminister Tony Blair, war nur von der Kreuzung aus zu sehen, denn ein massives Eisengitter verhinderte den weiteren Zugang.

Der absolute Höhepunkt von Westminster war natürlich das Parlament mit seinem berühmten Glockenturm "Big Ben" (genau genommen ist dies der Name einer Glocke im Turm). Wir umrundeten das Gebäude und versuchten trotz des strömenden Regens einige gute Fotos zu schießen. Leider wurde der Regen immer stärker und wir immer nässer. Zu allem Übel waren die Regenhosen im WoMo. Eine Führung kostete 22 £ (Familienkarte, in Deutsch 8 £ Aufpreis!). Wir schlugen zu und nutzten gleichzeitig die Gelegenheit etwas zu trocknen. Dank der sehr engagierten Führerin war die 75-minütige Führung recht informativ und ihr Geld absolut wert. Alle wesentlichen Räume waren zu sehen und wir bekamen zahlreiche Details und Anekdoten aus der englischen Geschichte erzählt.

Houses of Parliament Buckingham Palace
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Zum Glück hatte der Regen nach der Führung aufgehört, wenn auch nur für kurze Zeit. Durch den St. James Park schlenderten wir zum Buckingham Palast und anschließend weiter zum reizvollen Jugendstilbahnhof Victoria Station. Eine kurze Pause bei McDonalds bot Gelegenheit, den kleinen Hunger zwischendurch zu stillen und unseren klammen Klamotten eine Pause zu gönnen. Anschließend fuhren wir mit der U-Bahn zum Kaufhaus Harrods's, wo wir uns die wirklich sehenswerten Essenshallen anschauten. Danach hätte sich noch ein kurzer Abstecher in den nahegelegenen Hyde Park angeboten, dafür war uns jedoch das Wetter zu nass. Als Alternative fuhren wir mit der U-Bahn zum Piccadilly Circus und ließen uns vom grellen Licht der Leuchtreklamen bezaubern.

China Town Piccadilly Circus
China Town Piccadilly Circus

Was wäre ein London Besuch ohne ein Essen beim Inder. Folglich machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant. Zuerst irrten wir etwas umher, schließlich wurden wir aber doch noch fündig. Das Essen war hervorragend und gar nicht so scharf, wie zunächst erwartet. Wir bezahlten 50 £, was auch daran lag, dass uns ein anstelle eines normalen Lager ein spezielles indisches Bier für 5,25 £ pro Flasche untergejubelt wurde. Egal, wir haben es genossen.

Frisch gestärkt schlenderten wir noch etwas durch Soho und genossen das bunte Treiben. Zum Glück hatte der Regen jetzt endlich aufgehört. Wie immer faszinierte uns das Chinesenviertel besonders. Schade, dass wir keinen Tag länger bleiben konnten. Aber für einen richtigen Stadturlaub sind die Kinder eh noch zu klein.

Kurz vor 21:00 Uhr machten wir uns auf den Rückweg zum Campingplatz. Als wir zurück waren fielen alle Mann hundemüde in die Betten.