Tagebuch

28.08.2011 - km

Olstzynek / Ruska Wies

In der Nacht hatte es abgekühlt, so dass wir trotz Gewitters gut geschlafen haben. Wir ließen es gemütlich angehen, der Wecker ging erst um 07:30 Uhr.

Heute stand die letzte größere Strecke in Richtung Osten auf der Tagesordnung. Da es in der Früh nicht unbedingt nach Badewetter aussah, beschlossen wir, dem Freilandmuseum in Olstzynek einen Besuch abzustatten.

Zunächst folgten wir der 15 in Richtung Olsztyn, dem Hauptort der Region Ermland. In Lubawa bogen wir auf die 537 ab und nahmen Kurs auf Grunwald. Unser Ziel war das Denkmal der berühmten Schlacht von Tannenberg, wo im Jahre 1410 ein polnisch litauisches Heer die Ritter des Deutschen Ordens besiegt hatte.

Grunwald
Grunwald

Ein kurzer Spaziergang führte uns vom kostenpflichtigen Parkplatz zum hinauf Denkmal. Die Sonne spitzelte immer mehr durch die Wolken, aber es hatte merklich abgekühlt. Kein Vergleich zu der drückenden Hitze der letzten Tage.

Die restliche Strecke bis nach Olstzynek hatten wir schnell hinter uns gebracht. Das Muzeum budownictwa ludowego zeigte eine Vielzahl von historischen Häusern aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert.

Holzkirche Bauernhof
Holzkirche Bauernhof

Die meisten waren liebevoll eingerichtet. Es gab durchwegs deutsche Erklärungen. Wir schlenderten gemütlich durch das weitläufige Gelände und stöberten in den alten Gemäuern. Fazit: Für 28 zl für eine Familienkarte und Parkgebühr ein absolut lohnendes Ziel. Auf dem Parkplatz hätte man auch gut übernachten können.

Die Sonne kam immer mehr durch und die Kinder zog es zum See. Bis zum Campingplatz in Ruska Wies waren es noch knapp 100 km. Die Straßen wurden streckenweise recht holprig mit tiefen Spurrillen. Doch zwischendurch gab es auch erneuerte Abschnitte, auf denen man entspannt dahingleiten konnte.

Die Landschaft wurde immer gefälliger: auf sanften Hügeln wechselten sich kurze Waldstücke und Getreidefelder ab. Dazwischen blitzte immer wieder ein kleiner oder größerer See hervor. Oft fuhren wir durch herrliche alte Alleen. Keine Frage wir waren in Masuren angekommen und diese reizvolle Gegend präsentierte sich von ihrer schönsten Seite, so hatten wir uns das immer vorgestellt.

Der Camping "Seeblick" lag wunderschön an einem kleinen See. Schnell wurde uns klar, warum in einigen Reiseberichten dieser Platz als der schönste in Polen bezeichnet wird.

Camping "Seeblick" See
Camping "Seeblick" namenloser See

Wir stellten das WoMo auf einer der Terrassen ab und ließen den Ausblick erst mal auf uns wirken. Die Kinder entdeckten, dass man sich kostenlos Kajaks ausleihen konnten und ließen sich das nicht zweimal sagen. Wir holten den Tisch und die Stühle heraus und genossen die wärmenden Strahlen der Sonne. Gemeinsam planten wir die Aktivitäten der kommenden Tage. Zum Abendessen gab es leckere Spaghetti.

Paddler Abendstimmung
Paddler Abendstimmung

Auf dem Platz machte auch eine größere Gruppe WoMos Station, die an einer geführten Polenrundfahrt eines österreichischen Clubs teilnahmen. Wir unterhielten uns angeregt mit dem Reiseleiter-Team und erfuhren einiges über den Ablauf einer solchen Tour.

Es war merklich kühler geworden und zum ersten mal in diesen Urlaub waren lange Hosen und Pullis angesagt. Dies hatte zusätzlich den Vorteil, dass einem die Mücken nicht so viel anhaben konnten. Bald kehrte Ruhe im WoMo ein.