Tagebuch

21.08.2011 - 130 km

Rennsteig / Wartburg

In der Nacht hatte es angenehm abgekühlt, so dass wir prima geschlafen haben. Vom Zugverkehr auf den benachbarten Gleisen haben wir nichts mitbekommen. Nach dem Frühstück im WoMo entsorgten wir schnell am Stellplatz, bevor wir uns kurz vor 08:00 Uhr auf den Weiterweg machten. Die Sonne spitzelte durch einige Wolken hindurch, nur im Norden schaute es nicht so gut her.

Unser Ziel war der Wanderparkplatz bei der Schillerbuche in der Nähe von Ruhla. Wir fuhren zunächst ein Stück auf der A71 und dann weiter auf der B19 in Richtung Norden. Kurz vor Wasungen war die B19 aufgrund von Straßenarbeiten komplett gesperrt und wir mussten eine größere Umleitung in Kauf nehmen. Dies bescherte uns zwar eine eindrucksvolle Rundfahrt auf recht abenteuerlichen Straßen. Wir verloren jedoch fast 45 Minuten, so dass wir erst gegen 10:00 Uhr am Parkplatz (N 50° 51,53424', E 10° 23,03052') waren. In der Zwischenzeit hatte es sich auch immer mehr zugezogen.

Von der Schillerbuche war nur noch ein kärglicher Baumstumpf übrig, denn der Baum war letztes Jahr bei einem Sturm auseinandergebrochen. Unmittelbar am Parkplatz verlief der Rennsteig, ein 168 km langer Höhenweg entlang des Hauptkamms des Thüringer Waldes. Wir folgten dem Weg zum 7,5 km entfernten Großen Inselsberg (916 m), einem beliebten Aussichtsgipfel.

Der Weg ist mit einem markanten "R" gut ausgeschildert und verlief leicht ansteigend, angenehm im Wald. Unterwegs gab es eine kleine Hütte und einige Aussichtspunkte. Leider war die Sicht nicht besonders gut, so dass die dicht bewaldeten Hügel nicht ihre volle Pracht entfalten konnten. Kurz bevor wir unser Ziel erreichten, begann es zu regnen und die Schirme kamen zum Einsatz. So hatten wir uns das aber nicht vorgestellt, zumal der Wetterbericht ganz etwas anderes angesagt hatte.

Rennsteig Ausblicke
Rennsteig Ausblicke

Da der Berggasthof Stöhr auf dem Gipfel voll war, stärkten wir uns mit einer Gulaschsuppe beim SB, die wir unter einem Schirm verspeisten. Uns fröstelte leicht! Da es mit der Aussicht nicht besonders weit her war, machten wir uns relativ bald wieder auf den Rückweg. Unterwegs tröpfelte es immer wieder leicht. Kurz vor 15:00 Uhr waren wir wieder am Parkplatz, wo sich Felix eine original Thüringer Bratwurst schmecken lies.

Unser ursprünglicher Plan sah vor, das WoMo in Eisenach zu parken und zur Wartburg hochzuspazieren. Als wir jedoch von der Ferne zum ersten mal die Burg erblickten, wurde uns schnell klar, dass uns dies für heute zu anstrengend war. Stattdessen steuerten wir den Parkplatz direkt bei der Burg an. Für 5 € konnte man hier auch übernachten. Am hinteren Ende des Parkplatzes gab es einige ebene Buchten. Auch ein Toilettenhäuschen war vorhanden. Im Nachhinein hatte es sich als vorteilhaft erwiesen, dass wir relativ spät dran waren. Denn untertags hätten wir uns mit dem Parken sicher schwer getan.

Ein kurzer Spaziergang führte uns hinauf zur Burg. Inzwischen war es wieder richtig sonnig geworden und die alten Gemäuer erschienen in einem schönen Abendlicht. Wir lösten für 21 € ein Familienticket für eine Führung, die sehr informativ und hintergründig war. Für das Fotografieren im Inneren hätten wir extra bezahlen müssen.

Neben der bekannten Bibelübersetzung durch Martin Luther war die Burg auch die Wirkungsstätte der hl. Elisabeth von Thüringen und Schauplatz des Sängerkrieges. Wieder einmal mehr wurde uns unsere lückenhaften Kenntnisse der deutschen Geschichte bewusst.

Wartburg Blick Richtung Großer Inselsberg
Wartburg Blick Richtung Großer Inselsberg

Nach der Führung bestiegen wir auf den Turm und kamen so doch noch zu dem schönen Ausblick auf die bewaldeten Hügel des Thüringer Waldes, der uns heute Mittag verwehrt geblieben war. In der Ferne konnten wir den markanten Sendemast auf dem Großen Inselsberg erkennen.

Da der Parkplatz bereits leer war, konnten wir die Stühle herausholen und draußen leckere Spaghetti verspeisen. Anschließend war Duschen angesagt. Danach spielten wir noch etwas zusammen.