Tagebuch

02.09.2011 - 135 km

Leba

Gegen 07:00 Uhr wurden lärmend die Mülleimer entleert; für einen Campingplatz eigentlich eine Zumutung. Als Entschädigung begrüßte uns ein strahlend blauer Himmel. So etwas beflügelte einen doch immer. Bereits kurz nach 08:00 Uhr waren wir abfahrbereit.

Unser heutiges Ziel war der lebhafte Badeort Leba an der Ostseeküste. Für die Anfahrt wählten wir nicht die direkte Route über die 6, sondern machten einen kleinen Schlenker über die kaschubische Schweiz.

Von Sopot aus folgten wir zunächst der 20 in Richtung Koscierzyna. Leider kamen von Westen her immer mehr Wolken auf und es begann zu schauern. Da die Sicht eh nicht besonders gut gewesen wäre und uns der etwas einsame und unbewachte Waldparkplatz beim Aussichtsturm in Wiezyca nicht ganz geheuer war, verzichteten wir auf die Besteigung und fuhren weiter in Richtung Brodnica.

Die gut zu fahrende Nebenstrecke verlief entlang eines langgezogenen Tals, das von sanften Hügeln begrenzt wurde. Schmucke kleine Orte und zahlreiche klare Seen wechselten sich ab. Wir fühlten uns irgendwie ins Voralpenland versetzt.

traumhafte Seen in der ... ... kaschubischen Schweiz
traumhafte Seen in der ... ... kaschubischen Schweiz

Die Schauer hatten nachgelassen und die Landschaft erstrahlte in einem schönen Licht. Leider gab es zu wenig Gelegenheiten anzuhalten und die Szenerie in Bildern festzuhalten. Von Brodnica aus folgten wir den Anweisungen des Navis über Lebork nach Leba.

Gegen Mittag checkten wir auf dem Camping Morski #21 ein. Der Platz war sehr gepflegt und fast leer. Kurz darauf gesellte sich noch ein Wohnwagengespann zu uns, das wir bereits in Elblag und Sopot getroffen hatten. Wir stärkten uns mit einer Brotzeit und montierten die Räder ab. Es war richtig sonnig geworden und einer zünftigen Radtour stand nichts im Wege.

Unser Ziel war der nahegelegene Slowinski Nationalpark. Eine 8,5 km lange Stichstraße führte durch einen ausgedehnten Kiefernwald zum Fuß der Wanderdüne. Nach 3,5 km erreichten wir den Parkplatz am Eingang des Nationalparks und die Kasse (6 zl für Erw.). Es waren viele Leute unterwegs. Die meisten ließen sich von einem kleinen Bähnchen zur Düne fahren oder nutzten das Boot über den Jezioro Lebsko. Wir stapften hinauf zur der 40 m hohen Düne und fühlten uns wie in der Sahara, nur die Temperaturen waren viel angenehmer.

endloser Sand... ... in allen Richtungen
endloser Sand... ... in allen Richtungen

Die Kinder hatten einen riesigen Spaß, die steile Flanke einer Düne hinunterzuspringen, während die Großen ausgiebig das prächtige Panorama genossen.

Sprung in den Abgrund Gelandet!
Sprung in den Abgrund Gelandet!

Ein kurzer Abstecher führte uns auf der anderen Seite der Düne hinab an den für die Ostsee sehr breiten Strand. Wir chillten etwas und ließen uns die leichte Brise um die Ohren wehen. Natürlich durfte auch ein kurzer Spaziergang am Wasser entlang nicht fehlen, bevor wir uns auf den Rückweg machten. Am Parkeingang stoppten wir kurz, um vom Aussichtsturm aus einen Blick auf den Jezioro Lebsko zu werfen.

Carola am Strand Jezioro Lebsko
Carola am Strand Jezioro Lebsko

Als nächstes radelten wir in den Ortskern. Auch hier waren noch einige Leute unterwegs, obwohl die Anzahl der Läden, Buden und Bars nur erahnen ließ, welch Trubel hier wohl in der Hochsaison herrscht. Wir parkten die Räder am Strandübergang Plaza "A" und relaxten etwas am Strand. Anschließend verkosteten wir einen Chipstix, eine frittierte Kartoffelspirale. So etwas hatten wir bei uns zuhause bis jetzt nicht gesehen.

Strand bei Plaza A
Strand bei Plaza A

Auf dem Rückweg fuhren wir zur Mole und am Hafen mit seinen zahlreichen Fischkuttern vorbei und kauften in einem Sklep ultra-billige Paprika ein. Zum Abendessen gab es leckeres Würstle-Gulasch.

Leider konnten wir trotz besten Wetters nicht draußen essen, da die Steckmücken in der Dämmerung zu unangenehm waren. Wir tauschten einige Infos mit unseren Stellplatznachbarn aus.