Tagebuch

01.09.2011 - 0 km

Gdansk

Da wir einen Platz im hinteren Bereich des Campingplatz hatten, hielten die Bäume den aufkommenden Straßenlärm ab. Entsprechend gut haben wir geschlafen. Das Wetter war wie vorhergesagt eher zweifelhaft.

Vom Campingplatz aus war es zu Fuß nicht weit zum Bahnhof. Die einfache Fahrt kostete 4,40 zl, ein sehr fairer Preis. Leider nahm der Automat nur Münzen und wir hatten nicht genügend Kleingeld. Nachdem wir zunächst im offiziellen Verkaufsladen etwas unfreundlich abgewiesen wurden, bekamen wir doch noch einen 20 zl Schein gewechselt. In gut 20 Minuten brachte uns der etwas klapprige Vorstadtzug zum Hauptbahnhof in Gdansk.

Unser Stadtrundgang führte uns als allererstes zum Krantor, da wir aus anderen Reiseberichten wussten, dass das berühmte Wahrzeichen der Stadt nachmittags im Gegenlicht nicht gut zu fotografieren ist. Prompt zum richtigen Zeitpunkt war eine Wolkenlücke zur Stelle und wir konnten einige schöne Bilder von der Mottlau-Brücke und vom Jachthafen aus schießen.

Mottlau Promenade Krantor
Mottlau Promenade Krantor

Nächstes Ziel war die mächtige Marienkirche, die größte gotische Backsteinkirche der Welt. Innen war der riesige Bau eher eintönig und wenig spektakulär. Lediglich die astronomische Uhr ist erwähnenswert. Wir nutzten wiederum die Möglichkeit auf den Turm zu steigen (5 zl Erw., 2 zl Kinder).

Marienkirche Ausblicke auf die Altstadt
Marienkirche Ausblicke auf die Altstadt

Von oben hatte man einen prächtigen Ausblick auf die Altstadt mit ihren unzähligen hübschen kleinen hanseatischen Giebelhäusern. In der Ferne war das riesige Werftgelände der Danziger Werft zu erkennen. Wir unterhielten uns eine Weile angeregt mit einem deutschen Ehepaar, das Wurzeln in Gdansk hatte.

Während eines Bummels über den schmucken langen Markt machte sich der Hunger bemerkbar und wir kehrten in einen Restaurant ein, wo wir für 80 zl (inkl. Getränk!) lecker polnische Gerichte gegessen haben. Anschließend schlenderten wir entspannt durch die Lange Gasse.

Der Himmel zog sich immer mehr zu und es begann zu schauern. Wir nahmen dies zum Anlass, eine kleine Shopping-Tour einzulegen, denn die Kinder brauchten Kleidung für die Beerdigung nächste Woche. Eine freundliche Dame in der Touri-Info hatte uns die Madison-Mall in der Nähe des Hauptbahnhofes empfohlen. Nach 2 Stunden hatten wir alles, was wir brauchten. Auch das Schauerwetter hatte sich gebessert.

Wir beschlossen einen Schiffsausflug zur Westerplatte zu machen. An diesem Ort begann vor auf den Tag genau 62 Jahren der zweite Weltkrieg. Für 22 zl pro Person schipperten wir mit einem Piratenschiff auf der Motlawa, die bald in die Wisla in Richtung Ostsee mündete. Vorbei ging es an der bekannten Danziger Werft und den Hafenanlagen. In der Ferne waren die 3 Säulen des Solidarnosc-Denkmals erkennen. Alles machte einen etwas heruntergekommen Eindruck und hatte wohl seine Blütezeit auch schon hinter sich.

Hafen Trockendock
Hafen Trockendock

An der Westerplatte angekommen hatten wir 1 Stunde Aufenthalt, die wir zu einem Spaziergang zum Mahnmal nutzten.

Mahnmal
Mahnmal

Entlang des Weges gab es zahlreiche Hinweistafeln, die die damaligen Geschehnisse minutiös erklärten. Darüber hinaus war allerdings nicht wirklich viel zu sehen. Man muss aber auch nicht alle Einzelheiten des Überfalls im Detail verstehen. Anschließend tuckerten wir zurück in die Innenstadt. Das Wetter hatte sich gebessert, es war jedoch sehr frisch.

Wir kehrten in einem Burger-Lokal am langen Markt ein. Obwohl es gar nicht so spät war, stand die Sonne schon relativ tief, so dass zum Fotografieren kein ideales Licht mehr war, weshalb wir mit dem Zug zurück zum Campingplatz fuhren.