Reisebericht

01.08.2003 - 8. Tag - 95 km

Stavanger

Regentropfen klopften wieder einmal auf das WoMo Dach. Irgendwie wollte uns der Wettergott in diesem Urlaub nicht so richtig gewogen sein. Gegen 7 Uhr warf uns der Handy-Wecker aus den Betten, da wir die Fähre Tau - Stavanger um 08:40 erreichen wollten. Da die Mehrheit der Familie kein Müsli mehr sehen konnte, verspeisten wir heute das Weißbrot von gestern zum Frühstück.

Anschließend ging es mit Wanderstiefel und K-Way ausgerüstet zur Fähre (Kostenpunkt 96 NOK ohne Fahrzeug). Pünktlich legte die Fähre ab. Leider konnten wir wegen des Nieselns nicht draußen sein. Stattdessen verbrachten wir die 40-minütige Überfahrt im Aufenthaltsraum unter Deck.

Da es gerade trocken war, stand zunächst ein Spaziergang an der Hafenmole entlang auf dem Programm. Hier standen einige WoMos (wohl ohne Gebühr). Wir beobachteten wie ein griechisches Kreuzfahrtschiff festmachte. Auf dem Rückweg schlenderten wir durch die Altstadt mit ihren netten kleinen Fachwerkhäuschen.

Altstadt Skagenkaien
Altstadt Skagenkaien

Seltsamerweise waren nahezu alle Häuser mit einer Alarmanlage ausgerüstet. Warum wohl? Irgendwie fühlten wir uns in ganz Norwegen niemals unsicher oder gar bedroht. Auf dem Marktplatz konnte man Obst aus Hardanger kaufen. Allerdings ist das Vergnügen nicht gerade billig: eine kleine Schale Himbeeren kostete 35 NOK, Kirschen waren für 40 NOK zu haben. Der mittelalterliche Dom beeindruckte durch seine reich geschnitzte Kanzel. In der Fußgängerzone gönnten wir uns bei McDonalds 2 Hamburger (13 NOK pro Stück zum Mitnehmen; "hier Essen" kostet 2 NOK extra).

Als nächstes stand die Besichtigung des Erdölmuseums auf dem Programm. Die Familienkarte belief sich zwar auf 180 NOK, die sehenswerte Ausstellung über die Entstehung und Geschichte der norwegischen Erdölförderung war aber das Geld wert: Auch Plattformen und Bohrer gab es zu sehen. Alle Beschriftungen waren auch in Englisch. Besonderes Highlight war der cat-strophe room, in dem man sein Verhalten in einer Panik-Situation testen kann.

Dom Erdölmuseum
Dom Erdölmuseum

Zurück nahmen wir die Fähre zurück um 14:35. Diesmal konnten wir an Deck bleiben. Es war immer noch grau in grau, aber zumindest bekamen wir einige der zahlreichen Schären zu sehen. Wieder am WoMo machten wir uns fahrfertig und fuhren auf der Rv 13 weiter nach Norden. In Åradal steuerten wir die Entsorgungsstation bei der Texaco Tankstelle an (siehe Schulz) und füllten den Wasserverbrauch der gestrigen Duschaktion wieder auf. Damit waren wir wieder für einige Tage autark. Bei der Fähre Hjelmelaland - Nesvik wurden wir als 7 m klassifiziert, wodurch 145 NOK fällig waren. Die 30 Minuten Wartezeit bis zur Abfahrt nutzten wir, um unsere Vorräte an Frischem im Supermarkt aufzufüllen. Als sich der Hunger meldete, folgten wir wieder einem Schulz Tipp und steuerten den Rastplatz in Erfjord an. Carola kochte die gerade gekauften Kartoffel. Dazu gab es Salat und eine Fischdose. Gegen 20:30 fuhren wir weiter auf der Rv 13 nach Norden.

Das letzte Ziel des heutigen Tages war der Sandfossen. Wir erreichten ihn gegen 21:15. Schon erstaunlich wie viele andere noch die gleiche Idee hatten; wir hatten gedacht um diese Tageszeit alleine zu sein. Der Wasserfall liegt stimmungsvoll an einem kleinen Flüsschen. Zum Fotografieren war es leider schon zu duster. Die Lachstreppe hatte auch schon geschlossen. Der Eintritt wäre sowieso horrend gewesen (eigentlich schade).

Langsam wurden wir müde und machten uns auf die Suche nach einem geeigneten Übernachtungsplatz. Am Wasserfall war das Übernachten verboten (der Platz ist eh wenig geeignet, da relativ abschüssig). Wir beschlossen nach Sand zu fahren und morgen früh noch einmal zum Wasserfall zu schauen. Kurz vor der Fähre nach Ropeid bogen wir nach rechts ab und parkten bei der Hafenmole, wo bereits einige WoMos standen. Es bot sich uns ein völlig ruhiger Traumstellplatz direkt am Fjord, wenn nur diese grauen Wolken nicht wären.