Reisebericht

14.08.2003 - 21. Tag - 64 km

Lillehammer

Als wir gegen 8 Uhr aufwachten, regnete es immer noch in Strömen. Wir konnten die Klopfgeräusche auf dem WoMo Dach nicht mehr hören. Ein Blick nach draußen versprach leider auch keine kurzfristige Besserung. Zwangsläufig ließen wir es ruhig angehen, da wir ja sowieso nicht viel versäumten. Nach dem Frühstück fuhren wir etwas ratlos auf der E6 in Richtung Lillehammer.

In Hunderfossen steuerten wir die kostenlose und saubere Entsorgungsstation bei der Essotankstelle an (siehe Schulz). Am Schluss waren nur wir wieder pitschnass vom Regen. Unser nächstes Ziel war das Norsk Vegmuseum. Der Eintritt war kostenlos und die Ausstellung über die Geschichte des Straßenbaus in Norwegen war sehr sehenswert.

Norsk Vegmuseum
Norsk Vegmuseum

Alle Texte gab es auch in Deutsch. Besonders interessant war eine Straßenkarte aus dem Jahr 1922. Auf ihr waren viele der Straßen, auf denen wir gefahren waren, gar noch nicht eingezeichnet. Zum Schluss schauten wir uns einen Video über die Erbauung des Lærdaltunnelen an, der mit 24,5 km Länge der derzeit längste Straßentunnel der Welt ist. Auf die Besichtigung der umfangreichen Freiluftausstellung mussten wir verzichten, da es so schüttete, dass wir in kürzester Zeit völlig durchnässt gewesen wären.

Wir fuhren weiter in Richtung Lillehammer. Unterwegs zeigte ein Thermometer 13° C an! Wir parkten das WoMo auf dem Parkplatz vom Maihaugen und kochten zunächst eine feine Suppe zum Mittagsessen. An eine Besichtigung des Freiluftmuseums war bei dieser Witterung nicht zu denken. Stattdessen steuerten wir die Fußgängerzone von Lillehammer an und fanden zum Glück sofort einen kostenlosen Parkplatz. Wir rüsteten uns mit Regenhose und Gummistiefeln aus und auf ging es zur Stadtbesichtigung. In so einem Aufzug waren wir noch nie in einer Stadt unterwegs.

Die Fußgängerzone von Lillehammer war ganz sehenswert, aber darüber hinaus war nicht allzu viel geboten. Der Mann in der Touri-Info war sehr hilfsbereit. Er empfahl uns noch einen Tag abzuwarten, da der Wetterbericht für Freitag eine Besserung vorhersagte. Weiterhin gab er uns den Tipp, dass in den öffentlichen Bibliotheken ein kostenloser Internet-Zugang angeboten wird, worauf wir selbige aufsuchten und unsere e-mails abriefen. Auf dem Rückweg zum WoMo versorgten wir uns noch mit frischem Obst und Gemüse.

Lillehammer
Lillehammer

Der Regen hatte zum erstenmal seit 24 Stunden etwas nachgelassen. Es war sogar 1 m2 blauer Himmel zu sehen. Wir beschlossen deshalb, dem Rat der Touri-Info zu folgen und fuhren zur Sprungschanze. Auf dem terrassenförmigen angelegten Parkplatz bot sich eine ruhige Übernachtungsmöglichkeit.

Die Sprungschanze konnte kostenlos besichtig werden (Öffnungszeiten 9 - 20 Uhr). Nur der Lift zum Schanzentisch müsste man bezahlen. Wir hatten Glück und konnten noch etwas beim Training auf der kleinen Schanze zuschauen. Es gehört schon eine gehörige Portion Mut dazu, sich hier in die Tiefe zu stürzen. Wir schwitzten schon beim Erklimmen der steilen Treppe, die zur Schanze empor führte.

Carola kochte im WoMo: Salat, Kartoffeln mit Butter und Fisch. Danach war große Duschaktion angesagt. Wir heizten das WoMo zum erstenmal auf und es wurde richtig heimelig. Da es gestern ziemlich spät geworden war, gingen heute alle frühzeitig in die Betten.