Tagebuch

29.08.2009 - 1. Tag - 8 km

Übergabe

Heuer hatten wir nicht das Glück, dass wir das WoMo schon einen Tag früher bekommen konnten, da das Fahrzeug noch unterwegs war. Die Übergabe beim Wohnmobilcenter Petz klappte tadellos. Gegen 14:30 Uhr stand das WoMo schließlich vor der Haustüre und das Einräumen konnte beginnen.

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"Unser" WoMo

Da wir relativ spät gebucht hatten, war "nur" noch ein Knaus Sport Traveller 600 MKG frei. Dieses Modell ist eine Nummer kleiner als der DKG 658, mit dem wir letztes Jahr unterwegs gewesen waren. Obwohl das Fahrzeug insgesamt kürzer war, hatte es im Innenraum in den Schränken überraschend viel Platz. Anstatt einer kompletten Dinette waren die Fahrersitze drehbar. Das Ausklappen des Tisches war etwas fummelig. Am meisten fehlte uns der doppelte Boden, so dass im Heck eine gewisse Enge herrschte. Zum Glück regnete es kaum, so dass wir immer in Ruhe umräumen konnten.

Wir hatten alles gut vorbereitet, sodass das Beladen recht zügig von statten ging. Opa half bei der Montage der 4 Räder, was immer eine recht kitzlige Angelegenheit ist. Diesmal haben wir es aber relativ schnell hinbekommen.

Kurz nach 18:00 Uhr waren wir fertig, zu spät um noch loszufahren. Wir bestellten uns eine Pizza und ließen den Abend gemütlich ausklingen.


30.08.2009 - 2. Tag - 798 km

Anfahrt / Paris

Um 03:00 Uhr ging der Wecker. Schnell räumten wir die Betten und Wertsachen ins WoMo. Kurz nach 04:00 Uhr düsten wir ab.

Unser Plan war, bereits am frühen Nachmittag in Paris zu sein, sodass wir dort noch etwas unternehmen konnten. Um möglichst schnell die ca. 800 km hinter uns zu bringen, entschieden wir uns für die direkte Strecke auf der Autobahn. Kurz hinter Karlsruhe überquerten wir die Grenze nach Frankreich. An einem Parkplatz war Frühstückspause angesagt. Frisch gestärkt ging die Fahrt weiter über Metz, Reims, vorbei an Disney Land in Richtung Paris. Es war wenig Verkehr und wir kamen zügig voran. Die Autobahnen waren im top Zustand. Das Ganze hatte allerdings auch seinen Preis: Insgesamt mussten wir 70,50 € Maut bezahlen! Für die Rückfahrt beschlossen wir, doch die Autobahn zu meiden.

Das Navi lotste uns sicher in die Innenstadt. Es war Sonntag Nachmittag und für diese Zeit war auf dem 8-spurigen Périphérique relativ viel Verkehr. Wir wollten uns gar nicht ausmalen, wie es hier im Berufsverkehr zugeht. Gegen 14:30 Uhr erreichten wir den Camping du Bois de Boulogne.

Für die Übernachtung mussten wir pro Tag 45,10 € löhnen, was auch nicht ganz ohne ist. Hinzukommen 14 € Reservierungsgebühr, die nicht erstattet wird. Die Reservierung hätten wir uns sparen können, da der Platz keineswegs voll war. Die erste Parzelle, die uns die unfreundliche Dame an der Rezeption zugewiesen hatte, war uns zu nahe an der doch recht lauten Straße. Wir wurden auf einen ruhigeren Platz direkt an der Seine umgebucht, der jedoch relativ knifflig zum Einparken war. Aber mit Hilfe von Carolas Einweisungskünsten meisterten wir auch diese Schwierigkeit. Alle Stellplätze waren mit groben Kieseln bedeckt, so dass dem gesamten Platz etwas Grün fehlte. Die Sanitäranlagen waren eher unterdurchschnittlich.

Schnell montierten wir die Räder ab und räumten unsere Sachen zusammen. Das Wetter war prächtig und wir waren nach der langen Fahrt voller Tatendrang. Bevor es los ging, besorgten wir uns an der Rezeption noch U-Bahn-Tickets für die kommenden beiden Tage. Noch einmal wurden wir kräftig zur Kasse gebeten: das 2-Tage Ticket kostete 20,80 €. Kinder ab 11 Jahren mussten den vollen Preis zahlen. Der Shuttle-Bus, der unmittelbar am Eingang des Platzes zur nächsten U-Bahn Station bei der Port Maillot fährt, war immerhin inklusive.

La Défense La Défense
Hochhausviertel ... ... La Défense

Unser Ziel war das moderne Hochhausviertel La Défense, das ganz in der Nähe des Campingplatzes liegt. Das Radeln auf dem Fußweg war kein Problem und bald kamen die sehr eindrucksvollen Bürobauten ins Blickfeld. Wir fuhren bis zum Grand Arche hinauf, von wo aus sich eine tolle Aussicht auf den Arc de Triomphe und die Stadt bot.

La Grande Arche La Grande Arche
moderner Triumphbogen ... ... La Grande Arche

Man kann auch mit dem Aufzug nach oben fahren, aber die 25 € für das Family-Ticket waren uns dann doch zu heftig. Genüsslich verspeisten wir auf den Treppen unsere mitgebrachte Brotzeit und ließen uns von der Sonne streicheln.

Anschließend ging es weiter mit den Rädern zum Arc de Triomphe. Wieder kamen wir auf dem Fußweg ganz gut durch. Von der Galerie aus (Erw. 9 €; Kinder frei) hatte man eine grandiose Aussicht auf die Stadt.

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Arc de Triomphe Avenue des Champs-Élysées

Zu unseren Füßen lag der imposante Kreisverkehr des Place Charles-de-Gaulle mit seinen 12 Einmündungen. Seltsamerweise hat der Verkehr im Kreis keine Vorfahrt. Dies hatte zur Folge, dass sich fortwährend zwei Verkehrsströme kreuzten, was den Franzosen aber keine Probleme bereitete. Wir beobachteten ein italienisches WoMo wie es souverän vorbeizog. Spontan kam Werner die Idee das Navi zu nehmen und auch einmal die Avenue des Champs-Élysées auf und abzufahren. Leider wurde sein Vorschlag vom Rest der Familie nicht ganz ernst genommen.

Zurück am Campingplatz fielen alle bald müde in die Betten. Ein toller erster Urlaubstag ging zu Ende.


31.08.2009 - 3. Tag - 0 km

Paris

Nach einer angenehm kühlen und ruhigen Nacht ging um 07:00 Uhr der Wecker. Der Wetterbericht hatte Recht behalten und ein wolkenloser Himmel begrüßte uns. Die Handgriffe saßen noch nicht so richtig, sodass wir relativ lange benötigten bis wir loskamen.

Wir fuhren mit dem Camping-Bus um 08:30 Uhr zur Porte de Maillot. Es war viel Verkehr und wir benötigten für das kurze Stück ziemlich lange. Mit der U-Bahn ging es weiter zum Trocadéro. Auf der Terrasse empfing uns eine grandiose Aussicht auf den Eiffelturm. Über die Treppen spazierten wir hinunter und überquerten die Seine.

Der Turm öffnete erst um 09:30 Uhr. Erfreulicherweise war die Schlange vor dem Eingang zum Südpfeiler (Treppen zur 2. Plattform) recht kurz. Bei den Aufzügen war erheblich mehr los. Schnell tigerten wir hinauf zur zweiten Etage, wo uns bereits eine prächtige Aussicht in Empfang nahm. Rasch holten wir uns die Tickets für den Aufzug zur Spitze. Insgesamt kostete der Aufstieg für uns vier 33 €. Die Anstehschlange war sensationell kurz. Bereits nach gut 5 Minuten fuhren wir mit dem Aufzug nach oben.

Eiffelturm Panoramablick
Eiffelturm Panoramablick

Der Panoramablick von der Spitze war absolut gigantisch. Wir schossen zahlreiche Bilder. Als es nach einiger Zeit oben immer mehr füllte, machten wir uns auf den Rückweg. Auf der 2. Etage hatte sich inzwischen eine riesige Schlange gebildet.

Begleitet von einem grandiosen Blick auf den Eiffelturm marschierten wir über das Marsfeld, den Invalidendom zum Place de la Concorde.

Invalidendom Place de la Concorde
Invalidendom Place de la Concorde

Der Hunger machte sich bemerkbar und wir leisteten uns ein Sandwich für 4 € (nicht gerade billig, aber etwas anderes war im Moment nicht greifbar). Im Jardin des Tuileries machten wir Mittagspause. Im Schatten war es angenehm kühl, in der Sonne fast etwas heiß. Da es wohl schon länger nicht mehr geregnet hatte, waren die Wege sehr staubig.

Als nächstes stand Kultur auf dem Programm. Eigentlich sind wir ja eher Banausen in dieser Hinsicht, aber diesmal war die einhellige Meinung, dass ein Besuch im Louvre nicht fehlen durfte (Erw. 9 € Eintritt; Kinder frei). Streng genommen war das Wetter viel zu schön für ein Kunstmuseum (zumal bei der aktuellen Wettervorhersage). Aber morgen (Dienstag) hatte es geschlossen.

Louvre Rubens Saal
Louvre Rubens Saal

Das Museum hat unvorstellbare Ausmaße. Allein sich anhand des Planes in den unzähligen Räumen zurechtzufinden war eine kleine Herausforderung. Wir schauten uns nur die absoluten Highlights an (Mona Lisa, Rubens-Sammlung, Hochzeit von Kanaa, Venus von Milo, ...). Für die gesamte Ausstellung, bräuchte man wohl Tage.

Saint Chapelle Notre Dame
Saint Chapelle Notre Dame

Erstaunlicherweise konnte man nach Belieben Fotos machen (auch mit Blitz). Neben den Gemälden faszinierte auch die gefällige Architektur des Gebäudes. Nach gut 2 Stunden waren wir abgefüttert.

Über die Pont Neuf spazierten wir zur Île de la Cité. Unser Ziel war die Sainte-Chapelle (Erw. 8 €; Kinder frei). Da sie auf dem Gelände des Justizpalastes lag, gab es eine ausführliche Personenkontrolle mit Durchleuchtung der Rucksäcke. Zum Glück war die Schlange nicht allzu lang. Die zweigeschossige Palastkapelle gilt als Wunderwerk der Hochgotik. Uns hat sie allerdings nicht so überzeugt. Vielleicht lag es daran, dass sie teilweise eingerüstet war. Als nächstes statteten wir der berühmten Kathedrale Notre-Dame, ebenfalls ein Meisterwerk der Gotik, einen Besuch ab und ließen uns von deren enormen Ausmaßen beeindrucken.

Es war sehr warm und so drängte sich ein Abstecher zur benachbarten Île Saint-Louis auf, wo sich die beste Eisdiele der Stadt befindet. Leider hatte das Berthillon selbst noch Sommerpause, aber in zahlreichen Läden in der Straße wurde dessen Eis ebenfalls verkauft (Kugel 2,50 €). Es schmeckte in der Tat sehr lecker.

Der Nachmittag neigte sich so langsam dem Ende zu und wir fuhren mit der U-Bahn zum Château Rouge, von wo aus wir zum Künstlerviertel Montmartre hochspazierten und uns zunächst die Basilika Sacré Cœur anschauten.

Sacré Cœur Montmartre
Sacré Cœur Montmartre

Anschließend setzten wir uns auf die Treppen und gönnten den Füßen ein Pause. Gleichzeitig genossen wir den Ausblick auf die Stadt und schauten den Gauklern zu. Erneut wurde Werner als Assistent auserkoren. Zum Abendessen gab es Crêpes auf dem Place du Tertre. Alles andere war zu teuer und eher ein Nepp.

Mit der Standseilbahn Funiculaire fuhren wir hinunter und liefen weiter in Richtung Place Pigalle, der sich hinsichtlich seiner Atmosphäre allerdings nicht mit dem Piccadilly Circus in London messen konnte. Wir schauten noch einen Sprung beim berühmten Varieté Theater Moulin Rouge vorbei, bevor wir uns endgültig auf den Heimweg machten.

Nach einem kurzen Stopp beim Arc de Triomphe, der leider noch nicht beleuchtet war, erreichten wir hundemüde den Campingplatz.


01.09.2009 - 4. Tag - 0 km

Paris

In der Nacht malträtierte eine Stechmücke Franziska und musste gejagt werden. Da es zudem recht warm war, haben wir nicht allzu gut geschlafen und gaben am Morgen noch einmal 30 Minuten zu. Leider hatte der Wetterbericht Recht behalten und es war bewölkt und etwas trübe. Heute morgen waren wir schon viel schneller, sodass wir den Campingbus um 09:00 Uhr erreichten.

Als wir aus der U-Bahn an der Station Bastille ausstiegen, regnete es bereits in Strömen und die Schirme kamen zum Einsatz. Zum Glück war es nicht allzu kalt. Erster Programmpunkt des heutigen Tages war das Stadtviertel Marais mit seinen eleganten Stadthäusern um den Place des Vosges. Leider konnte der schmucke Platz seinen Zauber im Regen nicht ganz entfalten. Über die Rue de Rivoli mit ihren zahlreichen Geschäften marschierten wir weiter zum Hotel de Ville, wo wir in einem Postamt Briefmarken erstanden.

Place des Vosges Centre Pompidou
Place des Vosges Centre Pompidou

Kurz darauf erreichten wir das Centre Pompidou, das dienstags leider geschlossen hatte. Nächste Station war das Einkaufszentrum Les Halles. Im Regen war es gar nicht so einfach die ganz nette Architektur fotografisch einzufangen. Innen gab es zahlreiche Läden. Franziskas Schuhe waren in der Zwischenzeit ziemlich durchgeweicht. Wir trösteten uns und kehrten zum Mittagsessen beim KFC ein.

Da es immer noch in Strömen regnete, war uns nach einem "Innenprogramm" zumute. Wir fuhren mit der U-Bahn zur Oper und wir schauten uns die Galeries Lafayette an. Das Innere wurde von einer riesigen gläsernen Kuppel dominiert, die dem Begriff Konsumtempel alle Ehre machte. Im obersten Stockwerk hatte es eine Dachterrasse, von der wir in einer kurzen Regenpause einen Blick auf die nassen Dächer der umliegenden Häuserwelt erhaschten. Die oberen Stockwerke waren ganz normal ausgestattet und konnten mit dem Charme von Harrod's, wo nur purer Luxus zu haben ist, nicht mithalten. Wir schauten noch in die Gourmet-Abteilung und waren besonders von den sündhaft teuren Konditorei-Waren beeindruckt.

Galeries Lafayette Hotel Ritz
Galeries Lafayette Hotel Ritz

An zahlreichen Luxusgeschäften und -hotels vorbei schlenderten wir zum eindrucksvollen Place Vendôme, dessen Mitte die mächtige Siegessäule schmückt. Wir beobachteten wie am Hotel Ritz eine Luxuskarosse mit einer afrikanischen Familie mit 2 Kindern vorgefahren kam. Schnell holten 2 Pagen große Schirme und geleiteten die Kids samt Nanny ins Haus.

Der nächste Programmpunkt des Tages war ein Bummel über die Avenue des Champs-Élysées. Die U-Bahn brachte uns zum Arc de Triomphe, von wo aus wir in Richtung Place de la Concorde tingelten. Unterwegs lud ein McDonalds zu einer kurzen Kaffeepause im Trockenen ein.

Als wir herauskamen, zeigte sich von Westen her ein Streifen blauer Himmel am Horizont. Wir beschlossen, die nassen Sachen auszuziehen und die für heute Abend geplante Duschaktion vorzuziehen, und stattdessen doch noch die Seine-Rundfahrt zu machen, die wir aufgrund des schlechten Wetters bereits abgeschrieben hatten. Zuvor wollten wir noch beim Élysée-Palast vorbeischauen, was aber nicht gelang, da er von der Polizei hermetisch abgeriegelt war.

Zurück am Campingplatz schien die Sonne wieder und brachte uns neue Energie. Schnell duschten wir und packten die Rucksäcke um. Frischen Mutes fuhren wir erneut in die Stadt.

Wie bereits am ersten Tag war unser Ziel der Trocadéro, wo der Eiffelturm im schönsten Abendlicht posierte. Die wurde natürlich ausgiebig fotografisch gewürdigt. Zusammen mit den Wasserspielen ergab sich ein perfektes Postkartenmotiv.

Eiffelturm Trocadéro
Eiffelturm Trocadéro

Wir kamen gerade recht zur Seine-Rundfahrt. Um 19:00 Uhr legte das Schiff der Vendettes de Paris ab. Bei Vorlage der U-Bahn Tickets erhielten wir 3 € Rabatt für die Erwachsenen, so dass wir insgesamt 26 € löhnen mussten. Der Zeitpunkt der Rundfahrt war genial gewählt, da die Abendsonne die prachtvollen Gebäude im schönsten Licht erstrahlen ließ. Die Fahrt dauerte ca. eine Stunde und führte uns bis hinter die Île de la Cité hinaus. Leider waren die Erklärungen etwas zu leise, so dass man sie nicht immer verstehen konnte. Nach der Rundfahrt machte sich der Hunger bemerkbar. Er wurde mit einem Crêpe gestillt.

So langsam wurde es dunkel und die Illumination des Eiffelturms begann. Wir spazierten zum Marsfeld. Von unten sah die mächtige Eisenkonstruktion wie der Kampfstern Galaktika aus. Vom Trocadéro schossen wir einige eindrucksvolle Nachtfotos. So hatte dieser Tag, der so trist begonnen hatte, doch noch ein tolles Ende gefunden.

Eiffelturm Eiffelturm
Eiffelturm... ... bei Nacht

Anschließend fuhren wir dank optimaler Anschlüsse in Rekordzeit zurück zum Campingplatz.


02.09.2009 - 5. Tag - 207 km

Versailles

Der Regen hatte für eine angenehme Abkühlung gesorgt, so dass alle noch tief und fest schliefen, als um 06:50 Uhr der Wecker ging. Heute wollten zeitig weiter nach Versailles fahren. Nach dem Müsli-Frühstück machten wir das WoMo reisebereit und ver- und entsorgten.

Das Navi leistete uns wieder einmal gute Dienste und führte uns sicher die ca. 20 km zum Schloss Versailles. Wir hatten uns den Ort viel kleiner vorgestellt und waren überrascht, welch Trubel bereits um 09:00 Uhr herrschte. Jetzt galt es einen Parkplatz zu finden. Vom WoMo-Führer waren wir schon etwas vorgewarnt, dass es nicht so ganz einfach werden würde. Unser erster Versuch führte uns zum Busparkplatz. Doch die Parkgebühr von 53 € war uns dann doch etwas zu heftig. Wir fuhren schließlich nach mehreren Runden auf der Avenue de Paris vom Schloss weg und fanden nach einiger Zeit einen schönen Platz am Straßenrand, der sogar kostenlos war. Einziger Nachteil: Der Fußweg zum Schloss war ca. 2 km lang! Naja, man kann halt nicht alles haben.

Versailles Spiegelsaal
Schloss Spiegelsaal

Wir machten uns an die Innenbesichtigung des Schlosses (Kostenpunkt für Erw. 13,50 € inkl. Audio-Guide; Kinder und Garten frei). Die Innenräume sind sehr sehenswert und die Erklärungen des Audio-Guides lieferten interessante Hintergrundinformationen. Besonders bemerkenswert war die schöne Kapelle und natürlich der berühmte Spiegelsaal. Er diente König Ludwig II. als Vorlage für das Schloss Herrenchiemsee in unserem schönen Bayernland. Die Bildergalerie zur Geschichte Frankreichs handelten wir etwas schneller ab.

Die Sonne lachte und es war angenehm kühl. Die riesige Parkanlage bestach auf den ersten Blick durch ihre typisch barocken geradlinigen Formen. Zunächst aber stillten wir den Hunger mit Sandwiches.

Park Latonabrunnen
Park Latonabrunnen

Wir spazierten die Treppen hinunter zur großen Fontäne, die leider nicht in Betrieb war, und setzten uns ans Wasser neben den großen Kanal, wo wir etwas chillten (wie es die Kids formulierten). Danach schauten wir noch beim "Lustschloss" Grand Trianon vorbei, das aber nicht wirklich aufregend war. Gemütlich schlenderten wir durch die verwinkelten Gassen des Parks zurück zum Schloss. Die ganze Parkanlage hat so große Ausmaße, dass man einen Tag gebraucht hätte, um sich alle Ecken und Brünnchen anzuschauen.

Gegen 16:00 Uhr waren wir wieder am WoMo und fuhren weiter. Unser Ziel war der Stellplatz in St-Valéry-en-Caux (siehe WoMo-Führer). Da wir schon relativ spät dran waren, wählten wir wieder die Autobahn. Die Mautgebühr hielt sich diesmal in Grenzen.

Nach einiger Zeit erreichten wir Rouen, die Hauptstadt der Haut-Normandie, die aber bei der Durchfahrt nur mit viel Gewerbe bestach. Nachdem wir den Berufsverkehr hinter uns gebracht hatten, ging es zügig weiter nach Norden. Leider wurden die Wolken immer dicker und schwärzer, was uns kein gutes Gefühl gab. Auch die Landschaft war nicht besonders gefällig, aber vielleicht lag das auch am grauen Himmel.

Der Stellplatz war - wie zu erwarten war - bereits voll. Wir quetschten uns gerade noch an den Straßenrand an die Einfahrt (wohl nicht ganz vorschriftsgemäß, aber für eine Nacht ging's schon). Dass der Stellplatz so frequentiert war, wunderte uns nicht, denn seine Lage an der Hafeneinfahrt direkt am Meer war wirklich einmalig. Die grandiose Aussicht auf die Kreideklippen gab es gratis dazu. Schnell schoss Werner ein paar Fotos, bevor er sich an die Reparatur einer Ausziehschublade machte, die die weltbeste aller Ehefrauen etwas überladen hatte. Carola und die Kinder kochten ein Würstle-Gulasch.

Stellplatz in St-Valéry-en-Caux im WoMo
Stellplatz in St-Valéry-en-Caux im WoMo

Leider begann es bald darauf zu regenen, so dass der geplante Verdauungsspaziergang in den recht hübschen Ort ausfallen musste. Der Abend klang gemütlich im WoMo aus. Vom Fahrerhaus genossen wir die etwas trübe Aussicht auf das Meer.


03.09.2009 - 5. Tag - 48 km

St-Valéry-en-Caux / Yport

Die Nacht war überraschend unruhig. Der Grund hierfür war ein heftiger Sturm mit Windgeschwindigkeiten bis zu 80 km/h. Der Regen prasselte peitschend aufs WoMo-Dach, das im Wind hin und her schaukelte. Wir ließen den Tag ruhig angehen und drehten uns anhand dieser Wetteraussichten noch einmal um.

Als wir kurz nach 08:30 Uhr dann doch aus den Federn krochen und gerade das Frühstück herrichten wollten, kam der Bäcker vorbei und brachte frische Baguettes und Croissants. Perfektes Stellplatz-Feeling kam auf.

Der Regen hatte aufgehört und von Westen her zeigten sich am Himmel einige blaue Flecken. Wir spazierten zum Leuchtturm und genossen es, vom Wind richtig durchgeblasen zu werden. Eindrucksvoll brachen sich die Wellen am Kieselstrand. Ein kurzer Ausflug in den Ortskern führte uns am Haus Henry IV vorbei. Am Ende des Strandes führten hinter dem Casino einige Stufen hinauf zu einem Camping municipal, von wo aus man eine schöne Aussicht auf die Bucht und die hohen Kreideklippen hatte.

St-Valéry-en-Caux Haus Henrie IV
St-Valéry-en-Caux Haus Henrie IV

Erste Station des heutigen Tages war der etwas westlicher gelegene Ort Veulettes-sur-Mer. Hier gab es einen riesigen Stellplatz (inkl. Entsorgung), auf dem wir gestern auf jeden Fall untergekommen wären. Wir holten die Wanderstiefel heraus und spazierten etwas an der Promenade entlang. An einer Stelle schwappte die Gischt über den Kai und man musste aufpassen, dass die Füße nicht nass wurden. Die Sonne lachte und ließ die Kreidefelsen in einem fotogenen Licht erstrahlen. Der Ort an sich machte einen verlassenen und leicht trostlosen Eindruck. Man merkte deutlich die Nachsaison. Wir plauderten etwas mit einer WoMo-Besatzung aus Tuttlingen, die wir im Laufe unserer Fahrt noch mehrmals treffen werden. Ein Schauer trieb uns zurück ins WoMo, wo wir das frische Baguettes zur Stärkung verspeisten.

Wir fuhren weiter auf der Küstenstraße D79 in Richtung Fécamp. Eigentlich wollten wir noch in einem Supermarkt etwas einkaufen, doch wir fanden auf dem Weg keine passende Gelegenheit. Fécamp ist eine relative große Stadt, die uns zum Übernachten nicht zusagte, obwohl der Hafen beim Vorbeifahren recht hübsch herschaute. Aber nach einer Stadtbesichtigung war uns heute nicht zumute.

Unser Ziel war der Stellplatz in Yport (siehe WoMo-Führer). Er war bereits voll, da auch zahlreiche PKWs dort parkten. Zum Glück fuhr gerade ein PKW weg, so dass wir einen Platz ergattern konnten. In diesem engen Ort hat man sicher in der Hauptsaison Schwierigkeiten unterzukommen.

Es war zwar immer noch sehr windig, aber die Sonne lachte immer mehr, so dass einer Küstenwanderung nichts mehr im Wege stand. In der Touri-Office empfahl uns die freundliche Dame eine Tour zum Roche aux Anglais entlang des GR21 (siehe Rother-Wanderführer Tour #41).

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Yport - Blick Richtung Fécamp Boote

Nachdem wir kurz die Aussicht auf die pittoresken Fischerboote am Stand genossen hatten, wanderten hinauf zur Klippe. Der Weg verlief zunächst über Felder, dann aber auf einer Fahrstraße zum nächsten Ort Vaucottes. Die Aussicht auf die kleine Sandbucht und die hohen Klippen (franz. Falaises) war sehr eindrucksvoll.

Unten am Strand angekommen, rasteten wir etwas und ließen uns eine feine Schokolade schmecken. Die Stimmung war prächtig. Wir hatten keine Lust mehr, auf der Straße den Berg hinaufzulaufen und erkundigten uns deshalb, ob es möglich sei, am Strand entlang zurückzulaufen. In der Tat war gerade ablaufendes Wasser und ein Franzose bestätigte unsere Vermutung.

Steilküste Felix & Carola
Steilküste Felix & Carola

Der Weg führte eindrucksvoll am Fuße der Klippen vorbei. Der starke Wind sorgte für eine leichten Peeling-Effekt an den Beinen. In einer guten halben Stunde waren wir zurück am Hafen von Yport. Auf einer Bank genossen in Ruhe den Panoramablick. Langsam wurden die Wolken wieder dichter und wir froren langsam.

Auf dem Rückweg kauften wir im Ort in einem Supermarkt noch Getränke und einen frischen Salat. Wir erreichten gerade noch das WoMo bevor es wieder stark zu regnen begann. Gemütlich kochten wir Nudeln, während die Tropfen auf des Dach klopften. Zum Glück war die Wettervorhersage für die nächsten Tage besser. Nachdem wir eine Flasche Cidre geleert hatten, wurden wir schnell müde. Trotz des durchwachsenen Wetters ging ein entspannter Tag zu Ende.


04.09.2009 - 7. Tag - 48 km

Étretat / Honfleur

In der Nacht prasselten immer wieder heftige Regenschauer auf das Dach und die nahe gelegene Kirchturmuhr läutete stündlich. Etwas gerädert krochen wir kurz nach 08:00 Uhr aus den Federn. Werner wollte ein frisches Baguette vom Bäcker holen, doch ein heftiger Schauer schreckte ihn ab. Nicht gerade ideale Voraussetzungen für die für heute geplante Küstenwanderung.

Erstes Ziel des Tages war das ca. 10 km entfernte Étretat. Laut WoMo-Führer sollte die Parkplatzsituation nicht ganz einfach sein. Wir fanden jedoch (dank der Nebensaison) beim Busparkplatz auf der Straße sofort einen kostenlosen Parkplatz . Auf dem Busparkplatz selbst darf man nicht stehen. Auch beim Parkplatz am Ortsende hatte es auf einem Seitenstreifen noch genügend freie Plätze.

Der Regen hatte nachgelassen und wir wagten uns in kurzen Hosen und Wanderstiefeln an den Strand. Vorne am Wasser pfiff uns ein kräftiger Wind um die Ohren. Die Wellen brachen sich schäumend an den Kieseln und die Luft war voller Wassertröpfchen. Eindrucksvoll rahmten rechts und links die hohen Klippen mit ihren Felsenbögen die kleine Bucht ein.

Wir marschierten als erstes auf der rechten Seite des Strands hinauf zu einer kleiner Kapelle. Die Aussicht auf die Falaises d'Amont war sehr beeindruckend. Irgendwie passte das stürmische Wetter und die dunklen Wolken zu dieser Landschaft. Oben blies der Wind noch viel stärker und es war recht frisch. Wir wanderten ein kurzes Stück am Klippenrand entlang. Als ein Schauer bedrohlich nahe kam, drehten wir um und suchten im Windschatten der Kapelle etwas Schutz.

Etretat Falaises d'Aval
Étretat - Porte d'Amont Falaises d'Aval

Nachdem sich der Schauer verzogen hatte, nahmen wir uns als nächstes die Hauptattraktion von Étretat, die Falaises d'Aval, vor. Ein Weg führte auf der linken Seite des Strandes hinauf. Von oben bot sich ein prächtiger Ausblick auf die Ortschaft und den Strand. Wiederum kam ein Schauer beängstigend nahe. Diesmal flüchteten wir, indem wir ein Stück in Richtung Cap Antifer wanderten. Und in der Tat konnten wir auch diesmal dem Regen entkommen. Zusätzlich wurden wir mit einer traumhaften Aussicht auf den Felsenbogen im Sonnenschein belohnt, was natürlich entsprechend fotografisch gewürdigt wurde. In der Ferne sahen wir den Leuchtturm von Cap Antifer. Sicherlich wäre dies eine schöne Wanderung gewesen (siehe Rother-Wanderführer Tour #39). Aber die Wetterlage war uns hierfür doch zu unsicher. Zurück am Strand setzten wir uns noch ein paar Minuten auf ein Mäuerchen und ließen uns den Wind um die Ohren pfeifen. Eigentlich mögen wir dieses Wetter schon.

Im Ort versorgten wir uns mit frischen Baguettes und 2 Eclairs-au-Chocolat. Felix war stolz, seine Französisch Kenntnisse an den Mann bringen zu können. Wir erreichten das WoMo gerade noch rechtzeitig, um die Stiefel verstauen zu können, bevor der nächste Schauer herunterprasselte. Vergnügt machten wir uns an die Weiterfahrt.

Ölhafen Cap Antifer
Ölhafen Cap Antifer

Als Essensplatz hatten wir uns den Belvedere oberhalb des Ölhafens von Le Havre ausgesucht. Wir stellten das WoMo parallel zum Meer und genossen die leckere Brotzeit inklusive der prächtigen Aussicht. Das WoMo schaukelte im Wind gemütlich vor sich hin. Entspannung pur war angesagt. Hier hätte man auch gut übernachten können.

Pont de Normandie
Pont de Normandie

Unser Weg führte uns über Le Havre (kurzer Tankstopp) und weiter über die Pont de Normandie (5€ Maut). Die imposante Brücke ist sehr hoch und man musste beim Vorbeifahren an den beiden Pfeilern auf den Seitenwind achten. Kurz darauf erreichten wir unser heutiges Tagesziel, Honfleur.

Der Stellplatz (7€ Gebühr) am Ortseingang war riesig und es standen schon zahlreiche WoMos da. Wir fanden einen schönen Platz. Leider waren aber bereits alle Stromanschlüsse besetzt. Wir füllten das Wasser auf, damit wir am Abend duschen konnten.

Vom Stellplatz aus war es nicht weit ins Zentrum. Der Ort war wirklich sehenswert und hatte mit seinen zahlreichen alten Fachwerkhäusern und dem pittoresken Hafen den Charme eines kleinen Piratennests.

Honfleur Honfleur
Hafen von ... ... Honfleur

Es war mächtig was los. Die Sonne lachte und wir schlenderten vergnügt durch die Gassen. Von der Promenade du Mer hatte man einen guten Ausblick auf die Brücke. Auch die eindrucksvolle Holzkirche wollte bestaunt werden.

Da das Wetter viel zu schön zum Kochen im WoMo war, gingen wir zum Essen. Zum ersten mal gab's im Urlaub Muscheln. Auch Felix fand Geschmack daran. Zurück am WoMo nutzten alle Mann die Gelegenheit zum Duschen.


05.09.2009 - 8. Tag - 31 km

Calvados / Deauville

Wir haben erwartungsgemäß ruhig geschlafen. Doch gegen 07:00 Uhr weckte uns ein allzu bekanntes Geräusch. Regentropfen klopfen auf das WoMo-Dach! Das hatten wir nicht erwartet, denn der Wetterbericht hatte Badewetter vorhergesagt. Wir waren etwas irritiert.

Der Bäcker kam an den Stellplatz. Werner spurtete und holte im strömenden Regen frische Baguettes, die wir dann zum Frühstück verspeisten. Anschließend war Ver- und Entsorgen angesagt. Eigentlich kein großes Thema, aber es regnete in Strömen. Mit Regenjacke und Sandalen ohne Socken ging es ans Werk. Nachdem wir uns wieder trocken gelegt hatten, fuhren wir kurz nach 09:00 Uhr ab.

Unser Ziel war die Calvados Brennerei Père Magloire in Pont L'Eveque. Sie lag mitten im Ort und war gut ausgeschildert, so dass wir sie auf Anhieb fanden. Wir hatten noch etwas Zeit, die wir dazu nutzten unsere Vorräte in einem Netto-Supermarkt aufzufüllen.

Père Magloire Apfelmühle
Père Magloire Apfelmühle

Die Führung (Erw. 2,50 €) war ganz nett gemacht. Die Reiseleiterin einer belgischen Gruppe übersetzte ins Flämische, so dass wir doch einiges verstehen konnten. Außerdem bekamen wir eine deutsche Broschüre mit Erklärungen. Zu sehen gab es alte Werkzeuge und zwei Keller mit Fässern. Es roch fantastisch. Die eigentliche Distillerie befindet sich außerhalb. Wichtigster Unterschied zur Whisky-Herstellung ist, dass der Apfelsaft auf natürliche Weise zu Cidre (Most) vergärt, der dann zweimal destilliert wird. Im Shop durften wir das leckere Gesöff verkosten und erstanden einen XO für den heimischen Spirituosen-Schrank.

Das Wetter wurde immer besser uns so beschlossen wir, doch nach Deauville ans Meer zu fahren. Als Stellplatz hatten wir den Quai de la Gare einprogrammiert, da der offizielle Platz am Ortseingang im WoMo-Führer nicht so toll wegkam. Nachdem wir zunächst am Straßenrand geparkt hatten und uns leckere Baguettes haben schmecken lassen, wurde ein Platz am Kai frei und wir parkten um. Beim Rangieren merkte man schon, dass das WoMo diesmal etwas kürzer war. Die Aussicht auf die zahlreichen Yachten war prächtig. Weiter hinten in Richtung Casino standen weitere WoMos. V+E gab es keine.

Die Wolken hatten sich verzogen und die Sonne streichelte angenehm. Uns zog es an den Strand. Zunächst spazierten wir zur Pier und genossen die Aussicht auf den Nachbarort Trouville, dessen graue Häuser sich entlang eines Hügels schmiegten. In der Ferne konnte man die Hafenanlagen von Le Havre erkennen, an denen wir gestern vorbeigefahren waren.

Trouville Les_Planches
Trouville Les Planches

Am Strand fielen sofort die zahlreichen Strandhäuschen der Les Planches auf. An den Eingängen standen die Namen berühmter amerikanischer Filmschauspieler, die anlässlich des jährlichen Filmfestivals schon einmal in Deauville gewesen waren. Wir dösten etwas am Strand. Die Kinder sammelten Muscheln. Ein Spaziergang führte uns gemütlich am Wasser entlang bis zum Ende des Standes. Die Ebbe setzte ein und der Strand wurde zusehends breiter. Auffallend war auch der Baustil der Häuser mit ihren zahlreichen Erkern und Türmchen.

Auf dem Rückweg bogen wir beim Casino in Richtung Zentrum ab und kamen beim Filmfestival vorbei. Es war ein roter Teppich ausgelegt und einige (uns unbekannte) Stars fuhren vor, was bei den Fotografen ein Blitzlichtgewitter auslöste. Es war mächtig was los uns wir schauten dem bunten Treiben eine Weile zu.

Die Innenstadt war voll von unechten Fachwerkhäusern. Wir kamen uns wie in Disney World vor. Es gab zahlreiche edle Boutiquen. Dagegen war der Sörnwai in Kampen auf Sylt nichts. Eindrucksvoll war auch das schmucke Rathaus und das 5-Sterne Luxushotel Normandie.

Deauville Stellplatz am Kai
Deauville Stellpaltz am Kai

Zurück am WoMo kochten wir Bratwürstchen mit Kartoffelbrei. Das Wetter wäre gut genug gewesen um draußen zu Essen, aber leider passte das "Ambiente" hierfür nicht.

Nach dem Essen machten wir noch einen Spaziergang in die Innenstadt und leisteten uns beim Hagen Daz ein leckeres Eis. Zuvor gab es noch 4 Mini Makronen in einer Pâtisserie. Auch diesmal schauten wir einige Zeit dem Blitzlichtgewitter beim Beginn der Abendvorstellung zu.

Ein gemütliches Bier im WoMo beendete den Tag.


06.09.2009 - 9. Tag - 59 km

Courseulles-Sur-Mer

Eine schöne Morgensonne begrüßte uns nach einer ruhigen Nacht. In der Früh war es noch recht frisch. Entspannt krochen wir aus den Federn und machten Frühstück. Gegen 09:00 Uhr fuhren wir ab.

Unser heutiges Ziel waren die Strände der Invasionsküste von 1944. Bei strahlendem Sonnenschein wählten wir die Strecke am Meer entlang (D513). Unterwegs boten sich immer wieder tolle Ausblicke. Allerdings waren die Ortsdurchfahrten eng und mit zahlreichen Bremshügeln versehen, so dass wie nicht allzu schnell vorankamen. Aber unsere heutige Etappe war nicht weit, so dass wir uns dies leisten konnten. An der Hebebrücke über die Orne mussten wir ein paar Minuten warten, bis einige Schiffe (darunter ein großer 3-Mast Segler) die Schleuse passiert hatten.

Nach 90 Minuten erreichten wir Courseulles-sur-Mer am Ende des Juno-Beach. Das Navi schickte uns durch die enge Strandzufahrt und wir kamen etwas ins Schwitzen, aber seit unserer Südenglandtour sind wir diesbezüglich ja einiges gewöhnt. Der Stellplatz liegt beim Croix de Lorraine (Wegweiser!) traumhaft unmittelbar hinter den Dünen am Meer. Ab dem 01.09. darf man hier frei stehen (ab. 01.04. ist Übernachten verboten). Es waren bereits viele Mobile da, aber wir bekamen noch einen schönen Platz.

Invasionsküste Gold Beach bei Flut
Invasionsküste Gold Beach bei Flut

Schnell packten wir unsere Sachen zusammen. Etwas verunsichert durch die frischen Temperaturen von gestern, ließen wir die Badesachen und die Handtücher im WoMo, was sich als strategischer Fehler herausstellen sollte. Auf dem Programm stand heute eine ausgedehnte Strandwanderung entlang des Gold-Beach (siehe Rother-Wanderführer Tour #27).

Es war Flut und der Strand war nur wenige Meter breit. Wir suchten uns in den Dünen einen passenden Pfad. Nach einiger Zeit erreichten wir den etwas vernagelt wirkenden Ort Ver, wo wir der langen und etwas schmucklosen Strandpromenade folgten. Nachdem wir uns auf einigen großen Steinen der Dünenbefestigung mit einer Brotzeit gestärkt hatten, marschierten wir entspannt weiter in Richtung Westen. Zur Linken lag ein grünes Sumpfgebiet, das unter Naturschutz stand, auf der rechten Seite das Meer. Umweht vom Duft des Seetangs erreichten wir nach 2h den Ort Anselles. Dort hatte es einen breiten Sandstrand, der uns magisch anzog.

Wir breiteten die Decke aus und dösten etwas mit Ausblick auf die Überreste des künstlichen Hafens von Arromanches-les-Bains. Die Kinder sprangen kurz ins Wasser. Irgendwie war es schon ein komisches Gefühl, dass wir uns an einer Stelle vergnügten, wo vor 65 Jahren der Bär tobte. Es war herrlich und eigentlich wären wir gerne noch länger geblieben, aber uns standen noch 8 km Wanderung am Strand entlang bevor. Gegen 16:00 Uhr machten wir uns auf den Rückweg.

Strandwanderer Austernbänke
Strandwanderer Austernbänke

Die Ebbe hatte eingesetzt und der Strand war richtig breit geworden, so dass wir den ganzen Weg auf Sand gehen konnten. Bald sahen wir Austernbänke aus dem Wasser auftauchen. Wir konnten direkt an ihnen vorbeilaufen und uns das Getier ganz nah anschauen, so dass der Weg nicht langweilig wurde. Die Abendsonne sorgte für ein tolles Fotolicht. Nach 2 Stunden vergnügter Strandwanderung erreichten wir schließlich mit etwas müden Füßen das WoMo.

Schnell holten wir die Stühle heraus und wir konnten zum ersten mal in diesem Urlaub draußen essen. Es gab Würstlegulasch mit Reis. Nach dem Essen duschten alle. Werner spazierte noch kurz zum Juno Beach Centre, was aber schon geschlossen hatte. Der Abend klang geruhsam bei einer Runde "6 Nimmt" aus.


07.09.2009 - 10. Tag - 97 km

Invasionsküste

Wir schliefen noch tief und fest als der Wecker um 07:30 Uhr ging. Auch heute empfing und frische Meeresluft und Sonnenschein. Mangels frischer Baguettes gab es heute mitgebrachten Marmorkuchen zum Frühstück. Kurz vor 09:00 Uhr waren wir wie die letzten Tage auch fahrbereit.

Wir folgten der Küstenstraße nach Arromanches-les-Bains. Diesen Ort hatten wir bereits gestern vom Endpunkt unserer Küstenwanderung aus gesehen. Spätestens jetzt wurde uns klar, dass unsere Tour gar nicht so kurz gewesen war.

Am Aussichtspunkt wollten wir kurz für ein paar Fotos halten, doch ein recht unfreundlicher Parkplatzwärter wollte uns 4 € abknöpfen, was uns aber doch als etwas zu heftig erschien. Wir parkten stattdessen auf dem WoMo-Stellplatz im Ort (siehe WoMo-Führer), wo wir auch gleich die Ver- und Entsorgung nutzten. Zum ersten mal holten wir Wasser aus einer Euro-Ralais Station (2 € für 100 l Wasser). Leider gab es keine Möglichkeit das Abwasser loszuwerden. Auf dem Platz hätte man sicher gut übernachten können.

Arromanches-les-Bains alt
Arromanches-les-Bains alliierter Hafen

Es war nicht weit ins Zentrum und hoch zum Aussichtspunkt, wo eine Madonnenstatue an die Geschehnisse im Juni 1944 erinnerte. Man hatte einen schönen Blick auf die Bucht mit den Relikten des künstlichen Hafens und den Ort.

Im 360° Kino (Erw. 4,20 € / Kinder 3,70 €) schauten wir uns den Film an. Er zeigte eine Mischung aus Bildern von Kriegsberichterstattern und den entsprechenden Orten in der heutigen Zeit. Die Bilder waren eindrucksvoll, jedoch nicht wirklich informativ, so dass wir etwas enttäuscht waren. Im Ort gab es noch das Musée de Débarquement, das uns jedoch mit weiteren 20 € Eintritt zu teuer war. Außerdem war Traumwetter und uns zog es ans Meer.

Der nächste Programmpunkt war ein kurzer Stopp an der Batterie Allemande in Longues-sur-Mer, wo es 4 noch gut erhaltene Geschützstände aus dem 2. Weltkrieg zu sehen gab. Ein italienisches Pärchen nutzte die Location zu einem Foto-Shooting. Wir fanden es etwas unpassend.

Ein Super-U in Port-en-Bessin bot Gelegenheit unsere Getränkevorräte aufzufüllen. Durch Zufall entdeckten wir, dass es auf dem Parkplatz auch eine Euro-Relais Station samt Bodeneinlass gab. Somit war das Abwasserproblem auch gleich erledigt.

dt. Batterie bei Longues-sur-Mer dt. Soldatenfriedhof bei La Cambe
dt. Batterie bei Longues-sur-Mer dt. Soldatenfriedhof bei La Cambe

Die Mehrheit der Familie sprach sich dafür aus, heute noch einmal zum Baden zu fahren und die Küstenwanderung auf morgen zu vertagen. Wir verließen die Küstenstraße und folgten der N14 in Richtung Westen. Auf der 4-spurigen Straße kamen wir zügig voran. Unterwegs bot der deutsche Soldatenfriedhof bei La Cambe noch eine Gelegenheit für einen kurzen Stopp. Dort liegen über 21000 deutsche Soldaten begraben. Uns bestach ein beklemmendes Gefühl.

Jetzt hatten wir genug vom Krieg und wir fuhren endgültig ans Meer. Unser Ziel war der Badeplatz in La Madeleine (siehe WoMo-Führer) beim Museum am Utah-Beach. Zunächst hatten wir Bedenken einen Parkplatz zu bekommen, denn im Führer war die Kapazität des Platzes mit 3 angegeben. Doch weit gefehlt! Eine große Wiese empfing uns, auf dem schon einige WoMos standen. Welch ein Traumplatz!

Stellplatz La Madeleine Utah Beach
Stellplatz La Madeleine Utah Beach

Wir suchten uns einen schönen Fleck aus und fuhren die Markise aus. Wir konnten uns gar nicht daran erinnern, wann wir das zum letzten Mal gemacht hatten. Bevor es an den Strand ging, stillten wir den Hunger mit Baguette, leckerem Schinken und einer feinen Rosette-Salami. Beides hatten wir heute morgen im Super-U erstanden. Uns ging es richtig gut!

Ein kurzer Spaziergang vorbei am Mahnmal der Amerikaner führte uns zum Strand, der sehr einladend ausschaute. Zunächst war er nur ein schmaler Streifen, der jedoch mit einsetzender Ebbe zusehends breiter wurde.

Austernbänke Muschelpfähle
Austernbänke Muschelpfähle

Entspannung pur war angesagt: Lesen, Dösen, Ballspiele, ... . Nach einiger Zeit tauchten ebenfalls Austernbänke aus dem Wasser auf. Zusätzlich konnte man auch Muschelpfähle bestaunen. Zahlreiche Möwen rundeten als weiße Punkte das farbenfrohe Bild ab. In der Ferne konnte man die markante Felsspitze Pointe du Hoc erkennen.

Gegen 18:00 Uhr machten wir uns auf den Rückweg. Im Internet Cafe erkundigten wir uns nach dem Wetter: Es sollte weiterhin schön bleiben, nur am Mittwoch waren einige Wolken vorhergesagt. Frech packten wir daraufhin die Fleece-Jacken in den Schrank. Zum Abendessen gab es Spaghetti Bolognese mit Tomaten-Mozzarella Salat. Wir speisten auf dem Camping-Tisch vor dem WoMo.

Die Kinder duschten. Werner schrieb den Reisebericht und plante die Aktivitäten der nächsten Tage. Von Westen zogen Wolken her. Hoffentlich hatten wir uns nicht zu früh gefreut. Ein entspannter Tag ging zu Ende.


08.09.2009 - 11. Tag - 106 km

Gatteville-le-Phare / Cap de la Hague

Der Wetterbericht hatte Recht behalten. Die Sonne strahlte als wie üblich um 07:30 Uhr der Wecker ging. Zum Frühstück gab es Baguette mit Marmelade. Wir räumten in aller Ruhe zusammen und machten uns auf den Weg.

Zunächst folgten wir einem Wegweiser zu einer Euro-Relais Station mit Bodeneinlass, die wir zur Ver- und Entsorgung nutzten. Das Wasser kostete zwar 4 €, aber dafür waren wir wieder für ein paar Tage autark.

Wir folgten der Küstenstraße wie im WoMo-Führer beschrieben in Richtung Norden. Die Straße verlief streckenweise sehr nahe an der Küste entlang und bot zusammen mit dem tiefblauen Wasser entsprechende großartige Ausblicke. St-Vaast ließen wir rechts liegen und fuhren weiter nach Barfleur, wo wir in einer Boulangerie frische Baguettes erstanden. Beim Vorbeifahren erhaschten wir einige Blicke von dem recht hübschen Hafen.

Unser eigentliches Ziel war der Leuchtturm von Gatteville-Le-Phare, der über eine kleine Stichstraße bequem erreichbar ist. Hier hätte man auch ruhig übernachten können.

Leuchtturm Linse
Leuchtturm Linse

Der Leuchtturm konnte bestiegen werden (Erw. 2 €, Kinder frei). Diese Gelegenheit ließen wir uns natürlich nicht entgehen. Rasch hatten wir die 349 Stufen überwunden.

Aussicht Aussicht
fantastische ... ... Aussicht

Von der 72 m hohen Plattform hatte man eine überwältigende Aussicht auf das Kap und die Felsenküste. Eigentlich wollten wir eine Küstenwanderung in Richtung Barfleur machen, doch nachdem wir schon alles von oben gesehen hatten, beschlossen wir weiter zu fahren.

Wieder folgten wir der Empfehlung des WoMo-Führer und fuhren entlang der Küstenstraße. Erneut wurden wir mit grandiosen Ausblicken belohnt. Die Straße war zwar schmal, aber nicht wirklich eng. Dank des geringen Verkehrs war das Fahren sehr entspannt. Kurz vor der Anse du Brick hielten wir an einem Parkplatz, von wo aus man eine schöne Aussicht auf die Bucht von Cherbourg hatte, der natürlich entsprechend fotografisch gewürdigt wurde. Der Strand der Anse du Brick war aufgrund der Flut nur ein schmaler Streifen. Ein "2,5 m Breite" Verbotsschild schreckte uns von einem Besuch von Cap Lévi ab. Bei der anschließenden Durchfahrt durch Cherbourg gab es etwas Stau, was uns die Gelegenheit gab, einige Blicke auf die Fährterminals zu wagen.

Ein drittes Mal wählten wir die Küstenstraße für den weiteren Weg (ausgeschildert durch "Route des Caps" Wegweiser). Zunächst steuerten wir den Badeplatz in Querqueville (siehe WoMo-Führer) an. Vom Strand selbst war nicht viel zu sehen. Wir holten die Picknickdecke heraus und verspeisten die Baguettes. Eine leichte Brise sorgte dafür, dass wir es in der Sonne gut aushalten konnten.

Weiter ging es in Richtung Èculleville. Die Straße wurde sehr eng (einspurig ohne Ausweichstellen). Zum Glück kam uns niemand entgegen. Auch die Abzweigung nach St-German-des-Vaux schaute nicht gut aus, so dass wir auf diesen Abstecher verzichteten. Vorbei an dem kleinen Hafen von Port Racine fuhren wir weiter in Richtung Goury, Cap de la Hague. Die Straße wurde jetzt wieder breiter. Insgesamt war dieser Umweg eher weniger lohnend.

Der Stellplatz befindet sich auf einer Wiese (genauer gesagt, eher einem Acker) ein gutes Stück oberhalb des Ortes. Dafür entschädigte der Ausblick auf den Leuchtturm. Schnell machten wir uns auf den Weg. Uns befiehl etwas Wehmut, denn mit diesem Stellplatz hatten wir definitiv den Wendepunkt der Reise erreicht.

Die Dame an der Touri-Information empfahl uns, dem Küstenweg (sentier litoral) nach Süden zu folgen. Kurz hinter dem kleinen Hafen wurden die Klippen immer höher und der Weg schlängelte sich aussichtsreich um kleine Buchten herum. Nach ca 45 Minuten kam die Baie d'Ecalgrain in Sicht. Die große Bucht mit ihrem breiten Sandstrand hatte es den Kindern sofort angetan. Wir gaben den ursprünglichen Plan noch bis zum Nez de Jobourg zu gehen auf und steuerten eine kleine Klippe am südlichen Ende des Strandes an.

Baie d'Ecalgrain Blick Richtung Süden
Baie d'Ecalgrain Blick Richtung Süden

Von oben hatte man eine prachtvolle Aussicht wie von einem Berggipfel. Wir saßen eine geraume Weile und ließen die Szenerie auf uns wirken. Ein Bus und ein WoMo begegneten sich auf der engen Straße und mussten rangieren. Zum Glück blieb uns dies bisher erspart. Auf dem Rückweg hielten wir uns noch etwas am Strand auf. Leider kam vom Meer her Nebel auf, so dass die Sicht trübe wurde und sich eine leicht gespenstische Stimmung breit machte. In der Ferne hörten wir das Tuten des Nebelhorn des Leuchtturms. Gegen 18:00 Uhr waren wir wieder zurück am Stellplatz.

Leuchtturm im Nebel WoMo
Leuchtturm im Nebel Wohnmobil

Carola bereitete ein Gyros zu. Die Sonne spitzelte etwas durch den Nebel, so dass wir trotzdem die Stühle und den Tisch herausholten. Gerade als wir aßen, wurde es noch einmal richtig sonnig. Wer hätte dies gedacht! Wir saßen (im Fleece) noch lange vor dem WoMo.


09.09.2009 - 11. Tag - 75 km

Nez de Jobourg / Biville

In der Nacht hatten wir nicht so gut geschlafen, obwohl es hierfür keinen wirklichen Grund gab. Da es draußen recht stürmisch und bewölkt war, drehten wir uns noch einmal um und dösten noch eine Runde. Als wir aufstanden zeigte sich von Norden her ein blauer Streifen am Himmel.

Nach einem gemütlichen Frühstück düsten wir gegen 09:15 Uhr ab, nicht ohne vorher ein Abschiedsfoto vom Leuchtturm gemacht zu haben. Unser Ziel war der Aussichtspunkt Nez de Jobourg, den wir gestern bereits von der Ferne gesehen hatten. Wir verzichteten auf den Weg über die Baie d'Ecalgrain, sondern hielten uns an die D901. Am Cap parkten wir das WoMo auf dem Stellplatz. Hier wären wir schöner gestanden als auf dem Acker gestern. Den Ausblick auf den Leuchtturm hätte es auch gegeben. Aber was soll's. Wir waren froh, dass die Sonne herauskam und machten uns auf den Weg zum Aussichtspunkt, wo uns ein fantastischer Ausblick beschert wurde. Eine steife Brise wehte und es war recht frisch.

Da wir die "rechte" Seite bereits von gestern kannten, marschierten wir los in Richtung Nez de Jobourg. Irgendwie hatten wir das Gefühl, das einzige große Stück blauer Himmel über uns zu haben. Zusammen mit der Steilküste ergab sich ein sehr stimmungsvolles Gesamtbild. Nach einigen Kurven präsentierte sich die markante "Nase" eindrucksvoll in der Morgensonne.

Nez de Jobourg Küstenweg
Nez de Jobourg Küstenweg

Im Süden hielten sich hartnäckig dunkle Wolken, weshalb wir dem Weg noch eine geraume Weile folgten. Diese Seite der Küste lag im Windschatten und uns wurde richtig heiß. Nach einer Stunde Gehzeit kehrten wir um.

Als wir zurück am WoMo waren, kam ein leichtes Hungergefühl auf. Leider hatten wir kein Baguette mehr, weshalb wir gleich losgefahren sind. Nachdem wir das riesige Gelände der Wiederaufbereitungsanlage hinter uns gebracht hatten, ergänzten wir bei einem Super-U unsere Vorräte. Anschließend tigerten wir weiter in Richtung Vauville.

Die Straßen wurden wieder enger und Carola bekam gelegentlich feuchte Hände, aber wir meisterten alle kritischen Situation ohne Probleme. Wir sahen einen Wegweiser zum Aussichtspunkt "Le Thot", der auch im WoMo-Führer erwähnt wurde. Die Straße war steil und ohne Ausweichplätze. Zum Glück kam uns niemand entgegen. Selbst ein PKW hätte uns in Schwierigkeiten gebracht.

Le Thot Le Thot
Aussichtspunkt ... ... Le Thot

Der Parkplatz lag in einer engen Kurve und hatte eine absolute Traumlage! Bei dieser Aussicht schmeckte der frische Schinken gleich doppelt so gut. Nachdem wir ausgiebig das Dünenpanorama genossen hatten, ging es frisch gestärkt weiter.

Unser Ziel war Biville. Wir beachteten die Warnung des WoMo-Führer und stellten das WoMo auf dem Parkplatz in der Ortsmitte ab, der zum Übernachten aber nicht so toll gewesen wäre. Zu Fuß marschierten wir los in Richtung Calvarie de Dunes. Die Aussicht war wiederum sehr beeindruckend. Leider hatte es sich etwas zugezogen, so dass die Landschaft nicht ihre volle Pracht entfalten konnte.

Von der Calvarie führte ein Pfad hinunter zum Strand, dem wir folgten. Es machte richtig Spaß die im Sand die Dünen hinunter zu marschieren. Der Strand war breit und schön. Leider zerstörte die Wiederaufbereitungsanlage auf der einen Seite und das AKW auf der anderen Seite den Flair, so dass wir uns bald wieder auf den Rückweg machten. Der Aufstieg im Sand brachte uns ganz schön ins Schwitzen.

Calvarie de Dunes Cateret
Calvarie de Dunes Gare Maritime - Cateret

Es war 16:00 Uhr und wir machten uns auf den Weg zu unserem Stellplatz in Cateret. In Les Pieux folgten wir einem Hinweis zu einer Entsorgung, der uns zu einem sehr rustikalem Camping Ferme führte, wo wir kostenlos entsorgen konnten. Gegen 17:30 Uhr erreichten wir den Stellplatz beim Gare Maritime in Cateret (am Leuchtturm ist Übernachten verboten!). Der Platz war ganz ok. Es war gerade Ebbe und es "roch" stark nach Seetang. Werner machte einen kleinen Ausflug zum Aussichtspunkt uns schoss ein paar Fotos von dem endlosen Strand.

Wir kochten Maultaschen. Der Abend klang bei einem Bier gemütlich aus.


10.09.2009 - 12. Tag - 96 km

Carteret / Granville

Wir haben gut geschlafen. Nur Felix wurde früh wach und gab keine Ruhe mehr. Der Himmel war bewölkt und es war etwas windig. Doch nach einem leckeren Baguette-Frühstück schaute es gar nicht so schlecht aus, so dass wir uns doch zu einem kurzen Spaziergang zum Cap de Cateret entschlossen (siehe Rother-Wanderführer Tour #12).

Der Weg führte eindrucksvoll auf halber Höhe an den Klippen entlang und bot eine schöne Aussicht auf den Ort und die Steilküste. Stimmungsvoll blinzelte die Sonne durch die Wolken.

alt Strand von Haintanville
Cap de Cateret Strand von Haintanville

Nach einiger Zeit erreichten wir die Ruine einer alten Kirche, von wo aus man einen schönen Ausblick auf die ausgedehnten Dünen von Haintanville hatte. Der Strand war selbst bei Flut ansehnlich breit. Für den Rückweg wählten wir den Rundweg am Leuchtturm (Chemin du Ronde). Noch einmal genossen wir die prächtige Aussicht. Kurz nach 11:00 Uhr waren wir wieder am WoMo und fuhren gemütlich weiter.

Das Wetter wurde immer besser und so beschlossen wir, noch einmal ans Meer zu fahren. Unser Ziel war der Küstenort Agon-Coutainville, wo wir nach einer kleinen Irrfahrt bei der Touri-Information einen prima Parkplatz fanden. Wir bewaffneten uns mit den frischen Baguettes, die wir zuvor in einem Supermarkt erstanden hatten, und machten uns auf zum Strand. Komplettiert wurde das Mittagsmenü durch 2 Éclairs-au-Chocolat und 2 Macrons aus einer Pâtisserie. Verspeist wurde das Ganze auf einem Mäuerchen mit Blick auf Meer. Einfach traumhaft!

Agon-Coutainville
Agon-Coutainville

Es war richtig warm geworden. Gleichzeitig sorgte ein kräftiger Ostwind für angenehme Kühle. Wir folgten der langen Strandpromenade in Richtung Süden (siehe auch Rother-Wanderführer Tour #7). Nach der Segelschule liefen wir am Strand weiter. Nach einiger Zeit wurde uns klar, dass es bis zum Leuchtturm an der Spitze der kleinen Landzunge zu weit gewesen wäre. Nachdem wir etwas im Sand gedöst hatten, machten wir uns auf den Rückweg.

Die letzte Station des heutigen Tages war das bekannte Seebad Granville. Wir hatten keine genauen Angaben über den Stellplatz und so folgten wir zunächst etwas unsicher den Hinweisen des WoMo-Führer in Richtung Aquarium, das sich zu unserer Überraschung fast am Ende der Haut-Ville befand. Der beschriebene Platz hatte Höhenbalken, aber durch Zufall entdeckten wir einen Wegweiser mit Entsorgungsymbol, der uns zu einem neuen Stellplatz ganz in der Nähe führte. Er war bereits sehr voll und wir ergatterten gerade noch ein Plätzchen.

Pointe du Roc alt
Aussicht von der Pointe du Roc Notre-Dame

Schnell machten wir uns auf den Weg zum Leuchtturm auf der Pointe du Roc. Die Aussicht war gigantisch. Keine müde Wolke trübte die Sicht! Weiter ging es durch die von einer Stadtmauer umgebenen Haut-Ville mit ihren zahlreichen schmalen Häusern. Die gotische Kirche Notre-Dame lud zu einem kurzem Besuch ein. Am anderen Ende der Altstadt führten Treppen hinab zum Casino. Wir setzen uns auf ein Bank auf der Promenade und beobachteten wie ein älterer Herr im bei Ebbe freiliegendem Naturschwimmbad seine Bahnen zog.

Kurpromenade Hafen
Kurpromenade Hafen

Heute Abend wollten wir noch einmal Muscheln essen. Leider fanden wir auf Anhieb kein passendes Lokal (wie so oft typisch für uns). Wir fragten in einem Laden und folgten dem Hinweis zur Brasserie "L'Embarcadere" beim Gare Maritime, wo wir gut und gar nicht so teuer gegessen haben. Die Aussicht auf die unzähligen Segelboote im Hafen gab es gratis dazu. Zur Krönung des Tages leisteten wir noch eine leckere Nachspeise (Creme Brûlée + Gratin Pistace et Framboise).

Zurück am WoMo fielen alle todmüde in die Betten.


11.09.2009 - 13. Tag - 56 km

Mont-Saint-Michel

Wir standen direkt neben der Straße, so dass wir nicht wirklich überrascht waren, dass es mit einsetzendem Verkehr unruhig werden würde. Konkret war der Schlaf vorbei als um 07:00 Uhr neben uns die Mülltonne entleert wurden. Für uns war dies kein Problem, da bestes Wetter war und wir heute noch einmal eine Küstenwanderung machen wollten, bevor wir den Mont-Saint-Michel, unser letztes Ziel in der Normandie, ansteuerten.

Zunächst wollten wir am Stellplatz noch einmal entsorgen, was sich aber als gar nicht so einfach herausstellte, da die Euro-Relais Station nur "Karten" akzeptierte und keiner so richtig wusste, wie das funktionieren sollte. Doch schließlich schafften wir es doch mit Hilfe der EC-Karte, dem Gerät für 2 € Wasser zu entlocken. Auf der Abrechnung später wurden hierfür nicht einmal Bankgebühren fällig. Gegen 09:15 Uhr fuhren wir ab.

Ausgangspunkt unserer Wanderung (siehe Rother-Wanderführer) war der kleine Ort les Falaises kurz hinter Carolles. Unterwegs versorgten wir uns einmal mehr mit einem frischen Baguette. Zuerst waren wir etwas enttäuscht, dass der offizielle Parkplatz Höhenbalken hatte, doch dann sahen wir einen weiteren (zwar leicht schrägen) Parkplatz auf einer Wiese.

Zunächst missinterpretierten wir einen Wegweiser und liefen ganz hinunter zum Meer. Der anschließende Aufstieg kostete zwar etwas Schweiß, aber dafür wurden wir mit einem traumhaften Ausblick auf den Mont-Saint-Michel belohnt. Es war Flut und die ganze Bucht war mit Wasser gefüllt.

Der Küstenweg verlief am Klippenrand entlang. Er war an einigen Stellen etwas ausgesetzt, was ihn recht abwechslungsreich machte. Nach 45 Minuten erreichten wir Cabane Vauban, ein kleines Steinhaus in aussichtsreicher Lage. Weitere 30 Minuten führten uns zum Pignon Butor, einem 61m hohen Aussichtspunkt, der eine wunderbare Fernsicht von Granville über Carolles-Plage bis hin zum Mont-Saint-Michel bot.

Mont-Saint-Michel Carolles-Plage
Mont-Saint-Michel Carolles-Plage

Bevor wir uns auf dem Rückweg machten, stärkten wir uns natürlich mit einer leckeren Brotzeit und genossen ausgiebig das prachtvolle Panorama. Gegen 14:30 Uhr waren wir wieder am WoMo.

Obwohl wir den Mont-Saint-Michel bereits nah vor Augen hatten, dauerte es noch 45 Minuten bis wir die Bucht mit dem WoMo umrundet hatten. Als erstes empfing uns ein riesiger Parkplatz, auf dem bereits viele PKWs und WoMos standen. Hier waren wir bereits 2001 gewesen. Nachdem wir die 8 € Parkgebühr für 24 h abgedrückt hatten, suchten wir ein aussichtsreiches Plätzchen direkt am Meer. Hoffentlich stimmte die Auskunft des Parkplatzwärters, dass die Flut den Platz heute Nacht nicht erreichen wird.

Mont-Saint-Michel Marschlandschaft
Mont-Saint-Michel Marschlandschaft

Eine enge Gasse voller Souvenierläden und Restaurants führte uns hinauf zum Kloster (Erw 8,50 €; Kinder frei). Von der Westterrasse hatte man einen fantastischen Ausblick auf die Bucht und die grüne Marschlandschaft.

Panoramablick
Panoramablick auf die Bucht bei Ebbe

Die Ebbe hatte eingesetzt und ein schier endloser Strand breitete sich vor uns aus. Einige kleine Gruppen von Wattwanderern waren unterwegs. Nicht minder eindrucksvoll war die dem hl. Michael geweihte Kathedrale mit dem riesigen Chor und dem Kreuzgang.

Westfassade Chor
Westfassade Chor

Unter der Kirche befinden sich zahlreiche Gewölbe, die das Fundament der Kirche bilden.

Wir umrundeten den Berg auf der Stadtmauer und erstanden in einem Laden eine Fahne der Normandie als Andenken an diesen schönen Urlaub.

Werner vor WoMo bei Nacht
Werner vor WoMo bei Nacht

Carola kochte Spaghetti. Werner holte Stühle heraus und schrieb am Reisebericht. Zum draußen Essen war es leider zu windig. Als es dunkel geworden war, versuchte Werner noch einige Nachtaufnahmen mit dem Stativ zu machen.


12.09.2009 - 14. Tag - 398 km

Chenonceaux / Amboise

Die Nacht war ruhig und wir haben auch keine nassen Füße bekommen. Was will man eigentlich mehr? Uns wäre da schon noch etwas eingefallen! Nämlich noch zwei Wochen durch die Bretagne zu touren. Aber leider ging heute der Wecker bereits um 07:00 Uhr, da wir die erste Etappe nach Hause antreten mussten. Der Abschied fiel uns besonders schwer, da sich wiederum Traumwetter ankündigte.

Wir wählten die Strecke über Rennes und Tours. Laut unserer (zugegebenermaßen etwas veralteten) Karte sollte nur ein kleiner Stück mautpflichtig sein, was sich jedoch als falsch herausstellte. Ungeschickter Weise wählten wir bei der Durchfahrt durch die Mautbarriere ein automatisches Gate, was zur Folge hatte, dass wir aufgrund der Höhe als Kategorie 3 eingestuft wurden und 41 € löhnen mussten. Formal ist das sicher richtig, aber uns ärgerte es schon etwas, da wir normalerweise als Kat. 2 durchgegangen sind. Kurz nach 13:00 Uhr erreichten wir den Parkplatz des Château de Chenonceau (Übernachten verboten).

Château de Chenonceau Garten der Diane de Poitiers
Château de Chenonceau Garten der Diane de Poitiers

Nach einer kurzen Brotzeit auf einer Picknickbank ging es an die Besichtigung (Erw. 10 €; Kinder 8 €). Der Park und das Schloss sind absolut sehenswert, ein wirkliches Eldorado für den Fotografen.

Schlosspark Gemüsegarten
Schlosspark Gemüsegarten

Die Sonne lachte und einige weiße Wölkchen machten die Bilder postkartenreif. Schade, dass das Schloss an einer Seite eingerüstet war. Wir schlenderten 3 Stunden durch die gefällige Anlage und genossen das schöne Wetter nach der langen Autofahrt.

Der ausgeschilderte Stellplatz lag direkt neben der Bahn (das Bild im WoMo-Führer zeigt den Parkplatz des Schlosses). Wir versuchten unser Glück in Amboise. Der Stellplatz (026) des WoMo-Führer hatte Höhenbalken und lag viel zu nahe an der Straße, (026a) war ein Parkplatz für PKWs und ebenfalls viel zu laut. Unsere Begeisterung für den WoMo-Führer hielt sich in Grenzen. Zum ersten mal waren wir in diesem Urlaub etwas ratlos. Durch Zufall entdeckten wir einen Wegweiser zu einem "P Camping Car", dem wir durch eine enge Einbahnstraße folgten. Wir gelangten zu einem kleinen Parkplatz, der etwas Hinterhofatmosphäre hatte. Was soll's, für eine Nacht war das schon akzeptabel.

Château Amboise Loire
Château Amboise Loire

Ein kurzer Spaziergang führte uns zur Loire. Von der Brücke aus hatte man einen schönen Blick auf das Schloss. Da der Stellplatz nicht besonders einladend war, beschlossen wir in der Fußgängerzone zum Essen gehen. Wir entschieden uns für den Chinesen "Temple du Soleil", wo wir mit Blick auf die Burg gut gespeist haben.

Im WoMo berieten wir die weitere Route in Richtung Heimat, was sich als gar nicht so einfach herausstellte.


13.09.2009 - 15. Tag - 398 km

Chambord / Sully / Rückfahrt

Auch heute ging der Wecker wieder früh, denn erneut stand ein längeres Stück Weg auf dem Programm. Die Abgelegenheit des Hinterhofs hatte uns eine ruhige Nacht beschert. Damit wir nicht allzu lange am Stück fahren mussten, bauten wir in die Fahrt noch einige Sehenswürdigkeiten auf dem Weg ein.

Unser erste Station war das berühmte Château de Chambord, das ca. 50 km entfernt lag. Die Sonne strahlte und es war wieder einmal ein Traumwetter, wie all die Tage zuvor auch schon.

Die Straße N152 verlief wunderschön am Ufer der Loire entlang. Es gab immer wieder schöne Parkplätze, auf denen man auch hätte übernachten können. Uns war es etwas unverständlich, warum der WoMo-Führer den hässlichen Platz (026) empfahl.

Unsere Toilette war fast voll. Vom Weg aus entdeckten wir in Chaumont einen schönen Stellplatz unmittelbar am Ufer der Loire. Beim Camping Municipal nebenan konnte man für 2 € die Euro-Relais Station benutzen. Somit war das V+E Thema für den Rest des Urlaubs auch erledigt. Blois war schnell durchquert und kurz darauf erreichten wir das Château de Chambord (Parken 5 €, Übernachten 15 €).

Chambord Chambort
Château ... ... de Chambord

Gemütlich spazierten wir zum Schloss. Es war als Jagdschloss gedacht und lag mitten in einem großen Waldgebiet. An einigen Parkplätzen etwas weiter vom Schloss entfernt hätte man auch gratis übernachten können. Wir umrundeten das Schloss und setzten uns auf die Wiese. Die Morgensonne streichelte angenehm, während wir die unzähligen kleinen Türmchen und Erker bestaunten. Auf eine Innenbesichtigung verzichteten wir, da der Eintritt nicht unerheblich war und wir weiter wollten (oder besser mussten).

Weiter ging die Fahrt durch ein sehr gefälliges Waldgebiet nach La Ferte-Saint Aubin. Wir fuhren über "gelbe" Straßen, die landschaftlich sehr schön waren und durch gepflegte Dörfer verliefen. Die Fahrt war wirklich ein Genuss. Allerdings kamen wir auch nicht allzu schnell voran. Gegen 13:00 Uhr erreichten wir Sully-sur-Loire, wo wir auf einem großen Parkplatz bei der Burg parkten.

Sully
Château ... ... Sully

Die von einem breiten Wassergraben umgebene Burg bot eine ideale Kulisse für eine leckere Brotzeit mit frischen Baguettes, Salami und Ziegenkäse. Frisch gestärkt schossen wir noch ein paar Fotos, bevor wir uns an die Weiterfahrt machten.

Wir fuhren über Gien, Montargis, Sens, Nogert-sur-Seine und Sezanne in Richtung Nordwesten. Auf den roten Nationalstraßen kamen wir relativ zügig voran. Unterwegs füllten wir an einem Tankautomaten den Tank auf. Die ersten Weinberge tauchten auf und überall herrschte rege Betriebsamkeit bei der Weinlese. Leider zog sich der Himmel etwas zu und die Landschaft wirkte etwas trist.

Hinter Sezanne klapperten wir die Stellplätze des WoMo-Führer ab, die aber alle nicht der Brüller waren. Der Platz in Epernay war von einem Zirkus belegt und das Ambiente war alles andere als einladend. Überhaupt waren wir von dem Ort an sich mehr als enttäuscht. Irgendwie hatten wir uns einen typischen Weinort anders vorgestellt, eher wie am Rhein oder an der Mosel. Der letzte Stellplatz in Champillon sagte uns schließlich zu. Eine wirkliche Alternative hätten wir eh nicht gehabt.

Zum Abendessen gab es Bratwürstchen mit Kartoffelbrei. Nach zwei Bier fielen uns die Augen zu.


14.09.2009 - 16. Tag - 402 km

Rückfahrt

Der letzte Urlaubstag war gekommen. Als der Wecker um 06:30 ging war es noch dämmrig, doch es versprach ein schöner Tag zu werden. Heute standen 650 km auf dem Programm, weshalb wir uns nach dem Frühstück schnell vom Acker machten. Vor der Abfahrt machten wir noch ein paar Bilder von den Weinbergen im Morgenlicht.

Wir fuhren zurück nach Epernay und weiter in Richtung Châlons-sur-Marne. Nachdem wir den Ort durchquert hatten, erreichten wir in Vitry-le-François die N4, deren Verlauf wir in Richtung Osten folgten (Saint-Dezier, Nancy). Die Straße ist sehr gut ausgebaut (meistens 4-spurig mit Ortsumfahrungen), so dass wir zügig vorankamen. Zur Autobahn gab es keinen großen Unterschied, so dass man sich getrost die 50 € Maut sparen kann. Nur hinter Nancy gab ein noch ein kleines Stück mautpflichtiger Autobahn.

Je weiter wir kamen, desto dichter wurden die Wolken. Ab und zu streifte uns ein kurzer Schauer. An einer Raststätte war eine Mittagspause angesagt. Anschließend fuhren wir weiter in Richtung Karlsruhe. Wir überquerten den Rhein an der gleichen Stelle wie bei der Hinfahrt. Die Schauer wurden kräftiger und der Verkehr auf der A8 war wie üblich recht dicht. Gegen 16:30 waren wir wohlbehalten zuhause.

Nach einer kurzen Pause war Ausräumen angesagt. Zum Glück hatte der Regen rechtzeitig aufgehört.

15.09.2009 - 17. Tag - 8 km

Abgabe

Da wir das WoMo bis spätestens 10:00 Uhr zurückgeben mussten, ging auch heute der Wecker wieder früh. Auch für die Kinder war´die schöne Zeit vorbei, denn heute begann die Schule wieder.

Die Übergabe verlief problemlos und ohne Beanstandungen. Es ist sehr bequem, dass man auf dem Gelände vom Wohnmobilcenter Petz die Toilette entleeren konnte.

Zuletzt aktualisiert am Dienstag, 30. März 2010 20:38