Tagebuch

05.09.2009 - 8. Tag - 31 km

Calvados / Deauville

Wir haben erwartungsgemäß ruhig geschlafen. Doch gegen 07:00 Uhr weckte uns ein allzu bekanntes Geräusch. Regentropfen klopfen auf das WoMo-Dach! Das hatten wir nicht erwartet, denn der Wetterbericht hatte Badewetter vorhergesagt. Wir waren etwas irritiert.

Der Bäcker kam an den Stellplatz. Werner spurtete und holte im strömenden Regen frische Baguettes, die wir dann zum Frühstück verspeisten. Anschließend war Ver- und Entsorgen angesagt. Eigentlich kein großes Thema, aber es regnete in Strömen. Mit Regenjacke und Sandalen ohne Socken ging es ans Werk. Nachdem wir uns wieder trocken gelegt hatten, fuhren wir kurz nach 09:00 Uhr ab.

Unser Ziel war die Calvados Brennerei Père Magloire in Pont L'Eveque. Sie lag mitten im Ort und war gut ausgeschildert, so dass wir sie auf Anhieb fanden. Wir hatten noch etwas Zeit, die wir dazu nutzten unsere Vorräte in einem Netto-Supermarkt aufzufüllen.

Père Magloire Apfelmühle
Père Magloire Apfelmühle

Die Führung (Erw. 2,50 €) war ganz nett gemacht. Die Reiseleiterin einer belgischen Gruppe übersetzte ins Flämische, so dass wir doch einiges verstehen konnten. Außerdem bekamen wir eine deutsche Broschüre mit Erklärungen. Zu sehen gab es alte Werkzeuge und zwei Keller mit Fässern. Es roch fantastisch. Die eigentliche Distillerie befindet sich außerhalb. Wichtigster Unterschied zur Whisky-Herstellung ist, dass der Apfelsaft auf natürliche Weise zu Cidre (Most) vergärt, der dann zweimal destilliert wird. Im Shop durften wir das leckere Gesöff verkosten und erstanden einen XO für den heimischen Spirituosen-Schrank.

Das Wetter wurde immer besser uns so beschlossen wir, doch nach Deauville ans Meer zu fahren. Als Stellplatz hatten wir den Quai de la Gare einprogrammiert, da der offizielle Platz am Ortseingang im WoMo-Führer nicht so toll wegkam. Nachdem wir zunächst am Straßenrand geparkt hatten und uns leckere Baguettes haben schmecken lassen, wurde ein Platz am Kai frei und wir parkten um. Beim Rangieren merkte man schon, dass das WoMo diesmal etwas kürzer war. Die Aussicht auf die zahlreichen Yachten war prächtig. Weiter hinten in Richtung Casino standen weitere WoMos. V+E gab es keine.

Die Wolken hatten sich verzogen und die Sonne streichelte angenehm. Uns zog es an den Strand. Zunächst spazierten wir zur Pier und genossen die Aussicht auf den Nachbarort Trouville, dessen graue Häuser sich entlang eines Hügels schmiegten. In der Ferne konnte man die Hafenanlagen von Le Havre erkennen, an denen wir gestern vorbeigefahren waren.

Trouville Les_Planches
Trouville Les Planches

Am Strand fielen sofort die zahlreichen Strandhäuschen der Les Planches auf. An den Eingängen standen die Namen berühmter amerikanischer Filmschauspieler, die anlässlich des jährlichen Filmfestivals schon einmal in Deauville gewesen waren. Wir dösten etwas am Strand. Die Kinder sammelten Muscheln. Ein Spaziergang führte uns gemütlich am Wasser entlang bis zum Ende des Standes. Die Ebbe setzte ein und der Strand wurde zusehends breiter. Auffallend war auch der Baustil der Häuser mit ihren zahlreichen Erkern und Türmchen.

Auf dem Rückweg bogen wir beim Casino in Richtung Zentrum ab und kamen beim Filmfestival vorbei. Es war ein roter Teppich ausgelegt und einige (uns unbekannte) Stars fuhren vor, was bei den Fotografen ein Blitzlichtgewitter auslöste. Es war mächtig was los uns wir schauten dem bunten Treiben eine Weile zu.

Die Innenstadt war voll von unechten Fachwerkhäusern. Wir kamen uns wie in Disney World vor. Es gab zahlreiche edle Boutiquen. Dagegen war der Sörnwai in Kampen auf Sylt nichts. Eindrucksvoll war auch das schmucke Rathaus und das 5-Sterne Luxushotel Normandie.

Deauville Stellplatz am Kai
Deauville Stellpaltz am Kai

Zurück am WoMo kochten wir Bratwürstchen mit Kartoffelbrei. Das Wetter wäre gut genug gewesen um draußen zu Essen, aber leider passte das "Ambiente" hierfür nicht.

Nach dem Essen machten wir noch einen Spaziergang in die Innenstadt und leisteten uns beim Hagen Daz ein leckeres Eis. Zuvor gab es noch 4 Mini Makronen in einer Pâtisserie. Auch diesmal schauten wir einige Zeit dem Blitzlichtgewitter beim Beginn der Abendvorstellung zu.

Ein gemütliches Bier im WoMo beendete den Tag.