Tagebuch

02.09.2009 - 5. Tag - 207 km

Versailles

Der Regen hatte für eine angenehme Abkühlung gesorgt, so dass alle noch tief und fest schliefen, als um 06:50 Uhr der Wecker ging. Heute wollten zeitig weiter nach Versailles fahren. Nach dem Müsli-Frühstück machten wir das WoMo reisebereit und ver- und entsorgten.

Das Navi leistete uns wieder einmal gute Dienste und führte uns sicher die ca. 20 km zum Schloss Versailles. Wir hatten uns den Ort viel kleiner vorgestellt und waren überrascht, welch Trubel bereits um 09:00 Uhr herrschte. Jetzt galt es einen Parkplatz zu finden. Vom WoMo-Führer waren wir schon etwas vorgewarnt, dass es nicht so ganz einfach werden würde. Unser erster Versuch führte uns zum Busparkplatz. Doch die Parkgebühr von 53 € war uns dann doch etwas zu heftig. Wir fuhren schließlich nach mehreren Runden auf der Avenue de Paris vom Schloss weg und fanden nach einiger Zeit einen schönen Platz am Straßenrand, der sogar kostenlos war. Einziger Nachteil: Der Fußweg zum Schloss war ca. 2 km lang! Naja, man kann halt nicht alles haben.

Versailles Spiegelsaal
Schloss Spiegelsaal

Wir machten uns an die Innenbesichtigung des Schlosses (Kostenpunkt für Erw. 13,50 € inkl. Audio-Guide; Kinder und Garten frei). Die Innenräume sind sehr sehenswert und die Erklärungen des Audio-Guides lieferten interessante Hintergrundinformationen. Besonders bemerkenswert war die schöne Kapelle und natürlich der berühmte Spiegelsaal. Er diente König Ludwig II. als Vorlage für das Schloss Herrenchiemsee in unserem schönen Bayernland. Die Bildergalerie zur Geschichte Frankreichs handelten wir etwas schneller ab.

Die Sonne lachte und es war angenehm kühl. Die riesige Parkanlage bestach auf den ersten Blick durch ihre typisch barocken geradlinigen Formen. Zunächst aber stillten wir den Hunger mit Sandwiches.

Park Latonabrunnen
Park Latonabrunnen

Wir spazierten die Treppen hinunter zur großen Fontäne, die leider nicht in Betrieb war, und setzten uns ans Wasser neben den großen Kanal, wo wir etwas chillten (wie es die Kids formulierten). Danach schauten wir noch beim "Lustschloss" Grand Trianon vorbei, das aber nicht wirklich aufregend war. Gemütlich schlenderten wir durch die verwinkelten Gassen des Parks zurück zum Schloss. Die ganze Parkanlage hat so große Ausmaße, dass man einen Tag gebraucht hätte, um sich alle Ecken und Brünnchen anzuschauen.

Gegen 16:00 Uhr waren wir wieder am WoMo und fuhren weiter. Unser Ziel war der Stellplatz in St-Valéry-en-Caux (siehe WoMo-Führer). Da wir schon relativ spät dran waren, wählten wir wieder die Autobahn. Die Mautgebühr hielt sich diesmal in Grenzen.

Nach einiger Zeit erreichten wir Rouen, die Hauptstadt der Haut-Normandie, die aber bei der Durchfahrt nur mit viel Gewerbe bestach. Nachdem wir den Berufsverkehr hinter uns gebracht hatten, ging es zügig weiter nach Norden. Leider wurden die Wolken immer dicker und schwärzer, was uns kein gutes Gefühl gab. Auch die Landschaft war nicht besonders gefällig, aber vielleicht lag das auch am grauen Himmel.

Der Stellplatz war - wie zu erwarten war - bereits voll. Wir quetschten uns gerade noch an den Straßenrand an die Einfahrt (wohl nicht ganz vorschriftsgemäß, aber für eine Nacht ging's schon). Dass der Stellplatz so frequentiert war, wunderte uns nicht, denn seine Lage an der Hafeneinfahrt direkt am Meer war wirklich einmalig. Die grandiose Aussicht auf die Kreideklippen gab es gratis dazu. Schnell schoss Werner ein paar Fotos, bevor er sich an die Reparatur einer Ausziehschublade machte, die die weltbeste aller Ehefrauen etwas überladen hatte. Carola und die Kinder kochten ein Würstle-Gulasch.

Stellplatz in St-Valéry-en-Caux im WoMo
Stellplatz in St-Valéry-en-Caux im WoMo

Leider begann es bald darauf zu regenen, so dass der geplante Verdauungsspaziergang in den recht hübschen Ort ausfallen musste. Der Abend klang gemütlich im WoMo aus. Vom Fahrerhaus genossen wir die etwas trübe Aussicht auf das Meer.