Tagebuch

01.09.2009 - 4. Tag - 0 km

Paris

In der Nacht malträtierte eine Stechmücke Franziska und musste gejagt werden. Da es zudem recht warm war, haben wir nicht allzu gut geschlafen und gaben am Morgen noch einmal 30 Minuten zu. Leider hatte der Wetterbericht Recht behalten und es war bewölkt und etwas trübe. Heute morgen waren wir schon viel schneller, sodass wir den Campingbus um 09:00 Uhr erreichten.

Als wir aus der U-Bahn an der Station Bastille ausstiegen, regnete es bereits in Strömen und die Schirme kamen zum Einsatz. Zum Glück war es nicht allzu kalt. Erster Programmpunkt des heutigen Tages war das Stadtviertel Marais mit seinen eleganten Stadthäusern um den Place des Vosges. Leider konnte der schmucke Platz seinen Zauber im Regen nicht ganz entfalten. Über die Rue de Rivoli mit ihren zahlreichen Geschäften marschierten wir weiter zum Hotel de Ville, wo wir in einem Postamt Briefmarken erstanden.

Place des Vosges Centre Pompidou
Place des Vosges Centre Pompidou

Kurz darauf erreichten wir das Centre Pompidou, das dienstags leider geschlossen hatte. Nächste Station war das Einkaufszentrum Les Halles. Im Regen war es gar nicht so einfach die ganz nette Architektur fotografisch einzufangen. Innen gab es zahlreiche Läden. Franziskas Schuhe waren in der Zwischenzeit ziemlich durchgeweicht. Wir trösteten uns und kehrten zum Mittagsessen beim KFC ein.

Da es immer noch in Strömen regnete, war uns nach einem "Innenprogramm" zumute. Wir fuhren mit der U-Bahn zur Oper und wir schauten uns die Galeries Lafayette an. Das Innere wurde von einer riesigen gläsernen Kuppel dominiert, die dem Begriff Konsumtempel alle Ehre machte. Im obersten Stockwerk hatte es eine Dachterrasse, von der wir in einer kurzen Regenpause einen Blick auf die nassen Dächer der umliegenden Häuserwelt erhaschten. Die oberen Stockwerke waren ganz normal ausgestattet und konnten mit dem Charme von Harrod's, wo nur purer Luxus zu haben ist, nicht mithalten. Wir schauten noch in die Gourmet-Abteilung und waren besonders von den sündhaft teuren Konditorei-Waren beeindruckt.

Galeries Lafayette Hotel Ritz
Galeries Lafayette Hotel Ritz

An zahlreichen Luxusgeschäften und -hotels vorbei schlenderten wir zum eindrucksvollen Place Vendôme, dessen Mitte die mächtige Siegessäule schmückt. Wir beobachteten wie am Hotel Ritz eine Luxuskarosse mit einer afrikanischen Familie mit 2 Kindern vorgefahren kam. Schnell holten 2 Pagen große Schirme und geleiteten die Kids samt Nanny ins Haus.

Der nächste Programmpunkt des Tages war ein Bummel über die Avenue des Champs-Élysées. Die U-Bahn brachte uns zum Arc de Triomphe, von wo aus wir in Richtung Place de la Concorde tingelten. Unterwegs lud ein McDonalds zu einer kurzen Kaffeepause im Trockenen ein.

Als wir herauskamen, zeigte sich von Westen her ein Streifen blauer Himmel am Horizont. Wir beschlossen, die nassen Sachen auszuziehen und die für heute Abend geplante Duschaktion vorzuziehen, und stattdessen doch noch die Seine-Rundfahrt zu machen, die wir aufgrund des schlechten Wetters bereits abgeschrieben hatten. Zuvor wollten wir noch beim Élysée-Palast vorbeischauen, was aber nicht gelang, da er von der Polizei hermetisch abgeriegelt war.

Zurück am Campingplatz schien die Sonne wieder und brachte uns neue Energie. Schnell duschten wir und packten die Rucksäcke um. Frischen Mutes fuhren wir erneut in die Stadt.

Wie bereits am ersten Tag war unser Ziel der Trocadéro, wo der Eiffelturm im schönsten Abendlicht posierte. Die wurde natürlich ausgiebig fotografisch gewürdigt. Zusammen mit den Wasserspielen ergab sich ein perfektes Postkartenmotiv.

Eiffelturm Trocadéro
Eiffelturm Trocadéro

Wir kamen gerade recht zur Seine-Rundfahrt. Um 19:00 Uhr legte das Schiff der Vendettes de Paris ab. Bei Vorlage der U-Bahn Tickets erhielten wir 3 € Rabatt für die Erwachsenen, so dass wir insgesamt 26 € löhnen mussten. Der Zeitpunkt der Rundfahrt war genial gewählt, da die Abendsonne die prachtvollen Gebäude im schönsten Licht erstrahlen ließ. Die Fahrt dauerte ca. eine Stunde und führte uns bis hinter die Île de la Cité hinaus. Leider waren die Erklärungen etwas zu leise, so dass man sie nicht immer verstehen konnte. Nach der Rundfahrt machte sich der Hunger bemerkbar. Er wurde mit einem Crêpe gestillt.

So langsam wurde es dunkel und die Illumination des Eiffelturms begann. Wir spazierten zum Marsfeld. Von unten sah die mächtige Eisenkonstruktion wie der Kampfstern Galaktika aus. Vom Trocadéro schossen wir einige eindrucksvolle Nachtfotos. So hatte dieser Tag, der so trist begonnen hatte, doch noch ein tolles Ende gefunden.

Eiffelturm Eiffelturm
Eiffelturm... ... bei Nacht

Anschließend fuhren wir dank optimaler Anschlüsse in Rekordzeit zurück zum Campingplatz.