Tagebuch

08.09.2009 - 11. Tag - 106 km

Gatteville-le-Phare / Cap de la Hague

Der Wetterbericht hatte Recht behalten. Die Sonne strahlte als wie üblich um 07:30 Uhr der Wecker ging. Zum Frühstück gab es Baguette mit Marmelade. Wir räumten in aller Ruhe zusammen und machten uns auf den Weg.

Zunächst folgten wir einem Wegweiser zu einer Euro-Relais Station mit Bodeneinlass, die wir zur Ver- und Entsorgung nutzten. Das Wasser kostete zwar 4 €, aber dafür waren wir wieder für ein paar Tage autark.

Wir folgten der Küstenstraße wie im WoMo-Führer beschrieben in Richtung Norden. Die Straße verlief streckenweise sehr nahe an der Küste entlang und bot zusammen mit dem tiefblauen Wasser entsprechende großartige Ausblicke. St-Vaast ließen wir rechts liegen und fuhren weiter nach Barfleur, wo wir in einer Boulangerie frische Baguettes erstanden. Beim Vorbeifahren erhaschten wir einige Blicke von dem recht hübschen Hafen.

Unser eigentliches Ziel war der Leuchtturm von Gatteville-Le-Phare, der über eine kleine Stichstraße bequem erreichbar ist. Hier hätte man auch ruhig übernachten können.

Leuchtturm Linse
Leuchtturm Linse

Der Leuchtturm konnte bestiegen werden (Erw. 2 €, Kinder frei). Diese Gelegenheit ließen wir uns natürlich nicht entgehen. Rasch hatten wir die 349 Stufen überwunden.

Aussicht Aussicht
fantastische ... ... Aussicht

Von der 72 m hohen Plattform hatte man eine überwältigende Aussicht auf das Kap und die Felsenküste. Eigentlich wollten wir eine Küstenwanderung in Richtung Barfleur machen, doch nachdem wir schon alles von oben gesehen hatten, beschlossen wir weiter zu fahren.

Wieder folgten wir der Empfehlung des WoMo-Führer und fuhren entlang der Küstenstraße. Erneut wurden wir mit grandiosen Ausblicken belohnt. Die Straße war zwar schmal, aber nicht wirklich eng. Dank des geringen Verkehrs war das Fahren sehr entspannt. Kurz vor der Anse du Brick hielten wir an einem Parkplatz, von wo aus man eine schöne Aussicht auf die Bucht von Cherbourg hatte, der natürlich entsprechend fotografisch gewürdigt wurde. Der Strand der Anse du Brick war aufgrund der Flut nur ein schmaler Streifen. Ein "2,5 m Breite" Verbotsschild schreckte uns von einem Besuch von Cap Lévi ab. Bei der anschließenden Durchfahrt durch Cherbourg gab es etwas Stau, was uns die Gelegenheit gab, einige Blicke auf die Fährterminals zu wagen.

Ein drittes Mal wählten wir die Küstenstraße für den weiteren Weg (ausgeschildert durch "Route des Caps" Wegweiser). Zunächst steuerten wir den Badeplatz in Querqueville (siehe WoMo-Führer) an. Vom Strand selbst war nicht viel zu sehen. Wir holten die Picknickdecke heraus und verspeisten die Baguettes. Eine leichte Brise sorgte dafür, dass wir es in der Sonne gut aushalten konnten.

Weiter ging es in Richtung Èculleville. Die Straße wurde sehr eng (einspurig ohne Ausweichstellen). Zum Glück kam uns niemand entgegen. Auch die Abzweigung nach St-German-des-Vaux schaute nicht gut aus, so dass wir auf diesen Abstecher verzichteten. Vorbei an dem kleinen Hafen von Port Racine fuhren wir weiter in Richtung Goury, Cap de la Hague. Die Straße wurde jetzt wieder breiter. Insgesamt war dieser Umweg eher weniger lohnend.

Der Stellplatz befindet sich auf einer Wiese (genauer gesagt, eher einem Acker) ein gutes Stück oberhalb des Ortes. Dafür entschädigte der Ausblick auf den Leuchtturm. Schnell machten wir uns auf den Weg. Uns befiehl etwas Wehmut, denn mit diesem Stellplatz hatten wir definitiv den Wendepunkt der Reise erreicht.

Die Dame an der Touri-Information empfahl uns, dem Küstenweg (sentier litoral) nach Süden zu folgen. Kurz hinter dem kleinen Hafen wurden die Klippen immer höher und der Weg schlängelte sich aussichtsreich um kleine Buchten herum. Nach ca 45 Minuten kam die Baie d'Ecalgrain in Sicht. Die große Bucht mit ihrem breiten Sandstrand hatte es den Kindern sofort angetan. Wir gaben den ursprünglichen Plan noch bis zum Nez de Jobourg zu gehen auf und steuerten eine kleine Klippe am südlichen Ende des Strandes an.

Baie d'Ecalgrain Blick Richtung Süden
Baie d'Ecalgrain Blick Richtung Süden

Von oben hatte man eine prachtvolle Aussicht wie von einem Berggipfel. Wir saßen eine geraume Weile und ließen die Szenerie auf uns wirken. Ein Bus und ein WoMo begegneten sich auf der engen Straße und mussten rangieren. Zum Glück blieb uns dies bisher erspart. Auf dem Rückweg hielten wir uns noch etwas am Strand auf. Leider kam vom Meer her Nebel auf, so dass die Sicht trübe wurde und sich eine leicht gespenstische Stimmung breit machte. In der Ferne hörten wir das Tuten des Nebelhorn des Leuchtturms. Gegen 18:00 Uhr waren wir wieder zurück am Stellplatz.

Leuchtturm im Nebel WoMo
Leuchtturm im Nebel Wohnmobil

Carola bereitete ein Gyros zu. Die Sonne spitzelte etwas durch den Nebel, so dass wir trotzdem die Stühle und den Tisch herausholten. Gerade als wir aßen, wurde es noch einmal richtig sonnig. Wer hätte dies gedacht! Wir saßen (im Fleece) noch lange vor dem WoMo.