Mecklenburg-Vorpommern

05.06. - 22.06.2015

Als wir auf der f.re.e uns die aktuellen WoMos anschauten, kam uns spontan die Idee nach längerer Abstinenz wieder auf Tour zu gehen. Gesagt, getan: Tags darauf war das WoMo-Dach bei Wohnmobil Petz gebucht. Nach den Pfingstferien sollte es für 2 Wochen losgehen; das ist die einzige Zeit in der bundesweit keine Ferien sind.

Da wir keine große Zeit zur Vorbereitung hatten, griffen wir die Ideen unserer letzten Tour auf und wählten Mecklenburg-Vorpommern als Ziel.

Der Sky Traveller 600 DKG war etwas kleiner als unsere früheren Modelle, bot aber üppig Platz für uns zwei. Die Abwicklung verlief wie all die Jahre zuvor problemlos, so dass wir wieder einmal mehr sehr zufrieden waren. Einziger Wermutstropfen war, dass es standardmäßig keine 12V Steckdosen gab, so dass wir ohne 220 V unsere Telefone nicht mehr aufladen konnten. Hätten wir das früher gewusst, wäre es kein Problem gewesen dies nachzurüsten.

Der Schwerpunkt unserer Tour war die Ostseeküste mit den bekannten Inseln Usedom, Rügen und Darß/Zingst. Mehrere Nationalparks mit viel schöner Natur, tolle Strände und Seebäder aus der Kaiserzeit zeichnen diesen Landstrich aus. Auch die zum UNESCO Weltkulturerbe erklärten Hansestädte Stralsund und Wismar sind sehr sehenswert. Alles in allem ein sehr lohnenswertes Ziel. Damit die Anfahrt nicht auf einmal zu bewältigen hatten, bauten wir noch eine Stadtbesichtigung in Leipzig und Berlin ein.

Da wir gerade noch in der Vorsaison unterwegs waren, war es nicht überfüllt und wir hatten kein Problem einen Übernachtungsplatz zu finden. Angesichts der hohen Verkehrsdichte insbesondere auf Rügen wollten wir uns nicht vorstellen, was in der Hauptferienzeit hier los ist.

Die Stellplätze waren in der Regel mit Strom und Sanitäranlagen mit Duschen sehr gut ausgestattet und hatten fast schon Campingplatz-Charakter. Das ganze hatte natürlich seinen Preis, so dass man pro Übernachtung inkl. allen schon ca. 15 € veranschlagen musste. Hinzu kommt die obligatorische Kurtaxe mit ca. 2 € pro Person und Tag. Insbesondere im Darß waren die Preise leicht übertrieben. Da uns somit aber fast jeden Tag 220 V Strom zur Verfügung stand, hatten wir wohlweislich unsere neue Nespresso-Maschine eingepackt, so dass am Morgen feiner Kaffee-Duft durch das WoMo zog. So ein kleiner Hauch von Luxus hat auch etwas.

Auch über das Wetter konnten wir uns nicht beklagen. In der ersten Woche war es durchwegs sonnig und warm. Anschließend wurde es frischer, so dass Fleece angesagt war, aber wir konnten immer draußen sein und wurden nie richtig nass.


05.06.2015

Hof - 286 km

Endlich Urlaub! Bei strahlendem Sonnenschein machte sich Werner um 09:00 Uhr mit dem Fahrrad auf nach Lechhausen zum Wohnmobil Petz. Die Übergabe war problemlos. Wir erhielten ein neu zugelassenes Fahrzeug, das zum ersten mal in die Vermietung ging. Um 11:30 Uhr parkte das WoMo vor der Tür und die Beladung konnte beginnen, die Dank guter Vorbereitung recht zügig von statten ging. Es war der erste wirklich heiße Tag im Jahr und wir kamen mächtig ins Schwitzen.

ready for takeoffUntreusee
ready for takeoffUntreusee

Gegen 16:00 Uhr waren wir startklar. Etappenziel war der Untreusee, ein kleiner etwas südlich von Hof gelegener Stausee, den wir nach knapp 3 Stunden Fahrt erreicht hatten. Ein kurzer Spaziergang führte uns zum Seestüberl, wo wir uns mit Blick auf den See in der herrlich streichelnden Abendsonne eine Currywurst schmecken ließen. Zur Nachspeise gab es leckeren Himbeerkuchen. Was für ein gelungener Ferienauftakt!


06.06.2015

Leipzig - 357 km

In der Nacht hatte es angenehm abgekühlt, so dass wir gut geschlafen haben, wenn auch nicht allzu lange. Denn um 05:30 Uhr beendete Vogelgezwitscher die Nachtruhe und die Sonne spitzelte durch die Fenster. Naja, es gibt schlimmeres.

Unser Ziel war der Park&Ride Platz bei der Leipziger Messe, von wo aus man mit der S-Bahn bequem in ca. 20 Minunten zum Hauptbahnhof gelangte (Tagesticket 4,80€). Es war bereits in der Früh recht warm.

Als erstes schauten wir zur Nikolaikirche, dem Schauplatz der Montagsdemonstrationen, die schließlich zur Deutschen Einheit geführt haben. Über den Markt mit den dem Alten Rathaus ging es weiter zu einem weiteren geschichtsträchtigen Ort, der Thomaskirche, wo Johannes Sebastian Bach im 18. Jahrhundert als Thomaskantor wirkte.

Besonders reizvollen waren die zahlreichen Passagen und Durchgangshöfe, die früher als innerstädtische Messehäuser fungierten. In der Mädlerpassage schauten wir einen Sprung in den Ambrosius-Keller, dem Schaulpaltz von Göthes Faust. Zum Mittagsessen kehrten wir in die Pizzeria Rizzi ein, wo wir gut gegessen haben.

ThomaskircheBartels Hof
ThomaskircheBartels Hof

Beim Cityhochhaus beim Augustenplatz, einem der Wahrzeichen von Leipzig, fuhren wir hoch zur Aussichtsplattform. In der Ferne konnten wir das Völkerschlachtsdenkmal erkennen, wo wir im Frühjahr auf dem Rückweg vom Wolfsburg kurz angehalten haben.

Insgesamt hat uns die recht kompakte Innenstadt sehr gut gefallen, die sicher einen Besuch Wert ist. Es war gerade Stadtfest "1000 Jahre Leipzig". An allen Plätzen waren Stände aufgebaut und es gab zahlreiche Auftritte. Kommt man etwas außerhalb des Kern, macht das ganze einen leicht heruntergekommen Eindruck.

Als kulturellen Höhepunkt besuchten wir zum Abschluss unserer Stadtbesichtigung die Motette in der Thomaskirche, wo der berühmte Thomanerchor jeden Samstag eine Kantate von Johann Sebastian Bach aufführte. Heute stand ein Stück aus dem Jahre 1723 auf dem Programm.

Nach problemloser Fahrt erreichten wir auf der fast leeren A9 den sehr schön gelegenen Stellplatz in Berlin-Telgel. Zum Glück hatten wir reserviert, denn der Platz war komplett voll.

Schnell bauten wir den Tisch auf und stärkten uns bei mit einer leckeren Brotzeit. Es war nicht mehr so heiß und wir saßen noch lange draußen vor dem WoMo.


07.06.2015

Berlin - 0 km

Der Platz war sehr ruhig und wir hatten gut geschlafen. Nur ganz leicht hörte man gelegentlich ein dumpfes Grollen vom Flughafen Tegel. Kein Vergleich zum Askanierring, wo wir beim letzten Besuch gestanden hatten.

Es war leicht bewölkt und angenehm frisch, als wir uns kurz vor 09:00 Uhr auf zur S-Bahnstation Tegel machten. Wir erstanden ein Tagesticket für 6,90 € und fuhren mir der S25 in gut 20 Minuten zur Bahnhof Friedrichstraße, von wo aus es nicht weit ins Regierungsviertel ist.

Der Anblick des Reichstags und des Kanzleramtes ist immer wieder eindrucksvoll. Aufgrund des Champignon League Finales vom Vortag war die Fan-Meile aufgebaut und der Zugang zum Brandenburger Tor verbaut. Überall lag Müll herum. Spontan reservierten wir uns eine Kuppelbesteigung um 20:30 Uhr.

KanzleramtMarie-Elisabeth-Lüders-Haus
KanzleramtMarie-Elisabeth-Lüders-Haus

Über das Holocaust-Denkmal marschierten wir Sony-Center beim Potsdamer Platz. Außer ein paar spanischen Fußballfans waren noch nicht viele Leute unterwegs. Wir kehrten für ein zweites Frühstück bei Starbucks ein und ließen das spezielle Flair dieses Platzes auf uns wirken.

Mit der U-Bahn ging es weiter zum Bahnhof Zoo, wo wir uns die Ruine der Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche anschauten. Danach schlenderten wir etwas den Kurfürstendamm entlang. Leider war Sonntag, so dass die Geschäfte geschlossen hatten. Nur bei Rolls-Royce war Schau-Sonntag, was aber nicht ganz unsere Preisklasse ist.

Posing im Holocaust-DenkmalGedächtniskirche
Posing im Holocaust-DenkmalGedächtniskirche

Die S-Bahn brachte uns zurück zum Alexanderplatz, wo das obligatorische Foto vor der Weltzeituhr nicht fehlen durfte. Von Hochhaus veranstaltete Jochen Schweizer einen Free Fall. Naja, wenn man's mag. Weiter ging es vorbei am Roten Rathaus und Fernsehturm. Überall war Baustelle und wir hatten den Eindruck, dass sich seit 2011 nicht viel verändert hatte.

Im Nikolai-Viertel kehrten wir beim Italiener Solno ein, wo wir sehr schön im Schatten gesessen sind und gut und für eine Touri-Gengend vor allem recht preiswert gegessen haben.

Bis zum Dom war es nicht mehr weit und wir checkten auf einem der zahlreichen Ausflugsschiffe ein (12€/P). Die einstündige Rundfahrt auf der Spree führte an zahlreichen Sehenswürdigkeiten vorbei und ist immer wieder ein besonderes Erlebnis. In der Sonne war es richtig warm. Anschließend schauten wir noch auf einen Sprung in den Dom (7€/P). Von der Kuppel bot sich eine schöne Aussicht auf die Stadt. Leider konnte man aufgrund einer Baustelle nicht ganz herum gehen.

GendarmenmarktCheck Point Charlie
GendarmenmarktCheck Point Charlie

Über die Neue Wache marschierten wir über den Gendarmenmarkt, der sich schön im Abendlicht präsentierte, weiter zum Check Point Charlie. Eigentlich gab es aus einem Bauzaun mit sehr interessanten historischen Fotos nicht viel zu sehen. Kaum vorstellbar, dass vor gar nicht allzu langer Zeit hier der eiserne Vorhang verlief. Für Bares konnte man sich mit einem amerikanischen GI mit Flagge fotografieren und sich irgendwelche Stempel in den Pass machen lassen. Krasser Touri-Rummel. Vorbei an der russischen Botschaft und am Hotel Adlon ging es Unter den Linden zurück zum Brandenburger Tor, das immer noch verbaut war.

ReichstagBrandenburger Tor
ReichstagBrandenburger Tor

Letztes Highlight des Tages war die Besichtigung des Reichstagskuppel. Eindrucksvoll präsentierte sich die Silhouette der Stadt im Abendlicht. Per Audio Guide gab es Hintergrund-Informationen zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten.

Kuppel im...... Abendlicht
Kuppel im...... Abendlicht

Es war schon ziemlich dunkel als wir zurück am WoMo waren. Der relativ einsame Weg vom S-Bahnhof zum Stellplatz ist um diese Tageszeit leicht unheimlich.


08.06.2015

Neustrelitz - 101 km

Als wir wach wurden, war es leicht bewölkt und noch recht firsch. Nach dem Frühstück und der Entsorgung machten wir uns startklar. Mit dem Platzwart hatten wir vereinbart, die Übernachtungskosten von 42 € in den Briefkasten zu werfen. Nicht gerade ein Schnäppchen, aber angesichts dessen, was man geboten bekommt, für eine Großstadt vollkommen in Ordnung.

Nach einem kurzen Stück Autobahn, folgten wir der gut ausgebauten B96, die sich jedoch bald in eine enge Alleenstraße verwandelte, die zwar sehr schön zu fahren war, nur zügiges Vorankommen geht anders. Gegen 10:00 Uhr erreichten wir den recht nett angelegten Stellplatz in Neustrelitz.

Über den großen sternförmig angelegten Marktplatz, folgten wir dem mit einem blauen "M" gekennzeichneten Müritz-Radweg. Nach einigen Kilometern entlang einer wenig ansehnlichen Straße bog ein schöner Weg links ab zum Großen Fürstensee, wo ein schöner Badeplatz zu einer Brotzeit auf einem sonnigen Bänkchen einlud.

Großer FuerstenseeGroßer Serrahnsee
Großer FuerstenseeGroßer Serrahnsee

Weiter ging die Fahrt durch einen schönen Buchenwald vorbei an einem weiteren See. Teilweise war Schieben angesagt. Über Goldenbaum erreichten Carpin, wo wir einem Wegweiser zum UNESCO Weltnaturerbe Serrahner Buchenwälder folgten. Mitten im Wald lud ein kleines Hofcafé zu Kaffee und Kuchen ein. Im Garten eines Wohnhauses konnte man sehr schön sitzen. Bezahlt wird nach "pay what you want" Prinzip.

Auf Empfehlung der Wirtin folgten wir einem Wanderweg über dem Moorsteg, wo es zahlreiche blühende Pflanzen aller Art zu sehen gab. Leider hatte es sich etwas zugezogen. Auf dem Walderlebnispfad "Linde" erreichten wir schließlich Zinow, von wo aus ein schöner Radweg hinab nach Neustrelitz führte.

Abendstimmumg...... am Zierker See
Abendstimmumg...... am Zierker See

Nach dem Essen in WoMo, lud die herrliche Abendsonne zu einem kleinen Spaziergang entlang des Zierker Sees ein. Unser Ziel war der Franzosensteg, der jedoch aufgrund einer Baustelle nicht passierbar war.


09.06.2015

Ahlbeck - 125 km

Auch heute war es noch recht früh als die Strahlen der Morgensonne durch die Fenster blinzelten und uns weckten. Uns kam das ganz gelegen, denn wir wollten zeitig weiter in Richtung Usedom.

Die Strecke über Neubrandenburg und Anklam führte über zahlreiche Alleen und war sehr schön zu fahren, aber zog sich halt aufgrund der engen Straßen doch etwas hin. Gegen 10:00 Uhr erreichten wir den Caravanplatz "Am Wiesenrand". Der Platz ist sehr schön angelegt und sehr gut ausgestattet. Hier stimmt das Preis-Leistung-Verhältnis; eine wirklich gute Wahl! Nachdem wir das WoMo geparkt und angestöpselt hatten, zog es uns sogleich ans Meer.

Seebrücke ...... Ahlbecker Strand
Seebrücke ...... Ahlbecker Strand

Zunächst radelten wir in Richtung Polen. Bald hatten wir die Grenze erreicht und machten das wohl obligatorische Foto, bevor wir weiter in Richtung Swienemünde rollten. Es waren viele Leute unterwegs, kein Vergleich zur Abgeschiedenheit von gestern. Wir schlenderten entlang der Promenade und fühlten uns angenehm an unseren Urlaub 2011 erinnert. Irgendwie ist alles etwas lässiger und verhauter.

Deutsch Polnische GrenzeOstseestrand
Deutsch Polnische GrenzeOstseestrand

Als sich der Hunger bemerkbar machte, verspeisten wir unsere mitgebrachten Brote auf der Seebrücke in Ahlbeck in aussichtsreicher Lage. Anschließend radelten wir vergnügt entlang der Promenade weiter in Richtung Heringsdorf. Unterwegs beeindruckten immer wieder eindrucksvolle Villen und Hotels an die Bäderarchitektur aus dem Anfang des letzten Jahrhunderts.

Auf der Seebrücke in Heringsdorf erlagen wir der Versuchung und gönnten uns einen leckeren Eisbecher. Windgeschützt in der Sonne war es richtig heiß. Kein Vergleich zu unserem letzten Aufenthalt im Jahr 2011, wo wir aus Schutz vor dem Regen durch die eher zweifelhaften Landenpassage gebummelt hatten.

Wendepunkt unserer heutigen Tour war die Seebrücke in Bansin, dem letzten der 3 Kaiserbäder. Auf dem Rückweg machten wir einen kleinen Abstecher zum Schmollsee, einem kleinen Binnensee. Auch in der "zweiten Reihe" machte der Ort einen sehr gepflegten Eindruck.

Zurück am Stellplatz kochten wir Würstlegulasch und aßen im Freien in der sehr angenehmen Abendsonne. Nach dem Essen machten wir Abstecher zur Seebrücke und kehrten noch mal auf einen Drink ein, bevor wir hundemüde in die Betten fielen.


10.06.2015

Ahlbeck - 0 km

Heute ließen wir es geruhsam angehen und lagen erstmal bis 08:00 Uhr in den Federn, bis uns die Sonne nach draußen zog. Die frischen Brötchen hingen bereits am Standplatz und luden zum Frühstück im Freien ein. Wir stellten den Tisch in die Sonne und genossen die Zeit.

Mit den Rädern fuhren wir zur Seebrücke nach Bansin. Im Schatten der Bäume war es noch recht frisch, so dass man den Pulli gut vertagen konnte. Die Morgensonne ließ die zahlreichen prächtigen Villen erstrahlen. Eine wirklich schöne Radtour!

BäderarchitekturBansin
BäderarchitekturBansin

Zu Fuß marschierten wir am Strand entlang in Richtung Westen. Der Sand war hier relativ breit und sehr schön. Bald hatten wir Bansin hinter uns gelassen und errichten das hohe Steilufer. In der Ferne konnten wir den Badeplatz von Ueckeritz erkennen, den wir nach gut 90 Minuten erreichten.

Ein Abstecher führte uns hinauf zum geschätzt 100m hohen Steilufer. Von oben bot sich ein grandioser Ausblick auf das blaue Wasser und den tief unten liegenden Strand.

HochuferStrandwanderung
HochuferStrandwanderung

Der Hunger machte sich bemerkbar und wir ließen uns beim "Backfisch Peter" sehr leckere Fischbrötchen bei einem Glas Köstritzer schmecken. Hier im Schatten der Bäume konnte man es wirklich gut aushalten. Frisch gestärkt machten wir uns vergnügt auf den Rückweg. Nach einer kurzen Rast am Steg in Bansin radelten wir zurück zum Stellplatz und chillten etwas in der angenehmen Sonne.

Zum Abendessen kehrten wir im Domkes Fischus in der Seestraße ein, wo wir lecker gegessen haben. Zur Verdauung verkosteten wir einen Sanddorngeist. Obwohl wir heute eigentlich schon genug gelaufen waren, war ein kleiner Abstecher zur Seebrücke quasi Pflicht. Es war im Vergleich zu gestern windstill und die Abendsonne streichelte sehr angenehm.


11.06.2015

Sellin - 152 km

Wir schliefen tief und fest. Es war noch etwas frisch draußen, als um 07:30 Uhr die Brötchen am Stellplatz hingen, aber in der Morgensonne konnte man es gut aushalten. Der Duft von frischem Nespresso zog durch das WoMo.

Nachdem wir die hervorragenden Entsorgungseinrichtungen genutzt hatten, fuhren wir gegen 08:30 Uhr ab. Unser Ziel war der Reisemobilhafen in Sellin auf Rügen.

Zäher Verkehr und enge Straßen ließen uns nicht allzu schnell vorankommen. Eigentlich hatten wir geplant, den Weg etwas abzukürzen und die Fähre bei Glewitz zu nehmen, aber irgendwie haben wir den Abzweig verpasst und so lotste uns das Navi vorbei an der Stralsunder Werft über die eindrucksvolle Rügenbrücke. Kurz darauf verloren wir noch einmal 20 Minuten an einer Baustelle, so dass wir Sellin erst gegen 11:30 Uhr erreichten. Es waren noch genügend Stellplätze frei. Da wir keine SAT-Schüssel hatten, "opferten" wir uns und nahmen einen schönen schattigen Platz hinter den Bäumen.

Frisch gestärkt durch eine Brotzeit, machten wir uns mit den Rädern auf zur Seebrücke, dem Wahrzeichen der Insel Rügen. Zunächst landeten wir irrtümlich an dem auch sehr ansehnlichen Südstrand und machten die Erfahrung, dass diese Gegend recht hügelig ist. Schließlich erreichten wir doch die Seebrücke, die sich im schönsten Sonnenlicht postkartenreif präsentierte. Der Stand darum herum fiel dagegen eher mickrig aus.

Seebrücke in SellinGranitzer Ort
Seebrücke in SellinGranitzer Ort

Weiter ging die Radtour in Richtung Binz. Der Weg führte durch die Granitz, eine bewaldete Halbinsel. Die Beschilderung verwirrte uns zunächst etwas und wir erreichten den Granitzer Ort wohl nicht auf direktem Weg. Beeindruckt genossen wir die Aussicht auf das Steilufer. Auch der benachbarte "Schwarze See" machten seinem Namen alle Ehre.

In stetigem Auf und Ab holperten wir weiter in Richtung Binz und folgten einem Wegweiser zum Hochufer. Das letzte Stück schoben wir am Strand entlang mit schönem Blick auf die Bucht von Binz.

Blick auf BinzKurhaus
Blick auf BinzKurhaus

Im Ortskern war mächtig was los, kein Vergleich zu dem eher verschlafen wirkendem Sellin. Nach einer leckeren Eispause spazierten wir auf der Promenade (leider Verbot für Fahrräder) weiter in Richtung Prora. Als der Teer aufhörte folgten wir einem stellenweise sandigem Pfad am Dünensaum entlang. Teilweise war Schieben angesagt, aber die Ausblicke auf den Strand und das Meer entschädigten für die Anstrengung.

Der riesige Gebäudekomplex war eine große Baustelle, denn die unzähligen Wohnungen wurde zum Verkauf saniert. Einige waren bereits bezogen, einige noch Ruine. Ein Bus mit kaufinteressierten Senioren wurde durch die Anlage geführt, eine Kaffeefahrt der anderen Art.

entlang der PromenadeProra
entlang der PromenadeProra

Auf dem Rückweg folgten wir zunächst dem Radweg entlang der Bundesstraße, bevor wir noch einmal an der Promenade entlang schlenderten und bei wunderschönem Abendlicht die grandiose Szenerie auf uns wirken ließen. Zum Abendessen kehrten wir beim Gosch ein.

Wir hatten uns zunächst überlegt mit dem Bus oder dem "Rasenden Roland" zurück zu fahren, entschieden uns dann doch für den offiziellen Radweg, der steil hinauf zum Granitzer Jagdschloss führte, das bereits geschlossen hatte und unfotografierbar im Gegenlicht lag. Auf den ersten Blick machte es einen eher kitschigen Eindruck, aber der Blick vom Turm soll ganz toll sein.

Die Abfahrt war nicht minder steil und holprig , so dass wir auch bergab schieben mussten! Etwas später folgten wir dem Radweg der Bundesstraße entlang. In der Ferne hörten wir das Tuten des "Rasenden Rolands". Gegen 20 Uhr waren zurück am Stellplatz, ein herrlicher Abend.


12.06.2015

Jasmund Nationalpark - 38 km

Um 08:00 Uhr kam der Bäcker an dem Platz und wir frühstückten in aller Ruhe in der Morgensonne. So kurze Tagesetappen haben schon ihre Vorteile.

Unser heutiges Ziel war der Parkplatz des Jasmund Nationalparks in Hagen. Obwohl nur gut 30 km entfernt, zog sich die Fahrt wieder hin. In der Hauptsaison muss das ja voll ätzend sein. Auf dem mitten im Grünen gelegenen Platz war ein größerer Bereich als WoMo-Stellplatz ausgewiesen. Es gab einige Steckdosen für Strom und ein Sanitätsgebäude mit Duschen.

Ein kurzer Spaziergang führte uns zum Hertasee, einem schön gelegenen schwarzen Moorsee, vor dem Königsstuhl Nationalpark-Zentrum. Die 8,50 €/P Eintritt schenkten wir uns und marschierten gleich los in Richtung Viktoria-Aussicht. Das Panorama war in der Tat kaiserlich: weiße Kreidefelsen und tief unten smaragdgrünes Wasser. In der Ferne zog eine Fähre vorbei.

KönigsstuhlViktoriasicht
KönigsstuhlViktoriasicht

Wir folgten dem Hochuferweg in Richtung Sassnitz. Unterwegs boten sich immer wieder grandiose Ausblicke auf die Steilküste. Leider hatte es sich in Richtung Süden etwas zugezogen, so dass man aufpassen musste, in welche Richtung man fotografierte. Eindrucksvoll zog sich der Weg durch die Buchenwälder des UNESCO Naturerbes. Nach einer Mittagspause bei der Auguste Aussicht passierten wir bald darauf die Wissower Klinken, die Caspar David Friedrich zu dem berühmten Gemälde der Kreidefelsen inspirierten. Kurz nach der Waldhalle drehten wir um.

KreidefelsenKüstenwald
KreidefelsenKüstenwald

Die Sonne setzte sich durch und es wurde warm. Auch auf dem Rückweg wanderten erneut unzählige Bilder auf die Speicherkarte. Die beste Fotozeit ist allerdings der frühe Morgen, da dann die Sonne die weißen Felsen anstrahlt. Noch einmal genossen wir den Ausblick von der Viktoria-Aussicht.

Letztes Highlight des Tages war der Abstieg zum Strand (Höhenunterschied 118 m). Unzählige Stufen führten hinab zu dem kleinen Kieselstrand. Erst von unten wurde uns die Höhe der Klippen erst richtig bewusst.

Mit müden Füßen wanderten wir die letzten 3 km zurück zum Parkplatz in Hagen und rasteten erst mal in der Sonne. Zum Abendessen gab es Spaghetti, nur zum draußen Sitzen war es zu kühl.


13.06.2015

Altenkirchen - 38 km

Die Mogensonne schien auf den Alkoven und es war trotz offener Dachlucke etwas stickig. Dank eines Hinweises vom Platzwart gestern Abend, wussten wir, dass es beim Bäcker im Ort ab 07:00 Uhr frische Brötchen gab. Also schnell ein Rad abmontiert und wieder einmal frühstückten wir auf dem Tisch im Freien.

Heute stand ein Novum auf dem Programm: nämlich nichts. Nachdem die letzten Tage doch recht anstrengend gewesen waren, beschlossen wir uns einen schönen Stellplatz mit Blick auf das Meer zu suchen und einfach mal am WoMo etwas zu chillen. Unsere Wahl viel auf das Knauskamp in Altenkirchen. Da wir recht früh dran waren, ergatterten wir noch einen schönen Platz in der zweiten Reihe.

Ab jetzt wurde es leicht spießig: Markise ausfahren, Tisch und Stühle rausholen, sich vor das WoMo sitzen und einfach nichts tun. Auch mal schön und vor allem entspannend. Nachdem unsere Vorräte zur Neige gingen, radelten wir zum Einkaufen beim Netto in den Ort. Anschließend gab es Brotzeit vor dem WoMo. Natürlich durfte ein edler Espresso nicht fehlen.

Anschließend war es uns doch nach etwas Aktivität zu Mute und wir radelten aussichtsreich am Hochufer entlang in Richtung Kap Arkona. Aber auch die zahlreichen Mohn- und und Kornblumen in den Weizenfeldern sorgten für einen kontrastreichen Anblick. Die Sonne streichelte und ein leichter Wind sorgte dafür, dass es nicht zu heiß wurde.

BlumenFischräucherei in Vitt
BlumenFischräucherei in Vitt

Wir stellten die Räder in Vitt, einem schmucken kleinen Fischerdorf ab und gingen den Rest zu Fuß hoch zum Kap, wo wir etwas enttäuscht waren, denn außer den 3 Leuchttürmen gab es bei dem "Flächendenkmal" nicht viel zu sehen, auch keine Aussichtsplattform. Der Abstieg zum Meer war aufgrund der Brüchigkeit der Felsen nicht mehr begehbar.

Kap ArkonaHochuferweg
Kap ArkonaHochuferweg

Da von Süden her das vorhergesagte Gewitter heraufzog, machten wir uns bald wieder auf den Rückweg und erreichten gerade noch rechtzeitig das WoMo bevor es richtig zu regnen anfing.

Wir kochten im WoMo und der Tag klang geruhsam aus. Immer wieder klopften Regentropfen auf das WoMo-Dach.


14.06.2015

Stralsund - 62 km

Als wir kurz nach 08:00 Uhr aus den Federn krochen, war der Himmel immer noch wolkenverhangen. Folglich war heute indoor Frühstück angesagt. Eigentlich hatte der Wetterbericht für den Vormittag eine Besserung angesagt, aber der leichte Niesel verdrießte uns das Bleiben.

Spontan entschlossen wir uns, schon heute die Zelte abzubrechen und nach Stralsund zu fahren. Für eine Stadtbesichtigung reichte das Wetter alle mal. Obwohl es Sonntag Vormittag war, stockte der Verkehr beim Verlassen der Insel. Kurz vor 12:00 Uhr hatten wir das WoMo auf dem schön angelegten Stellplatz beim Rügendamm abgestellt. Inzwischen spitzelte auch schon die Sonne leicht durch.

Zu Fuß war es nur ein Katzensprung in die Altstadt, wo wir uns zunächst mit einem leckeren Fischbrötchen in der Sonne stärkten, bevor wir uns das Ozeaneum (16€/P) anschauten. Die Ausstellung war sehr sehenswert. Es gab nicht nur diverse Aquarien für Fische aus der Ost- und Nordsee, sondern auch allgemeine Informationen rund um Meer und Gezeiten. Absolutes Highlight war die Walhalle, in der ein 200 Tonnen Blauwal lebensgroß ausgestellt ist.

OzeaneumBlauwal
OzeaneumBlauwal

Anschließend schlenderten wir über die Mole, von wo aus wir die prachtvolle Aussicht auf den Strelasund und die Rügenbrücke genossen haben, zum alten Markt. Das Rathaus hat verblüffende Ähnlichkeit mit dem in Lübeck. Hier haben die Baumeister wohl voneinander abgeschrieben.

Durch die gefällige Innenstadt ging es weiter zum neuen Markt, wo der Turm der Marienkirche zur Besteigung einlud (4€/P). Die Aussicht auf die Stadt, den Sund und die Insel Rügen im Hintergrund war absolut umwerfend.

Blick von der Marienkirche
Blick von der Marienkirche

Wir waren zur absolut richtigen Tageszeit oben, denn besseres Fotolicht gibt es wohl nicht mehr. Zurück wollten wir noch einen Sprung in die Nikolaikirche schauen, die aber schon geschlossen hatte.

Wir bummelten noch etwas durch die Gassen, bevor wir im Torschließerhaus einkehrten, wo wir uns ein leckeres Schnitzel schmecken ließen. Nachdem Essen wollten wir eigentlich am Wasser noch einen Drink nehmen, aber da es doch recht frisch war, war nicht mehr viel los. Wir setzten uns noch auf eine Bank in der Sonne und gingen dann zurück zum WoMo.

Fazit: Stralsund ist eine wirklich sehr sehenswerte Stadt und zurecht ein Weltkulturerbe.


15.06.2015

Zingst - 42 km

Heute weckte uns wieder strahlender Sonnenschein. Mit 11°C war es allerdings recht frisch. Trotz der Nähe zur Brücke war die Nacht sehr ruhig gewesen. Auch die sehr schönen Sanitäranlagen überzeugten uns, so dass wir diesem Stellplatz sehr empfehlen können.

Unser heutiges Tagesziel war der nahegelegene Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, genauer gesagt der Stellplatz bei der Düne 6 in Zingst. So kurze Tagesetappen haben schon etwas Entspannendes. Der Stellplatz war einer Surfschule angeschlossen und etwas rustikal, aber gut besucht. Kein Wunder bei dieser genialen Lage direkt am Strand.

Nachdem wir das WoMo angestöpselt hatten, radelten wir sogleich los in Richtung Osten. Bald hatten wir den Nationalpark erreicht und folgten den Wegweisern zum Pramort, der Ostspitze der Halbinsel. Der Radweg führte aussichtsreich auf einem kleinen Damm entlang durch wunderschöne Landschaft. Dank eines leichten Rückenwinds kamen wir verdächtig schnell voran.

Radtour durch die ...... Sundische Wiese
Radtour durch die ...... Sundische Wiese

Vom Pavillon am Ende des Weges boten sich schöne Ausblicke auf die schier endlosen Wiesen. Im Hintergrund war die Silhouette der Insel Hiddensee zu erkennen. Ein kurzer Spaziergang führte uns zur Aussichtsdüne. Auf der Plattform ließ uns ein steifer Wind beim Blick auf den Dünenkamm frösteln. Der Zugang zu dem schier endlos langen Strand war nicht möglich, da er zum Naturschutzgebiet gehörte.

Großer Werderschier endloser Strand
Großer Werderschier endloser Strand

Es hatte sich zugezogen und auf der Rückfahrt war der frische Gegenwind etwas unangenehm. Wir erwischten einen sonnigen Moment und kehrten in den Biergarten des Hotels Schlößchen bei den Sundischen Wiesen ein. Für Rückweg wählten wir die Route am Bodden entlang. Leider war es recht trübe und kalt, so dass sich die Schönheit der Landschaft nicht ganz entfalten konnte.

Zurück in Zingst stellten wir die Räder bei der Seebrücke ab und schlenderten etwas durch den ganz netten Ort. Natürlich machten wir auch ein paar klassische Windjacken-Fotos auf der Seebrücke. Wir radelten noch zur Seebrücke in Nachbarort Prerow, der etwas kleiner und ruhiger war. Der Radweg verlief entlang der Landstraße und war nicht so schön.

Nachdem wir im WoMO gekocht hatten, unternahmen wir einen Verdauungsspaziergang an den Strand und genossen das schöne Abendlicht.

Abendstimmung am Strand
Abendstimmung am Strand

Ein Absacker-Cocktail an der LaLa-Bar ließ uns hundemüde in die Betten fallen.


16.06.2015

Darß - 0 km

Heute morgen war der Himmel grau und wir ließen es zunächst geruhsam angehen. Bei der LaLaBar gab es frische Brötchen. Gestern Abend hatten wir beschlossen, von hier aus zum Darßer Ort zu radeln und am Platz noch eine Nacht hier zu verbringen, denn so wirklich attraktive alternative Stellplätze gibt es in dieser Gegend nicht.

Wir radelten auf dem Deich in Richtung Prerow. Entgegen der Vorhersage, war der Gegenwind heute etwas schwächer und es war auch nicht so kalt. Bald hatten wir die Seebrücke erreicht und radelten durch den riesigen Campingplatz weiter in zum Darßer Ort. Es waren viele Radler unterwegs und als wir schließlich den Leuchtturm erreicht hatten, fanden wir fast im Radlparkplatz keinen Platz mehr.

Der Leuchtturm war Bestandteil des Natureum, einem kleinen Museum (5€/P Eintritt, billig ist hier nichts). Der Ausblick von oben war recht eindrucksvoll.

Leuchtturm am Darßer OrtWeststrand
Leuchtturm am Darßer OrtWeststrand

Wir schauten an den Strand und liefen ein gutes Stück in Richtung Süden. Bald hatten wir die Massen hinter uns gelassen und erreichten den Küstenwald mit seinen eindrucksvoll geformten Kiefern, genannt Windflüchtern: ein wirklich sehr schöne und sehenswerte Ecke. Nur zu schade, dass der Himmel bedeckt war.

Zurück am Leuchtturm verspeisten wir unsere Semmeln und machten uns anschließend an den 4km langen Rundweg durch den Darßer Ort. Er führt teils auf Bohlenwegen durch eine sehr ansprechende und abwechslungsreiche Dünenlandschaft. Eine wirklich sehr empfehlenswerte Wanderung.

Auf dem Rückweg radelten wir auf Langseer Weg noch einmal zum Weststrand und genossen die Abgeschiedenheit dieses sehenswerten Strandes bevor wir uns auf den Rückweg durch den Darßer Urwald machten. In Prerow radelten wir vorbei an unzähligen schönen Ferienhäusern vorbei ins Zentrum. Hier könnte man sich sicher für eine Woche gut einquartieren.

Der Hunger machte sich bemerkbar und wir kehrten wir bei Binnen un Bunten bei der Seebrücke ein. Die Wolken hatten sich endlich verzogen und wir konnten sogar im Freien essen, wer hatte das heute Mittag gedacht. Nachdem wir auf der Seebrücke noch etwas Sonne getankt hatten, rollten wir vergnügt zurück zum Stellplatz.

Zum Abschluss des Tages machten wir noch einen Abstecher an den Strand und schauten in einem Strandkorb dem Sonnenuntergang zu. Anschließend wurde es im WoMo schnell still.


17.06.2015

Darß - 54 km

Wie vorhergesagt schaute das Wetter heute früh ganz gut aus. Also schnell frische Brötchen von der LaLa-Bar geholt und das WoMo marschfertig gemacht.

Da es uns gestern im Darß so gut gefallen hatte, wollten wir heute bei besserem Licht noch einmal zum Leuchtturm radeln und diese grandiose Landschaft auf uns wirken lassen. Als Ausgangspunkt wählten wir den Wanderparkplatz "Drei Eichen" zwischen Born und Ahrenshoop (5€ Gebühr; billig ist hier nichts).

Gleich hinter dem Parkplatz begann der Nationalpark. Vergnügt radelten wir durch den Urwald. Die Sonne spitzelte durch die Bäume und es war gar nicht kalt, obwohl wir recht früh dran waren. Nur hier und da begegneten wir einem Menschen. Bald hatten wir den Leuchtturm erreicht.

Bei schönsten Fotolicht folgten wir dem Rundweg durch die Dünenlandschaft des Darßer Orts, ein wirklich schöner Fleck Erde. Wir konnten zwei Rehkühe mit bloßem Auge erkennen.

Dünen am ......Darßer Ort
Dünen am ......Darßer Ort

Das letzte Stück des Weges führte am Strand entlang, wo uns eine frische Brise empfing. Dafür entschädigte das tiefgrüne Wasser, was einen herrlichen Kontrast zu den weißen Dünen bildete.

StrandWindflüchter
StrandWindflüchter

Auf dem Rückweg machten wir beim Mittelweg einen kleinen Abstecher zum Weststrand und spazierten kurz am Wasser entlang, um uns die Windflüchter anzuschauen. Kurz vor der Weiterfahrt verspeisten wir im Sand unsere mitgebrachten Semmeln, was für eine geniale Location.

Urwald am ...... Weststrand
Urwald am ...... Weststrand

Wir folgten dem Wegweiser Richtung Ahrenshoop. Nach einem kurzem Stück auf dem Seedeich erreichten wir den Künstlerort, dessen besonderes Flair uns allerdings verschlossen blieb. Vielleicht lag es am vielen Verkehr, den großen Hotelbauten oder einfach daran, dass wir Banausen sind, aber wir konnten uns des Eindrucks nicht erwehren, dass dieser Ort over marketed ist. Auf Empfehlung des Reiseführers kehrten wir im Kultcafe "Buhne 12" ein, wo wir im schönen Garten in der angenehm streichelnden Sonne mit Blick auf das Meer uns ein Stück Sanddornsahnetorte einverleibten.

Gleich hinter dem Cafe begann der Hochuferweg, auf dem man auch mit den Fahrrädern fahren kann. Die Ausblicke sind ganz nett, aber können natürlich mit dem Darßer Weststrand nicht mithalten, zumal es sich auch wieder leicht zugezogen hatte. Wir radelten noch vorbei an der Seebrücke von Wustrow bis zum Stellplatz beim Surf-Center, der direkt neben der Straße lag und einen heruntergekommenen Eindruck machte. Auf dem Rückweg zum WoMo erwischten uns ein paar Regentropfen, aber wir schafften es gerade noch bevor es stärker anfing.

Zum Übernachten fuhren wir zum Stellplatz am Segelhafen (es gibt da zwei: der innerhalb der Hafenmeisterei gefiel uns besser). Wir kochten und gingen anschließen noch auf ein Bier zum Kiosk des Platzwartes.


18.06.2015

Kühlungsborn - 89 km

Um 07:00 Uhr begannen die Arbeiter im Hafengelände mit der Reinigung eines Schiffes. Wir kuschelten uns noch einmal in die Decken, denn draußen sah es leicht unwirtlich und recht trübe aus. Ab 08:00 Uhr gab's frische Brötchen beim Kiosk. Nach einem entspannten Frühstück nutzten wir die sehr schönen Sanitäranlagen zum Duschen, entsorgten und zogen ab.

Das erste Ziel des Tages war das Freilichtmuseum in Klockenhagen (7€/P). Es gab einige schön hergerichtete alte Bauernhäuser samt Inneneinrichtungen zu sehen. Besonders eindrucksvoll war die Ausstellung alter Fahrräder. Carola probierte den Nachbau eines alten Hochrades aus, gar nicht so einfach. Insgesamt ein recht sehenswertes Museum, insbesondere wenn wie heute kein Strandwetter ist.

altes BauernhausCarola uaf dem Hochrad
altes BauernhausCarola uaf dem Hochrad

Als wir uns an die Weiterfahrt machten begann es zu tröpfeln. Wir nahmen Kurs auf das bekannte Ostseebad Kühlungsborn, genauer gesagt den Strandstellplatz in Wittenbeck kurz vorher. Viel Verkehr, immer wieder Tempo-Limits und Ampeln sorgten dafür, dass wir nicht allzu schnell vorankamen. Zum Glück hatten wir es nicht eilig, denn unterwegs schauerte es immer wieder recht kräftig. In Rostock führen wir ein Stück an der Warne entlang und dem Aida-Kreuzfahrtterminal vorbei. Leider war kein Schiff zu sehen.

Der Stellplatz lag schön im Grünen. Wir suchten uns einen Platz weiter unten mit Blick aufs Meer. Am Wasser hatte es einen kleinen Kiosk, wo man bei entsprechender Witterung sicher am Abend schön sitzen kann.

Am Meer entlang waren es gut 2 km in den Ort. Also Goretex-Jacke herausgeholt und ab ging's. Bald hatten wir die Promenade erreicht und schlenderten vergnügt dahin. Sogleich stachen uns die zahlreichen exklusiven Hotel- und Appartmentanlagen ins Auge. Fast schon obligatorisch war ein Abstecher auf die Seebrücke.

Schauer im AnmarschStrandpromenade
Schauer im AnmarschStrandpromenade

Es hatte für die Ostsee ungewöhnlich starke Brandung. Am Ende der Promenade erwischte uns ein heftiger Schauer und wir mussten uns kurz Unterstellen. Zum Abendessen kehrten wir bei Griechen Athena ein, wo wir sehr lecker gegessen haben.

Zurück am WoMo fröstelte uns leicht und wir schalteten kurz die Heizung an. Kein Vergleich zu den Temperaturen der ersten Woche. Trotzdem ein entspannter und angenehmer Tag.


19.06.2015

Insel Poel - 50 km

Als uns um 07:00 Uhr das Pfeiffen der Molli weckte, drehten wir uns schnell noch einmal um, denn ein Blick nach draußen und es war klar, dass heute keine Eile geboten war. Werner schlotterte es leicht als um 08:00 Uhr der Bäcker mit frischen Brötchen auf dem Platz kam. Außentemperatur 8°C. Schnell noch mal unter die Decke und aufwärmen.

Beim Abstöpseln des WoMos nieselte es quer und uns kamen leichte Zweifel angesichts des heutigen Programms. Der Wohnwagen des Platzwartes war in der Nacht aufgebrochen worden. Tja, die Ruhe und Abgeschiedenheit des Platzes hat wohl auch seine Nachteile.

Wir ließen uns vom schlechten Wetter nicht erschüttern und nahmen Kurs auf die Insel Poel. Und siehe da: bald hörte es auf zu regnen und gelegentlich kam sogar die Sonne durch. Die Fahrt verlief entspannt durch ein dünn besiedeltes und landwirtschaftlich geprägtes Hinterland. Besonders die Ausblicke auf das Salzhaff waren ganz hübsch.

Nachdem wir das WoMo auf dem Stellplatz in Timmendorf abgestellt hatte, schauten wir vor zu dem kleinen Hafen und ließen uns den Wind um die Ohren blasen. Ein Wegweiser zeigte in Richtung Steilküste. Wir liefen unterhalb der 3-4 m hohen Abbruchkante direkt am Wasser entlang bis es an einen Naturschutzgebiet nicht mehr weiter ging. In der Ferne konnte man Wismar sehen.

Hafen von TimmendorfSteilküste
Hafen von TimmendorfSteilküste

Zurück im Ort holten wir uns in einer Bäckerei zwei Schnittchen, die wir dann bei einen leckeren Espresso beim WoMo verspeisten. Da kein Schauer in Sicht war, montierten wir die Räder ab und brachen zu einer kleinen Spritztour nach Kirchdorf, dem Hauptort der Insel auf. Auch diese "Metropole" war recht überschaubar. Wir chillten etwas an dem kleinen Hafen und schauten uns die Inselkirche mit dem Friedhof an. Auf dem Rückweg radelten wir über den kleinen Strandort "Schwarzer Busch" am Meer entlang.

schwarzer Busch
schwarzer Busch

Die Sonne streichelte angenehm und alles wirkte sehr beschaulich und tiefenentspannt. Wer die totale Entschleunigung sucht, der ist auf dieser Insel sicher gut aufgehoben.


20.06.2015

Wismar - 280 km

Es war recht unwirtlich und ungemütlich kalt, als Werner um 07:00 Uhr frische Brötchen vom Bäcker im Ort holte. Nieselregen begleitete uns beim Entsorgen.

Der Urlaub neigte sich dem Ende zu und es wurde Zeit sich auf den Rückweg zu machen. Wie bei der Hinfahrt wollten wir nicht die ganze Strecke am Stück fahren, sondern uns unterwegs noch einiges anschauen.

Unsere erste Station war die Hansestadt Wismar, wo wir auf dem kostenlosen und recht zentral gelegenen P&R Platz das WoMo abstellten. Zur Fuß war es nicht weit in die Altstadt, die wie Stralsund zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen und die Sonne spitzelte gelegentlich durch die Wolken.

Gewölbe
Gewölbe

Ein Spaziergang führte uns zu dem kleinen alten Hafen mit seinen großen Speicherhäusern. Besonders beeindruckten uns die zahlreichen recht sehenswerten Backsteinkirchen. In der Fußgängerzone befindet sich das Stammhaus der Kaufhauskette Karstadt. Insgesamt ist die Innenstadt zwar sehenswert, aber nicht so eindrucksvoll wie Stralsund.

Unser nächster Halt war beim Schloss Ludwigslust südlich von Schwerin, dessen Landschaftspark einer der schönsten Deutschlands sein soll. Neben dem Parkplatz hatte es auch einen kleinen Stellplatz, auf dem man sehr schön stehen übernachten könnte. Es schauerte immer wieder, während wir entspannt durch den recht ansehnlichen Park schlenderten. Die Anlage war zwar nicht umwerfend, aber auf jeden Fall einen kleinen Umweg wert.

Schloss LudwigslustSchauerstimmung im Park
Schloss LudwigslustSchauerstimmung im Park

Zum Übernachten steuerten wir den Stellplatz in Werder (Havel) an. Da wir relativ spät dran waren, bekamen wir gerade noch einen Platz. Das Ambiente war zwar nicht gerade der Brüller, dafür lag er direkt an der Havel. Zum Abschlussessen kehrten wir bei der Pizzeria "Pane e Vino" ein. Wir saßen bei strömendem Regen unter der Veranda und froren leicht.

Abendstimmung an der Havel
Abendstimmung an der Havel

Nach dem Essen hatte es aufgehört und wir genossen das schöne Abendlicht bei einem Spaziergang auf der Havelinsel. Es hat auf gehört und wir genossen das herrliche Abendlicht.


20.06.2015

Potsdam - 557 km

Da es vom Stellpaltz nicht weit nach Potsdam war, nutzten wir die Gelegenheit dem Park von Schloss Sanssouci einen Besuch abzustatten. Da wir recht früh dran waren, hatten wir kein Problem mit unserem WoMo auf dem Parkplatz unterzukommen (10€), vom dem es nicht zum Schloss war. Der Eintritt in den Park war frei.

Eindrucksvoll präsentierte sich das schmucke Schloss mit den berühmten Weinbergterrassen in der angenehm wärmenden Sonne. Auf die Besichtigung des Inneren verzichteten wir uns schlenderten stattdessen durch die ausgedehnte Parkanlage.

Schloss ...... Sanssouci
Schloss ...... Sanssouci

Kurz nach Mittag machten wir uns auf den Rückweg nach Hause, denn das Ende dieser schönen Reise war nun definitiv gekommen. Da half alles Zögern nichts. Die Fahrt über die A9 verlief unspektakulär.

 

20.06.2015

Rückgabe - 11 km

Nachdem wir die letzten Sachen aus dem WoMO geräumt hatten, fuhr Werner zu Wohnmobil Petz, um das Fahrzeug abzugeben. Die Abwicklung war wie immer problemlos.

Zuletzt aktualisiert am Montag, 13. April 2020 23:05