Berchtesgaden - Königssee

Einleitung

Aufgrund der für August geplanten Inbetriebnahme der Projektes Transpharm gestaltete sich die Urlaubsplanung heuer schwierig. Da wir hofften, auf einem Campingplatz auch kurzfristig immer ein Plätzchen zu finden, entschieden wir uns für einen Camping Trip mit Zelt (wenn schon nicht WoMo). Bei ebay  ersteigerten wir ein Tunnelzelt Modell HIGH FLEXIBILITY RT von Jack Wolfskin, in dem wir alle bequem Platz zum Schlafen hatten. Für Tisch und Stühle ist es allerdings zu klein, so dass wir schon auf trockenes Wetter angewiesen waren. Aber ein bisschen Abenteuer gehört einfach zum Urlaub dazu. Zum Glück war uns der Wettergott auch diesmal wieder überaus wohlgesonnen.

Als Ziel wählten wir Schönau am Königssee. Der Nationalpark Berchtesgaden und die umliegende Bergwelt boten genügend Möglichkeiten für ausgedehnte Wanderungen. Um für etwas Abwechslung zu Sorgen packten wir noch die Fahrräder aufs Dach. Ausflüge nach Salzburg und an den Chiemsee rundeten das Programm ab.

Alles in allem wieder einmal ein gelungener Urlaub in entspannter Camping-Atmosphäre, nur die Anrufe von der Baustelle waren mitunter etwas lästig.

Folgende Karte bietet eine grobe Orientierung für unsere Wandertouren und Ausflüge.

Hier ist der Kontakt zu unserem Campingplatz, den wir nur wärmstens weiterempfehlen können:

Campingplatz & Pension Mühlleiten
Herr Richard Lenz
Königsseer Strasse 70
D - 83471 Königssee
Tel.: +49(0)8652 4584
Fax: +49(0)8652 69194
http://www.camping-muehlleiten.de/


07.08.2004 - Anfahrt

Kurz nach 09:00 Uhr waren wir bereits in Schönau am Königssee. Da wir keinen Campingplatz vorreserviert hatten und absolute Hauptsaison war, machten wir uns sogleich auf die Suche. Als erstes steuerten wir den "Camping Mühlleiten" an, der zum Glück gleich einen netten Platz frei hatte.

Camping Mühlleiten Königssee - Seelände
Camping Mühlleiten Königssee - Seelände

Der Aufbau des neuen Zeltes stellte kein Problem dar (schließlich hatten wir auch zuhause im Garten fleißig geübt). Nach einer Brotzeit fuhren wir mit den Rädern in Richtung Königssee und spazierten zum Malerwinkel. Der kurze Abstecher zum  Rabenwand war auch lohnend, da sich vom Aussichtspunkt ein schöner Ausblick auf den See und den Watzmann bot. Es war sehr heiß und wir suchten etwas Erfrischung bei einem kurzen Badestopp in der Nähe der Bob- und Rodelbahn.

Malerwinkel Malerwinkel
Malerwinkel Malerwinkel

Gegen Spätnachmittag brachen wir bei absolutem Traumwetter mit dem Rad zu einer ersten Erkundungstour nach Berchtesgaden auf. Danach ging es weiter entlang der wildromantischen Ramsauer Ache in Richtung Ramsau. Als der Radweg aufhörte, drehten wir nach dem Erklimmen einer Anhöhe um und wählten die Abkürzung über Oberschönau, um zurück zum Königssee zu gelangen. Hier aßen wir in einem Biergarten direkt am See zu Abend.

Zurück am Campingplatz saßen wir noch lange vor dem Zelt und genossen die laue Sommernacht.


08.08.2004 - Wimbachgriesalm

Die erste Nacht im Zelt verlief problemlos. Wir schliefen tief und fest bis 07:15. In der Früh war es noch ziemlich frisch und feucht vom Tau, was uns jedoch nicht von einem Frühstück im Freien abhalten konnte (zumal wir eh keine Alternaive gehabt hätten). Die Handgriffe saßen noch nicht so richtig und so dauerte es relativ lange bis wir endlich loskamen.

Nachdem unsere gestrige Erkundung ergeben  hatte, dass im Tal mit den Rädern kein Durchkommen in Richtung Ramsau war, wählten wir einen besseren Weg zum Parkplatz an der Wimbachbrücke, dem Ausgangspunkt unser heutigen Wanderung. Der Radweg führte, landschaftlich sehr schön gelegen, immer am Berg entlang über Hinterschönau. Die prächtigen alten Bauernhäuser präsentierten sich im strahlenden Sonnenschein von ihrer schönsten Seite. Aufgrund des stetigen Auf und Abs benötigten wir für die 8 km immerhin doch 1,5 Stunden. Zum Schluss mussten wir sogar die Räder ein Stück den Berg hinunterschieben. Gegen 10:45 marschierten wir los.

Nach kurzer Zeit erreichten wir das erste Highlight des Tages, die wildromantische Wimbachgriesklamm (Erwachsene 1€, Kinder 0,50€). Anschließend wanderten wir zum Wimbachschloss und nach einer kurzen Pause weiter zur Wimbachgriesalm. Der Höhenunterschied betrug insgesamt 700 m (weitere Details zur Wanderung finden sich hier).

Wimbachklamm Wimbachklamm
Wimbachklamm Wimbachklamm

Der Aufstieg schlängelte sich mäßig steil immer entlang des breiten Schotterbetts des Wimbachs in die Höhe. Trotzdem kamen wir aufgrund der hohen Temperaturen richtig ins Schwitzen. Oben angekommen genossen wir ein wenig die Ruhe und machten uns dann wieder langsam auf den Rückweg. Inzwischen hatte es etwas abgekühlt, was sehr angenehm war. Immer wieder eröffneten sich unterwegs eindrucksvolle Ausblicke auf das Watzmann- und Hochhalter-Massiv. Zum Schluss schlenderten wir noch einmal durch die Klamm, die stimmungsvoll im Abendlicht erstrahlte. Die Tickets von heute morgen waren noch gültig.

Wimbachtal Blick auf Watzmann
Wimbachtal Blick auf Watzmann

Der schöne Biergarten des Gasthofs Hocheck am Parkplatz lud zum Abendessen ein. Frisch gestärkt radelten wir anschließend über Engedy und Oberschönau zurück zum Campingplatz.


09.08.2004 - Salzburg

Die Nacht war angenehm. Allerdings weckten uns abreisende Zeltnachbarn bereits gegen 07:00 Uhr. Nach einem Frühstück im Freien brachen wir gegen 09:00 Uhr zu einer Radtour nach Salzburg auf.

Camping am Morgen Camping am Morgen
Camping am Morgen Camping am Morgen

Unsere Route führte uns zunächst hinunter nach Berchtesgaden, dann rechts am Salzbergwerk vorbei in Richtung Almbachklamm. Bis zur Landesgrenze bei Marktschellenberg gab es überall schöne Radwege. Die Strecke ging immer leicht bergab und uns wurde etwas bange, wenn wir an den Rückweg dachten. In St. Leonhard bogen wir ab und fuhren über Rif an die Salzach, an deren Ufer entlang wir nach zügig nach Salzburg rollten. Nach 32 km waren wir am Ziel.

Dort war ein Stadtrundgang angesagt, dessen Höhepunkt natürlich die Besichtigung der Festung Hohensalzburg war (Familienkarte 8€). Von oben bot sich ein herrlicher Ausblick auf die Stadt und den Fluss, eine ideale Gelegenheit mit der neuen Digitalkamera ein Panoramabild zu versuchen.

Salzburg
Salzburg

Es war gerade Festspielzeit und entsprechend war in der Stadt mächtig was los. Nachdem wir uns zwei große Brezen gegönnt hatten, machten wir uns wieder auf den Rückweg.

Um die Fahrt auf der Bundesstraße zu vermeiden, wählten wir eine leicht andere Strecke. Zunächst fuhren wir an der Salzach entlang nach Hallein. Dann schoben wir die Räder schlimm bergauf in Richtung Dürrnberg. Bald wurde es wieder flacher und wir folgten einem Wegweiser zum Gasthaus Zillwirt. Kurz bevor wir wieder die Landesgrenze überquerten, mussten wir noch einmal kräftig schieben. Doch die Kinder hielten sich tapfer. Danach wurden wir mit einer herrlichen Abfahrt durch saftig grüne Almwiesen belohnt. Am Schluss betrug die Steigung abenteuerliche 24 %.

Unten an der B305 angekommen ließen wir uns auf der Terrasse der "Bayerischen Gemse" ein feines Abendessen schmecken. Danach rollten wir gemütlich zurück zum Campingplatz. Der abschließende Aufstieg zum Königssee war gar nicht so schlimm wie erwartet.


10.08.2004 - Blaueishütte

Ein erster Blick aus dem Zelt bestätigte sogleich: Auch heute war Traumwetter angesagt. Nach einem gemütlichen Frühstück im Freien fuhren wir mit dem Auto nach Ramsau. Unser Ziel war der Wanderparkplatz Seeklause am Hintersee (2,50€ Gebühr). Den obligatorischen Fotostopp an der Kirche vertagten wir auf die Rückfahrt.

Schärtenalm Schärtenalm
Schärtenalm Schärtenalm

Eine steiler Forstweg führte uns hinauf zur Schärtenalm. Zum Glück sorgte der Wald für angenehme Temperaturen. Nach einer kurzen Rast auf der romantisch über dem Hintersee gelegenen Alm wanderten wir weiter in Richtung Blaueishütte. Bald hörte der Fahrweg auf und ging in einen steilen Bergpfad über. Die Kinder waren begeistert und erklommen tapfer die Höhe. Oben angekommen verspeisten wir auf einer Bergwiese neben der Hütte die mitgebrachte Brotzeit. Danach stiegen wir noch etwas weiter in Richtung Gletscher. Nach einer guten halben Stunde streikten die Kinder und wir drehten nach insgesamt ca. 1000 Höhenmetern um. Für die Ersteigung der Schärtenspitze müssen wir wohl noch etwas warten. Zurück an der Hütte gönnten wir uns noch einen sehr leckeren hausgemachten Kuchen. Beim anschließenden Abstieg sorgte der steile Weg für leicht weiche Knie.

Aufstieg zur Blaueishütte Auf dem Weg zum Gletscher
Aufstieg zur Blaueishütte Auf dem Weg zum Gletscher

Am Auto befreiten wir uns von den Wanderschuhen und fuhren zum Hintersee. Leichtsinnig versprach Werner den Kindern eine Runde Tretbootfahren, worauf sie natürlich sofort ansprangen. Also wurden noch einmal die Beine für 30 Minuten trainiert. Das warme Abendlicht sorgte für eine tolle Stimmung. Von unten konnten wir hoch oben am Berg die Blaueishütte sehen.

Wir fuhren zurück in den Ort zum Fotostopp an der Kirche. Leider präsentierte sie sich im Gegenlicht und die ansonsten so photogene Bergkette im Hintergrund versteckte sich hinter einigen Schleierwolken. Innen ist die Kirche nicht besonders sehenswert.

Zum Abendessen steuerten wir noch einmal den Biergarten an der Wimbachbrücke an, in dem wir vorgestern schon vorzüglich gegessen hatten.


11.08.2004 - Königsbachalm

Um 07:00 wurden wir jäh geweckt. Ein Vogel hatte sich unter das Oberzelt verfolgen und konnte sich selbst nicht mehr befreien. Voller Panik flog er hin und her. Bis wir ihn aus seiner misslichen Lage befreit und seine Spuren beseitigt hatten, waren wir alle pudelmunter. Für heute war das Ende des Traumwetters angesagt. Bereits in der Früh war es relativ drückend. Aber so ganz schlecht sah es auch nicht aus und so entschlossen wir uns doch zu einer kurzen Wanderung.

Zunächst fuhren wir mit den Rädern zur Talstation der Jennerbahn. Danach folgten wir dem relativ steilen Forstweg hinauf zur Königsbachalm. Unterwegs gab es immer wieder tollte Ausblicke auf den Königssee und das Watzmann-Massiv. Die Alm liegt reizvoll inmitten saftig grüner Wiesen. Wir stiegen noch etwas weiter und rasteten auf einer Anhöhe mit Blick auf den Watzmann. Der Weg bis zur Gotzenalm war uns zu weit und so entschieden wir uns, zum Schiffsanleger in Kessel abzusteigen und von dort mit dem Boot zurückzufahren. Der schmale Steig führte durch den Wald und war ganz nach dem Geschmack der Kinder. Da es sich inzwischen ziemlich zugezogen hatte, nahmen wir das nächste Boot in Richtung Schönau.

Auf dem Weg zur Königsbachalm Rastplatz mit Blick auf Watzmann
Auf dem Weg zur Königsbachalm Rastplatz mit Blick auf Watzmann

Wir rasteten etwas am Bootsanleger, als es zunächst zu tröpfeln begann. In Kürze entwickelte sich daraus ein kräftiger Schauer. Die Markise eines Souvenirladens bot für 30 Minuten Unterschlupf bis der Spuk vorbei war. Anschließend machten wir uns über den Malerwinkel auf den Rückweg zur Jennerbahn und holten die Fahrräder.

Nach dem Abendessen beim Griechen am Königssee setzen wir uns noch etwas auf eine Bank und genossen die Abendstimmung am See. Danach radelten wir zurück zum Campingplatz. Das Zelt hatte den Schauer unbeschadet überstanden.


12.08.2004 - Kehlsteinhaus

In der Nacht hatte es noch einmal kräftig geregnet, was uns jedoch nicht daran hinderte rekordverdächtig bis 07:30 zu schlafen. Die Wettervorhersage für heute war nicht allzu vielversprechend, aber außer ein paar morgendlichen Restwolken war davon zum Glück nichts zu sehen. Trotzdem entschieden wir uns nach den anstrengenden Touren der letzten Tage für ein Schonprogramm.

Mit dem Auto fuhren wir auf den Obersalzberg und von dort aus mit dem Bus (Familienkarte 32€) hinauf zum Kehlsteinhaus, wo bereits großer Touristenrummel herrschte. Als erstes war man angehalten, einen Sitzplatz für die Rückfahrt vorzureservieren. Danach spazierten wir durch einen 124 m langen, eiskalten und tropfenden Tunnel zum berühmten Messingaufzug, der uns weitere 124 m nach oben zum Kehlsteinhaus beförderte. Oben war die Aussicht grandios und umfassend: Watzmann, Königssee, Steinernes Meer, Salzburg ,... .  Unter diesen Umständen war natürlich eine große Fotoaktion angesagt.

Panaormablick vom Kehlsteinhaus
Panaormablick vom Kehlsteinhaus

Nachdem alle Bilder im Kasten waren, versuchten wir den Massen etwas zu entkommen und steuerten den Panaromaweg an, der eine ganz schöne Kletterei erforderte. Zum Glück hatten wir doch unsere Wanderstiefel angezogen. Das Wetter war traumhaft, selbst hier oben auf 2000 m Höhe war es sehr warm. Da man auf dem Weg nicht allzu weit kam und wir gegen 14:00 Uhr wir alles gesehen hatten, fuhren wir mit dem Aufzug nach unten. Erfreulicherweise kamen wir gleich mit einem Bus mit, obwohl wir erst für später gebucht hatten.

Kehlsteinhaus Watzmann
Kehlsteinhaus Watzmann

Unser nächstes Ziel war die Dokumentation Obersalzberg. Die Ausstellung und die Bunkeranlage war sehenswert und informativ, aber für unsere Kinder (8 und 9 Jahre) noch nicht geeignet, so dass wir bald wieder abzogen.

Letzte Station des heutigen Tages war die Sommerrodelbahn auf dem Obersalzberg. Werner fuhr mit jedem Kind zweimal. Trotz sengender Hitze hatten alle einen Heidenspaß. Danach ging es endgültig zurück zum Campingplatz.

Mit den Rädern machten wir uns auf die Suche nach einer schönen Wirtschaft mit Garten. Im Grünsteinstüberl wurden wir fündig und ließen uns leckere frische Pfifferlinge schmecken.

Später in der Nacht kam stürmischer Wind auf. Schnell installierte Werner noch ein paar Abspannungen. Aber das nachfolgende Gewitter war dann gar nicht so kräftig.


13.08.2004 - Salzach-Radtour

Am Morgen schaute das Wetter gar nicht so schlecht aus, weshalb wir uns zu einer Radtour entschlossen. Nach dem Frühstück packten wir schnell die Räder auf das Auto und fuhren über unseren Spezialweg (siehe Salzburg-Tour) nach Hallein, wo wir auf der Prener Insel sogleich einen kostenlosen Parkplatz fanden.

Wir folgten dem Tauernradweg in Richtung Süden. Die letzte Schauerwolke war etwas schneller als wir, so dass wir die schöne Landschaft bei immer besseren Wetter genießen konnten. In Golling kamen wir vom Weg ab und fuhren ins Blumtautal, was uns einen sehr romantischen Picknickplatz an einem Bach bescherte. Nachdem wir uns gestärkt hatten, fuhren wir über Golling zum Pass Lueg, den wir ohne Probleme erklommen. Leider gibt es auf der anderen Seite keinen Radweg mehr. Da wir auf der stark befahrenen und schmalen Bundesstraße nicht weiterfahren wollten, drehten wir um. Zurück in Golling folgten wir diesmal dem Radweg auf der anderen Seite der Salzach in Richtung Hallein. Die Stecke war angenehm sonnig und verlief komplett auf Nebenstrecken. Die Tulga-Schlucht lud trotz eiskaltem Wasser zu einem kurzen Badestopp ein. Die Kinder hatten ihren Riesenspaß.

Tulga Schlucht Tulga Schlucht
Tulga Schlucht Tulga Schlucht

Als wir wieder in Hallein waren, machte sich der Hunger bemerkbar. Nach einigem Suchen fanden wir eine nette Pizzeria in der Altstadt. Anschließend fuhren wir mit dem Auto zurück zum Campingplatz. Leider zog es sich immer mehr zu. Später fing es an zu regnen.


14.08.2004 - Salzbergwerk

In der Nacht hatte es kräftig geregnet. Auch in der Früh war es immer noch grau in grau und recht ungemütlich. Keine Frage: für heute war Regenprogramm angesagt.

Unsere erste Station führte uns zur Enzianbrennerei Grassl in Unterau. Zunächst schauten wir uns einen sehr informatives Video über die Erzeugung des Enzian-Schnapses an. Danach war die Besichtigung der Brennanlage angesagt. Natürlich konnten wir dem Angebot im Laden nicht widerstehen und erstanden  nach einer Verkostung einige Flaschen von dem typisch bayerischen Gesöff.

Rutschen im Salzbergwerk

Anschließend fuhren wir zum Salzbergwerk. Wie zu erwarten war, waren wir nicht die Einzigen, die den Regentag zur Besichtigung nutzten. Entsprechend groß war der Andrang. Nachdem wir die Tickets erstanden hatten (Familienkarte 36€), mussten wir noch eine Stunde warten bis wir endlich an der Reihe waren. Als erstes war das Anziehen der Bergwerkskluft angesagt, was alle Mann sehr belustigte. Nach dem obligatorischen Fototermin auf dem Zug, fuhren wir schließlich in den Berg ein. Die anschließende Führung (inkl. Video) war sehr informativ und ansprechend gestaltet. Höhepunkte waren die Rutschen und eine Floßfahrt auf einem unterirdischen Salzsee. Am Schluss der Führung erhielt jeder ein kleines Döschen Salz als Souvenir. Danach fuhren wir mit dem Zug wieder an das Tageslicht. Fazit: ein tolles Erlebnis, das sein Geld wert war!

Als nächstes steuerten wir einen Parkplatz beim Bahnhof von Berchtesgaden an und folgten dem historischen Rundgang. Der zweistündige Spaziergang führte uns zu allen Sehenswürdigkeiten des Ortes. Leider kam die schöne Landschaft angesichts des trüben Regenwetters nicht voll zur Geltung. Höhepunkte waren der Soleleitungsweg, der  Postkartenblick von der Locksteinstraße sowie der historische Schlossplatz.

Den Abschluss des Tages bildete ein ausgedehntes Abendessen bei McDonalds in Schönau am Königssee. Hier war es wenigstens trocken und warm.


15.08.2004 - Grünstein

In der Nacht regnete es wieder kräftig und auch der Morgen verhieß nichts Gutes. Wir frühstückten unter dem Dach der Rezeption. Ein Schauer löste den anderen ab. Trostlosigkeit machte sich breit. Wir verplemperten den Vormittag auf dem Campingplatz, da wir nicht so recht wussten, was wir tun sollten. Doch zum Glück machte es gegen Mittag auf.

Aufstieg zum Grünstein Blick vom Grünstein
Aufstieg zum Grünstein Blick vom Grünstein

Mit den Rädern fuhren wir zunächst zur Bob- und Rodelbahn, von wo aus wir zu einer Wanderung auf den Grünstein aufbrachen. Die Kinder stiegen die 700 Höhenmeter in 1,5 Stunden hinauf. Die Großen hatten Mühe mitzuhalten. Leider war das Essen auf der Hütte sehr teuer. Nach einer kurzen Rast stiegen wir weiter zum Gipfel hinauf, von wo aus sich eine grandiose Aussicht auf das Berchtesgadener Land bot. Wir beobachteten, wie die Wolken von Minute zu Minute weniger wurden und immer mehr der blaue Himmel hervorkam.

Wieder unten angekommen setzten wir uns beim Schiffsanleger auf eine Bank und sonnten uns ein wenig, ein herrliches Vergnügen nach dem Regentag. Danach fuhren wir zum Grünsteinstüberl und ließen uns noch einmal köstliche Pfifferlinge schmecken.


16.08.2004 - Königssee

In der Früh begrüßte uns wieder strahlendes Wetter. Einige Nebelfelder sorgten für eine schöne Stimmung. Heute hatten sich Oma und Opa für einen Tagesausflug mit Übernachtung angesagt. Gegen 08:40 waren sie bereits da. Schnell packten wir zusammen und fuhren mit dem Auto zur Seelände (Gebühr 2€ pro Auto). Wir nahmen das Boot um 09:45, das aufgrund des Elektroantriebs nahezu lautlos über das Wasser glitt. Der Nebel löste sich auf und nach dem berühmten Echo vom Königssee hatten wir einen Traumblick auf St. Bartholomä und die Watzmann Ostwand.

Königssee St. Bartholomä
Königssee St. Bartholomä

Eigentlich wollten wir über den Rinnkendlsteig zurücklaufen, aber Oma verließ beim Anblick des Berges der Mut und streikte. Als kurzfristige Alternative diente eine kurze Wanderung zur Eiskapelle am Fuße der fast senkrechten und 2000m hohen Watzmann-Ostwand. Vom Rastplatz bot sich ein eindrucksvoller Blick.

Obersee Fischunkelalm
Obersee Fischunkelalm

Nach einem kurzen Essensstopp in St. Bartholomä fuhren wir weiter zum Obersee. Wir mussten noch einmal kräftig löhnen, da wir gemäß ursprünglichem Plan nur eine einfache Fahrt gelöst hatten. Angekommen am Schiffsanleger bei der Saletalm  spazierten wir zum Obersee und weiter zur romantisch gelegenen Fischunkelalm am anderen Ende des Sees. Eindrucksvoll spiegelte sich das mächtige Watzmann-Massiv im ruhigen türkisgrün schimmernden Wasser.

Gemütlich tuckerten wir mit dem Boot zurück nach Schönau. Anschließend gingen wir zusammen in einen Biergarten zum Essen.


17.08.2004 - Kühroint

Auch heute war von aller Früh an wieder Traumwetter. Nach dem missglückten Versuch von gestern starteten wir heute noch einmal einen Anlauf zum Aussichtspunkt Archenkanzel zu kommen.

Zunächst ging's mit den Rädern zur Talstation der Bob- und Rodelbahn, von wo aus wir erneut in Richtung Grünstein aufstiegen. Auch diesmal kamen wir wieder mächtig ins Schwitzen, weshalb die Kinder den Grünstein in Schwitzi-Berg umtauften. Kurz vor der Hütte bogen wir rechts ab und wanderten auf einem schmalen Pfad immer am Grat entlang zur Kühroint-Hütte. Die Alm ist ein Neubau, dem es etwas an Atmosphäre fehlt. Nach einer kurzen Brotzeit marschierten wir weiter zum Aussichtspunkt Archenkanzel, von wo aus sich ein grandioser Ausblick auf den See und St. Bartholomä bot.

Kührointalm Blick von der Achenkanzel
Kührointalm Blick von der Achenkanzel

Da wir auf dem Rückweg noch etwas Zeit hatten, entschlossen wir uns, noch einmal auf den Gipfel des Grünsteins aufzusteigen. Die tiefstehende Abendsonne lies das Bergpanorama in einem herrlichen Licht erscheinen. Nur die lästigen Anrufe von der Baustelle bei Transpharm in Ulm störten die perfekte Idylle.

Kührointalm
Grünstein Panorama

Mit etwas müden Füßen kamen wir am See an und gönnten uns als erstes ein erfrischendes Fußbad. Dann war Essen angesagt.


18.08.2004 - Chiemsee

Wir schliefen relativ lange. Nach der knackigen Wanderung von gestern war heute entspannendes Radeln angesagt. Das Wunschziel von Felix, eine Wanderung zum Watzmannhaus wurde auf später verschoben.

Nachdem wir die Räder aufgeladen hatten, fuhren wir über die A8 in Richtung Chiemsee. Es war relativ viel Verkehr, so dass wir doch etwas über eine Stunde brauchten. Wir parkten gleich bei der Ausfahrt "Übersee" direkt am Chiemsee-Uferrundweg. Strahlender Sonnenschein sorgte für beste Stimmung.

Chiemsee Chiemsee
Autoverladung Hindenburgdamm

Unsere Radtour um den Chiemsee führte uns entgegen dem Uhrzeigersinn zunächst nach Chieming, wo wir uns mit Salami und frischen Semmeln eindeckten. Bei Gstadt lud eine Badestelle zum Verbleiben ein. Das Wasser war seicht und entsprechend warm. Der nächste Stopp war an einem Eisladen beim Strandbad in Prien. Es war sehr viel los. Kurz hinter Bernau mussten wir erste Hilfe leisten. Ein Mann war auf dem Kiesweg etwas zu schnell unterwegs, stürzte und brach sich das Schlüsselbein. Da wir dadurch doch etwas Zeit verloren hatten, machten wir uns zügig auf den Rückweg zum Auto.

Auf der Rückfahrt war wieder ein längeres Telefongespräch mit den Kollegen auf der Baustelle angesagt.

Zurück am Königssee war es schon relativ spät, so dass wir ein schnelles Abendessen bei McDonalds bevorzugten.


19.08.2004 - Klausbachtal

Da wir gestern relativ lange unterwegs waren, wollten wir heute nicht in aller Früh los zum Watzmannhaus. Als Alternativprogramm versuchten wir uns an einer entfachen Mountainbike Tour. Wir luden die Räder auf das Auto und fuhren Richtung Ramsau. Diesmal waren wir schlauer und nutzen die Morgensonne, um die typischen Postkartenbilder der Kirche in den Kasten zu bekommen. Danach steuerten wir den Großparkplatz am Hintersee an, wo wir einen der letzten Plätze ergatterten.

Ramsau Infohaus im Klausbachtal
Ramsau Infohaus im Klausbachtal

Die Radtour führte uns hinauf ins Klausbachtal. Das Ziel war die Passhöhe Hirschbichl auf 1183m Höhe. Zunächst verlief die Strecke mäßig steil. Später galt es 3 Rampen mit ca. 30 % Steigung zu überwinden. Die Kinder hielten sich tapfer und hatten jede Menge Spaß. Auf der Passhöhe angekommen fuhren wir nach einer kurzen Pause noch ein Stück nach Österreich hinunter und drehten eine landschaftlich sehr schöne Schleife über die Kaltwasseralm und Falleck.

Paßhöhe Hirschbichl tapfere Radler
Paßhöhe Hirschbichl tapfere Radler

Krönenden Abschluss des Tages bildete ein Badestopp am Hintersee. Anschließend fuhren wir zurück zum Campingplatz.

Leider fiel der Wetterbericht für morgen überraschend schlecht aus, so dass wir die Tour auf das Watzmannhaus endgültig absagen mussten. Felix war etwas enttäuscht, aber wir vertrösteten ihn auf den nächsten Urlaub.

20.08.2004 - Abreise

In der Nacht hatte es stark geregnet. Auch die Vorhersage war nicht besonders vielversprechend. Da wir keine Lust hatten, einen Regentag am Campingplatz herumzuhängen, entschlossen wir uns, bereits heute abzureisen.

Eine längere Regenpause nutzten wir dazu, das Zelt einigermaßen trocken einzupacken. Als wir gegen Mittag losfuhren war das Auto bis zur Oberkante Unterlippe voll und die Kinder mussten sogar die Schlafsäcke auf den Schoß nehmen.

In München blieben wir im Berufsverkehr stecken. Erst nach 4 Stunden kamen wir wohlbehalten zuhause an.

Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, 11. Februar 2009 20:24