St. Ulrich - Südtirol

St. Ulrich - Südtirol

Einleitung

TODO

Timmelsjoch / Jaufenpass - 19.08.

Bereits um 05:15 Uhr war Abfahrt. Eigentlich ungewöhnlich früh für die Strecke, aber wir wollten diesmal nicht den direkten Weg über den Brennerpass nehmen, sondern die landschaftlich viel reizvollere Route über das Timmelsjoch.

Nachdem wir uns am Fernpass mit billigem Benzin versorgt hatten, ging die Fahrt über Imst weiter in Richtung Ötztal. Die morgendlichen Wolken verzogen sich bald und die Sonne kam durch. Auf der österreichischen Seite ist die Passstraße sehr gut ausgebaut. Allerdings sind dafür auch 13 € Maut fällig. Auf der Passhöhe wanderten wir zu einem Aussichtspunkt und genossen das Panorama. Auf der italienischen Seite wurde die Straße anspruchsvoller. Am Ende des Tunnels hatte man einen schönen Ausblick auf die Serpentinen.

Ötztal Timmelsjoch
Ötztal Timmelsjoch

Da wir früh dran waren, bot sich eine kleine Wanderung an. Wir parkten das Auto an der Timmelsbrücke und spazierten in 40 Minuten zur Timmelsalm. Der Weg führte entlang der wildromantischen Schlucht des Timmelsbaches. Bei der Alm ließen wie uns eine feine Backerbsensuppe schmecken und rasteten auf einem Stein am Bach. Es war richtig sonnig und warm.

Timmelsalm Jaufental
Timmelsalm Jaufental

Die Straße führte hinab nach St. Leonhard im Passeiertal, wo bereits der Jaufenpass auf uns wartete. Die grandiose 40 km lange Passstraße führte hinüber nach Sterzing im Eisacktal. Gegen 17:15 Uhr erreichten wir schließlich unseren Urlaubsort St. Ulrich im Grödnertal und holten uns den Schlüssel zur Ferienwohnung.

Die gut ausgestattete Wohnung lag etwas überhalb dem Ort und hatte eine Tiefgarage. Vom Balkon aus hatte man an tollen Ausblick auf den Ort. Im Hintergrund thronte eindrucksvoll der mächtige Bergstock der Sella. Schnell kauften wir beim DeSpar noch ein. Der Ort ist ziemlich eng und es war etwas chaotisch, da wir uns noch nicht richtig auskannten.

Wir folgten einer Empfehlung unserer Wirten und kehrten in der Pizzeria "Terrazza". Die Holzofenpizza schmeckte sehr gut und war gar nicht einmal teuer. Anschließend fielen alle todmüde in die Betten. Nur die etwas zweifelhafte Wettervorhersage trübte etwas die Stimmung.


Geisler / Seceda - 19.08.

Heute klingelte früh der Wecker, denn der Wetterbericht sagte für Nachmittag Gewitter und Schauer vorher. Für das Frühstück hatten wir uns bereits gestern Abend noch Semmeln beim Bäcker im Ort besorgt. Schnell packten wir die Rucksäcke und düsten mit dem Auto nach St. Christina.

Wir parkten an der Talstation des Col Raiser Liftes (Gebühr 2,50 €) und marschierten los in Richtung Regensburger Hütte, die wir nach gut 90 Minuten Aufstieg erreichten. Der Morgennebel lichtete sich immer mehr und gaben Ausblicke auf die imposanten Gipfelwelt frei. Besonders hübsch präsentierten sich die Geisler-Spitzen.

Langkofel im Nebel Geisler Spitzen
Langkofel im Nebel Geisler Spitzen

Nach einer kurzen Rast ging es weiter über die Cisles-Alm in Richtung Puezhütte (Markierung 2/3). Die Kombination aus Sonne und Wolken sorgte für eine einzigartige Szenerie. Nach ca. weiteren 30 Minuten bogen wir nach links in den Weg 2b ab, der sich fast eben unterhalb der Geisler-Spitzen in Richtung Seceda entlang schlängelte. Trotz der zunehmenden Bewölkung gab es immer wieder tolle Ausblicke auf die umliegenden Gipfel. An einer Wegkreuzung stärkten wir uns etwas, bevor wir uns an der Pieralonga Alm mit absolutem Traumblick auf die Geisler-Spitzen eine feine Speckplatte schmecken ließen.

Pieralongia Alm Stevia
Pieralongia Alm Stevia

Frisch gestärkt ging es weiter in Richtung Seceda. Unterwegs fielen einige Regentropfen. Von der Pana-Scharte aus eröffnete sich ein Ausblick in das Vilnößtal, der allerdings durch die schlechte Sicht etwas getrübt war. Jetzt war es nur noch ein kurzes Stück zum Gipfelrestaurant der Seceda auf 2500 m Höhe. Wir gönnten unseren Beinen eine kurze Rast, bevor wir uns an den Abstieg machten.

Ein kurzer Regenschauer zwang uns, die Reckenjacken aus dem Rucksack zu holen. Zum Glück hörte es jedoch bald wieder auf. Der Weg führte vorbei an zahlreichen Hütten. Auf Höhe der Cuca Hütte kam die Sonne heraus und es wurde noch einmal richtig warm. Wir rasteten etwas im Liegestuhl. Auf den letzten Metern waren allerdings noch einmal die Regenjacken gefragt.

Am Auto angekommen brach ein richtiges Unwetter los. Es schüttete in Strömen und begann sogar zu hageln. Zum Glück passierte dem Auto nichts. Zum Abendessen gab es Spaghetti in der Ferienwohnung.


St. Ulrich - 20.08.

Das vorgesagte Tief brachte Regen, der so stark war, dass man nicht länger nach draußen konnte. Schnell drehten wir uns noch einmal um und schliefen noch eine Runde. Gegen Mittag gingen wir zum Einkaufen im DeSpar. Auf den Gipfeln hatte es Schnee gegeben.

Nach der Brotzeit in der Ferienwohnung klarte der Himmel ein wenig auf und wir machten uns zu Fuß in Richtung Ortszentrum auf. Leider zog es bald wieder zu, so dass wir nicht weiter nach St. Jakob gingen. Stattdessen schlenderten wir etwas durch den Ort und erkundigten uns an den Talstationen des Raschötz-Sessellifts und der Seceda-Bahn nach den Liftpreisen, die erwartungsgemäß relativ hoch waren. Überall gab es wenig Parkraum. Über die Luis Trenker Promenade und die Fußgängerzone ging es dann zurück zur Ferienwohnung. Der Regen wurde wieder stärker.

Am Abend kochten wir in der Ferienwohnung.


Grödner Joch / Crespeina Joch - 21.08.

Heute morgen war das Tal noch wolkenverhangen, doch an einigen Stellen spitzelte auch die Sonne hindurch. Da der Wetterbericht erst für den Nachmittag neue Regenfälle voraussagte, entschlossen wir uns zu einer kleinen Wanderung.

Nach einem gemütlichen Frühstück fuhren wir hoch zum Grödner Joch. Für die 19 km lange Strecke brauchten wir relativ lange, da viel Verkehr war. Auf 2121 m Höhe angekommen, empfingen uns frische 7°C und Nebelschwanden zogen über das Joch. Nicht gerade ideale Bedingungen für eine Wanderung, aber allemal besser als das gestrige Regenprogramm.

Ein kurzer Anstieg führte uns hinauf zur Jimmys-Hütte. Ein Kellner erzählte uns, dass es gestern 3cm Neuschnee gab! Danach folgten wir dem Dolomiten Höhenweg 2 in Richtung Puez-Hütte. Je höher wir kamen, desto dichter wurde der Nebel und es nieselte gelegentlich. Die Bergszenerie wirkte fast etwas unheimlich. Am Crespeina-Joch waren wir versucht umzudrehen, beschlossen aber doch noch nicht aufzugeben. Nachdem wir den schön gelegenen Crespeina-See passiert hatten, begann es zu tröpfeln und wir mussten die Regenjacken herausholen. Nach dem relativ steilen Anstieg zum Cianpeijoch, entschieden wir uns doch in Richtung Grödner Joch abzusteigen.

Aufstieg im Nebel Crespeinajoch
Aufstieg im Nebel Crespeinajoch

Da es für eine Brotzeit im freien Gelände zu nass und zu kalt war, folgten wir dem Weg 4 zur Edelweißhütte, wo wir uns stärkten. Es war richtig kalt und wir wärmten uns etwas in der Hütte, bevor wir uns an den steilen Anstieg hoch zur Forcelles Bergstation machten. Langsam wurde uns wieder warm. Nachdem wir die Höhe erreicht hatten, führte der Weg am Hang entlang fast eben zum Joch zurück. Leider begann es am letzten Teil des Weges erneut stärker zu regnen, so dass wir sogleich nach St. Ulrich zurückfuhren, als wir das Auto erreichten.

Wir kochten in der Ferienwohnung. Zum Glück sah der Wetterbericht für die nächsten Tage etwas besser aus.


Pordoijoch / Bindelweg - 22.08.

Nur einige Wolken trübten den Blick vom Balkon der Ferienwohnung auf den mächtigen Sella Stock. Diese Perspektive beflügelte uns sogleich. Bereits kurz nach 08:00 Uhr fuhren wir ab.

Unser Ziel war das Pordoijoch. Da wir relativ früh dran waren, kamen wir ganz gut durch die ansonsten notorisch verstopfen Orte des Grödnertales. Die Fahrt über das Sellajoch eröffnete eindrucksvolle Ausblicke auf das gewaltige Sella-Massiv. Die kurvenreiche Strecke erforderte jedoch die volle Konzentration des Fahrers. Nach einer knappen Stunde Fahrt parkten wir das Auto auf dem Prodoijoch.

Sass Pordoi Pordoischarte
Sass Pordoi Pordoischarte

Auf dem Programm stand der Bindelweg, ein auf 2400m nahezu eben verlaufender Höhenweg gegenüber dem Marmolada-Massiv. Zunächst stiegen wir in knapp 30 Minuten zum Rif. Sass Becel hinauf und genossen ausgiebig den grandiosen Ausblick auf die Langkofel- und Sella-Gruppe. Nur der Marmolada Gipfel versteckte sich hartnäckig hinter einer Wolke. Wir folgten dem Weg zur Bindelweghütte, wo wir etwas rasteten.

oberer Bindelweg Abfahrt nach Arraba
oberer Bindelweg Abfahrt nach Arraba

Nach der Hütte führte ein steiler Pfad zum Sas da Ciapel hinauf. Leider scheiterten wir kurz vor dem Gipfel an einer steilen Stufe. Nur Felix kam hoch und schoss einige Bilder vom Gipfel. Von oben sahen wir, dass noch viel Schnee auf der Sella lag. Hoffentlich verschwindet der noch, denn eigentlich hatten wir den Piz Boè noch als Gipfelziel auserkoren. Der Abstieg hinab zum Bindelweg war auch nicht ganz ohne. Unten angekommen marschierten wir noch ein Stück weiter in Richtung Fedaia-Pass mit dem Ziel Rif. La Gorza. Beim Abzweig zum Fedaiasee sagte ein Schild, dass die Hütte im Sommer geschlossen war. Da es immer mehr zuzog, beschlossen wir umzukehren. An der Bindelweghütte gönnten wir uns noch eine Pause.

Vor der Rückfahrt machten wir noch einen Abstecher zum Soldatenfriedhof etwas unterhalb der Passhöhe. Für die Rückfahrt brauchten wir relativ lange, da besonders im Grödnertal sehr viel Verkehr war. In Wolkenstein regelten Polizisten den Verkehr.

Da wir heute keine Lust zum Selberkochen hatten, schauten wir noch einmal in der Restaurant Terrazza vorbei und ließen uns eine leckere Pizza schmecken. Anschließend schlenderten wir noch etwas durch den Ort und gönnten uns ein Eis.


Würzjoch / Peitlerkofel - 23.08.

Der Wetterbericht hatte für heute eigentlich Sonnenschein vorhergesagt. In der Nacht hatte es aber erneut geregnet und auch am Morgen war der Himmel noch etwas wolkenverhangen. Nachdem wir in den letzten Tagen im Sella-Gebiet unterwegs gewesen waren, stand uns heute etwas Abwechslung im Sinn. Deshalb entschieden wir uns für den Peitlerkofel als Ziel. Als Ausgangspunkt wählten wir das Würzjoch am Ende des Villnößtals.

Die Andahrt dauerte relativ lange, da es keinen Übergang zwischen den Tälern gibt und man stattdessen zuerst hinunter ins Etschtal fahren musste. Nach St. Peter im Vilnößtal begann die abenteuerliche Auffahrt zum Würzjoch. Die steile, kurvenreiche und meist einspurige Straße verlangte höchste Konzentration. Zum Glück kam uns niemand entgegen. Als wir das Auto nach ca. 90 Minuten Fahrt auf der Passhöhe abstellten, schaute der Himmel allerdings gar nicht mehr so gut aus.

Wir begannen die Umrundung des Peitlerkofels gegen den Uhrzeigersinn. Nach 20 Minuten erreichten wir die romantische Hütte Munt de Fornella. Anschließend folgten wir dem Weg 8A der landschaftlich reizvoll hinauf zur Peitlerscharte auf 2357 m führte. Am oberen Ende pfiff ein eisiger Jochwind und uns fror trotz des recht steilen Anstiegs.

Munt de Fornella Gipfelromantik
Munt de Fornella Gipfelromantik

Eigentlich war klar, dass die Sicht nicht besonders sein würde, doch wir hatten die Hoffung noch nicht ganz aufgegeben. Da sich insbesondere Felix eine Gipfelbesteigung so sehr wünschte, stiegen wir weiter in Richtung Gipfel. Bald erreichten wir die Wolkengrenze und die Sicht wurde sehr schlecht. Es war sehr kalt. Wir erinnerten uns an die Wanderung auf den Ben Nevis. Den Klettersteig zum Gipfel schenkten wir uns. Nach einer kurzen Brotzeit machten wir uns auf den Rückweg zur Peitlerkofelscharte. Unterwegs konnte wir Murmeltiere und sogar Gämsen beobachten.

Peitlerscharte Wanderer im Regen
Peitlerscharte Wanderer im Regen

In der Hoffnung, dass im Laufe des Nachmittags doch noch die Sonne herauskommt, setzten wir die Umrundung des Peitlerkofels fort. Der weg 35 führte hinab in Richtung Gadertal und verlief dann nahezu eben am Hang entlang. Leider fing es nach einiger Zeit zu nieseln an. Als wir die Vaciara-Hütte erreicht hatten und uns unter Dach mit Capucino und Kuchen stärkten, ging ein kräftiger Schauer nieder. Das war ein wirklich glücklicher Zufall, da wir ansonsten wohl komplett nass gewesen wären. Die Göma Hütte bot Unterschlupf für einen weiteren Schauer. Als es nachgelassen hatte, wanderten wir das letzte Stück zurück zur Munt de Fornella. Die Landschaft war reizvoll und der Weg führte romantisch durch den Wald. Leider störten die grauen Wolken, der mehr oder weniger starke Regen und die Pfützen etwas. Kurz vor 18:00 Uhr erreichten wir mit müden Füßen unser Auto am Parkplatz des Würzjoch.

Anschließend machten wir uns auf die abenteuerliche Abfahrt vom Pass. Unterwegs kam immer mehr die Sonne heraus und es wurde klar, dass der Wetterbericht heute wohl um ein paar Stunden daneben gelegen war. Kurz vor 20:00 Uhr erreichten wie die Ferienwohnung. Carola kochte Spaghetti. Danach krochen alle Mann bald in die Betten.


Plattkofel - 24.08.

Beim morgentlichen Blick vom Balkon gab es heute zum ersten mal Sonnenschein. Welch eine Wohltat nach dem Regen und der Kälte von gestern. Rasch frühstückten wir und packten unsere Sachen zusammen. Unser Wanderziel für heute war die Langkofelscharte.

Wir parkten das Auto auf dem Parkplatz beim Sellajoch-Haus kurz vor der Passhöhe (Gebühr 2 €). Da es noch recht früh am Tag war, hatten wir kein Problem einen Platz zu finden. Später sahen wir von oben, dass alles voll war und sich eine lange Schlange vor dem Lift bildete.

Langkofelgruppe Sella Joch / Marmolada
Langkofelgruppe Sella Joch / Marmolada

Gemütlich machten wir uns auf dem Weg zur Scharte. Die Langkofelgruppe strahlte im morgendlichen Licht. Anfangs war der Weg gar nicht so steil und wir gewannen schnell an Höhe. Unterwegs gab es tolle Ausblicke auf das Sella-Massiv und die Marmolada. Das letzten Serpentinen hinauf zur Toni Demetz Hütte waren jedoch sehr steil und gingen mächtig in die Waden. Doch das Panorama entschädigte für die Anstrengung. Wir schauten etwas den waghalsigen Kletterern beim Aufstieg zur Grohmannspitze zu. Anschließend machten wir uns an den Abstieg durch das Langkofelkar.

Inzwischen waren viele Wanderer mit dem Lift hochgekommen, die den Wanderweg in eine Ameisenstraße verwandelten. Immer wieder gab es kleine Staus an etwas schwierigeren Stellen. Aber man kann halt nicht erwarten, dass man in der Hauptsaison an so einem Ort alleine ist. Die Szenerie war absolut atemberaubend: rechts und links steile Felswände, in der Mitte ein steiler Weg, in der Ferne die saftig grünen Wiesen der Seisser Alm. Bald kam die schön gelegene Langkofelhütte in Sicht. Da die Preise sehr hoch waren, verspeisten wir unsere Bortzeit auf einem Stein etwas unterhalb der Hütte.

Langkofelscharte Langkofelhütte
Langkofelscharte Langkofelhütte

Frisch gestärkt machten wir uns an die Umrundung des Plattkofelmassivs. Der Großteil der Massen wählte den kürzen Weg um den Langkofel herum. Bald kam das markante Schlern-Massiv in Sicht und wir wanderten gemütlich auf Höhe der Seisser Alm entlang. Nach knapp 2 Stunden und einem längeren Gegenanstieg erreichten wir die Plattkofelhütte und gönnten unseren Füßen eine kurze Pause.

Plattkofelhütte Piz Boè
Plattkofelhütte Piz Boè

An der Hütte begann der Friedrich August Weg. Er führte landschaftlich sehr schön am Hang entlang zurück zum Sella-Joch. Die Hochnebelfelder hatten sich auch wieder verzogen und die Sonne spitzelte immer mehr hervor. Nach weiteren 2 Stunden erreichten wir die aussichtsreich gelegene Friedrich-August-Hütte. Die tapferen Wanderkinder wurden mit einem Eis belohnt. Von der Hütte aus war es nur noch ein Katzensprung zum Sella-Joch. Als letztes Highlight des Tages präsentierten sich der Piz Boé und die Maramolada im Abendlicht.

Zurück in St. Ulrich füllten wir im DeSpar unsere Vorräte auf und kochten in der Ferienwohnung.


Rittner Horn - 25.08.

Beim ersten Blick aus dem Fenster strahlte uns bestes Wanderwetter entgegen. Nach der anstrengenden Tour gestern war uns heute nach einer etwas Gemütlicherem zu Mute. Unsere Wahl fiel auf den Aussichtsgipfel Rittner Horn oberhalb von Bozen.

Für die Anfahrt wählten wir den direkten Weg über Waidbruck und Barbian, von wo aus ein schmales aber aussichtsreiches Sträßchen nach Kolbenstein, dem Hauptort am Ritten führte. Wir parkten das Auto bei Gasthof Pemmern, wo sich auch die Talstation der Rittner Horn Bahn befindet.

Den 700 Höhenmeter-Aufstieg ließen wir ruhig angehen. In knapp 2,5 Stunden schlenderten wir auf einem breiten und wenig steilen Weg hinauf zum Gipfel. Unterwegs kam immer mehr die Sonne heraus und wir konnten zum ersten mal in diesem Urlaub die Hosen zippen.

Dolomitenpanorama
Dolomitenpanorama

Auf dem Gipfel war die Aussicht umwerfend. In allen Richtungen konnte man unzählige Berggipfel bestaunen. Die Sicht war trotz des warmen Wetters überraschend gut. Nachdem wir uns einen feinen Speck hatten schmecken lassen, setzten wir uns auf einen Felsen und beobachteten die vor uns aufgereihte Bergwelt. Nicht nur die Dolomiten-Gipfel präsentierten ihre volle Pracht, sondern auch in Richtung Norden gab es am Alpenhauptkamm jede Menge weiterer schneebedeckter Prominenz zu bewundern: Großglockner, Zilltertaler- und Ötztaler-Alpen. In Richtung Ostern durfte der Ortler natürlich nicht fehlen. Gut 2 Stunden genossen wir den grandiosen Ausblick.

Familienpanorama Abstieg
Familienpanorama Abstieg

Gegen 15:30 Uhr machten wir uns an den Abstieg. Immer mit großartigen Blick auf den Schlern, spazierten wir hinunter zum Parkplatz. Bei einem Besuch auf dem Ritten durfte ein Abstecher zu den Erdpyramiden natürlich nicht fehlen. In Kolbenstein folgten wir einem Wegweiser, der uns zu den Erpyramiden von Maria Saal führte. Die Pyramiden beeindruckten die Kindern nicht sonderlich, dafür präsentierte sich das kleine Kirchlein postkartenreif im Abendlicht.

Schlern - Rosengarten Maria Saal
Schlern - Rosengarten Maria Saal

Da wir nicht auf dem gleichen Weg zurückfahren wollten, fuhren wir zunächst hinab in Richtung Bozen, folgten ein Stück der Brennerstraße in Richtung Norden und nahmen dann Kurs auf die Seiser Alm. Die Ausblicke von der Strecken waren sehr lohnend. Die zahlreichen Kurven (insb. hinauf nach Seis) kosteten allerdings auch etwas Zeit. Richtig steil wurde es noch einmal bei der Überquerung des Pänider Sattels.

Gegen 18:45 Uhr waren wir zurück in St. Ulrich. Da wir keine Lust zu Kochen und richtig Hunger hatten, steuerten wir sogleich "unsere" Pizzeria Terrazza an.


Seiser Alm / Schlern - 26.08.

Gestern hatten wir auf der Rückfahrt entdeckt, dass die Straße auf die Seiser Alm ab 09:00 Uhr für den Verkehr gesperrt ist. Ab dann kann man nur noch mit der (wahrscheinlich teueren) Umlaufbahn nach Compatsch gelangen. Deshalb ging der Wecker bereits kurz nach 06:00 Uhr. Nach einem schnellen Frühstück düsten wir bereits gegen 07:30 Uhr ab und konnten ohne Probleme nach oben fahren, wo allerdings saftige 10 € Parkgebühr fällig waren.

Das Wetter war traumhaft. Obwohl es noch recht früh am Morgen war, wärmte die Sonne bereits angenehm. Vergnügt marschierten wir los in Richtung Saltner-Hütte. Immer mit Postkartenblick auf den Schlern querten wir die saftig grünen Almwiesen und erreichten nach gut einer Stunde die Hütte. Beim Gedanken, dass wir auf dem Rückweg die ganze bisher abwärts führende Strecke wieder zurücklaufen mussten, wurde uns etwas mulmig.

Schlern Schlernhäuser
Schlern Schlernhäuser

Ein angenehm steiler Serpentinenweg führte in ca. 2 Stunden hinauf zu dem traditionsreichen Schlernhaus. Unterwegs hatten wir schöne Ausblicke auf die Hochfläche der Seiser Alm. Im Hintergrund posierten prachtvoll die Geisler-Spitzen. Da die Füße etwas müde und der Magen leer war, setzten wir uns in den schmucken Speisesaal und stärkten uns etwas. Danach genossen wir die einzigartige Aussicht auf Rosengarten, Latemar, Langkofen, Geisler,... . Leider war die Sicht heute nicht ganz so gut wie gestern.

Rosengarten Seiser Alm
Rosengarten Seiser Alm

Nach einer Weile stiegen wir noch auf den Gipfel Petz. Von oben war die Aussicht noch umfassender. Wir saßen eine geraume Weile auf dem Gipfel und bestaunten die großartige Szenerie, die wir in zahlreichen Fotos festhielten. Gegen 15:00 Uhr machten wir uns an den Abstieg. Der Hochnebel verzog sich immer mehr und es wurde noch einmal richtig warm. Nachdem wir uns an der Saltner-Hütte noch eine ausgiebige Rast gegönnt hatten, ging es zurück zum Parkplatz. Noch einmal zeigten sich die Almwiesen von ihrer schönsten Seite.

Zum Abendessen gab es Würstle-Gulasch in der Ferienwohnung.


Pordoijoch / Piz Boè - 27.08.

Ein paar Wolken zeigten sich heute morgen am Himmel. Zunächst waren wir während des Frühstücks etwas zögerlich, aber nachdem wir uns an der Tourist-Information den Wetterbericht angeschaut hatten, waren wir sicher: Heute ging es auf den Piz Boè! Als Ausgangspunkt wählten wir das Pordoijoch, das wir auf dem üblichen Weg über das Sellajoch erreichten.

Rif. Forcella Pordoi Piz Boè
Rif. Forcella Pordoi Piz Boè

Da Felix unbedingt zu Fuß hochlaufen wollte, ließen wir die Seilbahn links liegen und machten uns an den Aufstieg zur Pordoischarte. Der Weg führte in Serpentinen teilweise unangenehm steil über Geröllfelder hinauf zur Scharte. Trotz der anstrengenden Wanderungen der letzten Tage kamen wir ganz gut zurecht. Nach 2 Stunden erreichten wir die kleine Hütte an der Scharte und waren überwältigt vom ersten Anblick der mächtigen Felspyramide des Piz Boè. Auf fast 3000m Höhe gab es keinerlei Vegetation mehr und man kam sich vor wie auf dem Mond.

Von der Bergstation auf dem Sas Pordoi kamen zahlreiche Wanderer herüber und es war vorbei mit der Beschaulichkeit. Nachdem wir etwas gerastet hatten, reihten wir uns zwanglos in die Karawane in Richtung Gipfel ein. Nach einiger Zeit gabelte sich der Weg und führte am Bergrücken entlang steil hinauf zum Gipfel. Unterwegs gab es zwei mit Drahtseilen gesicherten Kletterstellen, die aber nicht wirklich schwierig waren. Nach einer weiteren Stunde Aufstieg erreichten wir etwas erschöpft den Gipfel, auf dem sich das kleine Schutzhaus Capanna Fassa befindet.

Piz Boè Panorama
Piz Boè Panorama

Die Aussicht vom Gipfel war umfassend. Besonders faszinierend war das Zusammenspiel der schier endlosen Geröllwüsten mit den aufkommenden Quellwolken. Wir saßen eine geraume Weile auf dem Gipfel und genossen das Panorama. Nebenbei verspeisten wir die mitgebrachte Brotzeit und kehrten in der Hütte ein.

Sass Pordoi Wanderer
Sass Pordoi Wanderer

Für den Rückweg bot sich noch ein Abstecher zur Boè Hütte an. Deshalb wählten wir für den Abstieg den etwas einfacheren Weg auf der Nordseite. Die Boè-Hütte liegt schön auf der Sellahochfläche. Die Kinder ergänzten ihre Stempelsammlung. Nach einer kurzen Pause machten wir und auf den Rückweg zur Prodoischarte. Da wir den Scharen, die zur Bergstation hochstiegen, entgehen wollten, entschieden wir uns, zu Fuß abzusteigen. In gut einer Stunde waren wir wieder unten am Parkplatz. Unterwegs hatte es sich etwas zugezogen, aber zum Glück bleiben wir bis auf einige Regentropfen verschont.

Wir kochten in der Ferienwohnung. Anschließend klang der Abend gemütlich aus.


Karerpass / Rosengarten - 28.08.

Nach den anstrengenden Touren der letzten Tage, wünschten sich unsere Beine heute etwas Ruhigeres. Laut Wetterbericht waren für heute Nachmittag erste Schauer vorhergesagt, bevor sich eine größere "Störung" ankündigte. Also bot sich eine Höhenwanderung an. Unsere Wahl fiel auf den Hirzelweg im Rosengarten.

Die Anfahrt über das Sellajoch und das Fassatal zog sich mächtig hin, da viel Verkehr war. Insbesondere in den engen Ortsdurchfahrten kam es immer wieder zu Stockungen. Für die 50 km Strecke brauchten wir immerhin 90 Minuten. Wir parkten das Auto bei der etwas unterhalb des Karerpasses gelegenen Talstation des Paolina-Sesselliftes, da wir heute unseren Füßen etwas Gutes tun wollten. Die Berg- und Talfahrt kostete für uns vier 34 €. In wenigen Minuten brachte uns der Lift hoch zur Paolina-Hütte.

Als wir Richtung Rotwand-Hütte losmarschierten zeigten sich einige blaue Stellen am Himmel. Wir schöpften Hoffnung, denn während der Fahrt hatte es sich bereits bedenklich zugezogen. Nach einem kurzen Aufstieg erreichten wir den Bronze-Adler des Christomanos Denkmals. Danach führte der Weg nahezu eben zur aussichtsreich gelegenen Hütte. Die Kinder und Carola machten einen kleinen Ausflug zu einem nahe gelegenen kleinen Gipfel, während Werner sich die weitere Wanderroute überlegte. Da der Himmel immer mehr aufmachte, beschlossen wir über den Vajolon-Pass in Richtung Rosengartenhütte weiter zu gehen.

Rotwandhütte Vaiolon
Rotwandhütte Vaiolon

Wir wanderten zunächst ein Stück eben am Hang entlang und genossen den Ausblick. Dann ging es sehr steil in einer Geröllscharte nach oben. Wir kamen mächtig ins Schwitzen. Nach einer guten Stunde Aufstieg hatten wir den Pass erklommen und stärkten uns mit einer Brotzeit. Von unserem Rastplatz konnten wir Kletterer beim schwindelerregenden Aufstieg auf die Rotwand beobachten. Der Abstieg auf der anderen Seite des Passes war auch nicht ganz ohne. Der Pfad führte über Geröll und Fels steil nach unten. An einer Stelle gab es Drahtseile und wir mussten eine kurze Leiter überwinden.

Im Fassa Tal zog eine schwarze Schauerwolke bedenklich nahe vorbei. Mutig beschlossen wir dennoch noch zur Rosengartenhütte zu gehen, da uns von Westen her blauer Himmel anlachte. Eine Entscheidung, die wir nicht bereuen sollten. Wir folgten dem aussichtsreichen und fast ebenen Hirzelweg zur Hütte. Er führte unterhalb den eindrucksvollen Felswänden des Rosengartens entlang. Besonders imposant war die fast senkrechte Ostwand der Rotwand. Die Steigung auf dem letzten Stück erforderte noch einmal alle Anstrengung.

Hirzelweg Rosengarten
Hirzelweg Rosengarten

Nach einer kurzen Rast machten wir uns auf den Rückweg. Die Sonne lachte und wir genossen noch einmal die prachtvolle Aussicht. Nach 1,5 Stunden erreichten wir die Bergstation des Paolina-Liftes und waren froh, dass wir mit der Seilbahn ins Tal fahren konnten. Inzwischen hatte es sich doch zugezogen und es wurde düster.

Bei einem Ausflug zum Rosengarten durfte ein Abstecher zum Karersee natürlich nicht fehlen. In dem klaren und smaragdgrünen Wasser spiegelte sich eindrucksvoll das Relief des Latemar-Massivs. Für der Rückweg wählten wir die Route über den Nigerpass und das Tiersertal. Die Strecke war kurvenreicher aber nicht so verstopft, so dass wir genauso lange brauchten. Es begann zu regnen.

In St. Ulrich angekommen hatten wir Lust auf Pizza und kehrten bei der Terrazza ein.


St. Christina / St. Jakob - 29.08.

Die angekündigte "Störung" machte sich mit grauen Wolken und Regen bemerkbar. Also schliefen wir erstmal aus und ließen den Tag ruhig angehen. Unsere Füße wünschten sich ebenfalls eine kleine Pause.

Auf speziellen Wunsch von Franziska war unser erstes Ziel die Schaukäserei Gherdëina Lat (Familienkarte 10€). Eine kleine Ausstellung erklärte die Welt der Grödner Bauern und die Vorgänge bei der Käseherstellung. Durch Glasfenster in der Decke konnte in die Produktionsräume schauen. Als Highlight konnten man sich am Simulator im Kuhmelken versuchen. Im Laden wurde der hergestellte Käse zur Verkostung angeboten.

Da es inzwischen etwas aufgemacht hatte, beschlossen wir noch etwas in den Ort zu schauen. Leider ließ der nächste Schauer nicht allzu lange auf sich warten. Wir suchten in einer Holzschnitzkunstausstellung Unterschlupf und warteten den Regen ab. Als sich der Hunger bemerkbar machte, hatte alle Geschäfte bereits geschlossen und wir gingen leer aus. Wir beschlossen einen Spaziergang entlang der Luis-Trenker Promenade nach St. Christina zu machen. Die Kinder murrten etwas, da sie nicht laufen wollten und Hunger hatten. Zum Glück fanden wir in St. Christina eine Imbiss-Bude, wo wir einen leckeren Cheesburger verspeisten.

St. Christina St. Jakob
St. Christina St. Jakob

Frisch gestärkt machten wir uns auf den Rückweg. Diesmal wählten wir die Route über das bekannte Kirchlein St. Jakob. Über die sehenswerte Kirche von St. Christina führte der Weg zunächst steil hinauf zu den Ulëta Höfen. Durch saftig grünen Lärchenwald marschierten wir nun fast eben zum Kirchlein, das sich schmuck auf einer kleinen Waldlichtung präsentierte. Leider trübte eine dunkle Wolke den Postkartenblick auf die Langkofelgruppe. Der Abstieg nach St. Ulrich war landschaftlich sehr schön, ging aber auch mächtig in die Beine.

Müde machten wir uns auf den Rückweg (besser gesagt Aufstieg) zur Ferienwohnung, wo wir uns ein Abendessen kochten.


Bozen - 30.08.

Das Wetter schaute heute morgen schon viel besser aus, aber zum Wandern war es noch nicht gut genug. Da außerdem unsere Füße immer noch müde waren, stand heute ein Ausflug nach Bozen auf dem Programm.

Wir parkten das Auto im Parkhaus P2 (1,70 €/h), von dem aus es nur ein Katzensprung zum Waltherplatz war. Ein gemütlicher Spaziergang führte uns durch die schmucke Altstadt mit ihren engen und verwinkelten Gassen und stattlichen Bürgerhäusern. Zahlreiche Geschäfte luden zum Stöbern ein. Am Obstmarkt erstanden wir leckeren gezuckerten Ingwer. Gelegentlich tröpfelte etwas, aber unter den Laubengängen störte dies nicht wirklich.

Pfarrkirche Schloß Maretsch</td>
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<td>Pfarrkirche</td>
<td>Schloß Maretsch</td>
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Kurz nach Mittag machten wir uns auf den Weg zu unserem eigentlichen Ziel: dem
<a target=Archäologie Museum, in dem der "Ötzi", die berühmte Gletschermumie aus der Kupferzeit ausgestellt ist (Familienkarte 16 €). Vor dem Museum gab es eine lange Schlange und wir mussten 30 Minuten warten bis wir rein konnten. Die Ausstellung zeigte Funde aus Südtirol bis zum Ende der Völkerwanderung. Höhepunkt war natürlich der Ötzi, der in einer Klimakammer hinter einem Panzerglasfenster zu sehen war. Fast wie in einem Kriminalroman wird die Geschichte des Fundes und der damit verbundenen Ausgrabungen spannend erzählt. Die gefundenen Ausrüstungsgegenstände geben einen einmaligen Einblick in die Kultur der damaligen Zeit.

Wir schlenderten noch etwas an der Talfer entlang und machten uns dann auf dem Rückweg. Mittlerweile spitzelte auch wieder die Sonne zwischen den Wolken hindurch. Ein Abendessen in der Ferienwohnung beschloss den Tag.


Col dala Piëres - 31.08.

Unser Urlaub neigte sich dem Ende zu und wir hatten noch einmal Lust auf eine zünftige Wanderung. Am Himmel zeigten sich ein paar Wolken, von denen wir uns aber nicht verunsichern ließen.

Unsere Wahl fiel noch einmal auf den unserer Meinung nach schönsten Flecken dieses Gebiets: die Geisler-Spitzen. Erneut parkten wir das Auto bei der Talstation des Col Raiser Liftes und drückten die 2,50 € Gebühr ab. Die Mädels streikten und wollten die Tour mit dem Lift etwas abkürzen. Für schlappe 30 € brachte uns der Lift in wenigen Minuten hinauf zu der noch verschlafenen Bergstation. Im Süden hatte es viele dunkle Wollen und wir befürchteten auf der letzen Tour noch einmal richtig nass zu werden.

>Col dala Piëres Hl. Kreuzkofel
Col dala Piëres Hl. Kreuzkofel

Gemütlich stiegen wir in der Morgensonne hinab zur Regensburger Hütte, bei der wir schon während unserer ersten Tour waren. TODO link. Nach dem obligatorischen Abstempeln der Postkarten marschierten wir auf dem schon bekannten Steig 2 weiter in Richtung Forcella Forces de Siëles. Der Anblick der Geisler war prächtig. Nach kurzen Aufstieg erreichten wir die Scharte, von wo aus sich erste Ausblicke auf die Puez-Gruppe und das Langental boten. Die dunklen Wolken verzogen sich zum Glück bald und die Sonne erstrahlte die tolle Bergszenerie immer mehr. Von der Scharte aus ging es steil hinauf zum Gipfel. An einigen ausgesetzten Stellen gab es Drahtseile zur Sicherung.

Gipfelpanorama
Gipfelpanorama

Am Gipfel angekommen waren wir von der atemberaubenden Aussicht überwältigt. Bei einer Brotzeit bestaunten wir ausgiebig das tolle Panorama. Es waren nur wenige Wanderer unterwegs, so dass richtige Gipfelstimmung aufkam.

Auf dem Gipfel Abstieg
Auf dem Gipfel Abstieg

Frisch gestärkt machten wir uns an den Abstieg in Richtung Stevia-Hütte. Zunächst ging es steil nach unten. Erneut galt es einige Drahtseilpassagen zu überwinden. Die Sonne kam heraus und es wurde richtig warm. Nachdem wir ein weites Kar überwunden hatten, gab es schöne Ausblicke auf die Seceda und den gewaltigen Sella-Stock. Bald kam die aussichtsreich gelegene Stevia-Hütte in Sicht, wo wir etwas in der Sonne rasteten, bevor wir uns an die letzte Etappe des Abstiegs machten. Nachdem ein etwas unangenehmer Gegenanstieg bezwungen war, führte ein schöner Pfad hinab zur Juac-Hütte und weiter zur Songon-Hütte. Die Kinder wurden mit einem Eis belohnt und wir rasteten etwas in Liegstühlen mit Blick auf die Sella. Gegen 18:00 Uhr waren wir wieder am Auto.

Cir Spitzen Sella
Cir Spitzen Sella

Ein Abendessen bei der Terrazza beschloss diesen tollen Tag. Anschließend packten wir noch etwas unsere Sachen zusammen. Die Vermieterin kam vorbei und wir bezahlten die Ferienwohnung.


Stallersattel / Großglockner - 01.09.

Heute war der letzte Urlaubstag gekommen und wir mussten Abschied nehmen vom Grödnertal. Gegen 09:00 Uhr hatten wir alles zusammengepackt und fuhren ab. Auch für die Rückfahrt wollten wir die langweilige und verstopfte Autobahn vermeiden und wählten eine Route über die Pässe.

Unserer erstes Ziel war das Grödner Joch. Es war traumhaftes Wetter und wir wollten kurz anhalten, um ein paar Fotos zu machen. Da wir relativ spät dran waren, fanden wir jedoch keinen Parkplatz mehr und fuhren weiter über das Gadertal in Richtung Bruneck, von wo aus wir Kurs Richtung Stallersattel nahmen. Leider hatten wir nicht bedacht, dass wir die Strecke etwas "abkürzen" können, falls wir über den Furkelpass gefahren wären.

Antholzer See Defereggental
Antholzer See Defereggental

Gemütlich führte die Straße hinauf ins Anholzertal. Da die Passstraße nur einspurig befahrbar ist, war die Auffahrt nur zwischen der 30. und 45. Minute gestatten. Wir nutzten die kurze Wartezeit zu einem Abstecher zum schön gelegenen See. Auf der Passhöhe hatte es eine herrliche Aussicht. Nach einer Weile fuhren wir hinab ins ruhige Defereggental und dann weiter in Richtung Lienz. Ein schattige Picknickplatz an der Isel lud zur Mittagspause ein.

Frisch gestärkt steuerten wir das eigentliche highlight des Tages an, die Großglockner Hochalpenstraße. Leider wurden die Wolken bedenklich dichter. Die berühmte Wallfahrstkirche in Heiligenblut lud zu einem kurzen Fotostopp ein. Anschließend machten wir uns an die Auffahrt zum Großglockner (Maut 28 €). Die gut ausgebaute Straße führte in zahlreichen Kehren hinauf. Leider präsentierte sich der Gipfel hinter einer Wolke als wir die Franz-Josefs-Höhe erreichten. Ein eisiger Wind wehte vom Pasterzengletscher herüber und leichter Niesel lud nicht gerade zum Verweilen ein. Nach dem Hochtor begann es zu Regnen und die Sichtweite betrug weniger als 100m. Fazit: die Großglockner Hochalpenstraße ist weit mehr als eine Passstraße. Um sich alles richtig anschauen zu können braucht man mindestens einen ganzen Tag.

Am Großglockner Pasterze
Am Großglockner Pasterze

Etwas frustriert fuhren wir hinunter nach Fuschel. Erst hier hörte der Regen auf und die Sicht wurde etwas. Über Saalfelden und Lofer ging es bei Siegsdorf auf die A8 in Richtung Heimat. Es war wenig Verkehr und wir kamen zum ersten mal an diesem Tag richtig zügig voran. Nach einem Stopp bei McDonald's am Irschenberg waren kurz nach 21:00 Uhr zuhause.