Reisebricht

25.06.2001 - 23. Tag

St. Malo

Als wir gegen 08.00 aufwachten begrüßte uns wieder einmal strahlender Sonnenschein. Es ist in der Früh bereits relativ warm und es gab keinen Nebel; es sollte ein sehr heißer Tag werden. Werner holte in der nächsten Ortschaft mit dem Fahrrad Baguette und Croissants, die wir anschließend im Freien verspeisten. Danach packten wir schnell unsere sieben Sachen zusammen, checkten aus und zogen Richtung Heimat ab. Schade, denn eigentlich hätten wir es hier noch eine Weile ausgehalten.

St. Malo
St. Malo

Zunächst stoppten wir noch einmal an unserem Badestrand. Diesmal war Flut; kaum zu glauben, welch kläglicher Rest von dem rieseigen Strand übrig geblieben war. Werner leerte die Toilette an der Station aus und nachdem wir unsere Vorräte und den Tank aufgefüllt hatten, fuhren wir dann endgültig los Richtung St. Malo. An der Rance Mündung wollten wir eigentlich das Gezeitenkraftwerk besichtigen. Leider wurde das Besucherzentrum gerade renoviert und war deshalb geschlossen. Wir wurden jedoch mit eine schönen Blick auf die Altstadt von St. Malo entschädigt und fuhren anschließend weiter Richtung Innenstadt. Die Parkplatzsuche gestaltete sich relativ einfach; lediglich eine wegen Schiffsdurchfahrt hochgeklappte Brücke bremste uns etwas ein. Vor der Stadtbesichtigung stärkten wir uns mit einer Brotzeit auf einer Bank vor der Stadtmauer.

St. Malo
St. Malo

Inzwischen war es richtig heiß geworden und wir kamen mächtig ins Schwitzen. Wir fühlten uns zeitweise an die Adria versetzt und hätten nie gedacht, dass es hier im Norden so heiß werden kann. Bei der Umrunddung der Stadtmauer eröffneten sich tolle Ausblicke auf die Stadt und das umliegende Meer mit seinen Stränden und den zahlreichen kleinen vorgelagerten Inseln. Die Stadt selber erschien uns eher als ein großes Lokal; der Touristen-Trubel war entsprechend groß. Die Ebbe setzte gerade ein; bei jeder neuen Biegung sah man etwas mehr vom Land. Die Gezeiten bieten doch immer wieder ein beeinduckendes Schauspiel. Wir beobachteten wie ein Naturfreibad langsam aus dem Meer auftauchte. Bei einem Abstecher zur Kathedrale bekamen die Kinder ein Eis spendiert und wir schlenderten etwas an den Geschäften vorbei. Wieder bei der Stadtmauer entschlossen wir uns noch einmal zur Meerseite zu schauen. Inzwischen konnte man auf eine kleine Insel gehen. Werner genoss den Ausblick auf Meer, Strand und Stadt. Die Kinder streikten, da es ihnen zu heiß war. Sie bevorzugten das Treiben am Sprungturm des Naturfreibads zu beobachten.

Cancale
Cancale

Wir fuhren weiter nach Cancale, der Austern-Hauptstadt der Bretagne. Bei der Suche nach dem Stellplatz sahen wir viele nette Lokale und uns lief bereits das Wasser im Mund zusammen. Der Stellplatz lag unter einer Brücke mit relativ viel Verkehrslärm und war auch ansonsten nicht besonders ansprechend, was wir aber in Anbetracht des Essens in Kauf nahmen. Zu Fuß ging es Richtung Hafen. Zunächst beobachteten wir noch etwas die Austernparks und das Treiben der Fischer, die gerade frische Austern abtransportierten. Es war Ebbe und wir hatten einen fantastischen Blick. In einem Lokal genossen wir noch einmal hervorragende Meeresfrüchte (inklusive Seespinne).

Zurück am WoMo fielen wieder einmal alle todmüde in die Betten. Heute war der erste Tag, an dem es auch abends nicht abkühlte und es deshalb im WoMo etwas unangenehm war.