Reisebricht

20.06.2001 - 18. Tag

Halbinsel Crozon

Wir schlummerten wie jeden Tag tief und fest. Erst gegen 08.00 wachten wir auf und wurden von strahlender Sonnenschein zu neuen Aktivitäten motiviert! Wir frühstückten im Freien: zur Abwechslung gab es heute Rosinenbrötchen und Zwieback, da es auf dem kleinen Campingplatz nichts anderes zu haben war.

Menez-Hom
Menez-Hom

Unser heutiges Ziel war die Halbinsel Crozon. Zunächst war aber Einkaufen und Tanken bei einem Supermarkt hinter Douarnenez angesagt, was länger dauerte als erwartet. Zu allem Übel verfuhren wir uns noch und drehten so einen etwas größeren Bogen durch das Hinterland als ursprünglich vorgesehen. Das herrliche Landschaftsbild entschädigte uns jedoch vollständig. Der erste Stopp des Tages war Menez-Hom, ein Aussichtshügel am Eingang zur Halbinsel. Vom "Gipfel" aus hatte man einen umfassenden Rundblick auf Brest, die Halbinsel Crozon und ins Landesinnere. Leider war es etwas diesig, so dass die Fernsicht nicht allzu berauschend war; aber man kann eben nicht alles haben: tolles Wetter und gute Sicht.

Pointe de Penhir
Pointe de Penhir

Wir fuhren weiter zum Pointe de Penhir, dem südlichsten Aussichtspunkt auf Crozon. Es bot sich uns ein unbeschreiblicher Anblick: ungefähr 100m fast senkrecht abfallende Klippen, unten ruhiges tiefblaues bis türkises Meer mit zahlreichen kleinen Felseninseln (Tas de Pois). Im Schatten eines Denkmals stärkten wir uns und genossen den grandiosen Ausblick auf einen sehr verlockenden, von Steilküste umrahmten Strand.

Halbinsel Crozon
Halbinsel Crozon

Leider (oder Gott sei Dank) hatte die Rezeption des Campingplatzes, den wir ursprünglich ins Auge gefasst hatten, noch geschlossen; der zugehörige Strand war auch nicht besonders einladend. Verwöhnt vom vom Anblick heute Vormittag beschlossen wir uns einen tollen Strand bei der Pointe de Penhir zu suchen, was uns nicht schwer fiel. Nach dem gestrigen Wandertag waren die Kinder ganz heiß auf den Strand. Schnell das Sandelzeug aus dem WoMo geholt, die Strandmuschel aufgebaut und das Vergnügen konnte beginnen. Der Stand war relativ klein und bot einen prächtigen Ausblick. Es herrschte reges Treiben; viele Einheimische mit ihren Kindern waren da. Nach einer Weile bemerkten wir, dass der Strand immer kleiner wurde: die Flut setzte ein! Wir rückten unser Lager immer weiter zurück bis wir schließlich auf einer etwas erhöhten Kiesbank saßen. So hatten wir uns unseren Badetag eigentlich nicht vorgestellt; aus der Sandburg, die ich den Kindern versprochen hatte, wurde nichts mehr. Doch der harte Boden vermieste uns die Stimmung keineswegs, da wir die Brandung nun hautnah beobachten konnten und die Kinder weiterhin vergnügt im Wasser tobten.

Wir zogen ab und machten uns auf die Suchen nach einem Campingplatz. In Camaret fanden wir einen schönen Municipal mit frisch renovierten Sanitäranlagen und weitläufigen Wiesengelände. Nach einer Dusche machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Hafen. In einer Crêperie mit Blick auf den Hafen verspeisten Carola und die Kinder einen Crêpe; ich wagte mich an einen Meeresfrüchteteller inklusive Seespinne. Das Getier schaute schon etwas abenteuerlich aus und ich brauchte eine kleine Einführung, um mit ihm klar zu kommen.

Zurück am WoMo fielen alle zur Abwechslung wieder einmal todmüde in die Federn.