Tagebuch

23.08.2010 - 250 km

Kaysersberg / Route des Crêtes

In der Nacht hatte es noch mal ein starkes Gewitter und auch am Morgen war der Himmel grau in grau. Wir holten Semmeln beim Kiosk und frühstücken zunächst einmal in aller Ruhe. Werner konnte gerade noch den Camping-Tisch zusammenbauen, bevor sich ein neuer Schauer über den Platz ergoss. Nicht gerade ideale Voraussetzungen für die für heute geplante Fahrt über die Route des Crêtes, der berühmten Vogesenpassstraße.

Nachdem wir die 54 € Stellplatzgebühr abgedrückt hatten, machten wir uns dennoch auf den Weg in Richtung Süden nach Cernay, dem Ausgangspunkt der Route des Crêtes. Zunächst ergänzten wir unsere Vorräte in einem riesigen Supermarkt und tankten Diesel für sensationelle 1,09 €/l. Leider ließ der Regen nicht nach, so dass wir doch umplanen mussten.

Als Ersatz führen wir nach Kaysersberg. Um zügiger voranzukommen wählten wir die M83. Kurz nach 12:00 Uhr stellten wir das WoMo auf dem bereits gut gefüllten Stellplatz ab (Parkgebühr 2€). Zum Übernachten wäre uns der Platz zu nah an der stark befahrenen Passstraße gelegen.

Wenn wir realistisch gewesen wären, hätten wir gleich hierher fahren sollen und uns so einen Umweg von 100 sparen km können. Aber was soll's, entscheidend war, dass der Regen aufgehört hatte und einem kleinen Spaziergang nichts mehr im Wege stand. Bevor wir losgingen stärkten wir uns mit einer leckeren Baguette-Brotzeit mit frischen Schinken und Salami.

Wir schlenderten etwas durch die Gassen des Weinortes und schauten uns die schmucken Fachwerkhäuser an. Es war nicht allzu viel los, wahrscheinlich merkte man schon die einsetzende Nebensaison. Natürlich durfte auch ein Abstecher hoch zur Burgruine nicht fehlen (Eintritt frei). Vom Turm hatte man eine nette Aussicht auf den Ort und die umliegenden Weinberge. Im nächsten Ort Ribeauville waren wir schon vor zwei Jahren bei unserem letzten Ausflug nach Rust gewesen.

Weinberge Pfarrkirche
Weinberge Pfarrkirche

Zurück am Stellplatz füllten wir den Frischwassertank auf (kostenlos). Das Wetter wurde immer besser, so dass wir uns entschlossen doch noch hoch zur Route des Crêtes zu fahren und uns oben einen Platz zum Übernachten zu suchen. Am Col de Bonhomme angekommen folgten wir der Passstraße ich Richtung Süden (ok, die Routenwahl war heute etwas Zick-Zack). Die Straße war gut zu fahren. Leider hatte es sich wieder zugezogen, so dass die Ausblicke auf die Vogesen nicht ihre volle Schönheit entfalten konnten. Es war etwas windig und merklich kühler als im Tal.

Vorbei am Col de la Schlucht, wo auf dem Parkplatz zahlreiche WoMos standen, ging es weiter in Richtung Le Markstein. In der Ferne sahen wir den Grand Ballon, wo wir heute in der Früh eigentlich wandern wollten. Auch jetzt war uns jedoch das Wetter zu wechselhaft und der Weg zu weit, so dass wir beschlossen umzudrehen.

Noch einmal fuhren wir vorbei an den im Sommer leicht trostlos wirkenden Skiliftanlagen. Auch die zahlreichen Gasthöfe am Straßenrand, Ferme-Auberge genannt, wirkten ausgestorben. An einigen Aussichtspunkten hielten wir an und machten ein paar Fotos.

Gazong du Faing Lac Noire
Gazong du Faing Lac Noire

Wie bestellt kam die Sonne durch, als wir Gazong du Faing erreichten. Gleich schaute die mit Gräsern und Heidekraut bewachsene Hochweide viel hübscher her. Wir nutzen die Gelegenheit und wanderten die kurze Strecke hoch zu einem Aussichtspunkt, von wo aus man einen schönen Panoramablick auf den Lac Noire hatte. Der Weg durch das Hochmoor mit den zahlreichen Erikas war schön zu gehen.

Zum Übernachten fuhren wir zurück zum Col du Bonhomme. Dort hatten wir bei an einem Parkplatz heute morgen einige WoMos stehen sehen. Am Abend gesellte sich noch ein NL-WoMo zu uns. Carola und Franziska kochten Würstle-Gulasch. Anschließend spielten wir noch etwas zusammen und genossen die gemeinsame Zeit.