Tagebuch

01.09.2010 - 76 km

Camaret-sur-Mer

Die Nacht war ruhig. Als wir aufstanden, kam gerade die Sonne über den Horizont. Obwohl wir fast auf der gleichen Höhe wie zuhause waren, machten sich die mehr als ca. 1300 km Entfernung doch bemerkbar: morgens war es länger dunkel und abends länger heller.

Das Wolkenband, das uns gestern Abend etwas verunsichert hatte, hatte es sich wieder verzogen und es versprach wiederum ein wunderschöner Tag zu werden. Mangels frischem Baguette gab es zum Frühstück Müsli.

Nachdem wir noch ein letztesmal die grandiose Aussicht genossen hatten, verließen wir diesen schönen Platz. Nach einem kurzen Halt bei einem Boulanger nahmen wir Kurs auf das Menez-Hom, einem 211 m hohen Aussichtshügel.

Blick vom Menez-Hom
Blick vom Menez-Hom

Von oben hatte man einen umfassenden Panaromablick auf die Halbinseln Crozon und das Cap-Sizun. Etwas im Norden konnte man die Häuser von Brest erkennen. Auch der Blick ins Landesinnere war sehr ansprechend. Nur der etwas kalte Ostwind ließ uns etwas frösteln und trieb uns bald wieder zurück ins WoMo.

Anschließend fuhren wir weiter zu unserem heutigen Tagesziel, dem Stellplatz ín Camaret-sur-Mer (071). Zahlreiche WoMos kamen uns entgegen und wir wunderten uns, ob da irgendwo ein Nest sei. Eigentlich wollten wir noch zum Pointe de Espagnoles schauen, aber wir fanden auf Anhieb den Abzweig nicht und so vertagten wir diesen Punkt auf morgen.

Der Stellplatz war riesig. Jetzt wussten wir wo die ganzen WoMos gestanden waren. Die parzellierten Buchten besaßen allerdings eher den Charme eines Campingplatzes (Gebühr 4€/Nacht); kein Vergleich zu gestern. Aber der Platz hatte durch seine Lage trotzdem etliches zu bieten.

Stellplatz
Stellplatz

Zum Küstenpfad war es nur ein Katzensprung. Der traumhafte Plage de Pen Hat überzeugte uns sogleich, die richtige Stellplatzwahl getroffen zu haben. Oben auf der Pointe du Toulinguet präsentierte sich ein weißer Leuchtturm strahlend in der Sonne. Bevor es an den Strand ging, brachen wir zu einem Spaziergang in Richtung Pointe de Pen Hir auf.

Ein aussichtsreicher Weg an den Klippen entlang führte uns vorbei an einem kleinen Museum über die Schlacht im Atlantik hinaus zu der markanten Landspitze. In der Bucht posierte ein pittoresker Felsblock fotogen im blaugrünen Wasser. Nach einer knappen Stunde rasteten wir in ausrichtreicher Position und packten einmal mehr die frischen Baguette aus.

Pointe de ... ... Pen Hir
Pointe de ... ... Pen Hir
Les Tas de Pois Mittagspause
Les Tas de Pois Mittagspause

Einige Kletterer seilten sich vor unseren Augen ab, um anschließend die fast senkrechten Klippen wieder hochzuklettern. Von oben sahen wir den kleinen Strand Plage du Véryac'h, auf dem wir 2001 vor der Flut zurück auf die Steine weichen mussten. Wir schauten noch zu den bekannten "Les Tas de Pois", einer Gruppe von vorgelagerten Felspyramiden, bevor wir uns auf den Rückweg machten.

Nach einem kurzen Zwischenstopp am WoMo ging es endgültig an den Strand. Die große Stranddüne hielt den Wind ab und wir fühlten uns an die Südsee versetzt, zumal in der Bucht ein Segelschiff ankerte. Nur die Wassertemperatur war nicht wirklich warm. Wir legten uns auf die Decke und dösten etwas.

Plage de ... ... Pen Hat
Plage de ... ... Pen Hat

Die Kinder bauten eine Standburg am Wasser, die der einsetzenden Flut nicht standhalten konnte. Beide sprangen zum Abschluss noch kurz in das kühle Nass. Seltsamerweise war am Strand selbst das Baden verboten. Wir konnten keinen Grund dafür erkennen.

Heute hatten wir keine Lust auf Kochen und spazierten zum Hafen auf der anderen Seite der Halbinsel, um uns auf die Suche nach einem passenden Restaurant zu machen. Die Hafenstraße lag bereits im Schatten. Außerdem wurde gerade ein Volksfest aufgebaut und viele Lkw brachten Karussells. Auf der anderen Seite hatte man einen schönen Blick auf den Tour Vauban und die Kapelle. Wir haben leckere Muscheln gegessen.

Camaret
Camaret

Der Abend klang im WoMo aus.